Hallo Ihr,
habe heute echt angefangen zu heulen, als meine Hebamme da war, weil mich meine Umwelt momentan total nervt.
Ich selbst habe eh schon ein Problem damit, einfach nur in den Tag hineinzuleben und zu "brüten". Bin jemand, der immer unterwegs sein muss und Hummeln im Hintern hat. Bin schon total oft auf Achse, unsere Wohnung ist sauber wie nie, ... und so langsam bin ich es leid. Würde am liebsten wieder arbeiten gehen, um die Zeit totzuschlagen.
Das Köpfchen ist zwar schon tief, aber noch abschiebbar, wenn man es darauf anlegt, Muttermund noch fest, Kontraktionen sind ein paar da, aber schmerzfrei. Kann also noch dauern. Bin heute bei 39+2.
Der Arzt vom Feinultraschall und eine Ärztin im KH hatten mir leider mal den Floh ins Ohr gesetzt, dass unser Baby sicherlich eher kommt, zumindest nicht erst im Oktober, weil es so groß und kräftig ist (mittlerweile aber "nur noch" 5 Tage größer, zwischenzeitlich waren es 2 - 3 Wochen und ich sollte mich auf spät. den 23. einstellen). Also hab' ich mich irgendwie auch darauf eingechossen, und als ich dann ab der 28. SSW vorzeitige Wehen hatte, erst recht. So weit, so gut. Habe also mit mir selbst momentan schon "genug", um die Zeit irgendwie totzusschlagen und mich bei Laune zu halten.
Mein errechneter ET ist der 30.9. laut FA bzw. der 29. laut Qualimedic-Kalender und meiner Berechnung. Leider habe ich den Fehler gemacht (beim 2. Kind ist man schlauer) und habe den 30.9. auch so an Familie, Freunde, usw. weitergegeben. Tja, und nun fangen die an, mich tierisch zu nerven. In den letzten Tagen klingelt ständig das Telefon, ob der Kleine nun "endlich" da ist. Viele haben das auch mit den vorzeitigen Wehen mitbekommen bzw. von den Ärztemeinungen und warten daher schon längst auf unseren Anruf. Das nervt schon ganz schön.
Auch so Kommentare von Leuten, die Schwangere kennen, die einen ähnlichen ET haben wie ich: "XX hat ihr Kind aber schon seit Montag", so als ob es darum ginge, schneller zu sein. Ich hätte ihn ja auch lieber jetzt als gleich im Arm, aber der Mini hat ja wirklich noch Zeit bis zum ET oder länger.
Noch schlimmer finde ich die, die versuchen, die Geburt irgendwie in ihren Terminkalender zu integrieren bzw. umgekehrt. Letztes WE waren Freunde zu Besuch, die 4 Std. weit weg wohnen, in der Hoffnung, statt Bauch ein Baby präsentiert zu bekommen. Gestern rief mich die Freundin dann an, wie es denn dieses WE aussähe, sie könnten dann noch mal kommen, die beiden WEs danach wäre es schlecht. Als ich meinte, es sähe gar nicht danach aus, meinte sie: "Naja, wenn es heute nacht kommt, ruf mich morgen an, dann packe ich schnell und wir kommen." Ob ich nach zig Stunden Wehen und hoffentlich ambulanter Geburt Lust habe, am nächsten Tag hier gleich Besuch in der Wohnung stehen zu haben, interessiert offenbar nicht wirklich. Hauptsache, es passt in den Terminkalender.
Eltern und Schwiegereltern haben mehrfach ihren Urlaub nach hinten verschoben, weil sie Angst hatten, dass es früher losgeht und sie was verpassen, und nun ist es so, dass sie je am 9.10. und 16.10. fahren. Sie waren total entgeistert, als ich meinte, man könne ja auch 14 Tage über Termin gehen bzw. würde evtl. nach 10 Tagen eingeleitet. O-Ton meiner Mutter: "Wie, 14 Tage nach Termin? Wir fahren doch am 16. in den Urlaub?!" Ja, soll ich denn jetzt zum Arzt gehen und sagen: "Holen Sie ihn sofort, die Großeltern wollen in den Urlaub?!"
Ich finde es ja einerseits süß, dass sich so viele Leute für unser Baby interessieren und es nicht erwarten könne, aber andererseits könnte ich sie zum Mond schießen. Sehe ich das zu eng, weil die Hormone mit mir durchgehen, oder seid Ihr ähnlich genervt? Wer hat Tipps? Ich bin heut' abend schon nicht mehr ans Tel. gegangen, weil ich es nicht mehr hören kann, dabei bin ich doch noch nicht mal am ET angekommen. Wie soll das noch nächste Woche werden...
Danke für's Zuhören und LG, Dana