Hallo, also da die Kleinen nun friedlich schlummern und der Mann beim Sport
ist, versuche ich mal zusammenzufassen wie es in Tokyo bzw. auf der Reise
war. Fuer die Tippfehler muss ich um Verstaendniss bitten, komme immer
noch nicht mit der franzoesischen Tatstatur klar *grrr*.
Also/ wir sind von Lyon nach London und dann weiter nach Tokyo, alles mit
BA. Da es im Prinzip ein Nachtflug war, jedenfalls die lange Strecke (12
Stunden von London nach Narita) waren die Kleinen muede. Yuri hat auch
sieben Stunden geschlafen, Mari konnte nicht schlafen und war noelig und
die ganze Zeit auf meinem Schoss bzw Bauch. War fuer alle nicht einfach.
Angekommen wurde es natuerlich nicht besser, alles fremd und dazu muede;
Tagsueber gings immer gut aber Nachts haben sie viel geweint und nur in
meinen Armen geschlafen. Im Grunde haben sie die ganzen fuenf Wochen
nicht durchgeschlafen also auch als Oma und Opa laengst vertraut und das
Haus erkundet war. Wir haben nicht rausbekommen woran es liegt, ob es zu
kalt war zu hart oder wir uns da wir in einem Zimmer geschlafen haben
gestoert haben. Zurueck hier haben sie auf Anhieb wieder wie gewohnt
geschlafen, viel und gern ;-).
Sie haben dann ziemlich schnell laufen gelernt und an der Hand
Spaziergaenge durch das grosse Haus unternommen. Egal ob man in
japanisch oder in deutsch gesagt hat "komm wir gehen mal spazieren" waren
sie sofort an der Tuer. Dazu muss man wissen, das nur das Wohnzimmer
beheisst wird, was kein Geiz ist, sondern in Japan sind Zentralheizungen
unbekannt und die Raeume werden einzeln mit Gas oder Oel etc beheizt.
Dazu sind die Waende recht duenn, so das die Waerme sich nicht haelt.
Tagsueber kann es bis zu 10 Grad haben aber Nachst ist es recht kalt auch in
den Schlafraeumen.
Yuri hat ja noch bis Dezember gestillt, hat dann aber die MuMi gegen Sushi
eingetauscht und wollte in der Beziehung nichts mehr von mir wissen,
eigentlich schade. Sushi heisst uebrigens nicht roher Fisch mit Reis, sondern
leicht gesaeuerter Reis mit allerlei Belag, von Gurke bis Ei (in Omlettform) mit
oder ohne Nori. Die Special der Beiden sind Reisroellchen mit Gurke oder
Rettich. Davon konnte es gar nicht genug geben. Oma hat aber immer gut
aufgetischt ;-). Ach ja klar und Oma musste auch immer Staebchen fuer die
Beiden hinlegen, damit sie damit handwerken konnten.
Morgens wurde immer vor dem Hausaltar gebetet, d.h. die Ahnen verehrt.
Das war einer der Hoehepunkte fuer die Kleinen, da sie durften immer die
Klangschale anschlagen und dann haben sich Oma und Opa mit ihnen vor
dem Altar verbeugt, das fanden sie besonders lustig. Sie wollten natuerlich
immer mehr aber irgendwann hiess es "so nun wollen wir mal die Uroma, den
Uropa nicht weiter stoeren" und ie wurden runtergesetzt. Das haben sie dann
auch so akzeptiert ohne gezeter. Zu Neujahr wird dann noch an einer anderen
Stele des Hauses zu den Shintogoettern gebetet aber da es dort keine
Klangschale gab, wurden diese nicht so beehrt ;-). Ich fand diese
heranfuehrungsweise an Traditionen und Religion irgendwie ganz schoen und
natuerlich.
Ueberhaut ist Japan in seiner urspruenglichen Form sehr kinderfreundlich.
Alles spiel sich eher auf dem Fussboden ab und schliesst so die Kleinsten von
Anfang an ein. Religion wird nicht gepredigt, sondern gelebt und Respekt vor
Aelteren lernen sie von diesen. Opa hat sich jeden Morgen vor die Beiden
hingekniet und sich tief verbeugt und guten Morgen gesagt. Irgendwann
fingen sie an es ihm nachzutun und verbeugten sich aus dem Stand bis die
Nase auf dem Boden war. Wenn wir nun guten morgen auf japanisch sagen
verbeugen sie sich. Haelt vermutlich aber nicht lange an ;-).
Richtig viel unternommen haben wir nicht. Irgendwie war das normale
aufregend genug. Mir ging es eine zeitlang nicht gut und ich hatte Sorge um
das Kleine und wir waren deswegen einmal sogar im KH aber es ist alles in
Ordnung, was auch gestern bei meiner FA hier nochmal bestaetigt wurde.
Zuruck hatten wir einen Tagflug und von den 12 Stunden Flug waren die
Beiden 10 Stunden aktiv. War aber nicht so schlimm, sie waren gut drauf und
haben alles im Flugzeug erkundet. Davon gibt es ein paar nette Bilder die ich
demnaechst mal hochlade.
Anstrengend wurde es in London, da unser KiWa nicht kam und ich ziemlich
down war. So mussten wir je ein Kind und unser Handgepaeck buckeln. Der
KiWa kam aber heute gluecklicherweise an, so Zwillingsbuggys sind schon
recht teuer.
Ab London waren die Kinder muede und sind auf dem Arm eingeschlafen
ohne Geschrei und trara. Von Lyon muessen wir noch eineinhalb Stunden mit
dem Auto fahren und sind Nachts um zwei hier angekommen, muede aber
gluecklich. Wir haben dann noch schnell gezindelt, Flaschen gemacht und uns
alle in ein Bett gekuschelt, weil es so kalt im Haus war. Die Zeitverschiebnung
haben sie fast schon gepackt, von Ost nach West ist es einfacher. Das
naechstemal geht es dann in einem Jahr nach Tokyo, dann mit drei Kindern
;-)).
So, ich hoffe ich konnte ein paar neugierige Fragen beantworten.
LG Cornelia mit Mari, Yuri und dem Karpfen inside (16 SSW)