Ärger mit Nachbar, was meint Ihr?
ich habe mich ja schon immer gewundert, dass in diesem hellhörigen Haus noch nie jemand sich über Lärm beschwert hat, aber heute war es dann soweit. Der Nachbar, dessen Wohnung unter meinem Schlaf- und Lauras Kinderzimmer liegt, meinte dass es ihm am letzten Sonntag zu laut gewesen wäre. Ein Kind könne doch nicht um halb 6 schon so viel Lärm machen! (Stimmt nicht, es war 6 Uhr, um die Uhrzeit zähle ich jede Minute!!) Aber was heißt schon Lärm? Sie rennt halt durch die Wohnung (barfuß), schiebt evtl. ihren Puppenbuggy, lacht und ruft, evtl. fällt auch mal was hin/um usw. - was Kinder eben so machen. Ich passe schon auf, dass sie nicht allzu laut ist, aber so ganz ohne Geräusche geht es doch nicht! Leider ist Laura ja ein Frühaufsteher, mir wäre es auch lieber ich könnte länger schlafen, aber ich kann ihr doch nicht bis 7, 8 Uhr einen Knebel umlegen und im Bett einsperren, damit ihr Fußgetrappel niemanden stört? "Das grenzt schon an Lärmbelästigung" hat der Nachbar gesagt - komisch, er war sonst immer ganz nett und hat sich noch nie beschwert, obwohl Laura doch in den letzten Monaten nicht leiser war als gerade jetzt.
Ich habe mich so aufgeregt! Sowas kinderunfreundliches aber auch. Er hätte ja auch zwei Söhne großgezogen (sind schon 30 mittlerweile), meinte wohl: Und die waren nicht so laut. Na, das hat er wohl in all den Jahren nur vergessen!
Meine Frage nun: Ist es wirklich so unzumutbar, wenn Kinder am Wochenende schon um 6 Uhr wach sind und in normaler Lautstärke in der Wohnung spielen? Was sollte ich denn sonst machen, wenn sie nun mal nicht länger schläft?
Ach mann, sowas ärgert mich einfach maßlos...
Ciao, Elisabeth
P. S. Der Nachbar kann sich ja freuen, dass ich alleinerziehend bin und Laura jedes zweite Wochenende sowieso nicht da ist...
Re: Ärger mit Nachbar, was meint Ihr?
auf die schnelle, Kinderlärm im gewissen Rahmen muss hingenommen werden, da du wie gesagt Laura nicht festbinden kannst!
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Ob und inwieweit Geräusche und Lärm als störend und belästigend empfunden werden, hängt nicht nur vom Lärmpegel, der Uhrzeit und der Art des Geräusche ab. Auch das Verhältnis der Nachbarn zu einander ist von Bedeutung. Toleranz gegenüber den Mitbewohnern, vor allem auch Verständnis für deren konkrete Lebenssituation sind wichtig. Insbesondere Kleinkinder und Säuglinge halten sich nicht an Nachtruhe, allgemeine Ruhezeiten oder Zimmerlautstärke. Hier gilt richtiger Weise nach Ansicht der Gerichte eine erweiterte Toleranzgrenze.
Quelle mieterbund
Kinderlärm
Zur vertragsgemäßen Nutzung einer Wohnung gehört auch, dass Kinder entsprechend ihrem Spiel- und Bewegungstrieb spielen und lärmen. Auch lautere Ermahnungen der Eltern sind hinzunehmen (AG Oberhausen 32 C 608/00 WM 2001, 464).
Lachen, Weinen und Schreien von Kleinkindern auch nachts muss von den Mitmietern als natürliches Verhalten der Kinder geduldet werden (AG Bergisch Gladbach 26 C 14/82 WM 83, 236).
Ehrlich gesagt...
Ich halte meine Kids am Wochenende immer bis 9 Uhr ruhig, zwischen 13 und 15 Uhr hat Ruhe zu herrschen und ab 20 Uhr - das verlange ich auch von meinen Nachbarn und es klappt prima. Ausnahmen, die angekündigt werden, bestätigen die Regel.
Hm, aber was kannst Du jetzt tun? Was hältst Du von Stoffläufern an Lauras bevorzugten "Rennbahnen"? Das dämpft ungemein! Und Ballspiel, Buggyschieben und so weiter muß einfach nicht sein, bis eine menschliche Zeit erricht ist - das können auch kleine lernen (finde ich). Mit Socken tappt es sicher auch nicht so laut. Hm, schwierig ansonsten - kannst Du sie nicht, auch Dir selber zuliebe, "umtimen"? Also später hinlegen, kürzer Mittagsschlaf machen lassen? Das hat bei meinen immer prima geklappt...
Vielleicht sehe ich es aber auch einfach zu eng - bin sehr lärmempfindlich und bei allen Kindern, die nicht meine sind, sehr streng (hm, bei meinen aber auch...).
Stell` Deinem Nachbarn eine Flasche Wein vor die Tür mit einer Entschuldigung - auch, wenn Du innerlich nicht dahinter stehst. So eine Geste kommt immer gut an und sichert den häuslichen Frieden. Ich habe mich schon zig mal für meine Kids entschuldigt, ohne, daß sie etwas getan hätten, was die Entschuldigung rechtfertigt. Damit stand ich immer gut da, schmunzel... Liebe Grüße von Anke
Re: Ehrlich gesagt...
PS wenn immer zur Schlafenszeit Lärm wäre wärst Du auch genervt.
Re: Ehrlich gesagt...
Nicht so einfach hier...
leider habe ich schon zig mal versucht, Laura längeres Schlafen beizubringen, aber umtimen geht bei ihr einfach nicht! Sie schläft sowieso für ihr Alter sehr wenig, und mehr als 10 Stunden nachts sind normal nicht drin. Auch später als 20 Uhr hinlegen bringt nichts, habe ich alles probiert. Zumal ich meine zwei Stunden abends auch brauche, Zeit für mich wenn Laura schläft.
In ihrem Zimmer liegt schon seit Monaten ein Teppich, extra gekauft um Lärm zu verringern, und natürlich versuche ich schon immer, die lautesten Spiele möglichst zu unterbinden (Holzkugeln werfen vor 7 Uhr z. B.). Aber irgendwie gibt es einfach verdammt wenig Spiele, die überhaupt keine Geräusche machen, zumal Laura ja auch lacht und quiekt und was Kleinkinder eben so für Geräusche machen.
Ruhig halten - wie machst Du das bei Deinen Kindern? Laura macht nun mal Geräusche, ich kann ihr nicht das Laufen verbieten und wenn ich Pech habe, fängt sie lautstark an zu meckern, weil ich ihr den Buggy oder was auch immer so früh noch nicht geben will.
Ich stehe ja auch nicht freiwillig so früh auf, im Gegenteil...
Naja, vielleicht ist ja alles halb so wild. Mich wundert es nur, dass die ganzen Monate davor immer alles in Ordnung war, sogar auf mein Nachfragen hin hat er nie gesagt, dass ihn was gestört hätte. Warum gerade diesen Sonntag? Da war Laura nicht lauter als sonst auch. Naja, wer weiß wie lange er gerade am Vorabend gefeiert hat...
Re: Ärger mit Nachbar, was meint Ihr?
Bin heilfroh, dass wir alleine wohnen, da es bei uns natürlich auch manches Mal turbulent zugeht und ich dann auch kaum Möglichkeiten habe, Matthea zu beschwichtigen (sie ist aber zum Glück eine Langschläferin).
Allerdings kann ich Deinen Nachbarn auch ein bisschen verstehen, da ihm natürlich ein Ausschlafen am Wochenende zusteht und mich würde es bestimmt auch stören, wenn mir jemand zu dieser Uhrzeit "auf dem Kopf rumtrampelt". Aber was tun?
Ich denke, Du wirst nicht umhin kommen, Laura um diese Uhrzeit etwas "zu bremsen" um Deinen guten Willen zu zeigen. Ein (er)klärendes Gespräch mit dem Nachbarn würde bestimmt die Wogen glätten.
Da er sich bis dato noch nicht beschwert hat, scheint er ja bis zu einem gewissen Lärmpegel kulant zu sein....bestimmt hat er es nicht böse gemeint und kommt sich jetzt selbst spiesig vor...
Kopf hoch,
LG: billa
Solange es nur ein Kleinkind ist.....
da es sonst ja nie Probleme gab, hatte er vielleicht nur einen schlechten Tag erwischt. Vielleicht lädst du ihn mal zum Kaffee ein und er lernt deine Kleine auch kennen (und ihr Spielzeug) und ihr unterhaltet euch mal in Ruhe. Anbinden kannst Du sie ja nun wirklich nicht und ein Kleinkind machte m.E weniger Krach als ein rücksichtsloser Teenager. Kleine Kinder halten sich nämlich größtenteils an die Nachtruhe, sprich ab ca. 20 Uhr sind die fertig mit "randalieren". Das wäre mir als Unterwohnende viel wichtiger als am frühen Morgen.
Wir haben auch einen extrem hellhörigen Altbau und unsere Nachbarn haben Laminat auf dem Boden. Das hörst du jedes Husten. Deren 13jähriger Sohn hat einen Bassverstärker für seine Stereoanlage auf dem Fußboden liegen und immer, wenn das Ding an ist hört man im ganzen Haus: BUMM BUMM BUMM!!!!
Schrecklich!!!! Leider hat die Mutter keine Arbeit und hört auch gerne laut Musik. Ich muß also mehrmals täglich hoch gehen und die "Disco" ausstellen, weil ich meine Wohnung nutzen will und Julia schließlich auch mal schlafen muß.
Weder bei Mutter noch bei dem Sohn ist ein Lerneffekt vorhanden; sprich ich muß jeden Tag neu erklären, daß meine Tochter Mittagsschlaf machen muß.
Wenn die ausziehen würden und eine Familie mit Kleinkind einziehen würde, dann wäre ich richtig erleichtert.
Für uns ist ausziehen leider keine Alternative, weil meinen Eltern das Haus gehört und wir deshalb recht wenig Miete zahlen. Sonst wäre ich schon längst ausgezogen!
Vielleicht kannst du mit Laura morgends noch im Bett ein Buch lesen oder kuscheln? Dann wäre es schon halb 7 bevor ihr aufsteht. Dann noch ausgiebig duschen und Frühstücken und ihr seid schon bei 8 Uhr bevor sie anfängt zu rennen.
Liebe Grüße
Margrit
Re: Solange es nur ein Kleinkind ist.....
ja, ich hoffe auch mal, dass er nur einen schlechten Tag hatte! Leider hält Laura morgens, wenn sie ausgeschlafen hat, nichts von kuscheln und auch Bücher sind nur bedingt interessant. Naja, es hilft wohl nichts, in Zukunft werde ich einfach mit ihr am Sonntag morgen sofort rüber ins Wohnzimmer gehen (da ist eine andere Wohnung drunter), jegliches geräuschvolle Spielzeug wegpacken und überhaupt den Sonntag morgen zum Badetag erklären. Ich habe zwar nur die Duschwann, aber wenn sie darin sitzt, Wasser gerade mal bis Oberkante Popo, planscht sie doch eine ganze Weile herum und macht keinen Krach. Spätestens wenn ich mich duschen will oder Frühstück mache, läuft sie aber wieder herum...
Naja, wird schon werden.
Ciao, Elisabeth
P. S.: Können Deine Eltern nicht mal mit den "Obermietern" reden, wenn ihnen schon das Haus gehört? Ich hatte während meiner Studienzeit mal so einen Mitbewohner, jeden Abend laute Musik oder lauter Fernseher. Ich musste immer rüber und klopfen, wenn ich schlafen wollte.
Nachtruhe 22.00-6.00 Uhr,davor und danach...
Fernseher, Radio, Plattenspieler, Tonband, CD-Player und Computer dürfen benutzt, Nachbarn aber nicht belästigt werden. Ab 22 Uhr ist "Nachtruhe", das heißt alle Aktivitäten in den eigenen vier Wänden auf Zimmerlautstärke ausrichten. Schläft in der Nachbarwohnung hinter der Wohnzimmerwand ein Kleinkind, sollte die Nachtruhe vorübergehend bereits ab 20.00 Uhr eingehalten werden bzw. besondere Anlässe mit den Nachbarn abgesprochen werden.
Gegen Gartenfeste können Nachbarn in einem typischen Wohngebiet im Regelfall nichts sagen, zumal wenn nach 22.00 Uhr im Partykeller oder Gartenhaus in Zimmerlautstärke weitergefeiert wird.
Ein Mieter darf im Garten oder auf dem Balkon grillen. Er muß aber verhindern, daß der Qualm in die Nachbarwohnung dringt. Hier droht allerdings sogar ein Bußgeld.
Seinen Balkon kann der Mieter nutzen wie er will. Er darf dort Wäsche trocknen, sich sonnen, Kaffee trinken, ein Rankgitter anbringen. Er darf auf dem Balkon auch Feste feiern. (Mit der gebotene Rücksicht auf die Nachbarn)
Tagsüber dürfen die Mieter in den eigenen vier Wänden so oft duschen oder baden wie sie wollen - nachts allerdings nur für begrenzte Zeit. Nicht gültig sind Regelungen, die das Duschen oder Baden zwischen 22.00 und 04.00 Uhr verbieten. Nach dem entsprechenden Urteil gehört das Geräusch ein- und auslaufenden Wassers zu den normalen Wohngeräuschen; zudem erstrecke sich der Mietgebrauch auf die ganze Wohnung zu jeder Tages- und Nachtzeit. Lediglich die Dauer des Badens und Duschens sollte zwischen 22 und 04 Uhr in einem Mehrfamilienhaus auf 30 Minuten begrenzt werden (Landgericht Köln, Az.: 1 S 304/96)"
LG Judith
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