Hallo Sandra,
ich bin zwar weder Tagesmutter noch Babysitter, aber Chiara wird ab April zur Tagesmutter gehen, weil ich wieder für 30 Wochenstunden arbeite. Seit Anfang März ist Chiara nun stundenweise für einige Tage in der Woche bei der TaMu, damit sich beide aneinander gewöhnen. Sie hat mir beim ersten Gespräch sehr sehr viel erzählt, daher denke ich, kann ich dir in manchen Punkten vielleicht helfen.
Los gehts:
"Welche Gehaltvorstellung haben Sie?"
-Was verdient man als Tagesmutter? Als Kinderfrau (betreut regelmäßig Kinder im Haushalt der Familie)? Als Babysitter?
Wieviel bekommt man durchschnittlich in der Stunde? Ich wohne in Berlin, vielleicht spielt das ja eine Rolle.
-> Unsere TaMu bekommt EUR 3,00 pro Betreuungsstunde (wir wohnen in einer kleinen Stadt, ländliche Gegend). Sie schreibt sich genau auf, wann die Kinder gebracht und abgeholt werden (also auf die Minute genau, hat sie uns erzählt), am Monatsende rechnet sie ab. Wenn wir vereinbaren, dass Chiara um 8 Uhr gebracht wird, ich sie aber erst 15 Min. später bringe, so berechnet sie die Zeit aber von 8 Uhr an. Ebenso, wenn ich sie später abhole als vereinbart. Die TaMu sagte mir, dass viele andere mehr berechnen, so um EUR 3,50, dass sei in ihren Augen aber viel zu teuer. In meinen auch. Schliesslich muss es sich für die Mama ja rechnen, sonst braucht sie nicht arbeiten gehen.
"Mit welchen Mitteln setzen Sie durch, dass das Kind Regeln befolgt?" - Hilfe, was soll ich da gescheites drauf antworten?
-> Wie wärs mit:
- dem Kind die Regeln erklären, wofür und wozu sie gut und notwendig sind
- weshalb es wichtig ist, sich daran zu halten
- es "bestrafen" (wie auch immer das aussehen mag), wenn es sich nach dem 3. Mal Sagen nicht daran hält
"Was darf das Kind bei Ihnen nicht tun?"
-Ich würde sagen, es darf nicht rumspucken, schlagen, hauen, beißen, an den Haaren ziehen, Möbiliar zerstören, Wände bemalen. Aber ich denke, das wollen die nicht lesen *g* Was soll ich darauf kurz und bündig antworten? Mein Antwortfeld umfasst 2 Zeilen.
-> Unsere TaMu hat genau das zu uns gesagt. Die älteren Kinder, die sie betreuut, sind 2,5 Jahre alt. In dem Alter wollen die Jungs wohl vor Wut schon mal die Glasscheibe in ihrer Küchentür eintreten. Das läßt sie natürlich nicht mit sich machen. Sie ist da sehr konsequent, und wenn einer nach dem 3. Mal Sagen nicht hört, greift sie durch.
Meinst du, die wollen diese Art von Antwort nicht hören? Ich denke, wenn du das nicht so sagst, können sie von dir meinen, du kannst nicht durchgreifen und läßt alles mit dir machen und dir von den Kids auf der Nase herumtanzen lassen.
"Wie denken Sie draüber nach, das Kind vorübergehend alleine zu lassen?" - Finde ich nicht ok, aber was antworte ich genau drauf?
-> Ich interpretiere anhand des Wortes "vorübergehend" hinein, dass es sich hier um ein paar Minuten handelt (wo du zB aufs Klo gehst) und nicht mehrere Minuten, in denen du mal eben schnell zum Bäcker um die Ecke gehst oder ähnliches. Ein paar Minuten allein lassen, sich aber trotzdem in der Wohnung bzw. in Sicht./Hörweite des Kindes aufhalten, das ist doch vollkommen ok. Aber nicht die Wohnung/das Haus verlassen.
Und zu guter Letzt die Frage nach den möglichen räumlichen Einsatzorten, wenn man Kinder im Haushalt der Familie betreut. Was bedeutet das? Mögliche räumliche Einsatzorte? Versteh die Frage nicht und meine Mutter auch nicht.
-> Darunter verstehe ich, wie weit du fahren willst, um Kinder zu betreuuen, ob nur in näherem Umkreis oder über deine Stadtgrenzen hinaus.
Puh, ist ja doch recht lang geworden. Ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen.
Viele Grüße,
Daniela

Danke dir! Das ist ja sehr ausführlioch und hilft mir wirklich weiter!
LG Sandra