Hallo,
das Problem hatten wir auch. Schätze, es ist wie bei meinem Kind ein Geburtstrauma und starke Anpassungsstörungen. Mein Kind wurde mit Aconitum behandelt und drei Tage später ging es besser.
Heut ist mein Kind ein Sonnenschein.
Um so mehr rate ich Dir, das Kind einfach mal eine Weile so viel wie es geht bei Dir zu tragen. Es braucht Dich einfach, kommt mit der Welt (noch) nicht klar.
Du kannst mir auch gern eine PM schicken...
Gruss Ina
PS: Es ist ein großer Unterschied zwischen dem, was Du schreibst und dem Weglegen und Schreien lassen, damit man das Kind nicht "verwöhnt".

Hallo Erde,
ich gehe heute noch selten alleine aufs Klo, aber inzwischen darf ich wenigstens in Ruhe duschen und mit ganz viel Glück bin ich dabei sogar allein im Bad bei geschlossener Türe. Das ist der absolute Luxus. ;-)
Cedric wird so langsam "wach", d.h. er beginnt Aufmerksamkeit einzufordern. Heute mittag hat er im Laufstall laut geweint. Die Große hat meinen Mann angefahren "Ich gehe", schmiß ihr Lätzchen auf den Tisch, wischte Mund und Hände ab und rannte zu ihm. Als erstes hat sie mit ihm Händchen gehalten und dann mit ihm gespielt.
Wir haben ihr erklärt, daß man Babys nicht weinen lassen darf und da sie es selbst nicht anders kennt, ist es für sie trotz aller Eifersucht selbstverständlich.
Es war manchmal sehr hart, aber es hat sich gelohnt. Inzwischen kann ich sogar über einiges lachen, auch wenn mir vor dem Tag graut, an dem die komplette Karawane zur Waschmaschine in den Keller zieht. Einen Wäschekorb haben wir nicht mehr, nur noch die großen Ikea-Einkaufstaschen, weil die sich auch mit Baby im Tragetuch oder Kleinkind auf der Hüfte noch gut transportieren lassen. Irgendwie arrangiert man sich und es fällt einem selbst nicht mehr auf, wie viel anstrengender der Alltag im Vergleich zu den Müttern mit den Durchschnittskindern ist.
Was bei uns nie ein Thema war: Ferber. Wir wußten aus den ersten 3 Monaten wozu die Große trotz aller Trostversuche schreitechnisch fähig war und daß wir das nicht eine Sekunde länger als notwendig ertragen möchten. Wir wurden davon so aggressiv, daß wir uns nur noch angegiftet haben.
Wer ein normales Baby hat, kann das alles nicht nachvollziehen. Wir merken erst mit Cedric, was wir alles verpaßt haben und daß die ersten 3 Monate mit Baby auch schön sein können. Das macht mich sehr traurig, weil wir das alles bei der Großen verpaßt haben und sehr lange brauchten, bis wir sie in all ihren Facetten bedingungslos annehmen konnten. Ich hätte nie gedacht, daß man sein eigenes Baby so lieben und gleichzeitig so hassen kann.
LG
Claudia

Hallo Erde,
*maldrück*. Ich kann mich an die ersten Monate nicht so recht erinnern. Es ist nur grauer Nebel da, ich war müdemüdemüde und mein Kind hat geschrieen und geschrieen und geschrieen. Ja, ich ging mit Kind aufs Klo, ist einfacher, als unter Gebrüll. Ich hab nur geduscht, wenn mein Mann sie auf dem Arm hatte. Ich kann inzwischen so ziemlich alles mit einer Hand machen, weil ich sie in den ersten Monaten quasi ununterbrochen auf dem Arm hatte (diverse Tragehilfen mochte sie nicht), auch, als sie tagsüber schlief, was sie eh selten tat. Ich hab 1,5 Jahre lang max 3h am Stück geschlafen. Ich hab´s auf Blähungen und Zähne und alles mögliche geschoben, aber inzwischen weiß ich´s besser.
Sie ist einfach ein Kind, das einerseits sehr selbständig ist, es wurde mit jeder neuen Fertigkeit (krabbeln, laufen, klettern, sich anziehen) besser, weil sie nicht mehr auf andere angewiesen war. Andererseits hatte sie ein enormes Nähebedürfnis. Nach fast 2 Jahren im Familienbett und 6 Monaten nur bei Mama auf dem Arm hatte sie dann genug, inzwischen kommt sie max für ein paar min zum Kuscheln und ist dann wieder weg, zum Toben. Aus meinem mit sich und der Welt unzufriedenen Baby ist ein sehr lebhaftes Kleinkind geworden, selbständig, sicher, offen, mit sonnigem Gemüt. Sie ist immer noch nicht einfach, das sicher nicht, aber ihre Grundstimmung ist gut (hätte mir das damals jemand gesagt, hätte ich nur müde gelächelt). Sie braucht eben von allem nicht 100, sondern gleich 150%.
Und um Dich zu beruhigen, ich denke, Kinder merken den Unterschied, auch wenn sie schreien, es ist für sie bei weitem nicht dasselbe, ob sie alleine schreien müssen oder ob die Mutter dabei ist, auch wenn man als Mutter daran fast verzweifelt. Hätt ich mein Kind damals alleine gelassen, "weil sie´s ja lernen muß" oder "weil man sie ja nicht verziehen soll" oder was da sonst noch an tollen Argumenten kommt, wär sie heute bestimmt nicht so, wie sie ist.
LG Helen+Mini, 26 Monate alt.

Hallo Erde,
auch wenn Dir das nicht viel hilft, aber wie schon gesagt, mir geht's genauso. Wenigstens habe ich das Gl ück, dass Ravil nicht schreit, wenn ich ihn auf dem Arm nehme, aber weglegen geht garnicht...
LG
Marie