Hallo Tanja,
vielleicht kannst DU damit was anfangen oder es hilft Dir weiter.
Streptokokken der Gruppe B (GBS) können neben Infektionen bei der Mutter (Harnwegsinfektionen, Wundheilungsstörungen, Endometritiden) bei Neugeborenen in den ersten 5 (bis 10) Lebenstagen zu schweren Infektionen (early onset disease ) mit häufig letalem Ausgang bei oft foudryantem Verlauf führen. Infektionsquelle sind bei diesen Frühformen (im Gegensatz zur late onset disease) die Scheide oder das Rektum der Schwangeren (unter der Geburt). Bei einer Besiedlungsrate von ca. 10% und einer Übertragung von 50 - 60% auf das Neugeborene erkrankt jedes 100. bis 200. Kind bei einer Kolonisierung der Mutter.
Risikofaktoren für das Auftreten der Erkrankung sind der vorzeitige Blasensprung, vorzeitige Wehentätigkeit, eine lange Geburtsdauer und die Frühgeburt. Eine hohe Keimzahl in der Scheide, das Fehlen von spezifischen Antikörpern und ein Mangel an IgG (Subklassen) sind begünstigende Faktoren.
Bisher sind bei den GBS folgende Typen bekannt: Ia, Ib, Ia/c, II, III, IV, V,
vorläufige Typen : VI, VII, MJ 9.
Die schweren Infektionen sind bei den Typen I und III zu beobachten, während bei Schwangeren häufiger der Typ II nachweisbar ist, der für diese Infektionen eine geringere Bedeutung hat. Eine Typisierung der GBS ist deshalb anzustreben (Institut für Experimentelle Mikrobiologie - Beutenberg).
Die Besiedlung der Scheide mit Streptokokken der Gruppe B kann sich im Verlauf der Schwangerschaft ändern.
Nur in ca 30% findet man eine dauerhafte (chronische) Kolonisierung (den Begriff der Infektion sollte man in diesem Zusammenhang vermeiden), in den anderen Fällen sind GBS nur periodisch oder vorübergehend nachweisbar. Aus dem Ergebnis einer einmaligen GBS-Kultur im Verlauf der Schwangerschaft kann deshalb nicht auf eine Besiedlung zum Zeitpunkt der Geburt geschlossen werden. Auch aus diesen Gründen ist eine generelle Behandlung kolonisierter Frauen während der Schwangerschaft wenig sinnvoll. Die Standardkommission in der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie empfiehlt deshalb die Suche nach Streptokokken der Gruppe B bei vorzeitigem Blasensprung oder Wehentätigkeit vor der vollendeten 37.SSW und eine selektive intrapartale Chemoprophylaxe (Ampicillin, Cephalosporin).
Vorgehen in der Schwangerenvorsorge:
1.rektaler und vaginaler Abstrich in der 32. und 36.SSW, bei Risikomerkmalen entsprechend eher,
2.Typisierung der nachgewiesenen GBS,
3.bei Typ I und III grundsätzlich Behandlung bei Wehenbeginn und/oder Blasensprung,
4.bei Typ II Behandlung nur bei zusätzlichen Risiken, sonst Beobachtung durch den Pädiater.
Eine exakte GBS-Diagnostik ist nur nach Aufnahme von Untersuchungsmaterial (Transportmedium) in Selektivmedien und anschließender Testung (Gruppierung, CAMP-Test) möglich und dauert erfahrungsgemäß 2 - 3 Tage, bei Typisierung entsprechend länger. Bei den Schnelltesten haben sich das GBS-Medium der Firma medco (Farbreaktion -Carotin) und der Equate Strep B Schnelltest (EIA) bewährt. Im GBS-Medium werden auch geringe Keimzahlen nachgewiesen (Dauer mindestens 6 Stunden, besser 24 Stunden), der Equate Strep B Schnelltest dauert lediglich 20 Minuten, hat aber nur eine Sensitvität von 80% (bei geringer Keimzahl negativer Test möglich).
Vorgehen im Kreißsaal:
Ziel der Untersuchung auf GBS unter der Geburt muß es sein, eine mögliche Infektion mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen, um das Kind bei der Mutter belassen zu können ohne einen Sicherheitsstandard aufzugeben. Bei allen Frauen, bei denen während der Schwangerschaft B-Streptokokken, auch wenn nur vorübergehend, nachgewiesen wurden, wird vor der vaginalen Untersuchung ein Abstrich für den GBS-Schnelltest entnommen.
1. Bei negativem Ergebnis sollten beim Neugeborenen zur Sicherheit Blutbild untersucht und bakteriologische Abstriche von Rachen, Ohr und Nabelschnur entnommen werden.
2. Ist die Kreißende vaginal kolonisiert, erfolgt eine Dekontaminierung mit einem halbsynthetischen Penicillin (2g Ampicillin) im Abstand von 4 (6) Stunden (oder Cephalosporin).
Beim Neugeborenen werden Abstriche von Rachen, Ohr und Nabelschnur entnommen (Schnelltest). Ist der Schnelltest bei einem Neugeborenen ohne anamnestisches Risiko und ohne klinische Beeinträchtigung negativ, verbleibt das Kind in der Frauenklinik.
Da der Test im negativen Falle (geringe Keimzahl ?) nur eine Sensivität von 80% aufweist, empfiehlt sich auch bei diesen Kindern ein mikrobiologische Kontrolle (GBS-Medium), Blutbild und CrP-Überwachung.
Fällt der GBS-Schnelltest positiv aus, sollte eine engmaschige Überwachung in der Kinderklinik erfolgen.
Bestehen zusätzliche anamnestische Infektionsrisiken, ist das Kind aber unbeeinträchtigt und der Schnelltest negativ, kann das Kind ebenfalls in der Frauenklinik verbleiben. Wiederholte Blutbildkontrollen, CrP-Überwachung und eine mikrobiologische Untersuchung sind erforderlich (GBS-Medium).
Fällt der Schnelltest beim "Risikokind" positiv aus, muß das Neugeborene in die Kinderklinik zur weiteren Diagnostik und ggf. zur Therapie verlegt werden. Neugeborene mit klinisch nachweisbaren Anpassungsstörungen nach B-Streptokokkenbesiedlung in der Schwangerschaft sind immer infektionsverdächtig und bedürfen unverzüglich einer adäquaten Therapie.
Kommt das ungefähr hin bei Dir?
Frag doch einfach mal Deinen FA was das zu bedeuten hat.
LG Sandra 33.SSW

Hallo Sandra,
also meine Hebamme hat den Test gemacht und bei ihr war alles in Ordnung gewesen. Das der Doc im KH den Test auch gemacht hat glaub ich nicht. Werde mal am Montag nachfragen im KH.
Ist schon komisch.... sollte das etwa heißen das der Test positiv ist hätte man mir doch bescheid geben müssen oder??
verwirrt schauende Tanja