Papa will noch kein Papa sein
ich hatte mich vor ein paar Wochen schon mal an Euch gewandt. Wir haben im Januar geheiratet und er wollte dann auch endlich ein Kind. Daß es dann schon im Februar geklappt hat, konnte ja keiner ahnen, auf jeden Fall hat er mir VORHER immer gesagt daß er hofft daß es bei uns bald soweit ist und blabla. Dann ist es jetzt soweit, und nun möchte er alles ungeschehen machen. Er hätte es am liebsten gehabt daß ich es wegmachen lasse! Er sagt er sei JETZT noch nicht bereit, in 2 Jahren sähe das ja alles anders aus, und er würde das jetzt nervlich alles nicht durchstehen und macht mir ein schlechtes Gewissen. Er hat vorgeschlagen daß wir zu einer Paartherapie gehen um uns beraten zu lassen, ich glaube er denkt immer noch daß ich es wegmachen lasse. Die Stimmung ist bei uns entsprechend schlecht und ich kann die SS überhaupt nicht geniessen. Wollte mich bei Euch mal ausjammern. Alle meinen ja immer, der erste Schock gibt sich bei den Männern mit der Zeit, bei meinem wird?s immer schlimmer! : - (
Liebe Grüße,
Anja 8+irgendwas
Re: Papa will noch kein Papa sein
so wie sich dein Beitrag anhört steckt da doch mehr dahinter. Hat er wirklich gemeint das du es wegmachen lassen sollst? Vielleicht hat Dein Mann eigentlich garnichts gegen deine jetzige Schwangerschaft sondern eigentlich ganz andere Probleme? Zumindest lässt das bei dem Vorschlag Paartherapie daran denken...
Natürlich kann ich mir gut vorstellen das er Dich erstmal alleine geniessen mag - so kurz nach der Hochzeit...
(Ich wär schliesslich gern erstmal verheiratet... Aber das verschiebe ich jetzt lieber auf einen Zeitpunkt nach der Geburt *gg*)
Rede doch erstmal nochmal in Ruhe mit ihm darüber und mach Dir keine Sorgen... Du schaffst das schon...
Liebe Grüße
Bea + Krümelchen 8+5
Re: Papa will noch kein Papa sein
mein Mann hat mir auf der Fahrt ins KKH noch laut verkündet, daß er sich nicht reif für ein Kind fühlt. Ich hätte ihn am liebsten erwürgt. Meiner Mutter (!) hat er erzählt, daß er Angst vor der Verantwortung hat, mit dem Status als Alleinverdiener nicht klarzukommen, etwas falsch zu machen und daß mir etwas passiert.
Die meiste Zeit im KKH hat er verschlafen, meine Mutter hat mir Gesellschaft geleistet und den Hebammen-Klingelknopf bedient. Sie hat ihn erst geweckt, als die Entscheidung zum Not-KS feststand. Er ist dann im OP innerhalb von 2 Sekunden zum Papa mutiert und wollte seine Tochter nicht mehr hergeben.
Beim 2. Kind war er nach dem positiven Test sichtlich geschockt, er hatte damit gerechnet, daß es nicht klappen würde. Ich habe ihn dann nur daran erinnert, daß er freiwillig mit mir geschlafen hat und ich ihn nicht gezwungen habe, auf ein Kondom zu verzichten. Mulmig ist ihm jetzt auch, weil er weiß, daß das Leben mit einer Schwangeren nicht einfach ist und er Angst hat, daß wir das mit 2 Kindern nicht schaffen. Die Schwangerschaft ignoriert er, bei den Untersuchungen ist er nicht dabei, die FU werde ich alleine machen. Dafür kümmert er sich verstärkt um den Haushalt und sorgt abends und am Wochenende dafür, daß ich kinderfreie Zeiten bekomme. Für ihn ist das Baby erst interessant, wenn er es anfassen kann und das ist für mich ok. Bei der Geburt bzw. beim KS wäre er auf jeden Fall wieder mit dabei, aber die Entscheidung überlasse ich ihm. Hauptsache, es ist jemand aus der Familie da, der nach dem KS das Baby auf den Arm nimmt und mit ihm kuschelt, wenn ich das nicht kann.
Ich würde versuchen, herauszufinden, weshalb er jetzt so dagegen ist. Eventuell hilft auch der Kontakt mit anderen Vätern.
LG
Claudia
Re: Papa will noch kein Papa sein
du steckst in einer wirklich fiesen Situation. Aber es ist nicht richtig was dein Mann tut: Er hat sich gemeinsam mit dir FÜR ein Kind entschieden. Das kann man nicht einfach rückgängig machen. Entschuldige, aber die Aussage in 2 Jahren sähe es vielleicht anders aus hätte er auch vorher machen können. Steh zu deinem Kind (ich denke das tust du sowieso) und genieße deine Schwangerschaft. Sag ihm, das auch er es wollte und er ebenso mit dieser Entscheidung klarkommen muss. Sag ihm, dass du das Kind behälst. Das mit der Paartherapie verstehe ich nun überhaupt nicht! Für mich klingt es auch so, als wäre da noch was anderes im Busch. Redet, eine andere Möglichkeit habt ihr nicht. Ich wünsche dir auf alle fälle alles erdenklich Gute, und wer weiß, vielleicht braucht er ja doch einfach nur noch ein wenig Zeit es zu verkraften bzw. zu realisieren???
Allerliebste Grüße mit Bauchstreichler
Ari
Re: Papa will noch kein Papa sein
der Vater von meinem ersten Kind hat damals ähnlich reagiert. Wir waren zwar nicht verheiratet, sondern nur verlobt und das Kind war im Gegensatz zu euch auch völlig ungeplant. Er hat nie von Abtreibung geredet, war auch lieb, aber die komplette Schwangerschaft über ignorant!!! und er hat sich die ganze Zeit auch nicht richtig gefreut. Heute ist er ist wirklich sehr lieb zu unserer Tochter, verantwortungsvoll und je älter sie wird um so stärker wird die Bindung. Nur unsere Beziehung war 2 Jahre nach der Geburt zu Ende. Ich bin allerdings mittlerweile super glücklich verheiratet, sehe seit meiner 2. Schwangerschaft auch deutliche Unterschiede im Verhalten der Papas vor und während der Geburt. Ich denke heute, dass die Beziehung vor meiner ersten Schwangerschaft schon ziemlich verkorkst war und ich es nicht war haben wollte. Aber jeder Fall ist anders, du solltest nur gut überlegen, wie es um eure Beziehung steht? Vielleicht hat dein Mann Angst vor der Verantwortung und vor Konkurrenz durch das Baby. Vielleicht bringt es wirklich etwas erst mal über eure Beziehung zu reden und dann über die Schwangerschaft!
Wie alt ist er eigentlich? Bei einer Freundin von mir gab es auch zu Anfang der Schwangerschaft Probleme mit ihrem Freund, bis der Papa mit zu einer US-Untersuchung gegegangen ist.
Also Kopf hoch, vielleicht sind es wirklich nur Anfangsschwierigkeiten und wenn nicht..mir hat der Gedanke an mein Babby sehr geholfen und mich damals unglaublich stark gemacht und es hat sich wirklich gelohnt...Liebe Grüße Tamara
Re: Papa will noch kein Papa sein
ich würde Dir auch empfehlen, rede mit ihm. Vor allem musst Du ihm klarmachen, dass "wegmachen" für Dich nicht in Frage kommt.
Ich verstehe ihn schon ein bisschen. Auch wir haben nicht damit gerechnet, dass es sooooo schnell klappt. Geplant war eigentlich auch so in 2 Jahren. Aber 1. das Kind kommt ja nicht gleich, sondern tatsächlich erst in einem halben Jahr (also ist der Zeitunterschied zum Wunschtermin nur noch 1,5 Jahre), 2. bekommt man natürlich schon Panik, bei dem Gedanken, was man alles aufgibt (wenn's dann anders geplant war).
Dass er sich grundsätzlich Kinder vorstellen kann, ist doch schonmal sehr positiv. Zu mir hat mal jemand Folgendes gesagt:
Jetzt denkst Du, ein Jahr länger ohne Kind bedeutet die "große Freiheit". In 5 Jahren spielt es keine Rolle mehr, ob Dein Kind vor 4 oder vor 5 Jahren gekommen ist.
Verstehst Du, was ich meine?
Frag ihn doch mal, was er zu verpassen glaubt, wenn wo es jetzt schon kommt. Vielleicht hat er auch irgendwelche Super-Daddy-Vorstellungen und Du kannst ihm ein wenig die Angst nehmen.
Viel Glück,
Marie
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