Hallo Anja!
Mir geht es ähnlich, wie dir. Bei uns war die SS nicht geplant, passt eigentlich auch überhaupt gar nicht dieses Jahr, aber trotzdem freuen wir uns riesig, ändern können/wollen wir es nicht!
Ich glaube mein Freund freut sich schon irgendwie und ich hoff, dass wir auch mal darüber reden können, er ist kein Freund großer Worte und über Probleme redet er sowieso nicht gern. Ich hoff, dass er am Montag Zeit hat mit zur FÄ zugehen, weil ich glaube, wenn er den Zwerg erst mal sieht, dass dann die Vatergefühle auch kommen.
Er ist nämlich total kinderlieb, hat 3 Patenkinder um die er sich total süß kümmert.
Nur ist es halt ein Unterschied, sich um andere Kinder zu kümmern, als ein eigenes großzuziehen.
Aber Kopf hoch, die Freude kommt auch bei deinem Mann, spätestens im Kreissaal;-))
GL, Krümel

nun muss ich mal von meiner letzten SS erzählen:
Wir wünschten uns ganz doll ein Kind, haben 2,5 Jahre eine Kiwu-Behandlung gemacht, nix klappte. Wir gaben die Hoffnung auf, kurz drauf wurde ich spontan ss.
Der erste Moment war überwältingende Freude. Und dann - dann hatte ich Angst. Nichts würde mehr so sein, wie es war. Nie mehr alleine oder zu zweit, immer jemand drittes dabei. Keine ruhige Nacht mehr, kein spontaner Trip irgendwo hin, finanzielle Engpässe evtl, alles änder sich, wie wird das werden???
Ich schämte mich meiner Ängste - alle Mamis sind nur noch happy und ich??? Ich kann mich von meiner Selbständigkeit nicht trennen, bin gefrustet, kann mit niemanden drüber sprechen. Mein Mann ist der ewig strahlende Grinsepapa und versteht die Welt nicht mehr...
Das hat sich dann irgendwann gelegt, ich habe Pläne geschmiedet, wie wir unser gemeinsames Leben gestalten werden. Aber es hat seine Zeit gedauert...
Heute ist meine Tochter das Beste, was mir passieren konnte, unser Leben ist phantastisch. Keine Minute möchte ich missen.
Bei Männern kommt noch eine Sache hinzu: aus der Frau, der Geliebten, wird nun eine Mama. Er muss lernen, zu teilen, steht jetzt hinter einem Kind zurück. Das ist auf einmal da, es gibt kein zurück. Das sind Gefühle, die man vorher nicht kannte, vorher sah man nur im Geiste einen Wonneproppen...
Wenn sich Eure Männer nicht sofort freuen, seid nicht traurig, lasst ihnen Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, und macht ihnen bitte keine unterschwelligen Vorwürfe, spätestens, wenn der Krümel auf der Welt ist, ist die Freude riesig.
Ganz liebe Grüße
Catrin

Hallo Catrin,
vielen Dank für Deinen Beitrag. Auch ich habe natürlich Angst wie die Zukunft aussieht. Jetzt habe ich einen (in heutigen Zeiten relativ) sicheren Job, wenn ich 3 Jahre weggehe, kann ich das vergessen. Vor der SS hat ?Papa? groß getönt er würde zu Hause bleiben, davon ist jetzt natürlich keine Rede mehr ?er wird sonst wahnsinnig den ganzen Tag zu Hause?. Ach: Und mir solls da anders gehen? Ich arbeite auch seit ich aus der Schule raus bin (und das sind 12 Jahre) und würde gerne auch nur 1 Jahr Pause machen, aber wie denn ohne Kinderbetreuung (Omas wohnen 300km entfernt und arbeiten auch), und dann der Vorwurf: Wenn Du arbeiten gehen willst, brauchst Du Dir Keine Kinder anschaffen!? Schade daß es in D so gehandhabt wird, in anderen Ländern gehen Mütter auch nach ein paar Monaten wieder arbeiten und die Kinder werden auch anständige Leute.
Aber nochmal zum Papa: Dein Wort in Gottes Gehörgang daß er sich tatsächlich ?irgendwann? freut. Ich lasse ihn jetzt erstmal in Ruhe.
Liebe Grüße an Euch alle und ein sonniges WE!
Anja

Liebe Anja,
ich muss ein wenig schmunzeln... Ich habe einen Job, der es nicht zuläßt, 3 Jahre raus zu sein. (Steuern) - Ich bin, als Lilly 10 Wochen alt war, wieder arbeiten gegangen. 2 Tage (ganz) in der Woche. Erst wurde Lilly von der Oma betreut, als Lilly 7 Monate war, starb sie plötzlich. Ich habe dann eine Tagesmutti gesucht und auch eine gefunden. Sie hatte noch 3 Kids in Lillys Alter und nun ist Lilly schon 1,5 Jahre bei ihr.
Lilly geht es dabei prima, sie ist total kontaktfreudig und ein fröhliches Kind. Ja, ich musste mir auch die üblichen Dinge anhören. Aber ich sehe das so: Wenn eine Mutter früh wieder arbeiten geht, ist sie eine Rabenmutter und karrieregeil. Ist das Kind im Kindergarten, ist die Mutter super und bekommt Job und Kind und Haushalt unter einen Hut... Ist schon komisch...
Aber es schert mich nicht, was andere denken. Ich bin zufrieden, dem Kind gehts gut. Wir haben keine finanziellen Probs, können uns fast alles erlauben. Das wir in unserer Konstellation sehr gut harmonieren, ist das beste auf der Welt.
Übrigens: in meiner Firma sind 3 Mütter gleichzeitig ss geworden, wenn auch in unterschiedlichen Abteilungen. Ich hab als erstes wieder angefangen, aber ich konnte auch nicht stillen (Brust-OP). Die anderen beiden sind nach dem Abstillen sofort wieder gekommen. In der heutigen Situation können es viele nicht risikieren, dass der Mann den Job verliert und dann evtl. beide zu Hause sitzen.
Deshalb: wenn Du es möchtest und die Firma es zuläßt, dann geh ruhig wieder teizeit arbeiten. Es schadet dem Kind nicht, wenn Du seine Belange auch berücksichtigst. Hauptproblem ist meist, wenn das Kind krank ist. Aber dann bleib ich halt zu Hause, die KK zahlts ja.
Lass dich nicht unterkriegen!
Liebe Grüße
Catrin

Liebe Catrin,
danke für Deine motivierende Email. So hatte ich es mir auch vorgestellt, 4-6 Monate zu Hause, und dann wieder 2-3 Tage die Woche arbeiten. So werde ich es meinem Chef auch vorschlagen. Zuerst war mein Mann ganz heiß drauf zu Hause bleiben zu dürfen, aber nachdem ich jetzt wirklich ss bin, ist er total geschockt und davon keine Rede mehr. Also muß ich halt sehen wie wir uns arrangieren. Heute muß man doch froh sein wenn man einen Job hat, und da geht es einfach nicht 3 Jahre zu Hause zu bleiben (vom Wollen mal ganz abgesehen). Wo wohnst Du denn? Ich bin eigentlich Hessin, wohne aber hier im katholischen Ba-Wü, und hier heißt es tatsächlich noch: Wenn Du arbeiten gehen willst, brauchst Du dir kein Kind anschaffen! *grrr* Oma fällt auch weg, da wir wie gesagt Hessen sind und hierhin ?ausgewandert? : - ) sind, somit ist die Oma noch in Hessen, aber die arbeiten ja auch beide, also ginge das sowieso nicht.
Ich hoffe daß alles klappt.
Liebe Grüße
Anja

Hallo Du,
ich kann dich soo gut verstehen. Bei uns ist es leider ähnlich. Das Rumpelstilzchen war nicht geplant und freuen kann sich mein Mann nicht. Das Thema ist bei uns absolut Tabu :-( Ich denke er weiß noch nicht mal wie weit ich inzwischen bin.
Heute hat mich eine Nachbarin drauf angesprochen. (Ja ja der Buschfunk) und er war eine mittlere Katastrophe. Seitdem redet er nicht mehr mit mir.
Naja unsere Männer haben ja noch ein wenig Zeit sich dran zu gewöhnen.
LG und knuddel Dani