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Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Hallo,
endlich komme ich mal dazu,Euch von meinem Kampf mit meinem Chef wegen meiner Schwangerschaft zu schreiben. Es gibt hier ja auch einige, die da was auszustehen hatten. Bei mir war das so:
Ich bin in meine Firma im Januar eingetreten und habe folglich bis Juli Probezeit. Tja und nun bin ich schwanger geworden. Es war nicht ganz so geplant, aber ändern wollten wir natürlich nichts daran. Wir freuen uns ja auf unser "Alien". ;o)))
Ich habe also bei meinem letzten Personalgespräch (12.SSW) gebeichtet, daß ich schwanger bin. Mein Chef freute sich auch für mich, was ich ja ganz angenehm fand. Aber dann kam vor 3 Wochen der Hammer. Am Freitag wurde ich zu einem Termin ins Büro zitiert (war eigentlich wegen einer Erkältung krank geschrieben). Da saßen mein direkter Chef und mein "großer" Chef auf einmal vor mir und kamen mit merkwürdigen Ideen. Ich sollte auf einmal einen befristeten Arbeitsvertrag unterschreiben und nur noch bis zum Beginn des Mutterschutzes eingestellt werden. Des weiteren wollte man mich dann nach meiner Erziehungszeit wieder einstellen (wie großzügig) und man freute sich ja sozial total mit mir (wie toll). Naja es kamen noch ein paar andere Dinge, mit denen ich aber gerechnet hatte. Bei uns soll ein variables Vergütungsmodell eingeführt werden. Damit war ich aber grundsätzlich einverstanden (wußten sie nur nicht). Am darauffolgenden Mittwoch war dann der Chef mit einem Anwalt im Büro. Wieder hatte ich Termin, ich war die letzte, die dran war und durfte 2 Stunden (nach Feierabend) warten. Dann lag vor mir ein befristeter Arbeitsvertrag bis Jahresende. Als ich dann sagen mußte, daß der Mutterschutz ja bei mir schon Ende Oktober beginnt, wurde das Ende auf 31.10. gesetzt.Ich habe gesagt, daß ich nichts unterschreibe, auch wenn ich in der Probezeit bin. Es wurde die ganze Zeit darauf rumgeritten. Ich habe dann nach einigen Hin und Her den Vertrag mitgenommen. Am nächsten Tag bin ich zu meiner Anwältin, einer guten Bekannten von mir. Ich war total fertig. Sie baute mich wieder auf und wir überlegten eine Strategie, meinem Chef entgegenzutreten. Schlußendlich formulierten wir einen Brief an ihn als Erwiderung. Wir schlugen einen Kompromiss vor. Alter Vertrag bleibt, und ich nehme diese neue Vergütung an. Letzte Woche hatte ich dann nochmal Gespräch. Dieses Mal allein mit meinem Chef und er war auch besser vorbereitet als bei den letzten Gesprächen. Auf einmal hieß es, er weiß ja, daß er mir nicht kündigen kann und der Vertrag wäre ja nur ein mögliches Szenario gewesen. Und er will ja niemanden in die Arbeitslosigkeit/Hartz 4 treiben. Naja, schlußendlich kann ich nun bleiben. Aber ich werde mich in der Erziehungszeit auf jeden Fall nach einem neuen Job umsehen. Das Theater war mir zu viel. Nur weil ich noch nicht solange im Unternehmen bin darf ich nicht schwanger werden. Das sehe ich nicht ein. Nochmal mache ich das nicht durch. Das war Streß pur für mich und ich war total fertig. Mein Mann konnte mir nicht helfen, weil er unter der Woche auswärts arbeitet. Da war noch nicht einmal jemand, der mich in den Arm nehmen konnte.
Mein Entschluß steht fest, ich mache bis zum MuSchu hier und dann bin ich erstmal weg. Und im Erziehungsurlaub suche ich mir was Neues. Aber das muß mein Chef erstmal nicht wissen.
So, das war ein sehr langer Bericht, aber mit einem einigermaßen glücklichen Ende!
Liebe Grüße
Petra + "Alien" 17+0
Bisherige Antworten

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Hi Du,
das ist ja echt das letzte was die versucht haben abzuziehen. Einen befristeten Vertrag bis zum Mutterschutz...wer hätte dir denn garantiert das du nach der Elternzeit wieder eingestellt wirst. Wäre das auch schriftlich festgehalten worden. Es ist echt fies was sich manche Chefs leisten. Ich drücke dir die Daumen das der Rest der Schwangerschaft stressfreier verläuft!
Liebe Grüße
Babsi

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

FRECHHEIT !!
Das macht er doch nur, damit er sich die 14 Wochen Gehalt spart, auf die Du ein Anrecht hast.
Laß? Dich da auf gar nichts ein !
Und daß Du Dir einen neuen Job suchst, würde ich auch erst mal nicht erzählen. Du hast nämlich Anspruch, nach Deinem Erziehungsurlaub ? oder auch schon voher - in einer gleichwertigen Stellung wieder eingestellt zu werden ? auch Halbtags ! Und diese Option würde ich mir auf jeden Fall offen halten (falls Du nichts anderes findest....)

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Hallo,
ich werde auf Arbeit natürlich nichts von anderen Jobs verlauten lassen. Ich lasse mir auch die Option offen nach dem Erziehungsurlaub wieder anzufangen mit arbeiten hier, aber suchen werde ich mir trotzdem was Neues und wenn es erstmal nicht klappt eben weiterarbeiten.
LG
Petra + "Alien" 17+0

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Hallo,
es ist wirklich unglaublich was da alles probiert wird um eine Schwangere "loszuwerden". Gut, daß Du gleich zu einer Anwältin gegangen bist und jetzt erstmal wieder in Ruhe durchatmen kannst.
Ich möchte nur noch kurz anmerken, daß Du nur während der Elternzeit Anspruch auf Teilzeitarbeit hast und auch nur wenn es betriebsbedingt machbar ist. Wenn die Elternzeit vorbei ist hast Du keinen Anspruch auf Teilzeit, sondern mußt Deinen Vertrag so erfüllen wie zuvor. D.h. wenn Du Vollzeit gearbeitet hast, hast Du auch nur Anspruch auf eine gleichwertige Vollzeitstelle. Viele Arbeitgeber bieten wenn gewünscht eine Teilzeitstelle an, aber verpflichtet sind sie nicht.
viele liebe Grüße Manuela

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Hallo,
Danke für die Info!
LG
Petra + "Alien" 17+0

Re: Mal ein Bericht zu meinem Kampf mit meinem Chef

Das stimmt nicht ganz. Das Gesetz hat sich geändert. JEDER Arbeitnehmer hat Anspruch auf Teilzeit. Der Arbeitgeber kann den Antrag nur ablehnen, wenn zwingende betriebliche Gründe dagegen sprechen. Ich weiß das genau ;-) Ich hab? mich vor 1 Jahr mal danach erkundigt, weil ich überlegt habe, auf Teilzeit zu gehen, bzw. weniger arbeiten zu gehen. Wir sind privat ziemlich eingespannt und schaffen manchmal die normalsten Dinge aus zeitlichen Gründen nicht. Naja, aber das ist ja nicht das Thema hier. Aber auf jeden Fall HAT man Anspruch auf Teilzeit.
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