Huhu Dilek,
aber klar schreibe ich Dir noch was zu dem vorigen Schub! :-)
Also der 29/30er-Schub ist eigentlich kein Schub in dem Sinne, sondern das Ergebnis des 26er Schubs. In diesem Schub hat das Baby zum ersten Mal Zugang zur Welt der Zusammenhänge bekommen. Dazu gehört auch, daß es versteht, daß sich der Abstand zwischen Baby und Mama vergrößern kann und die Mama weggehen kann.
Wenn Deine kleine Maus jetzt also quengeliger wird und anfängt zu schreien, heißt das, daß sie das jetzt voll verstanden hat. :-) Sie steckt also im Ergebnis des 26er Schubs. :-)
So steht es auch in dem schlauen Buch 'Oje, ich wachse!': "Ihr Baby versteht nun auf einmal, daß seine Mutter den Abstand zwischen sich und ihm vergrößern und von ihm fortgehen kann. Vorher haben seine Augen das zwar gesehen, aber die Bedeutung von 'Fortgehen' war noch nicht zu ihm durchgedrungen. Nun, wo das der Fall ist, hat es ein Problem. Es bekommt Angst, wenn es merkt, daß seine Mutter unberechenbar ist, daß sie jeden Moment fortgehen kann, daß es ihr nicht oder nur sehr langsam nachgehen kann. Kurzum, es fühlt, daß es keine Kontrolle hat über den Abstand zwischen sich und seiner Mutter. Ihr Baby muß lernen, mit diesem 'Fortschritt' umzugehen. Dafür braucht es Verständnis, Mitgefühl, Übung und Zeit."
Es heißt auch "lassen Sie ihr Baby merken, daß Sie nicht wirklich fortgehen". :-) Das, was ich immer sage, und einige dann immer so entsetzt aufschreien läßt. ;-)
Ich schreib einfach mal noch ein bißchen was ab: "Sie können Ihrem Baby helfen, indem Sie es öfter umhertragen oder es dicht in Ihrer Nähe lassen. Sie können ihm erzählen, was Sie vorhaben, bevor Sie weggehen, und weiter mit ihm sprechen, während Sie aus dem einen Zimmer ins andere gehen. Es lernt auf diese Weise, daß Sie noch da sind, auch wenn es Sie nicht mehr sieht."
"Außerdem können Sie viele Kuckuckspiele spielen und so das Fortgehen üben. Sie können hinter einer Zeitung hervorlugen, hinter einem Sofa hervorspitzeln, sich hinter dem etwas weiter entfernten Schrank und schließlich hinter der Tür verstecken."
Und weiter:
"Wenn ihr Baby ein wenig krabbeln kann, können Sie es ermuntern und ihm die Gelegenheit geben, Ihnen zu folgen. Gehen Sie dabei am besten folgendermaßen vor: Erst kündigen Sie an, daß Sie das Zimmer verlassen wollen. So lernt ihr Baby, daß es Sie nicht ununterbrochen im Auge behalten muß, sondern in Ruhe weiterspielen kann. Dann entfernen Sie sich so langsam, daß es Ihnen folgen kann. Passen Sie ihre Geschwindigkeit immer der Ihres Babys an. Es lernt dann, daß es selbst den Abstand zwischen sich und seiner Mutter unter Kontrolle halten kann. Darüber hinaus wird es schneller Vertrauen zu Ihnen fassen und Ihnen weniger 'zur Last fallen.'"
Ich habe die Erfahrung gemacht, daß das Ankündigen, daß man geht, auch hilft, wenn der kleine Schatz noch nicht krabbeln kann. Auch das Versteckspiel haben wir immer wieder geübt. So hat mein kleiner Mann jetzt keine Angst mehr, wenn ich mal das Zimmer verlasse. :-)
Es ist so viel friedlicher geworden hier, daß ich nur jedem raten kann, es auch mal so zu versuchen. :-)
Bei uns hat diese Zeit des Erkennens und Geschreis so acht bis zehn Tage gedauert. Danach war es auf einen Schlag wieder gut. Ich habe aber auch schon vor der 29./30. Woche mit ihm das Fortgehen geübt. Wenn Du das mit Lorin bisher noch nicht gemacht hast, ist das ganz normal, daß es bei ihr etwas länger dauert. :-) Aber Kopf hoch, auch sie lernt das irgendwann und dann ist sie wieder Dein kleiner Sonnenschein. :-)
Wenn Du noch mehr Fragen hast, immer her damit! :-)
*knuddel*
LG Martina