so langsam frag ich mich echt (o.t)
an den polen schmilzt das eis schneller als man kucken kann
in amerika tobende verhehrende stürme
in asien kommt die bebende erde kaum noch zur ruhe
europa droht die vogelgrippe-epedemie
in afrika verhungern die menschen
und obendrein gibts da noch ein paar idioten, welche nichts andres können als sich zu bekriegen...
da kommt einem doch schon fast die angst hoch, nicht?
nachdenkliche grüsse, deborah
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
"fast die Angst hoch"
mir ist schon lange so schlecht, dass ich gar nicht so viel essen kann wir ich k*** könnte
und am schlimmsten finde ich, dass alle zusehen und nach dem Motto leben: Ich kann sowieso nichts ändern
Wir rennen alle in die Billigläden
kaufen was das Zeug hält: Je billiger, je besser
den Bauern in Afrika
das Kind in Asien
sehen wir ja nicht Auge in Auge
da fällt es leicht, die Augen zu schließen...
und der Verkäufer im LIDL - der kann doch froh sein,
dass er überhaupt einen Job hat
und die Strassenkinder in der Ukraine können sich doch freuen, dass überhaupt Touristen kommen *ha*
Wollen wir denn unsere Bequemlichkeiten aufgeben?
Nur um anderen zu helfen?
Ich nicht.
und kein Mensch hier sonst.
aber irgendwann werden unsere Kinder
oder die Kinder unserer Kinder kommen
und sagen: Ihr habt es aber doch gewußt!
Traurige Grüsse!
von
Sara
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
ich teile deinen Frust über das Elend in der Welt aber kannst du mir denn sagen wie ich das ändern soll. Ich habe gestern einen Schlafsack von Selina in die Mülltonne gehauen weil der Reissverschluss kaputt war und mir dabei gedacht das diesen Winter Kinder in Pakistan erfrieren werden.Aber wie soll ich denn den Schlafsack nach Pakistan bekommen? Ich mache jeses Jahr bei Weihnachten im Schuhkarton mit. Da packt man nützliches und schönes in einen Schuhkarton, zahlt 6 Euro Transportkosten und eine kirchliche Organisation bringt ihn in Länder wo es gebraucht wird.Und wenn ich in der Weihnachtszeit durch unsere Läden gehe kommt mir das manchmal so unwirklich vor, der ganze Prunk und dann das Elend in den Nachrichten.
Aber was kann denn jeder Einzelne von uns tun das wirklich die Welt ändert und nicht nur unser Gewissen beruhigt?
Gruß,Ute
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
aber du hast recht, vielleicht sollen wir einfach nur ein kleines bisschen mehr auf unsere mitmenschen achten, dünke jeder so, wäre schon viel geschafft...
lg, deborah
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
Man kann ganz klein anfangen -
da zählt dann hauptsächlich schonmal das Bewußtsein
und zwar kann man
Produkte nur aus fairem Handel kaufen.
Das Argument: Die sind zu teuer
lasse ich nicht gelten.
Wenn ich mir keinen fairen Kaffee leisten kann
dann trinke ich gar keinen
oder entsprechend weniger
da muss ich dann mich (ein ganz kleines bischen) zurücknehmen.
Da zählt nicht nur das Geld, welches der Kaffeebauer bekommt, sondern wie ich schon sagte: Das Bewußtsein darüber, dass man die Menschen ausnutzt wenn man einfach so vor sich hinlebt.
Bei fairen Klamotten ist es ebenso. Man muss nichtmal so viel mehr ausgeben. C&A z.B. handelt nur fair.
Ich selbst habe für mich entschieden, dass ich kein Fernsehn mehr gucke und auch, dass hier keine Zeitschriften/Zeitungen nach BILD-Methode hier reinkommen.
Eine andere Gesellschaft ist möglich -
aber dafür müsste sich jeder zurück nehmen und das liegt wohl irgendwie nicht in der Natur des Menschen.
Letztendlich denkt jeder nur an sich.
Trotzdem finde ich es wichtig, dass wir priveligierten nicht alle anderen Menschen aus dem Auge verlieren.
Wenn man ein bischen sensibel durch die Welt geht und Themen von Gruppen wie Attac und Greenpeace liest und die Gedanken nachvollzieht und eventuell sogar übernimmt
dann kommt man irgendwann an den Punkt wo man etwas ändern möchte und die kleinen Schritte sind es dann oft, die die Welt bewegen...
Ich nehme mich aber wie gesagt nicht heraus. Ich bin genauso bequem wie alle anderen auch (jedenfalls meistens)
LG!
Sara
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
das Problem ist das so viele Dinge in dieser Welt nicht stimmen. Tiertransporte ( ich kaufe Fleisch aus der Region beim Ökometzger), Beschneidungen in Afrika, Steinigungen von Frauen,Walfischfang,Abholzung von Regenwäldern( Ich kaufe kein Teakholz),Nerzfarmen( bin im Tierschutzverein),
Aids.....die Liste wird endlos.Ich schaue auch fast nie Fernsehen, habe sogar 4 Jahre keinen besessen, aber ist es nicht auch eine Art die Augen zu verschließen weil man das Leid kaum ertragen kann? Ich selber MUSS die Augen manchmal verschließen damit ich mein Glück geniessen kann.
Ich habe mal die Idee auf der Arbeit vorgetragen anstelle einer Geburtstagskasse eine Patenschaft für ein Kind zu übernehmen.Kostet 50 Euro im Monat, geteilt durch 14 Personen, dafür hätte jeder auf seinen Geburtstagsblumenstrauss verzichet.Die fanden das alle blöd und das hat mich echt gefrustet.
Liebe Grüße, Ute die sich jetzt einen Rotbuschtee macht (nicht aus fairem Handel)
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
das meine ich mit Bewußtsein - es ist ja schonmal toll, dass man wenigstens daran denkt, dass der Tee nicht aus fairem handel ist. Das muss man erstmal (sich selbst gegenüber) eingestehen :-)
Das mit dem Fernsehen: Ich muss das Leid ja nicht auch noch ansehen - das ist für mich Schaulust. Ich weiß ja davon und beschäftige mich damit und es bringt den Menschen sicher nichts, wenn man ihnen beim Leiden zusieht...
Es geht mir wie Dir: oft verschließe ich die Augen
und ich geniesse mein Glück! klar - aber ich freue mich immer,
wenn ich ein bischen davon weitergeben kann
und ich mache mir dann bewußt, dass geben mehr Glück bringt als haben...jedenfalls längerfristig...
Danke für den Gedankenaustausch!!!
Sara
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
ich gebe Dir in fast allen Punkten recht, nur ist nicht gerade das Fernsehen auch das Medium, welches uns als Einziges in vollem Umfang (bewegte Bilder und Ton) das Leid näher bringen kann? Ich meine jetzt natürlich nur seriöse Berichterstattungen, Nachrichten und Reportagen.
Ich sehe das eigentlich nicht als Schaulust, sondern als Information an. Nichts sehen, nichts hören, nichts wissen ist doch ein Verschließen der Augen vor der Welt! Über Vieles wüßten wir doch ohne dieses Medium nicht Bescheid; Zeitungen informieren doch nicht in solchem Umfang und nicht jeder hat ein Vorstellungsvermögen davon, wie es an Kriegsschauplätzen, in dritte Welt Ländern und in Katastropengebieten aussieht! Und nur wenn man von einer Sache weiß (und vielleicht auch schockiert wurde, weil das eigene heile Weltbild verrückt wird) kann man sich damit auseinandersetzen oder sogar etwas tun! Und die Realität ist nun einmal sehr oft grausam, aber doch wohl kaum die Grundlage für Schaulust.
Aber sonst - gedanklich genau meine Ansicht!
Schönen Tag noch!
LG Betsy, die aber trotzdem mit ihrer Hilfe und ihren Spenden immer im eigenen Land anfängt, denn da gibt es auch genügend Not und Elend....
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
Vielleicht habe ich auch einfach genug gesehen.
Wenn ich ein Buch z.B. über Afghanistan lese
und darin lese, wie die Menschen dort leben,
was dort für eine Kindersterblichkeit ist,
und wie die Taliban regiert haben
dann brauche ich dazu keine Bilder (mehr)
es sich immer wieder anzusehen bringt mich nicht
weiter und ich habe ein schlechtes Gefühl dabei...
Ist aber eine persönliche Sache und hat wie gesagt mit
Augen zu machen nichts zu tun denn um das Leid weiß
ich trotzdem :-(
LG!
Sara
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
Lg Keksi die sich fragt was Lukas noch alles erleben muß
Re: so langsam frag ich mich echt (o.t)
ist schon schlimm, ich hab für mich entschieden dass ich es möglichst nicht wissen will. kaum tv, kaum zeitungen, wenig irgendwas. lebt sich besser damit, weil ändern kann frau es ja nicht.
lg bila
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