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ne "kleine" geschichte gefällig? *g* wieder mal ot

zur erheiterung der gemüter an diesen grauen tagen, eine "kleine" geschichte...
~*~alltagsmonotonie~*~
um sieben uhr der wecker klingelt
fünf minuten später ist das bad umzingelt
schnell das klo benutzt,frühstück reinziehn
den bart gestutzt, hastig anziehn
das loch vom strumpf im schuh versteckt
dort wird es sicherlich nicht endteckt
die mäulchen der kinder schnell abgewischt
bevor der schulbus sie zusammenfischt
um acht hinaus in den alltäglichen wahn
blechkarrossenkampf auf der autobahn
"was hast du denn nu gemacht, du sau
wegen dir schon wieder endloser stau"
welch freude wenn man dann ne halbe stunde zu spät
vor dem rasenden abteilungsleiter steht
welcher all seinen zorn und all seine wut
vom vermissten blechkarrossensieg auf dich projezieren tut
um neun schleichst du ganz kleinlaut
in dein büro, wo zum gruss nicht mal wer aufschaut
setzt dich hin an deinen tisch
liest durch wisch für wisch
fast schon aphatisch lässt du deine finger gleiten
diktaturstimmen wie gewohnt sie leiten
über die tastatur wort für wort, zeil für zeil
es schleicht sich ein die langeweil
um zehn uhr kommt sie dann
die kaffeepause ist nun dran
hörnchen gestopft in die kaffeetass
gelästert, gemobbt wird ohne unterlass
"hast du gesehn, das musst du haben
weiss nicht wie soll ich es dir sagen"
belangloses gequatsche, snobbistisches getue
am liebsten hättest du doch deine ruhe
um elf sitzt du wieder an deinem tisch
bearbeitest wieder mal wisch für wisch
rechnungen hier, mahnungen da
ewig das selbe bla bla
fast schon aphatisch lässt du deine finger gleiten
diktaturstimmen wie gewohnt sie leiten
über die tastatur wort für wort, zeil für zeil
sie setzt sich fest die langeweil
um zwölf die mittagspause naht
du freust dich, auch wenn das essen fad
nach plastik, chemie und gummi schmeckt
die portiönchen aussehn wie abgeleckt
du reihst dich ein in der kantinenschlang
doch beim koches blick wird dir schon bang
"tut mir leid wir haben nichts mehr"
und so bleibt ganz unerbärmlich dein teller leer
um eins hast du endlich die strassenbahn erreicht
die füsse vom regen ganz aufgeweicht
fährst du guter hoffnung ins stadtgewühl
lässt dich leiten von deinem bauchgefühl
welches dich zu mc donalds fährt
dir den wohlgeschmack der künstlichen aromen beschert
hastig wird alles hinuntergeschlungen
cola spühlt reste durch speisenröhrenwindungen
um zwei ist sitzung einberufen, eine ausserordentliche
der abteilungsleiter verteilt wieder stiche
tadel und giftgesprühe ohne ende
das arbeitsklima verseucht er so behände
aber das ist man von ihm ja so gewohnt
leistung wird hier selten belohnt
doch was zählt ist, es stimmt das geld
welches vor allem anderen zählt
um drei sitzt du wieder an deinem tisch
bearbeitest wieder mal wisch für wisch
briefe tippen, umschläge kleben
welch ne freude, welch ein segen
fast schon aphatisch lässt du deine finger gleiten
diktaturstimmen wie gewohnt sie leiten
über die tastatur wort für wort, zeil für zeil
du bemerkst sie nicht mehr, die langeweil
um vier endlich feierabendzeit
doch dein kollege hält für dich bereit
wie immer noch einen stapel bis oben hin voll
mit arbeit welche gestern schon erledigt sein soll
beim anblick des stapels wird dir ganz schwindelig
und du findest es einfach schier unglaublig
wie blöd du doch sein musst dich kampflos
dem ohne zu murren hinzugeben, wieso blos?
um fünf ist es dann soweit
zum aufbruch bist du nun bereit
du eilst zu deinem wagen voll vorfreude auf zuhaus
zugeparkt, hier kommst du so nicht raus
also wieder rauf ins büro, auf der suche nach dem hausmeister
verflixte scheisse, scheibenkleister
der ist schon zu haus, zu helfen keine lust
erklärt am telefon, dass du einfach nur warten musst
um sechs stehst du endlich auf der autobahn
es beginnt von vorn der blechkarrossenwahn
es wird gehupt, geflucht, gedrängelt
wagen um wagen sich gen ausfahrt schlängelt
dann auf einmal, bis nach haus fehlt nicht mehr viel
beendet dein wagen das endlose spiel
auto aus, nichts geht mehr
wie schon befürchtet, der tank ist leer
um sieben bist du angekommen
fühlst dich irgendwie benommen
deine kinder vor freude sich auf dich stürzen
nebenbei noch schnell den rasen kürzen
kinder in die wanne werfen
kleine streitereien entschärfen
gutenachtgeschichten und ein kuss
so, mit kindern ist heut erstmal schluss
um acht du endlich die dusche von innen siehst
sachte deinen geschunden körper mit wasser besprühst
welch ein genuss, pure wohltat
dein magen grummelt, weil er wohl hunger hat
abtrocknen, anziehn, schnell auf in die küche
wo dir entgegen schlagen komische düfte
du hast es geahnt, es ist dir bekannt
das essen im ofen ist angebrannt
um neun du endlich dein sofa findest
mit dem du ruhe und erholung verbindest
in gedämpfter atmosphäre mit kerzenscheine
setzt du dich auf pieksende legosteine
eine halbe stunde verbringst du damit
legosteine sortieren, welch ein hit
und wo du schon dabei bist, sehen deine augen
unterm sofa könnstest auch wieder mal saugen
um zehn kannst du endlich schlafen gehn
du hörst wie die zeiger der uhr ihre runden drehn
du träumst nur wirres zeug, komischer kram
gleitende blechkarrosen auf der tastatur werden lahm
gequält wällst du dich hin und her
findest einfach keinen erholsamen schlaf mehr
kinder gesellen sich in die besucherritze
im bett verteilt sich hochofenhitze
um sieben uhr der wecker klingelt
fünf minuten später ist das bad umzingelt
schnell das klo benutzt,frühstück reinziehn
den bart gestutzt, hastig anziehn
das loch vom strumpf im schuh versteckt
dort wird es sicherlich nicht endteckt
die mäulchen der kinder schnell abgewischt
bevor der schulbus sie zusammenfischt
um acht hinaus in den alltäglichen wahn
blechkarrossenkampf auf der autobahn
und wie du siehst endet sie nie
die alltagsmonotonie
lg, deborah
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