Hallo Ihr,
ich hatte doch gestern den Termin bei meinem Arbeitgeber ... Naja, es ist leider nicht so gelaufen, wie ich es erhofft hatte.
Eine halbe Stunde vor dem Termin mit Frau X und Herrn Y von der Personalabteilung hab ich mich mit dem Betriebsrat getroffen,
um unsere "Strategie" zu besprechen. Und bei diesem Gespräch hab ich ihn eingeweiht, was meine SS angeht. Denn ich wollte nicht in die Situation kommen, beim späteren Gespräch mit der Personalabteilung aus strategischen Gründen damit rauszurücken, ohne den BR vorher eingeweiht zu haben. Denn der legt sich ganz schön ins Zeug für mich, da wäre es unfair und auch unklug gewesen, ihn nicht einzuweihen -- ich will ja keinen Freund zum Feind haben.
Der BR hat sehr lieb reagiert; hat mir gratuliert und gesagt, daß wir uns mit dieser Nachricht beim Gespräch erstmal zurückhalten; es sei denn, die Situation erfordert es.
Das Gespräch war dann eigentlich recht "normal", also lange nicht so schlimm, wie ich dachte. Frau X und Herr Y von der Personalabteilung waren gesprächsbereit, haben aber so richtig den AG vertreten und ihre Rollen richtig glaubhaft gespielt.
Als erstes wurde mir eine Abfindung angeboten -- denn wenn man sich nicht einigen könne, wäre vielleicht auch das interessant für mich.
Das Angebot belief sich aber nur auf 60 % dessen, was ich eigentlich kriegen könnte/sollte ... Ich bin seit 4 Jahren dort angestellt, davon 3 Jahre in Elternzeit. Allerdings zählt die Betriebszugehörigkeit und NICHT die Zeit, die man gearbeitet hat ! Normalerweise legt man pro Jahr 1 Brutto-Monatslohn zugrunde. Die Personalabteilung legt bei ihrer Berechnung allerdings ein angenommenes Teilzeit-Gehalt (!!!) zugrunde -- dabei bin ich ja noch Vollzeit angestellt, da meinem Antrag auf Teilzeit ja (noch) nicht stattgegeben wurde. Echt dreist ! Ich hab das Geld also abgelehnt.
Dann wurde mir gesagt, daß man mir ja durchaus entgegenkomme, was meinen Teilzeit-Wunsch anginge -- aber der Abt.leiter besteht nunmal darauf, daß ich an 5 Tagen pro Woche in Teilzeit präsent bin anstatt an den von mir gewünschten 2 vollen Tagen pro Woche.
Als ich daraufhin entgegnete, daß sich dieser Abt.leiter bisher in keinem der vorangegangenen Schreiben dazu geäußert hatte, wie diese TZ an den 5 Tagen aussehen sollte (wieviele Stunden, vormittags oder nachmittags) haben Frau X und Herr Y ganz verdutzt geguckt. Als sei das was Neues !!! Ist doch klar, daß der sich nicht festlegen will, denn so läßt er sich alle erdenklichen Hintertürchen offen !! Denn wenn ich sage, okay, ich komme an 5 Vormittagen, dann heißt es "Wieso Vormittage ? Das haben wir ja nie gesagt ! Wir brauchen Sie von 14 - 21 Uhr !" oder so.
Frau X und Herr Y versprachen, das abzuklären -- ich sollte aber mal davon ausgehen, daß die Vormittage gewünscht sind.
Es wurde vereinbart, daß wir am kommenden Donnerstag (also 1 Woche später) noch einmal telefonieren, um dann zu entscheiden, ob und wie es weitergeht.
Nach dem Gespräch hab ich mich dann nochmal mit dem BR beraten. Er meinte, daß ich mich auf jeden Fall nochmal beim Anwalt beraten lassen soll (den hatte mir der BR vorher schon empfohlen und den hatte ich auch vor einigen Monaten schon kontaktiert) und ihm den neuesten Stand der Dinge mitteile. Er sollte mir dann sagen, was am schlauesten wäre ... Lohnt es sich vielleicht doch, ernsthaft über das 60%-Angebot nachdenken ? Wann und wie sollte ich meine 2. SS in die Sache "einfließen" lassen ? Und: ist es ggf. sinnvoll, meinen Antrag auf TZ wieder zurückzuziehen, um (vorzugeben) Vollzeit zurückzukehren -- und dann meine SS kundzutun.
Denn immerhin sind es eh nur 3 Monate, die ich zwischen Ende der Elternzeit und erneutem Mutterschutz wieder arbeiten gehen müßte (und wer weiß, wie oft ich in dieser Zeit überhaupt arbeiten gehe).
Gesagt getan -- ich hab mich also heute nochmal mit dem Anwalt beraten.
Und er sagte, wenn ich nach Ende der Elternzeit des 2. Kindes vorhabe, wieder arbeiten zu gehen, sei es tatsächlich das Sinnvollste, den Antrag auf TZ wieder zurückzuziehen und (vorzugeben) wieder Vollzeit arbeiten zu gehen -- sind ja ohnehin nur 3 Monate maximal. Denn so hoch könnte keine Abfindung sein, die das wieder wettmacht ... Stimmt eigentlich ! Außerdem empfahl er mir, meine SS nun möglichst bald bekannt zu geben.
Das heißt, ich werde es genau so machen. Am Wochenende werde ich ein Schreiben aufsetzen, in dem ich sage, ich ziehe meinen Antrag auf TZ wieder zurück (lt. Anwalt muß ich es auch nicht begründen) -- und selbst wenn, dann sage ich, aus familiären Gründen oder wie auch immer. Und in 2-3 Wochen werde ich dann Bescheid geben, daß ich wieder schwanger bin und demnach nur 3 Monate wiederkomme.
So, wer bis hierhin mit dem Lesen durchgehalten hat -- Kompliment ! :o)
Ich hoffe, ich hab nicht zu wirr geschrieben ... Wenn doch, dann einfach fragen ! :o))
Und auf Eure Meinungen bin ich ebenfalls gespannt.
Liebe Grüße
Moon