Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
hier wird in letzter Zeit viel ueber Praenataldiagnostik gesprochen, also ob FU und evtl. Abbruch oder nicht. Was mir auffaellt: wenn man kundtut, dass man kein behindertes Kind auf die Welt bringen will (z.B. Simona weiter unten), dann kriegt man nicht viel Zuspruch, sehr oft werden die Maedels eher angegriffen. Gut, jede hat ihren Standpunkt zu dem schweren Thema, den man akzeptieren sollte, ohne dumme Komentare abzugeben... aber darum gehts jetzt nicht.
Ich hab vor allem an die von Euch, die gegen eine FU und die Folgen sind, mal eine Frage. Und bitte nicht als Affront sehen, mich interessiert wirklich, wie ihr dazu steht!!
Weil: ich hoere immer "was, DAS willst Du tun, dann spielst Du Gott, indem Du ueber Leben und Tod entscheidest". Stimmt - in gewissem Mass schon, ich nutze die moderne Medizin, um eine Entscheidung treffen zu koennen, die letzendlich ueber Leben und Tod meines Kindes entscheidet. Nur: wuerdet ihr das auch einem Maedel sagen, die auf natuerlichem Weg keine Kinder bekommen kann??? Und daher auch die Hilfe der modernen Medizin in Anspruch nimmt??? Quasi ja auch "Gott spielt".... Die Maedels werden nicht angegriffen! Dort respektiert man die Entscheidung voll, wuenscht viel Glueck und drueckt die Daumen - aber im umgekehrten Falle halt nicht.... und das verstehe ich irgendwie nicht so... weil eigentlich ist es doch schon das gleiche, oder???
Also, wie sind Eure Meinungen dazu???
Tschuessi Salsa
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
ich hab auch bei der künstlichen befruchtungen bedenken! ich hab mir damals sachen an den kopf werfen lassen müssen, nur weil ich es NICHT ok fand, dass hier embryos eingefroren, aufgetaut, aussortiert und im endeffekt teilweise auch vernichtet werden.
ich spreche jetzt nur für meine situation: wäre ich unfruchtbar, hätte ich mich nur bedingt behandeln lassen. ein paar hormone zur zyklusregulation, diät zum fitmachen der spermien - das ja, aber ICSI zB wäre für mich NIE in frage gekommen. selbst wenn das geheißen hätte, dass ich nie ein eigenes kind haben kann.
ich wäre allerdings nicht so kritisch, wenn bei ICSI keine embryonen vernichtet bzw. eingefroren würden, denn ob eine ICSI klappt oder nicht, liegt schlußendlich wieder in Gottes Hand. soviel hab ich inzwischen gelernt ;)
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Meine Meinung.
LG Claudia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Habe ich übrigens gemacht (also das mit den Hormonen;Gonal F), da ich anders kein Kind kriegen kann.
Ist nicht böse gemeint, mir fiel nur auf, dass es Dir doch auch schwer fällt, eine Grenze zu ziehen.
GGLG Lisa
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
es fällt mir nicht schwer die grenze zu ziehen. ich bin dagegen leben (egal wie 'jung' es ist) zu vernichten. bei jeder art der 'hilfe' entscheidet im endeffekt Gott, ob er das leben entstehen lässt oder nicht. ganz ehrlich: wenn Gott nicht will, dass jemand ein kind bekommt, kriegt er auch mit ICSI keines. ABER bei der ICSI werden eben auch embryonen vernichtet und deswegen hab ich ein moralisches problem damit. alles klar? ;)
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
ein kleiner denkanstoß...
vor etwa 20 jahren wurde in den usa ein fall von einem 8 jährigen mädel bekannt, daß unheilbar krank ans bett gefesselt war....
die mutter berichtete später, daß das mädchen vor lauter schmerzen nicht ansprechbar war, und die schmerzmittel nur bedingt noch zum ziel führten...
die mutter fand einen arzt, der ihr die todesspritze überreichte...
die mutter tötete ihr eigenes kind...
wahnsinn, nicht wahr???
ich hab genau über diesen fall damals meine fachbereichsarbeit geschrieben, und je mehr ich mich in diese wahre geschichte einlas, umso mehr verstand ich die mutter....
ich glaub, so wie du schreibst, kannst du leicht sagen, daß du nie in gottes werk reinpfuschen würdest, wenn du nicht in dieser situation bist...
ich finde, daß jede frau, jeder mann für sich entscheiden sollte, was sie mit sich vereinbaren können und was nicht...
in deinem fall, wünsche ich dir alles gute und daß du nie in derart schwierig zu entscheidende situationen kommst...
ich muß trotzdem sagen, daß ich deine einstellung absolut nicht verstehen kann, denn ich finde, wenn gott nicht wollte, daß auch "unfruchtbare" menschen kinder bekommen, hätte er die medizin nicht so weit gebracht...
außerdem finde ich es nicht in ordnung , frauen, die mittels ICSI schwanger werden, als schlecht, hinzustellen...
die haben bestimmt mit anderen problemen zu kämpfen und müssen von dir nicht noch als quasi mörderinnen angeprangert werden..
lg susi
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Aber nicht alle Menschen sind so gläubig wie Du! Ich nämlich glaube,wenn es ihn gäbe,dann hätte er FGs und behinderte Kinder nicht zugelassen,denn er soll doch der sein,der die Fäden in der Hand hält?!!Warum habe ich ein Kind mit Trisomie und nicht meine Nachbarin und Frau XY, weil sich Kinder ihre Eltern aussuchen? Dann hat Lina falsch gewählt, ihr Erzeuger ist seit 4 Jahren weg und ich habe ihr einen neuen Vater gesucht,kam das auch von Gott?Für mich persönlich ist Gott,die klassische Ausrede um alles zu erklären, was nicht zu erklären ist!KOmmt vielleicht daher,dass ich ohne Gott aufgwachsen bin. Und ich sage ehrlich,hätte ich die Wahl gehabt,ich wüsste nicht,ob ich die SS abgebrochen hätte und das halte ich für das Recht einer jeden Frau.Immernoch besser, als das Kind zu bekommen und zu quälen oder zu töten oder ausszusetzen, weil mach nicht damit klar kommt. Aber wie auch immer, schlussendlich muss jede für sich entscheiden und mit dieser Entscheidung auch leben.Und das steht jedem frei!ZUm besseren Verständnis, ich verzichte auf weitergehende Untersucheungen, trotz Risiko, weil ich das Kind will, aber das ist meine Entscheidung, die keiner akzptieren muss!
LG Heike
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Trotz allem: ich akzeptiere es, dass andere anders denken. Aber ich persönlich lehne Abtreibung und Vernichtung von Embryonen bei ICSI entschieden ab. Genauso wie andere es befürworten.
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
wollte das nur klarstellen.
gruß lj
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg lj
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
es ist für viele die einzige chance eigene kinder zu bekommen. so sehe ich das halt.
ich würde deshalb niemanden verurteilen, der eizellen einfrieren lässt. das finde ich unfair.
LG lj
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg, julia
@Julia (jmk)
wenn du so eine "krasse" Einstellung hast, dann ist also Verhütung auch schon "Leben vernichten", oder?
Denn wenn ich z.B. die Spermien des Mannes in einem Kondom auffange und wegschütte, dann habe ich ja ebenfalls "potentielles Leben" vernichtet.
Ganz zu schweigen von der Selbstbefriedigung, wo die Spermien ja auch einfach gleich verschleudert werden und somit vernichtet ;-)
Hmm... ich möchte jetzt keine Stellung dazu nehmen, ob ich für oder gegen Abtreibung, für oder gegen Pränataldiagnostik, für oder gegen ICSI etc. bin!
Und ich finde es wirklich schön, dass es noch Menschen gibt für die Gott noch eine Bedeutung hat.
ABER: Alles hat seine Interpretaion! Auch die Bibel ist Auslegungssache! Und ich denke, man muss -trotz seines Glaubens- auch seinen gesunden Menschenverstand mitwalten lassen.
Außerdem sind doch Toleranz und Nächstenliebe elementare Dinge im Christentum?! Diese werden aber meiner Meinung nach doch häufig ausgeblendet, wenn es darum geht Andersdenkende "anzuprangern".
Oje.. wollte gar nicht so viel schreiben.. und auf gar keinen Fall wollte ich dich persönlich angreifen *lieb schau* - einfach nur noch ein bisschen was zum Nachdenken mit auf den Weg geben...
Liebe Grüße
Fee mit Zwerg Nr.4 inside
Re: @Julia (jmk)
verhütung ist nicht leben vernichten (außer spirale, pille danach, etc), denn für Gott fängt das leben bei der befruchtung an, in diesem moment wächst die seele. spermien und eizellen haben also keine seelen. ich toleriere menschen, die eine ICSI hinter sich haben, aber ich würde es selbst nicht machen - ist das intolerant?
die bibel ist im übrigen keine auslegungssache, sondern ganz eindeutig :)
lg, julia
Re: @Julia (jmk)
hat er dir hierzu eine email geschrieben? Oder hast Du Dein "Wissen" aus diesem Sammelsurium, das sich Bibel nennt, von Menschhand geschrieben wurde und zwar nicht nur von einem einzigen, sondern direkt von allen, die glaubten (so wie du) sie wüssten Bescheid und hätten den Durchblick? Entschuldige, wenn ich zynisch klinge, aber das Bibel-Argument ist einfach ein "Totschläger"-Argument, das eigentlich nicht ernsthafter Beleg für solch ernste und schwierige Themen sein dürfte. Ich möchte wirklich nicht von mir selbst sagen, ich hätte den Durchblick. Ich finde das Thema unsagbar schwierig, und müsste ein 30-seitiges Essay dazu verfassen, um meine GEdanken hierzu erklären zu können, aber dieses schlichte "Gott hat aber gesagt..."-Argument ist der Sache nicht angemessen, auch wenn Du es sicherlich nur "gut" meinst, und von Dir selbst überzeugt bist, auf dem richtigen Pfad zu sein. Selbst wenn es einen Gott geben sollte, halte ich es für mehr als vermessen, zu behaupten, Du oder sonst irgendjemand anderes, wüsste, was er will, wie er Leben definiert oder was er vorhat.
Lg
Re: @Julia (jmk)
lg, julia
Re: @Julia (jmk)
entschuldige vielmals, aber darf ich dich fragen welcher religion du angehörst, denn es kann unmöglich die gleiche sein, der auch ich angehöre...
du bist mir ein klein wenig zu radikal....
wenn du meinst, gott hat die bibel geschrieben bist du ja wahrscheinlich besser informiert als so mancher theologe oder religionsforscher....
gerade in der heutigen zeit sollte man wissen wohin radikales denken führt und davon möchte ich mich entschieden distanzieren...
versuche aber natürlich deine standpunkte zu tolerieren...
eine etwas nachdenklich gewordene susi
Re: @Julia (jmk)
ich glaube an dieser Stelle müssen wir aufhören mit Julia zu diskutieren. Es hat keinen Zweck, Fundametalisten von dem Wert des gesunden Menschenverstandes oder wissenschaftlichen Erkanntnissen zu überzeugen.
Ihr letzter Beitrag - dass sie glaubt, Gott selbst habe die Bibel geschrieben - ist eine klare Ansage, dass sie nicht mit uns darüber reden will. Jede Auseinandersetzung mit diesem Beitrag wird doch sinnlos - was soll man sagen, wenn jemand glaubt, die Erde ist eine Scheibe?
Und ich finde es auch fair, aufzuhören, bevor eine Seite verletzt oder beleidigt ist. Eine Diskussion hierüber würde zwangsläufig in Beleidigungen und unsachlichen Kommentaren enden - wenn die sachlichen Argumente nicht mehr greifen...
Liebe julia, ich finde deine Einstellung sehr bedenklich - so wie ich alle fundamentalistischen Einstellungen bedenklich finde. und so, wie ich Menschen sehr skeptisch gegenüberstehe, die - anstatt selber zu denken - ihre Verantwortung auf ein höheres Wesen abschieben, und so alles Leid auf der Welt erklären wollen, anstatt selbst etwas anzupacken und zu verbessern oder zu verhüten.
Ich hoffe, dass an dieser Stelle kein streit entsteht.
Viele Grüße, Tokay
Ist ja dann ein toller Gott, der Crack-Müttern....
Re: Ist ja dann ein toller Gott, der Crack-Müttern....
Deinen Gedanken fand ich sehr interessant und meine Antwort galt nicht Dir, sondern J.M.K., die meinte, Gott entscheidet, wer Kinder kriegt und wer nicht.
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
lg, julia
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Ist jetzt auch egal, ich diskutier da nicht weiter drüber, ist Deine Sache, was Du machst.
GLG Lisa 7+6
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Deine Entscheidung, einer ICSI nicht zuzustimmen, ist okay und zu respektieren. Nur zur Klarstellung: EMBRYONEN werden in Deutschland NICHT eingefroren, sondern die befruchteten Eier im VORKERNSTADIUM. AUSSORTIERT wird in Deutschland AUCH KEIN EMBRYO.
Eine Paar, das gesagt bekommt, dass es nur durch eine ICSI ein Baby bekommen kann, bekommt auch gesagt, dass es Risiken gibt, die es abzuwägen heißt. Ob ein Paar dann auch damit klar kommt, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen, ist jedem Paar selbst überlassen.
ich wollte in dem Posting hier auch nur klarstellen, dass hier nichts aussortiert oder vernichtet wird, denn das Embryonen-Schutz-Gesetz verbietet solche Sachen.
Schönes Wochenende!
Tiinaa
(10+1)
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
wer bestimmt, wann ein befruchtetes ei ein embryo ist und wann es ein recht auf leben hat? für mich ist es halt einfach wichtig, das nicht selbst zu entscheiden. ICH darf nicht sagen, dass dieses *befruchtete Ei im VORKERNSTADIUM* weniger wert ist als das andere. weißt du was ich meine?
lg, julia
@julia
Ich finde es super, dass du dich für das ungeborene Leben einsetzt.
Aber es ist eben so, dass *befruchtete Eier im Vorkernstadium* keine EMBRYONEN sind. Das ist sachlich nicht richtig und jagt vielleicht ein paar Frauen hier Angst ein und macht ihnen unnötig ein schlechtes Gewissen.
Hier sind unter anderem Frauen im Forum, die nach vielem Hickhack endlich schwanger werden durften - einige sicherlich auch durch ICSI.
Auch ich bin nicht für Embryonen-Selektion oder Abtreibungen. Aber ich toleriere die Meinung einer jeden Frau darauf, selbst zu entscheiden, ob sie eine FU will, ob sie eine Abtreibung will, ob sie ins Ausland fährt für eine Embryonen-Selektion (vielfach auch wegen schwerer Erb-Erkrankungen in der Familie) oder ob sie es in Gottes Hände legt, ob sie schwanger wird oder nicht.
Ich wünsche euch allen eine gute sonnige Woche!
Tiinaa
Re: @julia
ich toleriere ja auch deren entscheidungen, aber ich bin eben anderer meinung - das scheint einigen hier nicht zu passen, aber das war mir von vornherein klar. ich weiß nur für MICH käme es eben nicht in frage, weil ich nicht entscheiden kann und will. wenn andere das mit ihrem gewissen vereinbaren können, sollen sie das auch machen. und du hast sicher recht, dass das wort embryonen mehr auslöst bei frauen als befruchtete eier im vorkernstadium, aber für MICH PERSÖNLICH macht es keinen unterschied, weil auch in dem o.g. bereits leben ist. aber das sehen andere halt anders. für manche beginnt das leben erst nach der geburt ...
lg, julia
Re: @julia
für manche beginnt das Leben erst nach der Geburt, für manche mit der Zeugung eines Kindes. Ich habe deine Äußerungen eben als sachlich nicht richtig empfunden und das Bedürfnis gehabt, dies richtig stellen zu wollen. Ich war ja auch nicht die einzige, die das mit den Embryonen richtig stellen wollte. Das ganze Thema ist sehr emotional und es ist eben so, dass jeder Frau die Entscheidung über die Art und Weise ihrer Schwangerschaft selbst überlassen werden sollte. Zum Wohl des Kindes, der Mütter und auch der Toleranz wegen.
Liebe Grüße
Tiinaa
Kann nur wiederholen: T O L E R A N Z ???
schön, mal einen wirklich konstruktiven Beitrag zu lesen.
Wie ich weiter unten schon geschrieben habe, fehlt es vielen leider an TOLERANZ, aber wohl auch .... an RESPEKT.
Ich nehme die Angriffe nicht persönlich, da sie mich auf diesem Niveau einfach nicht treffen können.
Bin sicher, dass sich eine Frau seeeeehr gut und auch immer wieder überlegt, was sie für sich, ihre Zukunft und ihre Gesundheit verantworten möchte.
Ich denke, keine Frau - erst recht nicht wenn sie sich im Ausnahmezustand Schwangerschaft ist - hat Lust sich und ihre Entscheidungen zu verteidigen.
Schließlich gibt man die Eigenverantwortung - und die für das ungeborene Leben - nicht an der Türe zur Gynpraxis ab, oder?
Also, in diesem Sinne alles Gute weiterhin und bleibt locker....
Herzlichst Simona
meine Meinung
hmm, als ich das gelesen habe, habe ich mich als erstes gefragt, was diese beiden Themen miteinander zu tun haben. Aber ich vertehe jetzt, glaube ich, was du meinst.
Ich bin eine von denen, die eine ICSI hinter sich haben. Wir haben vor 9 Monaten erfahren, dass mein Mann keine Spermien in seinem Ejakulat hat. Bis dahin habe ich mich nie mit "künstl. Befruchtung" abgegeben, wusste nur, dass es das gibt. Dass ich selbst einmal eine solche machen müsste/würde, hätte ich nie gedacht. Deshalb verstehe ich auch Julias (j.m.k.) Aussage, dass sie NIE so weit gehen würde. Das hab ich auch mal gesagt. Jetzt ist es die einzige Möglichkeit Kinder zu kriegen, mit dem Mann den ich liebe. Und wir hatten das große Glück, dass es beim 1. Versuch geklappt hat.
Eines wollte ich zu Julias Beitrag klarstellen: in Deutschland ist es verboten Embryonen einzufrieren.
Was Claudia (clodin) schreibt, kommt meiner Einstellung sehr nahe. Jeder sollte das in dem Moment überlegen, in dem es einen betrifft. Man weiß nie, wie man in dem Moment reagiert!
Zu dem Thema "contra FU" aber "pro ICSI" kann ich dir sagen: du glaubst gar nicht, wie viele "Freunde" mir an den Kopf geworfen haben, dass das scheiße ist, was ich da mache. Sie wussten gar nicht, was eine ICSI ist und haben alle gesagt "dann adoptiert halt". Als ob das mit dem Adoptieren immer so einfach wäre.
Ich vermute mal, dass die Frauen, die gegen FU sind auch gegen ICSI/ IVF sind. ...Teil 2
meine Meinung,... Teil 2
Und wenn du so willst, kannst du das Thema ewig weiterspinnen: inwieweit ist es ok die Pille zu nehmen? Ist das nicht auch irgendwie "Gott spielen"?! Die Kirche sagt "JA". Der Papst verbietet sogar Kondome... Aber das führt jetzt doch zu weit, oder???
Jeder sollte das für sich entscheiden. Ich finde es aber trotzdem interessant, dass jemand auf die Idee kommt solch einen Vergleich anzustellen. Ich habe für mich entschieden keine FU o.ä. machen zu lassen.
LG lj
Re: meine Meinung,... Teil 2
warum bist Du der Meinung, dass Frauen, die gegen eine FU sind auch automatisch gegen ICSI/ IVF sein müssen? Ich setze mich zur Zeit auch mit dem Thema FU und Tripple-Test auseinander. Wäre interessant Deine Meinung zu lesen.
LG Maggie
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
Ich finde, dass mus jeder absolut selber entscheiden dürfen und zwar völlig ohne vorwurfsvolle Blicke/Äußerungen anderer dazu.
Wer an einen Gott (oder hier eben den christlichen) glaubt, der hat -wenn man dann auch noch eine strenge Richtung vertritt- eben eine andere Auffassung als andere. So ist das im Leben.
Deshalb führt eine Diskussion darüber auch zu nichts.
Ich persönlich würde einen solchen Eingriff, wenn er begründet ist, nicht ausschließen.
GGLG Lisa 7+3
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
ganz interessante frage, über die es sich wirklich nachzudenken loht. ich kann die einstellung der frauen, mütter die alles absichern wollen zwar nicht hunderprozentig nachvollziehn, da ich ganz einfach eine andere einstellung habe, doch ich respektiere sie.
jeder muss in seinem leben so handeln wie er es für sich als richtig empfindet.
in meinen augen hat künstliche befruchtung allerdings mit "leben schaffen" zu tun, pränataldiagnostik im falle eines schlechten ergebnisses, leider für viele mit "leben töten". das ist eine sache die ich mit mir persönlich nicht ausmachen könnte, da ich mich für ein kind entschieden habe, als ich schwanger werden wollte und ich dieses kind, nur weil es der "qualitativen norm" nicht entspricht, dann doch nicht einfach "wegmachen" lassen kann. ich hoffe du verstehst was ich meine. ich könnte das nicht mit mir und meinem gewissen ausmachen.
damals war bei meiner tochter der tripple test (bluttest) auffällig, der fa meinte eine FU sei angebracht, da für mich aber auch in dieser situation feststand das kind egal wie zu bekommen, habe ich keine weiteren untersuchungen machen lassen. june ist kerngesund.
wie du siehst, habe ich die situation bereits erlebt und mich trotzdem fürs kind entschieden, wäre gekommen, was wollte.
das ist auch ein grund weswegen ich für mich (nur für mich) solche untersuchungen strikt ablehne, da ich mir einfach sicher bin, das kind das zu mir kommen möchte mit offenen armen zu empfangen.
lg, deborah
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an a
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an a
Was mich empört, ist das immer Männer über solche Fragen entscheiden, vor allen Dingen solche, die nie mit Frauen zu tun haben dürfen (Papst und co).
Und was ich selbst manchmal als traurig empfinde, das moralisches Verhalten nur bei gottgläubigen Personen vorkommen soll. Das hat uns als Atheisten, die wir ansonsten ein wirklich anständiges Leben führen doch manchmal sehr wehgetan, da ist es mit der Toleranz auch nicht so weit her.
LG und ein interessantes Diskussionsthema!!
Conny
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an a
also ich bin gegen Abtreibung, und nun gar nicht religiös. Ich finde es auch eher seltsam das man Abtreibungsgegner immer mit...sorry, ein bischen dumm und Papsthörig gleichsetzt. Man kann doch eine ethische meinung zu dem Thema haben die nicht von anderen Leuten kommt.
Ausserdem, wieso sollten Männer nicht ihre Meinung dazu sagen dürfen? Dein Bauch gehört Dir, Dein Kind aber nicht. Ausserdem haben Kinder ja auch einen vater, das ist doch auch wichtig wie der über sein Kind denkt.
Ach ja, die PID finde ich dann doch besser als die Abtreibung. Je früher, desto besser. Auch für das Kind.
LG
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
ob FU und Pränataldiagnostik oder Reproduktionsmedizin, ich denke
mal, Du wirst hier immer wieder komplett konträre Meinungen finden,
was auch logisch ist. Eigentlich geht das ausser dem Partner niemanden
was an; habe auch mit niemanden darüber gesprochen, war aber froh,
dass mein Partner meine Entscheidung mitgetragen hat. Jeder muss mit
seiner Entscheidung leben können! und wenn das so ok ist, dann soll
man die Leute auch leben lassen. Wichtiger scheint mir, dass man sich
VOR der Behandlung / Diagnose über die Folgen und Konsequenzen
informiert. Leider sind nicht alle Behandlungen erfolgreich und nicht alle
Untersuchungen problemlos...
Alles Gute
Regula
@Regula!
Ich stimme Dir voll zu:-) Man muss sich vor den jeweiligen Behandlungen über die möglichen Folgen im Klaren sein, sonst macht das keinen Sinn! Das habe ich auch schon hinter mir.Als nach Lina Adi unterwegs war, hat mich die Familie meines Ex Mannes förmlich gedrängt, eine FU machen zu lassen. Ich habe es gemacht und immer dabei gedacht, was ist wenn.... Darüber haben wir nie gesprochen, abtreiben kam für mich nicht in Frage unsicher war ich aber doch, ob ich das auch durchsetzen würde.Und dann 3 Wochen schrecklichste Zeit um auf das Ergebnis zu warten.Am 27.12.99 war es da(ich hatte kein Weihnachten)Adi ist gesund zumindest chromosomal, denn was anderes wird ja nicht untersucht. Meine behnadelnde Ärztin sagte damals zu mir,die Frauen die zur FU gehen, wollen alle ein OK, die wenigsten haben sich die Konsequenzen überlegt, wenn nichts ok ist.Heute seh ich das auch so, ich halte eine FU nur für sinnvoll, wenn man auch bereit ist zum abtreiben, sonst ist es Qual!Aber das ist meine Meinung!
LG Heike
Re: @Regula!
genau, wenn FU, dann bitte konsequent weiterführen auch bei
negativem Ergebnis. Hat mir übrigens mein FA auch so mit aller
Deutlichkeit rübergebracht, wofür ich ihm sehr dankbar bin. "und wenn
sie das nicht können, dann lassen sie doch den ganzen Stress mit der
FU"... Regula
Re: @Regula!
Ich finde diese Pauschalisierung völlig falsch. Es gibt so viele (oft sehr persönliche) Gründe, warum jemand Untersuchungen machen lässt - da kann doch niemand von außen kommen und sagen, dass das Quatsch wäre!
Ich z.B. lasse eine FU machen wegen meiner Vorgeschichte, obwohl mein Partner und ich uns einig sind (und wohl auch aufgrund von allem Durchgemachten dazu gereift(!) sind), jetzt auch ein Kind mit Behinderung zu bekommen. Mein Grund dafür ist einfach, dass ich darauf vorbereitet sein will. Ich will mich nicht die ganzen restlichen SS-Monate ständig fragen müssen "darf ich mich unbeschwert fühlen und ein gesundes Kind erwarten oder sollte ich vielleicht lieber nicht zu viel Freude zulassen, damit der Schock dann nicht so groß ist?"
Ich weiß, was ein Schock ist, ich war letztes Mal zu wenig darauf vorbereitet, und ich weiß auch, was mir in Zukunft dabei helfen wird, mit möglichen Schicksalsschlägen besser umzugehen. Sicher gibt es noch mehr Frauen, die das so oder so ähnlich sehen, also hört bitte auf, Eure persönliche Meinung als die allgemein gültige oder einzig richtige darzustellen.
Nichts für ungut und Grüße,
Andercat
Re: @Andercat!
Sorry wenns so pauschal aussah, war nicht so gemeint. Ich meinte vielmehr, daß die Masse der Frauen die eine FU machen lassen, eben kein behindertes Kind wollen (kann ich sogar gut verstehn, es ist aufreibend)und die FU dazu nutzen vom Arzt gesagt zu bekommen, alles ok. Keine der Frauen hat sich die Konsequenz überlegt, wenn es nicht so ist.Und die hiesse in dem Fall ja wohl Abtreibung. Wenn man vorher Bescheid wissen will, ist das auch ok, man hat ganz andere Möglichkeiten sich darauf einzustellen und ich kann auch eigener Erfahrung sagen ein Down Kind ist nicht das Ende der Welt.Und wenn Herzfehler fürhzeitig erkannt werden ist das doch auch toll, man kann handeln!
Übrigens, alles Gute für Eure Entscheidung!
Achja, ich habe nur meine Meinung vertreten und das auch so geschrieben, also keine falschen Gedanken!
LG Heike
P.S. Ich schrieb, jeder muss selbst wissen, was er tut und mit den Folgen der Entscheidung auch bereit sein zu leben!!!
Re: @Regula!
ich predige ja laut und deutlich, dass jeder nach seiner Façon seelig werden soll und darf und muss. Da fällt es mir schwer, in meinem Posting rauszulesen, dass meine Meinung alleinseeligmachen sein soll. Bitte lies' doch auch mein obiges Posting dazu, das hier war nämlich nur das Folgeposting. Alles klar?
Regula
Re: @Regula!
es ging mir hauptsächlich um diesen Satz: "genau, wenn FU, dann bitte konsequent weiterführen auch bei negativem Ergebnis"... Das klang irgendwie wie ein Befehl, und war völlig gegen mein Empfinden.
Ansonsten alles klar!
Grüße, Andercat
Siehe bei "Re"
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
dieses ist wirklich ein äußerst schweres Thema. Ich hatte bisher noch nie beide Themen in Einklang gebracht und finde es auch nach wie vor schwer. Eine Frau bzw. ein Paar, welches sich für ein Baby entscheidet, und dann z.B. eine künstliche Befruchtung macht (bzw. machen muss) entscheidet sich ja für ein Leben - ich denke irgendwo muß die Diskussion - LEBEN- auch ein Ende haben. Ich achte auch das Leben, habe aber trotzdem KEINE Skrupel eine Spinne im Klo verschwinden zu lassen. In der Situation mich für oder gegen ein behindertes Kind entscheiden zu müssen bin ich bisher nicht gewesen, und ich bete, daß ich niemals in diese Situation kommen werde, um das zu entscheiden zu müssen, denn ich kann nicht mit Garantie sagen, wie ich mich enscheiden werde. Auch werde ich keine FU machen, und auch keine Nackenfalenmessung, aber nur weil der FA gesagt hat, das alles i.O. aussíeht. Wäre dem nicht so gewesen, hätte ich sicherlich alle Möglichkeiten genutzt, um zu erfahren was los ist.
UND AUßERDEM: Eine gute Freundin von mir, war in der Situation diese Untersuchungen machen zu müssen, und es scheint alles i.O. zu sein. Was ich aber nicht wußte, ist z.B. das eine dicke Nackenfalte nicht unbedingt Zeichen für einen "chromosonschaden" sein muß, sondern viel mehr Zeichen für einen Herzfehler und hier hat das Kind mehr Chancen zu überleben, wenn MAN das VORHER weiß. Meine Freundin wird jetzt viele Kontrollen machen müssen, um das Herz des Babys zu kontrollieren. ....
Teil 2 - Fortsetzung
Behindert ist doch nicht gleich behindert..
also eigentlich habe ich den Toleranzpredigern hier nicht mehr viel hinzuzufügen. die Entscheidung muß ja schließlich jeder für sich selbst treffen und jeder muß dann auch damit leben können.
Was mich aber etwas irritiert ist die landläufige Einstellung der FU und Abtreibungsgegner, dass ein leben mit Behindertem Kind ja irgendwie zu bewältigen ist. Ich meine: es ist doch etwas anderes, ob man bei einer FU erfährt, dass kind hat trisomie 21 oder einen Herzfehler oder eine Mißbildung - mit dem es bei entsprechender behandlung und förderung durchaus die Aussicht auf ein längeres Leben hat - oder ob man am anfang einer schwanegrschaft erfährt, dass das Kind so schwere schäden haben wird dass es nach mehr oder weniger kurzer zeit unter schweren leiden versterben wird!
Ich denke, jede entscheidung muß auch gerade das miteinbeziehen - wie kann man selbst damit umgehen, das kind auf die welt zu bringen um es dann unter umständen leiden und sterben zu sehen...
Ich für meinen Teil werde keine fu machen, da alles bislang unauffällig war. aber nur deshalb. ich bin gerne vorbereitet auf das, was auf mich zukommt. allerdings würde ich wohl im falle, dass ich vor einer solchen entscheidung stünde nicht in einem schwangerenforum um rat suchen - da ist die konfrontation vorprogrammiert...
Viele Grüße,
Tokay
Praenataldiagnostik ist nicht nur FU-Teil1
Du stellst eine Frage hier in Forum, die viel Wirbel auslöst. Gut so, denn jeder Mensch hat sein Recht auf seine eigene Meinung. Egal ob er gläubig ist oder nicht. Was ich jetzt schreibe ist MEINE eigene Meinung, hat also mit keinem hier zu tun und ich werde auch keinen anderen deswegen beurteilen. Also um vorweg zu nehmen, ich bin gläubig und mein Glaube hat mich gerettet vor der schlimmsten Verzweiflung.
Diese ist nicht meine erste Schwangerschaft. Letztes Jahr im Juli entband ich meinen Engel Michael. Leider verstarb er unbemerkt in meinem Bauch. In einem Beitrag habe ich gelesen, die Babys suchen sich die Eltern aus, die es auch aushalten können. So ist es auch. Ich liebe meinen Sohn über alles und trotz all dem Schmerz habe ich mich zum Weiterleben entschlossen und bin nicht daran zerbrochen.
Es war nicht leicht wieder schwanger zu werden und meine Schwangerschaft ist auch nicht leicht, mit der ständigen Angst dieses Baby auch nicht behalten zu können.
Was hätte dann eine FU oder Nackenfaltenmessung dann einen Sinn. Abtreibung ist für mich kein Thema. Ich werde mich nie gegen mein Baby entscheiden.
Die Praenataldiagnostik ist aber nicht nur FU oder Nackenfaltenmessung. Es gibt viele Untersuchungen die über das Leben meines Babys entscheiden könnten und die werde ich alle machen. In der Praenataldiagnostik kann die Versorung des Babys überwacht werden oder ob eben das Baby krank ist und so können Maßnahmen für die Geburt getroffen werden, ....
Re: Praenataldiagnostik ist nicht nur FU-Teil1
die das Überleben des Babys sicherstellen.
Meine Freundin hat letztes Jahr am selben Tag an dem ich still entbunden habe, ihre Tochter per Kaiserschnitt in einer Spezialklinik entbunden. Der Kaiserschnitt war die einzige Überlebenschance für Melissa. Bereits in der 21.SSW stand fest Melissa hat das Hypoplastische Linksherzsyndrom und muß ein paar Tage nach der Geburt am Herzen operiert werden. Gebe es die Praenataldiagnostik hätte meine Freundin in einem Provinzkrankenhaus entbunden und das wäre das sofortige Todesurteil für Ihre Tochter gewesen.
Ich werde mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen für meinen Zwerg kämpfen. Eine Behinderung kann ich natürlich nicht ausschließen aber sollte es so sein, werde ich mein Baby so lieben wie es ist. LG Maria mit Michael tief im Herzen und Zwergi im Bauch 11.SSW
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
hm, ist eine schwierige Frage. Einerseits sehe ich den Zusammenhang nicht so 100%, andererseits stimmts wohl.
Ehrlich gesagt: ICH haette nie irgendwas mit Repromedizin probiert, nicht mal Hormone. Eben deshalb weil ich das nicht fuer richtig halte und auch weil ich gesehen habe, dass es oft mehr Stress und Leid bringt als Freude.
Eine Freundin von mir ist seit 6 Jahren in Kiwubehandlung. Ich wuensche ihr immer Glueck, aber sie weiss schon auch, dass ich eigentlich finde, sie sollte es bleiben lassen und sich um eine Adoption kuemmern.
Letztlich ist alles eine persoenliche Entscheidung, aber ich finde Praenataldiagnostik trotzdem grauslich und sag es auch, es ist so ein Supermarktgedanke. Ich glaube Kinder wissen wann und warum sie zu ihren Eltern kommen wollen, wenn wir sie erzwingen wollen bringen wir etwas aus dem Gleichgewicht und wenn wir sie nicht annehmen wollen ebenso.
lg bila
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an alle
das ist wirklich ein heißes Eisen. Ich habe die Verbindung zwischen beiden Theman bisher auch noch nicht hergestellt. Für mich ist das Bindeglied nicht "Gott ins Handwerk pfuschen", sondern der Glaube an die Möglichkeiten der Medizin und v.a. bei der Pränataldiagnostik der Wunsch nach Sicherheit. Und die Medizin suggeriert ja auch, dass sie fast alles kann und das sie Sicherheit schaffen kann. Da liegt für mich das Problem. Denn eine Erfolgsgarantie für eine Schwangerschaft und Sicherheit für ein gesundes Kind gibt es einfach nicht. Gerade bei der Pränataldiagnostik finde ich es außerdem schlicht entsetzlich, vor welche Entscheidungen Frauen und ihre Partner evtl. gestellt werden. Besonders schlimm finde ich es, wenn eine Frau schon mal ein behindertes/krankes Kind hatte und dann erst mitten in der Schwangerschaft untersucht werden kann, ob dieses Kind gesund ist oder nicht. Im schlimmsten Fall steht ihr eine späte Abtreibung bevor, die ja eine eingeleitete Geburt ist. Und bis dahin ist sie quasi nur auf Bewährung schwanger gewesen. In solchen Fällen wäre ich dann für die PID, auch wenn das ein Aussortieren von Embryonen bedeutet.
Bei beiden Themen erwarte ich von den Ärzten, dass sie die Paare gründlichst aufklären und auch die Konsequenzen klarmachen. Aber ich würde nie einer Frau/einem Paar etwas vorschreiben. Die Entscheidungen sind so schon schwer genug.
LG Katrin
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an a
Hab mir jetzt mal alle Postings zu diesem Thema in (mehr oder weniger) Ruhe durchgelesen. Ich denke in erster Linie ist es eine Sache die ich für mich nicht beantworten kann. ich meine ich kann nicht sagen, dass ich nie in Kind mit Behinderung abtreiben würde. Ich kann auch nicht sagen dass ich es sicher machen würde. Es ist immer ein leichtes sich eine Meinung zu bilden wenn man so eine Distanz zu einem Thema hat. Prinzipiell bin ich nicht gegen Abtreibung denn ich denke dass ist die Entscheidung jeder einzelnen Frau, jedes einzelnen Paares, und ich denke die wenigsten machen sich diese Entscheidung einfach.
Ich bin auch der Meinung man wird schwanger wenn es an der Zeit ist ein Kind zu kriegen, wenn das Kind "kommen" will ABER ich glaube nicht dass es ein unweigerliches Schicksal ist nicht schwanger werden zu können. Wenn medizinische Probleme vorliegen die eine SS auf natürlichen Weg nicht möglich machen dann KANN ich nicht glauben dass das (falls es den gibt) Gottes wille ist. Ist es Gottes wille dass Männer sich im Kindesalter mit einer Kinderkrankheit infizieren und dadurch unfruchtbar werden. Wohl kaum!?
Im übrigen finde ich dass man Pränataldiagnostik nicht nur als mutmassliches Todesurteil für manche Feten ansehen sollte, sondern als reele Überlebenschance für manche Kinder deren Probleme rechtzeitig erkannt wurden.
LG Michaela
Re: Praenataldiagnostik - interessierte Frage an a
tja ein schwieriges thema...
ich kenne frauen, die nicht lebensfähige kinder ausgetragen haben, gegen den rat der ärzte, obwohl sie wußten, was auf sie zukommt, und ich ziehe den hut vor ihnen. und ich kenne frauen, die einen medizinisch indizierten abbruch vornehmen ahben lassen, als sie die diagnose bekamen, daß das baby nicht leben wird, aus liebe zum kind um dem kind leiden zu ersparen, und auch vor diesen frauen ziehe ich den hut..
wo ich mir schwer tue, ist bei denen, die ein lebensfähiges kind abtreiben, weil es nicht der gängigen norm entspricht, ich respektiere zwar die entscheidung, aber nachvollziehen kann ich sie nicht..
früher dachte ich anders darüber als jetzt. früher hätte ich gesagt ich lege die hand nicht für mich ins feuer, daß ich meine ss nicht unterbreche, wenn mein kind behindert ist..
meine erste ss lief ohne probleme, in meine rzweiten ss wurd eich eine woche nach dem triple-test vom fa in die praxis gebeten, weil der test ein erhöhtes risiko für ein down- syndrom ergab.. udn als ich das am telefon gesagt bekam, machte etwas in mir klick.. ich spürte meine tochter bereits und mir war klar, ich könnte dieses kind nie im leben hergeben.. also habe ich mich, gemeinsam mit meinem mann gegen jegliche weiter diagnostik entschieden.. aber erst als ich in der sitation war, daß etwas nicht stimmen könnte, vorher hätte ich gesagt ich lasse auf jeden fall alles untersuchen.. weiter bei teil 2 ;)
fortsetzung
meine tochter kam übrigens kerngesund zur welt, obwohl der fa damals meine verantwortungslosigkeit rügte, weil ich nicht weitere untersuchungen machen ließ und mir ein schwerkrankes kind prophezeite..
meine einstellung hat sich inzwischen aber noch weiter gewandelt, denn nach meinem sohn und meiner tochter mußte ich 2 kinder hergeben, meinen 2. sohn in der 19.ssw (nabelschnurknoten) und mein letztes kind in der 9.ssw..
jetzt bin ich wieder ss in der 10. ssw und seit mir dies passiert ist weiß ich eins: ich könnte nie wieder darüber entscheiden, ob mein kind leben darf oder nicht. wenn mein kind nicht lebensfähig sein sollte, dann lege ich die entscheidung wann es gehen will in seine hände..ich habe mit meiner fä gesprochen und sie akzeptiert, daß ich diesmal keine pränataldiognostik machen lassen werde (zumal es ja auch ein risiko gibt aufgrund von pnd ein kind zu verlieren oder ein krankes kind zu bekommen, immerhin gibt es auch ein infektionsrisiko), obwohl ich inzwischen 38 jahre alt bin.. es war wohltuend einem arzt zu begegnen, der mich nicht als verantwortungslos hingestellt hat, weil ich nicht alles medizinisch machbare machen will..
soviel zu dem thema von mir
lg
uschi
Arroganz der Glücklichen????
jetzt gebe ich nochmal allgemein meinen Senf dazu, weil es so ein kompliziertes Thema ist... und weil ich jetzt schon wieder viele weitere Kommentare gelesen habe.
Ich finde es ausgesprochen arrogant von werdenenden oder schon-müttern, bei denen alles natürlich und komplikationslos verläuft (dazu gehöre ich bislang auch) über andere zu urteilen, bei denen das nicht so ist.
Selbst wenn das Urteil als "meine persönliche Meinung - ich bin aber sonst tolerant" verpackt ist - es bleibt eine verurteilung, wenn ich hier lese "also ich würde ja niiiieeee abtreiben - ich würde immer jedes Kind annehmen - ich würde niiiieee Reproduktionsmethoden nutzen" - es klingt immer so, als wäre diejenige eben stärker und hätte aber doch verständnis für die armen schwachen frauen, die in einer Konfliktsituation dann doch nicht die kraft haben....es ist diskriminierend.
Ich glaube, keine, die natürlich schwanger geworden is darf sich anmaßen zu behaupten, dass sie niemals dran gedacht hätte, Repromedizin zu nutzen, wenn sie trotz Kinderwunsch nach Jahren noch nicht schwanger geworden wäre.
Keine, die nicht schon mal in der Situation war, dass ihr gesagt wurde, "sie tragen ein krankes Kind aus" darf sich anmaßen zu wissen, was sie in dem Moment entschieden hätte.
FF folgt
Re: Arroganz der Glücklichen????
Ob man nun mit der unsicherheit oder der Entscheidungssituation eher leben kann, muß jedem selbst überlassen bleiben - aber man kann keinem daraus einen Vorwurf machen.
Viele Grüße, Tokay
Re: Arroganz der Glücklichen????
Ob ich dazu gehöre, keine Ahnung, aber ich finde trotzdem dass hast Du schön ausgedrückt.Obwohl ich Dir auch ein ganz klein wenig widersprechen muss.Es ist ein verdammt sensibles Thema und geschrieben kommt sicher vieles nicht so rüber, deshalb auch meine Zeilen nicht überbewerten!Ich fühlte mich nur angesprochen, weil Du schriebst->Indem man keine FU oder Nackenfaltenmessung etc machen lässt, zeigt man keine besondere Stärke oder Mut, dass man ein behindertes Kind annehmen will - man umgeht nur die schwierige Entscheidungssituation.
Re: Arroganz der Glücklichen????
ich gebe Dir recht - man sollte vor so einem Eingriff auf jeden Fall darüber nachdenken, was das ergebnis für einen bedeuten könnte...
Aber ich wollte gerade dich nicht ansprechen - denn du weißt, was es heißt auf einsolches Ergebnis zu warten, du warst also schonmal in dieser Situation und kannst tatsächlich aus erfahrung sagen, wie es dir da ging...Ich dachte mehr an so naive erstschwangere wie mich ;) - ich bin ehrlich unerschütterlich optimistisch und versuche mich nicht verrückt zu machen - NT-Messung habe ich aber doch machen lassen, zur beruhigung und um vorbereitet zu sein, wenn was sein sollte...aber ein schlechtes ergebnis hätte mcih trotzdem völlig unvorbereitet getroffen und ich weiß ehrlich nicht , was ich getan hätte.
Ich würde nur nicht sagen, dass ich deswegen mutiger bin als andere - oder ängstlicher, ich gehe eben auf meine Art damit um...
Viele Grüße - und alles wird gut!
Tokay
Re: Arroganz der Glücklichen????
Es wird alles gut, wenn man nicht dran glauebn würde, könnte man aufhören zu leben!;-)
Ich drück die Daumen!
LG Heike
Re: Arroganz der Glücklichen????
hm, aber wie ist es nun mit deiner Toleranz? Wieso kannst du nicht glauben, dass eine Frau sagt dass sie nie abtreiben wuerde? Ich glaube schon, dass ich das fuer mich sagen kann. Das schliesst kein Urteil ueber andere ein, obwohl du natuerlich recht hast, dass meine persoenliche Toleranz zu diesem Thema sehr, sehr kurz ist.
Es ist ein Teil meines Lebens und ich hab mir darueber Gedanken gemacht und ich kann das auch so sagen. Wenn du das arrogant findest... gut, ich finde es aber auch arrogant zu sagen, dass es nicht moeglich ist sich etwas zu ueberlegen, wenn frau grad nicht in einer Situation ist.
Ich ueberlege mir generell genau was ich mache bevor ich in der Situation bin, soweit das halt moeglich ist. Gibt Situationen die kommen ohne dass frau je daran dachte, aber Kiwu und Praenataldiagnostik gehoeren da nicht dazu. Darueber konnte ich mir schon jahrelang Gedanken machen und auch zu Entscheidungen kommen.
Dass ich Untersuchungen an meinem Baby ablehne ist meine Entscheidung und egal was mir ein Arzt sagen wuerde, es ist mein Baby und damit hat es sich.
Und mit Repromedizin ist es genauso. Ich hab die Pille nicht genommen, weil ich diesen Eingriff in meinem Koerper nicht wollte, und die viel aergeren Sachen der Repromedizin noch viel weniger.
lg bila
Re: Arroganz der Glücklichen????
hm, aber wie ist es nun mit deiner Toleranz? Wieso kannst du nicht glauben, dass eine Frau sagt dass sie nie abtreiben wuerde? Ich glaube schon, dass ich das fuer mich sagen kann. Das schliesst kein Urteil ueber andere ein, obwohl du natuerlich recht hast, dass meine persoenliche Toleranz zu diesem Thema sehr, sehr kurz ist.
Es ist ein Teil meines Lebens und ich hab mir darueber Gedanken gemacht und ich kann das auch so sagen. Wenn du das arrogant findest... gut, ich finde es aber auch arrogant zu sagen, dass es nicht moeglich ist sich etwas zu ueberlegen, wenn frau grad nicht in einer Situation ist.
Ich ueberlege mir generell genau was ich mache bevor ich in der Situation bin, soweit das halt moeglich ist. Gibt Situationen die kommen ohne dass frau je daran dachte, aber Kiwu und Praenataldiagnostik gehoeren da nicht dazu. Darueber konnte ich mir schon jahrelang Gedanken machen und auch zu Entscheidungen kommen.
Dass ich Untersuchungen an meinem Baby ablehne ist meine Entscheidung und egal was mir ein Arzt sagen wuerde, es ist mein Baby und damit hat es sich.
Und mit Repromedizin ist es genauso. Ich hab die Pille nicht genommen, weil ich diesen Eingriff in meinem Koerper nicht wollte, und die viel aergeren Sachen der Repromedizin noch viel weniger.
Das ist nicht anmassend, das ist meine Meinung.
lg bila
Re: Arroganz der Glücklichen????
ich wollte mit meiner Stellungnahme nicht sagen, dass es unmöglich ist sich über solch wichtige Fragen eine Meinung zu bilden, ohne dass man in einer entsprechenden Situation ist. Ich respektiere auch, dass jeder dazu so seine eigenen Grundsätze hat.Ich wollte nur zum Nachdenken anregen, ob die Meinung die man als nichtbetroffene davon hat auch unter allen Umständen bestand hätte, käme man je in die Entscheidungssituation. Ich glaube eben, es ist etwas anderes, wenn man so rein theoretisch für sich eine Meinung bildet, als wenn man tatsächlich konkret in der Situation ist: wenn man erfährt, zb nie normal kinder bekommen zu können oder dass das werdende Leben in einem schwer behindert ist. Ich glaube einfach, selbst wenn man vorher eine Meinung hat, in einem solchen Moment muß die Entscheidung nochmal aufs neue gefällt werden. Ich glaube nicht, dass man in einer so schwierigen Situation einfach nach seinen persönlichen Grundsätzen entscheiden kann, ohne erst nochmal über die Gesamtsituation und alle Möglichkeiten nachgedacht zu haben.
Etwas Arrogant finde ich es eben nur, wenn man so tut, als wüßte man jetzt - als glückliche unkompliziert schwangere - genau, wie man reagieren würde, wenn man in einer solchen Konfliktsituation wäre. ich glaube nicht, dass wir uns da hinein versetzen können.
Viele grüße,
Tokay
@ all: danke fuer die vielen Antworten!!!
wow, iss ja der Hammer, was fuer viele Antworten von Euch gekommen sind. Erstmal vielen Dank fuer Eure Offenheit, ist wirklich sehr interessant, was ihr alle denkt. Vor allem finde ich die meisten Gedanken sehr nachvollziehbar, anders als ich's bisher erlebt habe. Weil im Bekanntenkreis viele Leute es nicht begruenden konnten, warum sie so denken. Da kam dann eher das "es ist halt so" - und damit wurde meine Meinung einfach als "falsch" abgetan.
Kurz hier noch meine Einstellung zu dem ganzen Thema, interessiert euch ja bestimmt auch :-). Also: frueher haette ich mich auch gegen einen Abbruch wegen einer Behinderung entschieden, heute denke ich ein bisschen anders darueber. Einfach aus dem Grund, weil ich aufgrund von Krankheit in meiner Familie ziemlich krass mit dem Thema "menschenwuerdiges Leben" konfrontiert wurde. Sprich man entscheidet sich wirklich erst dann, wenn man selber akut betroffen ist - und aendert dann vielleicht auch seine Meinung...
Also nochmal lieben Dank an Euch alle fuer Eure offenen Antworten!!
Viele Gruesse
Salsa
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