Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
ich hatte vor drei Wochen hier ja mal geschrieben, dass eine Mutter in unserer Kindergruppe eine ziemliche Fahne hatte und das morgens um 10:45. Heute ging die Gruppe nach den Herbstferien wieder los - und sie roch wieder nach Alkohol! Eine andere Teilnehmerin, der ich das letztes Mal erzählt hatte, meinte heute auch, dass ihr das aufgefallen ist. Das lässt mich heute den ganzen Tag nicht los, ich find das so traurig. So vordergründig scheint alles in Ordnung zu sein, die Kleine wirkt gut versorgt, aber mir wird das langsam etwas unheimlich. Das kann doch nicht so weitergehen. Ich hab mir überlegt, dass ich mal einen Freund von uns fragen werde, der im Jugendamt arbeitet, zwar nicht hier in Köln, aber der müsste sich ja auskennen und Tipps haben, wie man vorgehen könnte. Sie direkt zu fragen, traue ich mich (noch) nicht und letztes Mal hatten ja auch einige geschrieben, dass das möglicherweise sinnlos sein könnte, weil sie es gerade wenn sie Alkoholikerin ist, abstreiten würde. Vielleicht rufe ich auch mal die Gruppenleiterin an, aber irgendwie traue ich der nicht zu, dass sie eingreifen würde. Ach Mann, da will man nur nett in eine Kindergruppe gehen und dann sowas. Aber ich will auch nicht so tun, als ginge es mich nichts an.
Ich werde dann mal weiter berichten, vielleicht hat hier ja noch jemand Tipps für mich.
LG Katrin mit Liva
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
also so tun als wäre nichts, das mach bitte nicht!!!
wie wäre es, wenn du dich der frau etwas annimmst, sie mal zu einem spaziergang einlädst oder so. so könntest du sie und ihr umfeld etwas kennenlernen und vielleicht ergibt sich ganz einfach einmal die gelegenheit sie drauf anzusprechen?
wenn du allerdings nur den geringsten verdacht hast, sie komme mit dem kind nicht mehr klar, dann zögere bitte nicht und wende dich ans jugendamt, denn zögern tun viel zu viele, leider...
lg, deborah
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
ich hab Dir das letzte Mal auch schon geschrieben.
Also das mit dem Vertrauen aufbauen in allen Ehren, aber wenn die Frau morgens schon nach Alkohol riecht, dann ist das ja nur die Spitze des Eisbergs! Über den Tag trinkt sie weiter und es gibt mit Sicherheit Situationen, in denen das Kind nicht optimal betreut wird, da die Mutter betrunken ist! Auch wenn die Kleine anscheinend körperlich ok ist. Zögere nicht! Man kann anonyme Anzeigen beim Jugendamt machen (wenn Du irgendwie Probleme hast Dich da namentlich vorzustellen), aber der Sache MUSS nachgegangen werden! Wenn Du dort anrufst und den Namen der Frau nennst und was Du beobachtet hast, dann MÜSSEN sie der Sache nachgehen!
Stell Dir vor nächste Woche geht die Frau betrunken mit dem KiWa über eine rote Ampel und ein Auto kann nicht mehr bremsen....
Die Vorwürfe sind dann doch viel schlimmer als die Situation jetzt, die Dich nur einen Anruf kostet; dem Kind (und auch der Mutter, wenn sie sich helfen lässt) aber unter Umständen sehr hilft und es eine bessere Zukunft haben wird!
LG Betsy, die ja auch nicht weggeschaut hat und deshalb eine Mutter wegen Medikamentenmißbrauch am Kind überprüft wird.....
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
danke erstmal für die Antworten. Mit dem Vertrauen aufbauen, mal sehen, wir haben sonst keinen Kontakt und das wäre wahrscheinlich irgendwie aufgesetzt. Sie ist zwar immer in der Gruppe, kommt aber immer etwas später, sagt immer sehr wenig und verschwindet anschließend auch immer ziemlich schnell, so dass sich keine Gelegenheit zu einem Plausch ergeben hätte. Und ich kann ja auch kaum während der Stunde sagen, sag mal, was ist denn los, du riechst nach Alkohol.
Ich will ja jetzt auch nicht sofort zum Jugendamt rennen und sie da anzeigen, ich weiß ja noch nicht mal ihren Nachnamen. Deswegen werde ich ja jetzt erst mal bei unserem Freund vorfühlen. Hmm, ich bin immer noch ziemlich ratlos.
LG Katrin mit Liva, die schon schläft.
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
natürlich ist Weggucken nicht optimal, aber tun kannst Du nicht viel.
Wer Alkoholiker ist, ist KRANK. Und ich kann Dir versichern, das die allermeisten Alkoholiker mehr wie einen Anlauf brauchen, um das zu verstehen und sich für eine Therapie / einen Entzug zu öffnen. Der Wille alleine langt da nicht. Meist muß man erst tief fallen oder eine Art Ultimatum bekommen, bis es klappt. Leider habe ich im näheren Umkreis diese Erfahrung 2mal machen müssen, daher meine Infos, nicht dass Du glaubst ich schlaumeiere hier mal munter drauf los, lach.
Mit dem Jugendamt, mh das würde ich erstmal lassen. Wer trinkt vernachlässigt nicht zwangsweise sein Kind, das kommt vor, ja und sicher nicht selten. Nur ist es so, dass zB eine Trennung Mutter / Kind wahrscheinlich Beiden nicht guttun würde....und immer dran denken, Alkoholismus betrifft alle sozialen Schichten, auch wenn in den Köpfen oftmals drinsteckt : ach assig, na ich will nicht wissen was da sonst abgeht. Das wirst Du, wenn Du mit anderen Menschen drüber sprichst, wahrscheinlich sehr oft hören:-/
Versuch einfach mal, Kontakt aufzubauen. Wenn Du helfen willst, so versuch ihren Partner so vorhanden mit einzubeziehen, über Angehörige erreicht man oftmals mehr, die stehen der Situation ja genauso hilflos ggüber. Wenn Du wüßtest, in welchen Familienverhältnissen sie lebt und es schaffst, ein wenig Vertrauen zu gewinnen, wäre es hilfreich wenn sich zB der Partner mal zu den AA wagt, die haben viele GUTE Tips.
So schwer wie es ist: Vorwürfe helfen nicht weiter, sondern verschlimmern. Auch wenn man das, gerade wenn kleine Kinder betroffen sind, nicht immer gerne einsieht.
Nur bitte bitte sprich die Gruppenleiterin nicht an. Das Einzige was passieren kann ist, dass die Mutter sich schämt und nicht mehr kommt, somit ist jede Grundlage für weitere Hilfe entzogen.
Wenn Du dich weiterhin engagieren möchtest *hutziehunddickeskomplimentaussprech*, wende Dich vielleicht auch mal per mail an die AA!
LG Susanne
Re: Mutter mit Fahne in Kindergruppe, 2.Teil
das mit den AA ist ein guter Tipp, das versuche ich mal.
Wg. dem Freund vom Jugendamt: es geht mir nicht darum, ihr das Kind zu entziehen, dazu weiß ich wirklich viel zu wenig, außerdem ist das wirklich nicht mein Interesse, wenn es sich vermeiden lässt. Es geht mir mehr um allgemeine Tipps. Und das Jugendamt entzieht ja auch nicht automatisch die Kinder, da gibt es ja noch Vorstufen.
Aber von wegen Partner einbeziehen: Ich weiß nicht mal, ob sie einen hat, ich kenne nicht mal ihren Nachnamen, weiß auch nicht, wo sie wohnt. Eigentlich weiß ich nur, dass sie Anwältin ist (so von wegen den sozialen Schichten). Wie gesagt, sie hält sich sehr zurück in der Gruppe, ich weiß wirklich fast nichts über sie. Das Problem ist halt, dass ich sie, wenn mir das mit dem Alkoholgeruch nicht aufgefallen würde, auch nicht privat angesprochen hätte, so sympathisch ist sie mir nicht.
Bei der Gruppenleiterin bin ich ja selbst skeptisch, ob die da hilfreich wäre, irgendwie ist sie etwas chaotisch und wäre selbst wahrscheinlich auch ziemlich hilflos.
Es ist halt sehr schwer, das mit anzusehen, v.a. auch wg. dem Kind, das ja für das alles wirklich gar nichts kann. Ich weiß, dass Alkoholikern die Krankheitseinsicht fehlt, und dass sie wirklich erst mal auf die Schnauze fallen müssen, damit was passiert. Aber man möchte natürlich was bewirken können.
LG und danke für den Rückhalt, Katrin mit Liva
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