Hallo,
hier geht's weiter rund. Am letzten Donnerstag hat mein Mann erfahren, dass die Zeitschrift für die er arbeitet im Dezember eingestellt wird. Wir wissen aber noch nicht, was der Verlag mit den Mitarbeitern macht. Die Redaktion wurde vor kurzem schon verkleinert und die, die damals gehen mussten, haben andere Stellen im Verlag bekommen. Im Moment sind wir jedenfalls sehr froh, dass mein Mann in Elternzeit mit 30 Std. Wochenarbeitszeit ist. Betriebsbedingt kündigen können sie ihn ja gar nicht und selbst wenn eine Abteilung aufgelöst wird - was ja jetzt der Fall ist, muss das Regierungspräsidium einer Kündigung zustimmen und das Verfahren dauert mindestens vier Wochen wenn nicht sogar mehrere Monate. Und erst danach würde die Kündigungsfrist laufen. Wir hoffen, dass der Verlag den bequemeren Weg wählt, und meinen Mann intern umbesetzen. Na ja, abwarten, schön ist das alles nicht, mein Mann ist dann letzten Donnerstag schon mittags heimgekommen, nach der Nachricht hatte er keine Lust mehr. Wir haben uns dann nachmittags einen Kaffee gemacht und während wir auf den Kaffee warten gucke ich so auf den Balkon und was sehe ich da - einen gelben Wellensittich! Wir haben ihn dann eingefangen, unter eine Klappkiste gesetzt, mit Wasser und Haferflocken versorgt - was anderes hatten wir nicht und das Tierheim angerufen. Ja, den Wellensittich müssen sie schon vorbeibringen, nein wir können ihn nicht abholen, ansonsten können sie nur die Tierrettung der Feuerwehr anrufen, die bringt ihn dann her. Gut, da die Feuerwehr sich sehr freuen würde, einen Wellensittich durch Köln zu kutschen, wollten wir ihn dann hinbringen. Dazu kam aber noch, dass ich am Freitag mit Liva zu meinen Eltern fahren wollte und noch nichts gepackt war - ich wusste schon gar nicht mehr wo mir der Kopf steht und jetzt sollten wir noch den Wellensittich wegbringen, das ganze mit der Bahn, da wir kein Auto haben und dann so etwa 20 Stationen mit der Bahn zum Tierheim. Ich hab dann Löcher in einen kleinen Karton gebohrt - und was war, kurz bevor ich ihn da drin hatte, haut das Vieh ab. Sitzt erst auf der Markise, dann auf der Regenrinne, zwitschert fröhlich vor sich hin und fliegt weg. Naja, ehrlich gesagt, war ich nicht so böse drum. Die Fahrt zu meinen Eltern habe ich dann trotzdem einen Tag verschoben und bin am Samstag gefahren. Bei meinen Eltern hat Liva dann meinen Spruch, nein sie fremdelt nicht, widerlegt und nur gebrüllt, wenn mein Vater ihr zu nahe kam - er hat Vollbart und buschige Augenbrauen und da hatte sie Angst vor. Davon, dass gerade vier Zähne gleichzeitig durchkommen, hatte ich ja schon geschrieben. Ächz. Und heute bin ich total müde, weil ich schon bei meinen Eltern schlecht geschlafen habe und Liva heute nacht auch wieder um halb zwei munter war und ich danach ewig nicht einschlafen konnte. Und jetzt liegt sie hier auf dem Boden und langweilt sich - also wird genölt, was das Zeug hält.
So viel dazu - herzlichen Glückwunsch an alle, die bisher durchgehalten haben.
LG Katrin mit Nöl-Liva