Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
Ich bin ein Bißchen unsicher was ich machen soll. Eigentlich wollte ich mindestens volle 6 Monate voll stillen. Ich hatte sogar mal 8 Monate im Sinn, aber nun ist bei mir so ein Punkt gekommen wo ich einfach nicht mehr will. Irgendwie bin ich im Moment so unsicher ob das denn unbedingt sein muß oder ob ich nicht doch langsam mit Beikost anfangen soll/kann. Na ja mein Mann und ich haben beide leichte Allergien. Ich Hausstaub, leichtestressbedingte (ganz selten) Neurodermitis und einen Miniheuschnupfen und mein Mann Heuschnupfen. Ich wollte also auf Nummer sicher gehen, aber... Im Moment macht sich einfach eine furchtbare Unzufriedenheit bei mir breit. Frei nach dem Motto...mein Körper gehört schon so lange nicht mehr mir und ich würde ihn gerne wieder mein Eigen nennen können. Ich habe schon ein ganz schlechtes Gewissen. Vielleicht liegt es auch an der leichten Brustentzündung, die ich diese Woche hatte. Heute habe ich schon einmal HA Nahrung und Pastinake gekauft, aber ich zögere noch noch. Wie habt Ihr das so gehandhabt. Gibt es auch welche die vor Ende des 6. Monats zugefüttert haben Ging es Euch vielleicht ähnlich wie mir?
Danke Euch für Eure Meinung!
Happy und Jean Luc (5 Monate)
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
mein Tim ist nun 6 Monate und ein paar Tage alt und bis auf wenige Breierlebnisse zum Mittag ist er noch immer begeisterter Brusttrinker. Wir haben kurz vor Ende des 6.Monats mit Brei mittags angefangen, aber auch nicht täglich. Das Gefühl, meinen Körper nicht zu besitzen weil ich stille, kenne ich ehrlich gesagt nicht. Mein Körper gehört trotzdem mir und ich fühle mich sehr wohl dabei.
Ich werde wohl noch eine ganze Weile stillen, nicht nur, weil ich es schön finde, sondern auch, weil es so super bequem ist. Die Kleinen trinken ja noch Monate ihre Milchmahlzeiten und da müßte ich ja mit Fläschen anfangen... Darauf habe ich gar keine Lust.
Mit Beikost kannst du anfangen, wenn du das Gefühl hast, dein Kleiner will mehr als nur trinken. Es ist aber trotzdem nur BEI-Kost und nicht Hauptnahrung. Also ist die Frage abstillen oder nicht, davon unabhängig. Wenn du absolut nicht mehr willst, kannst du natürlich auf Flaschenmilch umsteigen (und du hast schon 5 Monate gestillt - das ist schon toll!). Aber vielleicht fühlst du dich tatsächlich gerade nur unwohl und bereust es dann später.
Alles Gute (und hoffentlich keine Brustentzündung mehr - kenne ich auch!)
Gruß
MamavonTim
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
stillen ist immer eine Partnerbeziehung zwischen Dir und dem Kind. Wenn sich einer dabei nicht mehr wohlfühlt, dann ist es wohl besser etwas daran zu ändern.
Ich kann dir nicht zu irgendetwas raten. Habe Silas wirklich 6 Monate voll gestillt und jetzt immer noch ausser mittags bei Bedarf. Allerdings hatte ich auch noch nie diese Gefühle, die Du hast.
Warte vielleicht mit der Beikost noch bis nach dem 6. Monat und wenn Du wirklich nicht mehr stillen willst, dann gib ihm ab jetzt die HA Nahrung. Wobei Du ja aber langsam abstillen musst, also komplett von jetzt auf dann wird das eh nicht gehen. Vielleicht kannst Du es irgendwie auf Zwiemilchbasis laufen lassen? Also z.B. nur noch früh und abend stillen?
Du brauchst kein schlechtes Gewissen haben. Jeder ist halt anders und keiner kann aus seiner Haut!
Wünsch Dir viel Glück und dass es Dir bald wieder besser geht (auch mit der Brustentzündung)!
GLG, Betsy + Silas *01.11.04
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
vor einiger Zeit ging es mir ein bisschen wie dir: ich war ziemlich hin und hergerissen zwischen unbedingt mindestens 6 Monate vollzustillen und dem "Neid" auf andere Mütter, die auch mal Pause haben, weil ihre Zwerge Flasche oder schon Beikost bekommen und damit nicht mehr ständig auf Mamas Brust angewiesen sind. Ursache war bei mir, dass ich Probleme mit der Milchmenge hatte, weil ich es meistens nicht geschaffte habe, genug zu trinken. Ich bin zwar nicht so "weit" gegangen wie du, habe also nichts anderes gekauft, aber ich hätte es gerne getan, wenn nur diese "vermaledeiten" ;-) 6 Monate endlich um gewesen wären. Nach ungefähr 2 Wochen hatte ich das Milchmengeproblem im Griff und bin wieder ganz glücklich mit dem Stillen, weil es nicht nur die beste Nahrung für Nikolas (auch 5 Monate) ist, sondern auch sehr wichtig für ihn ist, wenn er z.B. nach besonders aufregenden Erlebnissen besonders unruhig ist. Ich merke einfach, wie er sich dann wieder beruhigt und wieder wohlfühlt. Das möchte ich so schnell nicht aufgeben. Ich kann dich aber, wie gesagt, auch gut verstehen. Ich würde an deiner Stelle wegen der Allergiegefährdung (haben wir leider auch) allerdings noch nicht mit Beikost beginnen, sondern eben zur Not auf HA Nahrung umstellen.
Ob ich länger als 6 Monate voll stillen werde (hatte ich mich eigentlich auch vorgenommen), werde ich spontan entscheiden. Ist ja auch nicht mehr lange hin...
LG Tania
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
ich kann nachempfinden, was in Dir gerade vorgeht. Gerade vorhin dachte ich daran, daß ich nun schon seit über einem Jahr immer Oscar berücksichtigen muß, wenn ich was esse oder trinke...
Oscar wurde am 14.12. geboren. Eigentlich wollte ich auch voll bis zum vollendeten 6. Monat stillen - einfach, weil´s gut für´s Kind sein soll. Mein Mann hat gar keine Allergien, und ich nur ein bißchen gegen Hausstaub und Katzenhaare.
Allerdings hatte ich neulich schon meinen ersten Jobeinsatz auf ner Messe, und da habe ich mir vorher so nen Kopp gemacht wegen Stillerei, Abpumperei und Oscar, der bis dahin keine Flasche mochte (jetzt klappts aber), daß bei mir die Milch weniger wurde und OScar auch abnahm.
Auf alle Fälle haben wir dann HA1 besorgt für den Kleinen, damit er meinen Jobeinsatz überstehen konnte, da ich vorher nicht genug abpumpen konnte.
Und da er vorher abgenommen hatte, bekommt er nun jeden Abend vor dem Stillen 125 ml HA1, auch wenn ich glaube, daß ich wieder genügend Milch habe. Vorgestern war ich abends im Training und Oscar so ungnädig, daß Martin ihn mit 210 ml abfüllte und ins Bett gepackt hat - ein neues Stück Freiheit für mich!
Grundsätzlich finde ich die Stillerei aber recht praktisch und Oscar beruhigt sich so schön dabei - und es ist gut für ihn.
Aber am WE fangen wir dann auch mit Beikost an, da ich im August mit 12 Stunden zu arbeiten anfange und dann meine Eltern auf den Kleinen aufpassen.
Kannst Dir ja mal überlegen, vielleicht die Abendmahlzeit mal die Flasche zu geben - da hat man ganz neue Freiheiten... :-)
Liebe Grüße, Jule
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
ich hatte ursprünglich auch vor mindestens sechs Monate voll zu stillen. Nur hatte und habe ich einfach nicht genug Milch am Nachmittag und Abend, so daß ich schon nach drei Monaten "gezwungen" war zuzufüttern. Da ich Heuschnupfen habe, hat Tobias ab da immer nach Bedarf HA pre dazubekommen. Da ich außerdem schon seit dem Ende des MuSchu wieder teilzeit arbeite, ist er es auch gewöhnt abgepumpe MuMi aus der Flasche zu trinken, alles gar kein Thema, so daß ich auch meinen Körper für mich habe, wenn ich es so will ;-). Weil sich mein Kurzer irgendwann wahnsinnig für unsere Nahrung interessiert hat, habe ich dann mit fünf Monaten mit Beikost (zuerst Karotte, was ich wegen Verstopfung wieder aufgab, dann Pastinake (noch schlimmere Verstopfung) und ab morgen Blumenkohl)begonnen, jede Zutat mindestens eine Woche, bevor eine neue dazu kam. Tobias geht es prima damit und ich werde jetzt nach und nach, so wie wir die Mahlzeiten ersetzen, abstillen. Ich befürchte aber, daß mir dann irgendwann die Milch weg bleibt..:-(
Ich würde an Deiner Stelle nach und nach die Stillmahlzeiten zuerst durch HA pre Nahrung ersetzen (ist der MuMi am ähnlichsten) und dann mit Beikost anfangen...ich sehe das ganz pragmatisch : Was Dir gut tut wird auch Deinem Kind gut tun !
VLG
Susanne mit Tobias (24W+5T)
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
P.S.
Danke für Eure Antworten!
Liebe Grüße
Happy
Re: Langsam abtillen oder doch nicht...unsicher...
erstmal: ein schlechtes Gewissen solltest Du bei keiner Deiner Entscheidungen haben - es ist Dein Kind, Dein Körper und Dein Leben.
Zum Stillen: Ich habe unseren Kleinen 6 Monate voll gestillt, trotz einiger "Krisen" und ab und an auch mit dem Wunsch, mal wieder "unabhängiger" zu sein. Ich gehe schon seit Ende des Mutterschutzes einen Tag in der Woche wieder arbeiten und pumpe dann eben Milch ab. Der Kleine ist zum Glück ein problemloser Wechsler von Brust zu Flasche. Daher hätte ich sicher auch während der 6 Monate vollstillen öfter die Möglichkeit gehabt, ihn einmal abzugeben - aber immer hatte ich irgendwie Sorge, die Milchmenge könnte zurückgehen. Vermutlich unbegründete Ängste, aber es war halt so.
Dieses Gefühl, dass Dein Körper nicht mehr Dir gehört, kann ich zum Teil nachempfinden. Bei mir wurde es wesentlich besser, als ich wieder anfing, regelmäßig, wie vor der Schwangerschaft, Sport zu treiben, mich körperlich mal wieder richtig zu verausgaben (anders als in den schlaflosen Nächten :-)) und alleine etwas für mich zu tun. Mein Leben wurde dadurch wieder "normaler".
Pünktlich zum halbjährigen Geburtstag haben wir unserem Schatz die ersten Möhrchen aufgetischt und er war alt genug und bereit, um problemlos und erfreut vom Löffel zu essen. Jetzt gibt es mittags Gemüse, ansonsten stille ich weiter - und es macht nun richtig Spaß. Die Stillabstände (früher alle zwei Stunden) haben sich vergrößert, der Kleine trinkt sehr ruhig und zügig. Vor allem das Stillen vorm Schlafengehen genießen wir beide sehr, er wird in meinen Armen ganz ruhig, brabbelt zufrieden vor sich hin und schläft dann wach in seinem Bettchen glücklich ein.
Ich freue mich aber auch schon darauf, wenn der kleine nachts mal nicht mehr gestillt werden möchte (zurzeit noch zweimal) und er dann mal bei meiner Mama übernachten kann.
Und mal wieder einen schönen (!) BH in der alten Größe ohne Stilleinlagen tragen zu können ist ebenfalls eine reizvolle Vorstellung :-)
LG, palinuro
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