Hallo,
ich hatte gestern meinen Termin zur Äußeren Wendung, da mein Kleiner seit wochen hartnäckig in BEL verharrte. Und da es überraschend viele (schwangere, FÄ und Hebammen) gibt, die seltsamerweise bei diesem Befund eher einen Kaiserschnitt in Kauf nehmen, als diese Wendung zu versuchen, muß ich jetzt doch mal berichten, wie das abgelaufen ist - ist nämlich nicht wirklich schlimm, das ganze.
Man muß eben einen Tag im KKH einkalkulieren, man bekommt einen Zugang gelegt (fand ich echt nicht schön, aber nötig, da ich ab 24.00 schon nichts mehr trinken oder essen durfte - da wurde ich eben mit Glukoselösung gefüttert ;)). Und was ich persönlich am unangenehmsten empfand, war das Partusisten, das Wehenhemmende Mittel, das man währenddessen als Tropf bekommt: man bekommt davon Herzklopfen und ich war eh schon nervös, also war mir dann schon echt mulmig... und gruselig ist es auf jeden Fall, wenn man so wach auf einem OP-Tisch liegt. Aber der Eingriff selbst ist zu ertragen. Unangenehm, aber nicht richtig schmerzhaft. Der Doc dreht ja nicht ununterbrochen, er macht immer Pausen, damit er merkt wie das Kind und ich reagieren. und dann tuts auch nicht weh. Bei mir haben sie mal nach vorne und dann nach hinten das drehen versucht, und dann beim nächsten Anlauf vorwärts hat er sich dann gewendet - als er die querlage passierte, wurde mir klar wie anstrengend es für so einen kleinen sein muß, in der 37. SSW noch selbst zu drehen, das war echt unangenehm und für den kleinen sicher sehr eng. Dann habe ich nur gehört "Kind ist gedreht" - und alles war gut. Sie haben während der gesamten Zeit CTG gemacht und Ultraschall, der Arzt hat immer gewußt, wo er hingreift und wie es dem Kind geht. einmal habe ich zu flach geatmet (wenn einem jemand mit der Hand ins Zwerchfell drückt, wohl eine normale Reaktion) und sie haben sofort aufgehört, und mich ermuntert weiter zu atmen, weil sie schon diesen kurzen "Luftanhalter" von mir am CTG beim Kind gesehen haben! Also ich habe mich sehr gut aufgehoben und sehr sicher gefühlt, die irrationalen Ängste vor der Wendung wegen "brutaler gewalt am Kind" und "Große Gefahr eines KS" kann ich nicht bestätigen.
Und nochwas zum Thema "jedes Kind hat einem Grund, weshalb es sich nicht dreht": Meines hatte auch einen Grund, er konnte sich nicht selbst drehen, er hatte seine Nabelschnur über die Schulter gelegt, das hat gebremst. Deshalb hat die Wendung auch nicht gleich beim ersten Versuch geklappt. Aber durch das hin und herschieben ist die Nabelschnur runtergerutscht, und er konnte SL einnehmen... Ich sehe den Eingriff also nicht so, dass ich meinem kleinen diese Lage aufgezwungen habe, sondern dass ich ihm geholfen habe, die ideale Position einzunehmen und einen KS erspart habe. - Naja, sofern er sich nicht zurück dreht, was ich angesichts der enge in meinen Gedärmen aber eher für unwahrscheinlich halte ;)
Sooo, jetzt habe ich ganz viel berichtet und ein Plädoyer für die ÄW gehalten - ich bin aber einfach so supererleichtert!!! Und selbst wenn es nicht geklappt hätte (habe ich ja zwischenzeitlich nach dem 2. vergeblichen versuch am OPtisch schon befürchtet) - den Versuch wäre es wert gewesen...
Allen in der gleichen Situation Viel Glück und viel Mut,
Viele Grüße, Tokay