... die ich erstmal verdauen mußte, deswegen konnte ich gestern nichts schreiben.
Hallo Ihr Lieben,
heute vormittag sieht die Welt schon wieder anders aus.
Aber gestern war ich ziemlich down. Der Reihe nach ...
Denn der Termin in der Uniklinik verlief ganz anders als gedacht. Das Gute: wir waren SOFORT dran, als wir kamen ! Ich hab keine 5 Minuten warten müssen, schon waren wir dran. Super !
Diesmal beim Professor persönlich (operiert wurde sie ja vom OA). Ich hab meine Fragen gestellt und dann wollte er Natalie noch untersuchen. Er stellte fest, daß ihr Bauch sehr aufgebläht ist (das ist er aber eigentlich immer schon, seit Geburt). Klopfte darauf herum, dann untersuchte er sie rektal. Das Kind sei voller Stuhl, bis unten hin. Außerdem stellte er fest, daß Natalie zwischen Scheide und After einen kleinen "Zipfel" hat. Das würde darauf hindeuten, daß sie Probleme vermutlich sogar ein kleines Geschwür im Enddarmbereich hätte, denn dadurch würden diese Zipfel entstehen. Außerdem hätte Natalie einen Schließmuskelkrampf. Auf meinen Einwand, daß sie derzeit 4-5mal die Windel vollmacht (eben weil sie auch ENDLICH richtig Hunger und Apettit hat und futtert wie ein Weltmeister) sagte er: "Wenn man in ein randvolles Faß Wasser einfüllt, läuft da auch Wasser raus und trotzdem ist das Faß noch randvoll." Der Schließmuskel müsse geweitet werden und da das aber mit "ganz extremen Schmerzen" verbunden sei, müsse das unter Vollnarkose erfolgen. Das Ganze hätte den Fachbegriff Morbus Hirschsprung etc. Und das Ganze in einem Tonfall, als würde er sagen, man muß dem Kind die Nase putzen.
Ob wir gleich einen Termin für die OP vereinbaren sollten ... ?!
Ich fühlte mich, als hätte mich eine Planierraupe überfahren ! Die Magen-OP ist erst 5 Wochen her !!!!!
Fragte, ob das wirklich sein müsse und vor allem jetzt, ob man nicht noch abwarten könne. Er ließ sich "breitschlagen", daß man noch 6 Wochen wartet und wir eben dann den Termin vereinbaren. Und beim Rausgehen sagte er noch zu Natalie "Gell Du willst unbedingt nochmal zu uns, ne ?!"
Ich hab keine Ahnung, wie ich nach Hause gekommen bin, denn ich war wie in Trance. Mein Mann fragte hinterher, ob viel Verkehr war und ich konnte es ihm nicht beantworten, denn ich kann mich nicht erinnern.
Zuhause bin ich dann erstmal in Tränen ausgebrochen. Meine SchwieMu war da und hat sich um die Kinder gekümmert, das war auch gut so und mein Mann kam früher nach Hause.
Ich hab gestern abend noch gegoogelt und schlimme Sachen gefunden ... Konnte dann auch nicht schlafen.
Heute früh war ich erstmal bei unserem KiA. Einfach weil ich SEINE Meinung dazu hören wollte und mich ggf. von ihm nochmal zu einem Facharzt überweisen lassen wollte. Denn der nette Professor in der Uni ist CHIRURG (und sicherlich ein sehr sehr sehr guter !!!); aber eben kein Gastro-Enterologe !
Mein KiA war SUPER ! Er hat Natalie supergründlich untersucht (auch rektal nochmal), hat sie gewogen (mein Kind hat innerhalb 1 Woche 300 Gramm zugenommen *freu*, wiegt nun 9.550 Gramm), viele Fragen gestellt. Dann holte er (sicherheitshalber) auch seinen Kollegen nochmal hinzu. Auch der untersuchte Natalie nochmal, stellte auch viele Fragen. Dann sagte er "Also, ich widerspreche ja ungern einem Professor. Noch dazu einem, von dem ich so viel halte. Aber in diesem Fall MUSS ICHS -- denn das Kind hat NICHTS !"
Klassisch für Morbus Hirschsprung seien "Bleistiftstühle", als ganz lange dünne Würstchen -- macht Natalie NIE ! Das sind immer dicke Portionen. Außerdem seien MH-Kinder chronisch verstopft -- Natalie hatte bisher 1x in ihrem Leben Verstopfung. Der Schließmuskel sei keinesfalls zu eng. Beide hatten wohl auch schon MH-Kinder in der Praxis, das würde sich dann GANZ anders anfühlen. Dieser "Zipfel" zwischen Scheide und After sei eine Mariske, eine harmlose Schleimhautfalte (hatte Lena übrigens auch als Baby, fiel mir dann ein. Das ging aber dann von alleine wieder weg). Man müsse sie nur beobachten, daß sie sich nicht verändert, denn manchmal würde da auch Hämorriden draus entstehen. Eben immer gut sauberhalten, abtrocknen etc.
Natalie soll nun 2x täglich Laktulose-Saft bekommen um sicherzustellen, daß der Darm gut entleert wird. Und in ein paar Wochen gucken wir nochmal ... Wenn es dann irgendwelche Auffälligkeiten geben sollte (wovon man aber nicht ausgeht) würden wir an die DKD in Wiesbaden überwiesen werden, an einen Prof. Keller, der sei Kinder-Gastro-Enterologe. Und wenn DER dann meint, daß es auffällig sei, dann mache man erstmal eine Schleimhaut-Biopsie. Und wenn DIE dann auffällig sei, dann würden wir weitersehen. Also von OP keine Rede erstmal !!
Ich kann Euch sagen, ich bin sooooooooooooooooooooooooooooooooooooooo froh !!!
Denn meiner Erbsi gehts sonst SO gut, wie schon ewig nicht mehr bzw. noch nie bisher. Und nun soll sie schon wieder was haben ??
Wir warten jetzt erst ab. Ich bin jedenfalls beruhigt, denn ich vertraue unserem KiA, der sehr gründlich und gewissenhaft ist. Denn ich weiß, wenn er auch nur den geringsten Zweifel hätte, dann hätte er uns gleich an einen Spezialisten überwiesen.
Also, gestern war ein ganz schlimmer Tag für mich :o((
Aber zum Glück hat sich heute alles geklärt. Außerdem kommt meine Mama nachher und wir gehen mit den Kindern shoppen (Frühjahrsgarderobe kaufen *freu*) und anschließend Eisessen bzw. Latte trinken *mjam*
Bitte entschuldigt, daß ich gestern abend nichts mehr geschrieben habe. Aber ich war so am Ende und konnte einfach nicht.
Außerdem ist es doch viel schöner, hier was POSITIVES schreiben zu können (so wie jetzt) -- auch wenns nun sehr lang geworden ist. *tschuldigung*
Liebe Grüße
von einer nun sehr erleichterten
Moon