Hab mal eine vielleicht naive Frage
ich habe jetzt schon in mehreren Beiträgen gelesen, dass zu viele negative Gefühle nicht gut für's Baby sein sollen, z.B. wenn die Mutter viele Ängste oder zu viel Streß hat. Ich frage mich nun: Was heißt das denn genau, "schlecht für's Baby", was würde dann im schlimmsten Fall passieren? Sicherlich ist man in der Schwangerschaft seelisch und körperlich sensibler. Aber für mich klingt das - überspitzt formuliert - manchmal so, als ob man seine negativen Gefühle zum Wohl des Babys runterschlucken müsste. Aber man läuft doch als Schwangere nicht neun Monate dauerglücklich durch die Gegend. Ich meine die Frage wirklich ernst und frage mich, wo so was herkommt.
Viele Grüße
Katrin
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
ich glaube, ganz so, wie Du das verstanden hast, ist es auch nicht gemeint. Natürlich kann man nicht neun Monate dauerlustig sein. Ist ja klar. Ich schreibe solche Sachen, von wegen optimistisch sein und so sehr oft und zwar immer in folgenden Situationen: Wenn der Grund für die negativen Gefühle UNBEGRÜNDET ist. Wenn Du also Schmerzen hast oder Stress in der Arbeit oder so, dann ist es klar, dass es Dir nicht so toll geht und man kann dagegen nicht viel machen (außer vielleicht vom Stress Abstand zu suchen). Wenn ich hier aber von werdenden Mamas lese, die vom Arzt kommen, der ihnen sagt, es wär alles okay und diese dann so lange im Internet oder im Forum nach irgendwelchen Indizien suchen, dass es eben nicht okay ist, dann finde ich sind das unnötige Gedanken. Und die kann man meiner Meinung nach auch "runterschlucken". Ich glaube ehrlich gesagt nicht, dass es wegen negativen Gefühlen zu FGs oder sonst was kommt. Aber Stress (auch unnötiger) setzt nun mal Stresshormone frei, der Puls steigt usw. Und das Baby macht natürlich alles mit. Und wenn sich das vermeiden lässt, ist es doch umso besser. Es soll jedenfalls keine Panikmache sein oder so.
LG Claudia
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
ich habe meine Frage nicht auf irgendeinen konkreten Beitrag hin formuliert. Er ist mir immer wieder in verschiedenen Zusammenhängen untergekommen und leider nicht immer nur dann, wenn es darum geht, die Frauen mit den unnötigen Gedanken zu beruhigen. Es kommt eben darauf an, wer sowas sagt und wie es gesagt. Manchmal bekomme ich schon das Gefühl, das von Schwangeren erwartet wird, absolut alles dem Wohl des Babys unterzuordnen, egal wie es einem selbst geht.
Das das gezielte Suchen nach Abweichungen auch nicht gut ist, da sind wir uns absolut einig. Und da finde ich es immer wieder ganz toll, wie du versuchst, die panischen Mamis zu beruhigen.
Mir war aber wirklich nicht klar, was denn dieses "schlecht für's Baby" wirklich bedeutet. Dieser Satz suggeriert ja irgendwelche Auswirkungen und darauf zielte meine Frage ab. Dein Hinweis zu den Stresshormonen und dem Puls, damit kann ich schon was anfangen.
LG Katrin
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
Ich finde jedenfalls auch, dass auch eine Schwangere schlechte Tage haben kann - bin ja selbst so eine *g*
LG Claudia
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
Fazit: natürlich ist nicht immer eitel sonnenschein. man sollte aber nichts in sich rein fressen, nichts verschleppen, sonern sich mit den problemen und gefühlen auseinandersetzen und dann hinter sich lassen. und wenn man zum beispiel an arbeit (mobbing) oder familiär unter starkem stress leidet, kann man schon versuchen den zu verringern, zum beispiel durch krankschreibung (ich für die gesamte erste ss) oder indem ich den kontakt zu menschen minimiere, die mich momentan nur aufregen.
lg, anja.
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
ich habe mal gehört, dass es sich wohl auf die Fahigkeit des Kindes, Konflikte zu lösen, positiv auswirkt, wenn es das schon im Mutterleib mitbekommt - also dass es merkt, ok, da ist stress (stresshormone, Höhere Blutdruck etc), aber diese Situation wird bewältigt (sprich: im Ausgleich dazu wieder Glückshormone, Blutdruck sinkt etc)... ich weiß nicht wieviel da dran ist, aber so unlogisch klingt das für mich nicht...
ich glaube auch nicht, dass stress in der ss an sich negativ sein muß - das wird es (wie meistens) doch erst dann, wenn kein ausgleich mehr da ist und die Sorgen überhand nehmen. Dann kann ich mir nämlich schon vorstellen, dass man evtl anfälliger ist für infektionen, verkrampfungen etc - wenn man sehr unter druck steht, passiert das ja auch bei nichtschwangeren! Vielleicht sollte man eben als schwangere mehr auf die Körpereigenen Signale achten und sich mal Ruhe gönnen, anstatt im Stress zu ertrinken...
Was mich betrifft - ich treffe viel mehr besorgte menschen, die mich fragen ob ich mich setzen will, ob denn der Sport (ich tanze ;)) nicht zu viel wäre - als Leute die sich tatsächlich mal sorgen machen, ob meinem Kind denn der Stress von einem Examen zumutbar ist (ich fange in einer Woche an - 11 Tage am Stück, jeweils 5 Std schriftliche Prüfung - wenn das kein Stress ist!).
Ich habe da allerdings wenig bedenken, ist ja ein absehbarer zeitraum und danach mache ich erstmal urlaub zur entspannung ;)
Viele Grüße und wenig sorgen,
Tokay
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
allgemein kann ich dazu nichts sagen, was denn nun "schlecht fuer's Baby" heisst. Aber wie immer finde ich, man sollte sich dazu nicht zuviel Gedanken machen. Ja, wenn man Stress einfach vermeiden kann, dann sollte man das tun. Aber vielleicht kann man das eben nicht, und da ist noch diese wichtige Pruefung, oder es gibt nunmal Stress mit dem Vater usw. Dann muss man sich aber auch kein schlechtes Gewissen machen und sich ewig vorhalten, dass man dem Kind keine perfekte Umgebung geschaffen hat.
Aus eigener Erfahrung kann ich aber nur sagen: ich hatte furchtbaren Stress waehrend der ersten SS und habe soviel geheult wie in meinem Leben nicht. Und mein Kleiner ist trotzdem ein gutgelaunter, ausgeglichener Sonnenschein geworden (soweit man das mit anderthalb schon beurteilen kann)!
LG Nele
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
lg, julia
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
Bei meiner ersten Schwangerschaft war ich absolut unbesorgt, immer gut gelaunt und total happy. Ich bekam ein hyperanstrengendes Schreibaby. Es ist aber ein richtig klischemäßiger Bub, also kann ich der Theorie nicht widersprechen. :-))
Ach ja, und ich glaube keiner Statistik, die ich nicht selber gefälscht habe (sagte glaube ich Churchil).
Liebe Grüße
Hanne 9. SSW
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
den Satz, sei nicht so traurig, daß ist schlecht fürs Baby höre ich sehr oft. Ehrlich gesagt finde ich es für den reinsten Quatsch. Meine Gefühle kann ich nicht abstellen, wenn ich traurig bin und mir die Tränen kommen, weine ich. Es muß einfach raus. Würde ich diese runterschlucken, verkrampft sich mein Bauch und das finde ICH nicht gut und mein Baby sicher auch nicht.
Stress dagen sollte man möglichst in der Schwangerschaft vermeiden. Mir hat es in der 1. SS nicht gutgetan und wenn ich jetzt merke, daß mir einiges zu viel wird, trete ich etwas kürzer.
Woher jetzt dieser Spruch kommt, weiß ich nicht genau. Die einzige Erklärung für mich wäre, daß jeder der eine Schwangere sieht, sich über das neue Leben freut und deswegen erwartet wird, daß man als Schwangere die ganze Zeit über diese Freude zu empfinden hat. LG Maria mit Michael im Herzen und Purzelchen im Bauch 13.SSW
Re: Hab mal eine vielleicht naive Frage
vielen Dank für eure Antworten. Das mit der übertriebenen Sorge der Mütter und dem Schwulsein, glaube ich aber ehrlich gesagt nicht. ;-) Es ist aber nicht so, dass ich mir jetzt tierisch Sorgen mache, dass mein Kind in Gefahr ist. Ich habe z.B. vorgestern wegen einer relativen Lappalie einen totalen Heulanfall bekommen und denke mir einfach, das gehört eben auch dazu. Und ich glaube sofort, dass eine extrem belastete Schwangerschaft auch körperliche Auswirkungen haben kann, für die Mutter und auch fürs Kind. Dieses "schlecht für's Baby" ist für mich aber bisher so eine stehende Redensart gewesen, die ich mal hinterfragen wollte.
Liebe Grüße an Euch alle und weiterhin eine möglichst sorgenfreie Schwangerschaft
Katrin
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