Der versprochene Geburtsbericht
wollte mich erstmal für eure zahlreichen Glückwünsche bedanken. Fabian entwickelt sich prächtig. Er schläft viel und das Stillen klappt super. Nun aber der versprochene Bericht:
Am 23.10.04 um kurz nach 23 Uhr hatte ich einen Blasensprung. Das Fruchtwasser ging aber nur tröpfchenweise ab, also hab ich erst mal Peter geweckt und dann meine Mutter angerufen. Irgendjemand muß ja schließlich auf Maria aufpassen und wer weiß, wie lange sich das im Krankenhaus hinziehen wird. Leichte Wehen hatte ich, aber total unregelmäßig.
Meine Mutter kam dann um kurz vor 1 Uhr in der Früh und Peter und ich sind Richtung Krankenhaus gestartet. Ich bekam erst mal ein CTG verpasst, nachdem die Hebamme bei der Untersuchung ca. 2 cm festgestellt hatte. Auf dem CTG war fast nichts zu sehen, obwohl die Wehen etwas heftiger wurden. Von Regelmäßigkeit allerdings auch jetzt noch keine Spur.
Bei der Übergabe morgens um 6 Uhr hatte sich noch nichts nennenswertes ereignet. Die Hebamme faselte dauernd was von Bluttest, ob es auch wirklich Fruchtwasser ist (oder ob ich mir alles einbilde * haha*). Die neue Hebamme hat dann den Test mit dem Lakmus gemacht und siehe da, alles wurde leuchtend blau. Also gut, es war doch Fruchtwasser (bin ja nicht blöd). Am Vormittag wurde mir dann Blut abgenommen wegen der Infektionsgefahr bei Blasensprüngen. War aber alles negativ. Dafür habe ich die Ärztin, die mir das Blut abgenommen hat, sonst wohin gewünscht. Die hat überhaupt keine Rücksicht darauf genommen, dass ich überhaupt nicht auf Nadeln und Kanülen stehe, sondern einfach zugestochen, so nach dem Motto: stell dich nicht so an. Ich habe Peter dann auch gesagt, dass er mir diese Ärztin bloß vom Leib halten soll, aber gottseidank hatte die dann eh´ Feierabend.
Mit der Hebamme haben wir uns dann um halb zehn entschlossen, es mal mit dem Gel zu versuchen, weil echt nichts vorwärts ging. Also hat sie mir das Gel gelegt und wieder mal ans CTG angeschlossen. Nach einer halben Stunde kamen dann auch wirklich mal ein paar richtige Wehen, die geburtswirksam waren. Bei den nachfolgenden Untersuchungen wurde der Muttermund immer weicher und durchgängiger. Nachmittags um 13 Uhr durfte ich dann in die Wanne und da gings dann schon zur Sache. Aber im Wasser konnte ich die Wehen gut veratmen. Leider musste ich nach einer Stunde wieder raus, weil ich total eingeschrumpelt war * gg*.
Ich wehte dann halt so vor mich hin, tigerte den Gang rauf und den Gang wieder runter. Ich hatte keinen Bock, mich ins Bett zu legen, aus lauter Angst, dass die Wehen wieder weg sein könnten. So richtig in Gang kam aber noch immer nichts, der MuMu stand bei 3 cm und ich dachte zum erstenmal an einen Kaiserschnitt.
Um 16 Uhr entschieden sich die Ärztin und die Hebamme dafür, mir doch einen Zugang zu legen. Es hätte eh´ Blut abgenommen werden müssen und dann wollten sie gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Ich hab mich allerdings mit Händen und Füßen gegen den Zugang gewehrt und wir haben fast eine halbe Stunde rumdiskutiert, ob das wirklich nötig ist. Die Hebamme meinte dann, dass sie mich gerne an den Wehentropf hängen würde, weil bei jeder Wehe die Herztöne vom Baby in den Keller gingen. Naja, das hab ich auf dem CTG selber gesehen, also hab ich mich dazu entschlossen, dass doch machen zu lassen. Ich machte mit der Hebamme allerdings aus, dass der Zugang so schnell wie möglich nach der Geburt wieder wegkam. Gut, o.k., darauf hat sie sich dann auch eingelassen. Ich hab mir allerdings erst das Schmerzmittel spritzen und dann den Zugang legen lassen. Danach durfte ich in den Kreißsaal. Mittlerweile war es 16:52 (die Zeit hab ich mir gemerkt).
Durch den Wehentropf sind die Wehen jetzt mehr als schmerzhaft geworden, allerdings auch immer wirksamer. Die nächste Untersuchung brachte einen Befund von 5 cm. Die Herztöne vom Baby waren jedoch bei jeder Wehe noch immer miserabel und vom Schmerzmittel wurde mir schwindelig. Nach einiger Zeit beschloß die Hebamme, die Herztöne direkt vom Baby abzuleiten, weil bei jeder Wehe der Schallkopf vom CTG nicht mehr richtig empfing. Also gut, einmal Wehenhemmer in die Vene (mir war da eh´ schon alles wurscht) und dann diese Sonde gelegt. Danach waren die Herztöne wesentlich besser bei den Wehen, aber der Hit wars auch noch nicht. Ich war mittlerweile soweit, dass ich fast um einen Kaiserschnitt bettelte. Die Wehen waren trotz Schmerzmittel fast nicht auszuhalten und ich hatte eine totale Angst um mein Kind. Alle versuchten mir Mut zu machen und Peter meinte, in 10 Minuten wäre doch alles vorbei. Das zweifelnde Gesicht von Hebamme habe ich aber noch mitgekriegt. Naja, mal sehen, dachte ich.
Die Ärztin wollte dann vom Baby Blut abnehmen wegen dem Sauerstoffgehalt und ich lag mit Wehen, die mir wunderbar ins Kreuzbein zogen, auf dem Rücken. Und dann meinte die Ärztin doch, dass sie schon das Köpfchen spüren könnte. Ob ich denn keinen Druck spüren würde ? Doch, den spürte ich dann auch, die Presswehen setzten ein und ich dachte nur noch ?nie mehr wieder?. Es war alles viel heftiger als bei Maria, es ging ja auch schneller. Nach einigen Presswehen, bei denen ich dachte, jetzt ist alles aus, spürte ich, wie das Baby aus mir rausflutschte. In dem Moment waren die Schmerzen wie weggeblasen. Die Hebamme meinte nur, ?ein Junge und ooops, der hat ja die Nabelschnur um den Hals?, da hat der Kleine auch schon losgeschrien und wurde mir auf den Bauch gelegt. Ach ja, dieser Augenblick war mal wieder alles wert gewesen...
Alles in allem hat Fabian die Geburt besser überstanden, als das CTG erwarten ließ. Auch die Hebamme war sehr überrascht. Beim Apgar-Test erreichte Fabian 9/10/10, was ja mehr als o.k. ist. Die Plazenta kam dann auch nach knapp 10 Minuten ohne Probleme. Die Ärztin stellte allerdings fest, dass die Plazenta an zwei Stellen verkalkt war, es also doch mal zu Blutungen gekommen sein muß. Als ich im Juni im KH war, meinten die Ärzte ja, die Blutungen kämen nicht von der Plazenta. Egal, Hauptsache, so ist alles gutgegangen.
Ich hatte übrigens weder einen Schnitt noch einen Riß, durfte auch recht schnell aufstehen und mich wieder in mein Bettchen legen. Meinen Sohn hab ich nicht mehr hergegeben, nur für die Untersuchungen. Das Anlegen hat auch gleich recht gut geklappt und Fabian und ich genießen die Zeit zu zweit beim Stillen.
Die Daten hab ich ja schon bekannt gegeben, trotzdem noch mal zum Vergleich mit Maria:
Maria: 3490 g, 54 cm, KU 34 cm
Fabian: 3040 g, 48 cm, KU 32,5 cm
LG, Uljana
Re: Der versprochene Geburtsbericht
mensch das ist ein toller Bericht...zum Schluss ist mir sogar eine "Glücksträne" gekullert *G*...da sieht man mal wieder wie nah man am Wasser gebaut ist!
Alles alles Liebe & Gute für die nächste Zeit als Familie. Übrigens musste ich etwas Grinsen -> meine groesste Angst ist ebenfalls die Kanüle (Zugang) und das Blut abnehmen (wobei ich das schon ganz gut wegstecke!). Deshalb würde mich mal interessieren, ob das legen des Zugangs wirklich weh getan hat bzw. auch das Ziehen danach oder ob es durchaus o.k. war und zu vergleichen mit Blut abnehmen???
Danke und alles Liebe
LG Tanja 39.SSW
Re: Der versprochene Geburtsbericht
naja, ich bin da ja nicht wirklich der Experte, aber das Zuganglegen brennt ziemlich von dem Desinfektionsmittel. Und du bist in deiner Bewegung natürlich eingeschränkt. Ich hatte die Kanüle in der Hand und das war sch... Allerdings ist das bei mir die einzige Möglichkeit, weil meine Venen unter aller Kritik sind. Aber wie du siehst, ich habs überlebt, obwohl ich wirklich eine fürchterliche Nadelphobie habe. Also Kopf hoch, das geht auch vorbei :-)
LG, Uljana
Re: Der versprochene Geburtsbericht
LG Tanja ET-13
Re: Der versprochene Geburtsbericht
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