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2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo Ihr,
erstmal: was mache ich im Januar ohne das Forum????????????????? Lese fast täglich mit!
So, nun zu meinem Problem:
zur Zeit schwanke ich, ob ich überhaupt anfangen soll zu stillen. Ich werde nach 8 Wochen MuSchu wieder arbeiten, in der Regel aber nachmittags zu Hause sein. Papa bleibt bei Frl. Wurm, kann also abgepumpte Milch füttern. Aber: eigentlich habe ich keine Lust auf den Abpump-Kram inklusive Kühlkette, außerdem muss ich ja dann nachts zum Stillen/Pumpen raus, leide dann unter Schlafmangel und Job-Stress...Und nur 6-7 Wochen zu stillen, ob das lohnt?
Andererseits empfinde ich mich schon jetzt als "Rabenmutter, wenn ich nicht stille....
Frage: Wie seht ihr das? Was gebt ihr mir für Tipps?
Falls ich mich dazu entscheide NICHT zu stillen,hier die 2. Frage: benötige ich für meine kliniktasche dann überhaupt einen Still-BH? Ich werde ja wahrscheinlich direkt nach der Entbindung Abstill-Tabletten bekommen, dann würden die Brüste wahrscheinlich auch gar nicht anschwellen oder?
Danke für Eure Antworten!
Liebe Grüße
Käptn + Frl. Wurm (35. SSW)
Bisherige Antworten

Re: 2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo Käptn!
Also, es gibt dann ab Januar das Forum "Geboren im November und Dezember" und da sind wir doch dann hoffentlich alle wieder. Musst halt dann unter "Wartezimmer" und dann "Kinder" anklicken.
Ich werde übrigens auch nicht stillen und habe auch meine erste Tochter nicht gestillt. Mein Mann und ich sind selbständig und ich hätte einfach nicht die nötige Ruhe zum Stillen gehabt. Und mit Flasche hat es auch supi funktioniert und Nina hat es auch nichts geschadet. Und jetzt werde ich aus demselben Grund wieder nicht stillen und jetzt kommt auch noch hinzu, dass Nina erst 15 Monate alt ist und da hätte ich erst recht keine Ruhe mehr zum Stillen.
Nein, deswegen bist Du absolut KEINE Rabenmutter. Das muss jeder für sich selbst entscheiden und lass Dir da bloss von niemandem reinreden.
Nina kam morgens um 8.00 Uhr auf die Welt und am selben Tag abends habe ich dann die Abstilltabletten bekommen. Still-BH hab ich keinen benötigt, weil ich wirklich null Milcheinschuss hatte. Es kann aber trotz Tabletten manchmal zu einem Milcheinschuss kommen. Jeder reagiert halt anders darauf.
Wenn Du noch Fragen hast, kannst Du Dich ja melden.
VlG Susi mit Nina (15 Monate) und Lena inside (36+3)

Re: 2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo!
Natürlich bist Du keine Rabenmutter, wenn Du auch nicht stillst. Das ist Quatsch! Ich habe bei meinem ersten Kind gestillt und hatte eine komplett andere Situation, ich hatte niemandem in der Umgebung, der gestillt hätte und alle haben bezweifelt, ob das denn so genügen würde (vor allem weil ich keine Megabrüste hatte, die Sprüche waren teilweise etwas heftig, aber das ist ein anderes Thema). Ich freue mich auf's Stillen und würde sagen, dass es sich lohnt, auch wenn es nur für 2 Wochen ist. Klar, Du hast dann die Probleme mit dem Abstillen, aber in den ersten Wochen werden doch so viele Abwehrstoffe durch die Muttermilch abgegeben und wenn Du eh die Zeit mit dem Kind verbringst...
Es ist eine schöne Zeit und nachts ist es weniger stressig, als mit der Flasche, so empfand ich es.
Die Entscheidung kann Dir keiner abnehmen und ich will Dir beileibe kein schlechtes Gewissen einreden, aber ich würde mich immer für's Stillen entscheiden.
Alles Liebe
Tinka mit Lukas 27 Mon. + Kilian(36+2)

Re: 2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo Käptn,
ich habe nach 7 Wochen abgestillt, weil es einfach nicht klappte (Tom war ein Frühchen und einfach zu schwach dafür). Mein Kinderarzt meinte, daß gerade die Milch in den ersten Tagen - Kolostrum - sehr wichtig für das Kind sei. Wenn es dann nicht klappen würde, hätte es ja schon das wichtigste mitbekommen. Naja, dies ist eine Aussage von vielen.
Ich denke schon, daß sich auch wenige Wochen stillen für das Kind lohnen. Aber nur, wenn es für die Mutter kein Streß ist. Denn wenn es der Mutter nicht gut geht, überträgt es sich auch auf das Kind.
Deshalb mein Tip: Falls Du Stillen wilst, stille - wenn auch nur wenige Wochen oder Tage. Wenn Du innerlich eigentlich gar nicht stillen willst, probier es erst gar nicht. Denn dann wird es meist zum Horrortrip.
Rabenmutter sind nur die, denen die Bedürfnisse der Kinder nicht interessieren. Du machst Dir ja Gedanken, was das Beste für Dein Kind ist. Also kannst Du gar keine Rabenmutter sein :-)
Liebe Grüße
Bandit & Tom (mittlerweile schon fast 2,5 Jahre alt)

Re: 2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo Käptn,
ich werde auch nach 8 Wochen wieder arbeiten gehen und hab trotzdem angefangen mit stillen. Habe lange überlegt, ob ich stillen soll oder nicht und nachdem ich mich dafür entschieden habe, bin ich doch selber überrascht, wie gut es klappt. Vor allem nachts ist es wesentlich einfacher, ich muss nicht aufstehen und Fläschchen zubereiten, sondern hab die Tanke bei mir und unsere Süsse kann trinken, wann sie will. Später werde ich auch nicht grossartig abpumpen, sondern nach und nach zufüttern, so daß ich evtl. nur noch morgens und abends stille. Ich denk, daß werden wir schon gepeilt kriegen. Also ich bin froh, daß ich es gemacht hab mit dem Stillen.
LG Ines + Tabea, die heute schon eine Woche alt ist

Re: 2 Fragen zum Stillen (lang)

Hallo Käptn,
vielleicht hilft dir der folgende (Abstill-) Text bei deiner Entscheidung.
"Wenn du dein Baby nur für ein paar Tage stillst, wird es dein Kolostrum erhalten haben, oder noch deine Vormilch. Mit dem Bereitstellen von Antikörpern und der Nahrung, die für seinen frisch geborenen Körper gemacht wurde, gibt Stillen deinem Baby seine erste und vor allem die einfachste Immunisation und hilft seinem Verdauungssystem leichter zu arbeiten. Stillen ist die Erfüllung dessen, wie sich das Baby seinen Start ins Leben vorstellt, und darüber hinaus hilft es deinem eigenen Körper sich nach der Geburt schneller zu regenerieren. Warum
nicht die Zeit im Krankenhaus nutzen, um dein Baby mit dem Geschenk des Stillens für das Leben vorzubereiten?
Wenn du dein Baby vier bis sechs Wochen stillst, wirst du ihm die kritischste Phase seiner frühen Kindheit erleichtert haben. Nicht gestillte Neugeborene werden viel häufiger krank oder müssen ins Krankenhaus, und haben oft mehr Verdauungsprobleme als gestillte Babies. Nach 4 - 6 Wochen, wirst du vermutlich auch mögliche Anfangsprobleme des Stillens überwunden haben. Mache es dir zum ernsthaften Ziel für einen Monat zu stillen, rufe eine LLL-Beraterin oder eine andere Laktationsberaterin an, falls irgendwelche Fragen auftauchen, denn dann wirst du eine bessere Ausgangslage haben, um zu entscheiden, ob Stillen für dich weiterhin das Richtige ist.
Wenn du dein Baby drei oder vier Monate stillst, wird sein Verdauungssystem bereits ein ganzes Stück gereift sein, und es wird schon viel eher fähig sein, Fremdsubstanzen in kommerziellen Babymilchpulvern zu tolerieren. Falls in deiner Familiengeschichte Allergien vorkommen, wirst du sein Risiko erheblich verringern, wenn du noch ein paar Monate wartest, bis du irgendetwas zu der Ernährung durch Muttermilch hinzufügst. Dadurch, dass du deinem Baby in den ersten vier Monaten nichts außer Muttermilch gibst, hat es einen starken Schutz gegen Mittelohrentzündungen für ein ganzes Jahr.
Wenn du dein Baby sechs Monate stillst, wird es vermutlich viel seltener von allergischen Reaktionen durch Flaschennahrung oder anderer Nahrung betroffen sein. Nun ist sein Körper vermutlich bereit, mit anderen Nahrungsmitteln klarzukommen, ob du nun abstillst oder nicht. Mindestens sechs Monate Stillen hilft durch das gesamte erste Lebensjahr hindurch, einen besseren Gesundheitszustand zu sichern und vermindert dein eigenes Risiko, an Brustkrebs zu erkranken. Wenn du sechs Monate oder länger stillst, sinkt das Risiko deines Kleinen enorm, an Ohrenentzündungen oder an Krebs zu erkranken. Und darüber hinaus ist es eine 98 %- ig sichere Methode der Schwangerschaftsverhütung, wenn deine Periode bislang nicht zurückgekommen ist.
Wenn du dein Baby neun Monate stillst, wirst du es durch die schnellste und wichtigste Gehirn- und Körperentwicklung seines Lebens begleitet haben mit der Ernährung, die eigens für es entwickelt wurde deiner Milch. Du stellst vielleicht fest, dass es aufgeweckter und insgesamt aktiver ist als Babies, die nicht die Vorteile der Muttermilch genießen durften. Abstillen dürfte in diesem Alter ziemlich einfach sein....andererseits: Stillen ist nun auch einfach. Wenn du es vermeiden willst, schon so früh abzustillen, dann kannst du natürlich sowohl zur Gemütlichkeit als auch für die Ernährung stillen.
Wenn du dein Baby ein Jahr stillst, kannst du die Ausgaben und Mühen der Flaschenmilchfütterung vermeiden. Sein einjähriger Körper verträgt nun vermutlich das meiste Essen vom Familientisch. Viele gesundheitlichen Vorteile, die du deinem Baby dieses Jahr durch Stillen gegeben hast, werden sein ganzes Leben lang anhalten. Zum Beispiel wird es ein stärkeres Immunsystem besitzen und es ist viel unwahrscheinlicher dass es einen Kieferorthopäden oder Sprachtherapeuten benötigen wird. Die Amerikanische Akademie der Kinderärzte empfiehlt mindestens ein Jahr lang zu stillen, um eine natürliche Ernährung und Gesundheit für dein Baby sicherzustellen.
Wenn du dein Baby 18 Monate stillst, wirst du dein Baby weiterhin mit natürlicher Ernährung und dem Schutz gegen Krankheiten gleichzeitig versorgen, während es in diesem Alter Krankheiten für andere Babies die Norm sind. Dein Baby hatte vermutlich auch einen guten Start mit dem Essen vom Familientisch. Es hatte Zeit eine enge Bindung zu dir aufzubauen ein gesunder Ausgangspunkt für seine wachsende Unabhängigkeit. Und es ist alt genug, mit dir zusammen am Abstillprozess zu arbeiten, in genau dem Tempo, das es verarbeiten kann. Ein früherer Oberarzt der Frauenheilkunde in den USA sagte: Das ist das glückliche Baby....das bis zum Alter von zwei Jahren stillen kann.
Wenn dein Kind sich abstillt, wenn es selbst dazu bereit ist, kannst du dich darauf verlassen, dass du die körperlichen und emotionalen Bedürfnisse deines Babies auf eine sehr natürliche und gesunde Art und Weise befriedigt hast. In Kulturen, in denen kein Druck besteht, sein Baby frühzeitig abzustillen, neigen Kinder dazu, mindestens zwei Jahre an der Brust zu
trinken. WHO und UNICEF unterstützen sehr das Stillen von Kleinkindern: Muttermilch ist eine wichtige Energie- und Eiweißquelle. Es hilft auch im zweiten Lebensjahr, das Kind vor Krankheiten zu schützen. Unser biologisches Abstillalter scheint zwischen 2,5 und 7 Jahren zu liegen, und es macht Sinn, die Knochen unserer Kinder mit der Milch, die für sie entwickelt wurde, aufzubauen. Deine Milch stellt Antikörper und andere schützende Substanzen bereit, so lange du weiter stillst. Familien mit gestillten Kleinkindern stellen sehr oft fest, dass ihre Arztrechnungen sehr viel niedriger ausfallen als die ihrer Nachbarn und das
über Jahre hinweg. Mütter, die langzeitstillen haben ein noch geringeres Risiko an Brustkrebs zu erkranken. Kinder, die lange gestillt wurden, neigen dazu sehr sicher zu sein, und sie lutschen seltener am Daumen oder tragen eine Kuscheldecke. Stillen kann euch beiden über Tränen hinweg helfen, Wutanfälle und die Verwirrungen, die mit der frühen Kindheit kommen, erleichtern. Und es hilft, dass Krankheiten einen milderen Verlauf nehmen
und leichter zu bewältigen sind. Es ist ein Mittel für alle Fälle, ohne das du nicht mehr sein möchtest! Sorge dich nicht, dass dein Kind endlos stillen wird. Alle Kinder hören irgendwann auf, egal, was du machst, und es sind bestimmt viel mehr gestillte Kleinkinder um dich herum als du meinst.
Egal, ob du dein Kind einen Tag oder mehrere Jahre stillst, die Entscheidung dein Kind zu stillen, wirst du niemals bereuen müssen. Und wann auch immer das Entwöhnen stattfindet, denke daran, dass es für euch beide ein großer Schritt ist. Wenn du dich dazu entschließt, dein Kind abzustillen, bevor es dazu bereit ist, vergewissere dich, es allmählich zu tun und mit Liebe.
Heike Moll-Breunig
frei übersetzt nach Diane Wiesssinger 1997
Gruß Annette
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