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Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Hallo!
Ich habe mir in letzter Zeit oft Gedanken darüber gemacht, warum ich mich, seit ich schwanger bin, für so vieles rechtfertigen muss und nehme die Diskussion über Karrierefrauen mal zum Anlass, etwas loszuwerden (was nicht direkt damit zu tun hat). Wie gesagt, ich habe das Gefühl, dass ich mich permanent für Dinge rechtfertigen muss, die meine Schwangerschaft bzw. künftige Mutterschaft angehen. Z.B.: Warum ich schon wieder arbeiten gehen will, wenn das Kind 10 Monate alt ist? Wie um alles in der Welt ich das Risiko eingehen kann, in einem Geburtshaus zu entbinden etc. Noch nie in meinem Leben haben sich so viele Leute angemaßt, sich in das einzumischen, was ich mache. Paradoxerweise scheinen sich auch Frauen, die nicht mehr arbeiten gehen wollen, oder die - weil sie mehr Sicherheit suchen - in die Uniklinik zur Entbindungen gehen, permanent für Ihre Entscheidungen rechtfertigen zu müssen. Und leider habe ich den Eindruck, dass es oft Frauen sind, die diesen Druck ausüben. Das ärgert mich und macht mich auch sehr traurig. Warum um alles in der Welt müssen so viele Frauen immer beurteilen, wie andere Frauen ihre Schwanger- und Mutterschaft gestalten? Ich denke uns allen wäre sehr geholfen, wenn wir einfach nur die Entscheidungen anderer Frauen respektieren könnten. Das würde uns alle sehr stärken. Männer stellen sich meines Erachtens nie so in Frage wie Frauen das tun. Oder was meint Ihr?
lg Madeleine 34+3
Bisherige Antworten

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

HalloMadeleine,
wahrscheinlich weil Männer sich nicht so viele Gedanken um SS und Kinder machen wie Frauen geben sie nicht so viele Kommentare ab. Sie gucken meistens ja auch keine Fernsehsendungen in denen es um Schwangerschaft und Kinder geht.
Peppermint

klasse Gedanken

ich stimme Dir da voll zu! Ich musste heir erstmal ordentlich schlucken (in Frankreich wo ich lebe), denn 60 Prozent der Mamas fangen nach 4 MONATEN wieder an, oft auch weill hier Kindergeld und was man alles in Deutschland bekommt fast Fremdwörter sind, und ein Gehalt allein nicht reicht. Kindergeld gibts hier beim ersten gar nicht und ab dem zweiten 110 Euro (für das zweite Kind, fürs erste immer noch nix). Trotz der Tatsache, dass ich zu Hause geblieben bin für Laura, musste ich lernen diese Frauen zu verstehen. Und inzwischen bin ich selber so weit dass ich sage im Sept. 2004, da ist das noch ungebohrene dann 10 Monate alt und ich bekomme für beide nen KiGa Platz, werde ich wieder arbeiten. Man muss doch selber wissen, wie man seine Mutterschaft leben möchte, ich hab mir ein Zwischending ausgesucht, und lass die anderen trotzdem die Extreme leben. Ich kann mir schwer vorstellen, nun hauptberufl. Mutter zu bleiben...*grins*
gglg, Lisa ET +46

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Hallo Madeleine,
du sprichst mir aus der Seele ... seit ich schwanger bin, bin ich nur
noch am rechtfertigen. Ich muss mich rechtfertigen, weil mir
schlecht war (mit einer positiven Einstellung wärs mir ja nie
schlecht gewesen, wenn ich mich aufs Kind gefreut hätte auch
nicht usw., frag mich nicht, wie die Leute darauf kommen, dass ich
mich nicht aufs Kind gefreut haben soll!!!), muss mich rechtfertigen,
wenn ich den Kiwa schon habe usw.
Aber ich glaube, das ist erst der Anfang ... wenn die Kleinen
erstmal da sind, beginnt die grosse Einmischung. ALLE wissen
BESSER wie man Kinder richtig grosszieht als wir Mütter selbst.
Und dass dieser Druck von Frauen kommt, wundert mich nicht
einmal. Frauen können viel härter sein als Männer, vor allem
gegen sich selbst und gegen andere Frauen. Das merkt man
schon bei der Arbeit.
Mich beschäftigt das auch, und es macht echt traurig. Aber wenn
wir wissen, dass da noch mehr auf uns zukommen wird, können
wir vielleicht lernen, damit umzugehen: hier rein, da raus und
vergessen.
Liebe Grüsse, brigitte, 33. SSW

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Ich glaube, dass das Problem mehr in uns selber steckt. Sobald man Neuland betritt, und das ist das Kinderkriegen eben beim ersten Kind allemal, ist man unsicher und das spüren die Leute.
Und plötzlich beginnt man, sich für alle seine Entscheidungen zu rechtfertigen. Es ist wirklich so, dass ich mich auch für die Entscheidung, Felix lange zu stillen und in eine grosse Klinik zur Entbindung zu gehen ständig rechtfertige. Dabei finde ich es für mich absolut richtig!!!
Drum nehm ich mir zumindest fürs zweite Kind vor, mich nicht ständig zu rechtfertigen. Es gibt viele Wege, seine Kinder gross zu bringen und für jedes Kind und für jede Mutter ist ein anderer Weg richtig.
Nehmen wir das zum Anlass, ein bisschen mehr Selbstbewusstsein zu entwickelt und zu unseren Entscheidungen locker zu stehen. Auch jede Frau, die unsere Entscheidungen in Frage stellt, ist selber verunsichert und hat sich schon hundert Mal rechtfertigen müssen.
lg Pingu (34. SSW)

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Hallo Madeleine! Du sprichst mir auch aus der Seele. Ich arbeite in der Firma meiner Eltern, leite dort das Büro im prinzip alleine. Daher muss und will ich auch so lange arbeiten, wie es geht und sobald wie möglich wieder anfangen. Schließlich hängt mein Lebensunterhalt davon ab. Aber ich muss mich auch vor meinen nicht berufstätigen Freundinnen ständig rechtfertigen, so nach dem Motto, dass ich selbst schuld bin, dass ich mir die ganze Arbeit aufhalse. Von den Männern kommt nie die Frage "wie lange arbeitest Du noch" oder "wirst Du danach noch arbeiten". In der aktuellen Für Sie ist ein prima Artikel über berufstätige Mütter, der macht endlich mal Mut. Ich denke, dass evtl. vielleicht auch langsam ein Umdenken statt findet. Klar, es ist schwierig, ein Baby unterzubringen, wenn man nicht gerade eine Oma oder Tagesmutter hat, aber ich denke, wenn man die Möglichkeit dazu hat, dann sollte man sie auch nutzen. Denn auch die Kinder profitieren davon, wenn man eine zufriedene Mutter hat, die beides miteinander verbinden kann.
Tina 32+1

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Liebe Tina,
Finde ich ja witzig, ich bin auch in der Firma meines Vaters und ab nächster Woche im Mutterschutz. Jetzt bin ich gerade dabei mir mein "Homeoffice" einzurichten, damit ich auch von zu Hause arbeiten kann. Allerdings ist es bei mir so, daß eigentlich alle vertehen, daß ich sowohl im Muschu als auch danach gewisse Dinge weiterhin für unsere Firma erledige. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, daß die Leute toleranter sind, wenn man das für die Familie macht und nicht für "irgendeinen" Arbeitgeber.
Vlg Sonja + Anna (ET 26.11.)

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Arbeitende Mütter ("warum hat sie denn ein Kind, wenn sie doch lieber arbeitet?")kontra "Hausfrauen" ("alles Schlampen, die sich auf Kosten des Mannes daheim ein schönes Leben machen"), junge Mütter ("warte doch lieber noch ab!") gegen alte Mütter ("wie alt, sagtest Du, sind Deine Eierstöcke??), warum ätzen wir Frauen uns gegenseitig so an? Männer bilden Netzwerke und gehen zum Stammtisch, um sich gegenseitig zu unterstützen, Frauen ketzen beim Kaffeeklatsch, was "die Else mit ihren Blagen alles falsch macht". Zum Kotzen. Ich hoffe sehr, dass sich im Denken und Handeln der Frauen in Zukunft noch was tut. Sind wir uns unserer Identität und unserer Fähigkeiten so unsicher?
Claudia (39 J., 27.SSW)

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Hi Claudia,
in Sachen Netzwerk haben die Männer vielen Frauen immer noch eine ganze Menge voraus, gelle?!?
Netter Beitrag!
Liebe Grüße,
Gaby

Re: Mach dein Ding!

Hi Madeleine,
wo ich dir Recht gebe: man wird mit Annahmen und Ratschlägen überhäuft, ich kann dir auch versprechen, dass sich das in den nächsten Jahren nicht ändert!
Aber was soll's, es sind ja auch gute Anregungen dabei, zumindest ab und zu.
Ich selbst mache es so, wie ich es für richtig halte und dabei ist mir jedes Stirnrunzeln und Augenverdrehen anderer egal. Ich muss mit meiner Situation klarkommen, sollen doch andere Leute ihre eigene Suppe auslöffeln. Und das solltest du auch tun und dich keinesfalls rechtfertigen, denn damit bietest du Angriffsfläche für noch mehr Vorwürfe etc.
Ich bin beim ersten Kind direkt wieder angefangen zu arbeiten und werde das auch diesmal tun, diesmal geht es aus finanziellen Gründen auch gar nicht anders, daher braucht keiner mit mir über diese Entscheidung zu diskutieren. Und mein Mann steht in jeder Beziehung hinter mir - wie ich hinter ihm.
Als Dankeschön, dass ich schon mein erstes Kind zur Selbstständigkeit erziehe, auch wenn ich arbeiten gehe, haben wir ein ausgeglichenes Kind, dass sich überall wohlfühlt, überall (durch-)schlafen kann und eine unglaubliche Lebensfreude hat *stolzsei*. Also kann der Weg ja nicht so ganz falsch sein, oder?
Wie gesagt, gehe deinen Weg, du musst entscheiden, wie er aussieht, und nur du und dein Partner können wissen, was für euer Würmchen das beste ist und wie ihr dessen und euer Leben gestalten wollt.
Liebe Grüße
Gaby, 26. SSW mit Alexandra *19.2.2002

Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen

Hallo,
ich musste mich kurioserweise schon einige Mal rechtfertigen, weil ich drei Jahre Auszeit nehmen möchte und nicht wieder arbeiten gehe. Meine Freundin meinte, ich könnte mir ja eine Kinderfrau nehmen und sofort wieder lósziehen. Darüber habe ich mich ziemlich aufgeregt. Das ist genauso, wie Deine Entscheidung wieder arbeiten zu gehen, meine Sache und geht keinen etwas an! Du siehst, es gibt beide Seiten!
LG
Sunny

Frauen würden die Welt auch nicht besser regieren.

Ich glaub das ist ganz einfach: Weil es scheinbar das Thema ist, wo Frauen sich nicht mit Männern um das Expertentum streiten müssen, d.h., sie können unter sich ausfechten, wer die SCHLAUSTE, BESTE, ERFAHRENSTE ist.
Ob es die Schwangerschaft, die Geburt oder sonst was angeht, sie haben es ja alles schon durch. Oder sie entscheiden, dass sie NICHT da durch wollen und sind der Meinung andere bekehren zu müssen.
Meine Freundin ist in der 14. SSW, verweigert Vomex, obwohl ihr schlecht ist, weil jedes Medikament nicht gut fürs Kind ist, trinkt aber Wein zum Essen. Ich finde das unsinnig, aber denke mir meinen Teil. Sie ist erwachsen, von FA informiert, muss sie nicht selbst wissen, was sie tut??? Meinen Senf braucht sie da nicht, finde ich. Und genau so sehe ich es mit Stillen-oder Flasche, vaginal oder KS-Geburt, usw. Muss doch jeder selbst wissen. Wenn ich gefragt werde, sag ich meine Meinung, aber bekehren ist nicht mein Fall.
Von daher stimme ich Deinem Posting mal aus ganzem Herzen zu.
LG Conny&Krauselinchen 26+1
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