Von Karrierefrauen und anderen Frauen
Ich habe mir in letzter Zeit oft Gedanken darüber gemacht, warum ich mich, seit ich schwanger bin, für so vieles rechtfertigen muss und nehme die Diskussion über Karrierefrauen mal zum Anlass, etwas loszuwerden (was nicht direkt damit zu tun hat). Wie gesagt, ich habe das Gefühl, dass ich mich permanent für Dinge rechtfertigen muss, die meine Schwangerschaft bzw. künftige Mutterschaft angehen. Z.B.: Warum ich schon wieder arbeiten gehen will, wenn das Kind 10 Monate alt ist? Wie um alles in der Welt ich das Risiko eingehen kann, in einem Geburtshaus zu entbinden etc. Noch nie in meinem Leben haben sich so viele Leute angemaßt, sich in das einzumischen, was ich mache. Paradoxerweise scheinen sich auch Frauen, die nicht mehr arbeiten gehen wollen, oder die - weil sie mehr Sicherheit suchen - in die Uniklinik zur Entbindungen gehen, permanent für Ihre Entscheidungen rechtfertigen zu müssen. Und leider habe ich den Eindruck, dass es oft Frauen sind, die diesen Druck ausüben. Das ärgert mich und macht mich auch sehr traurig. Warum um alles in der Welt müssen so viele Frauen immer beurteilen, wie andere Frauen ihre Schwanger- und Mutterschaft gestalten? Ich denke uns allen wäre sehr geholfen, wenn wir einfach nur die Entscheidungen anderer Frauen respektieren könnten. Das würde uns alle sehr stärken. Männer stellen sich meines Erachtens nie so in Frage wie Frauen das tun. Oder was meint Ihr?
lg Madeleine 34+3
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
wahrscheinlich weil Männer sich nicht so viele Gedanken um SS und Kinder machen wie Frauen geben sie nicht so viele Kommentare ab. Sie gucken meistens ja auch keine Fernsehsendungen in denen es um Schwangerschaft und Kinder geht.
Peppermint
klasse Gedanken
gglg, Lisa ET +46
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
du sprichst mir aus der Seele ... seit ich schwanger bin, bin ich nur
noch am rechtfertigen. Ich muss mich rechtfertigen, weil mir
schlecht war (mit einer positiven Einstellung wärs mir ja nie
schlecht gewesen, wenn ich mich aufs Kind gefreut hätte auch
nicht usw., frag mich nicht, wie die Leute darauf kommen, dass ich
mich nicht aufs Kind gefreut haben soll!!!), muss mich rechtfertigen,
wenn ich den Kiwa schon habe usw.
Aber ich glaube, das ist erst der Anfang ... wenn die Kleinen
erstmal da sind, beginnt die grosse Einmischung. ALLE wissen
BESSER wie man Kinder richtig grosszieht als wir Mütter selbst.
Und dass dieser Druck von Frauen kommt, wundert mich nicht
einmal. Frauen können viel härter sein als Männer, vor allem
gegen sich selbst und gegen andere Frauen. Das merkt man
schon bei der Arbeit.
Mich beschäftigt das auch, und es macht echt traurig. Aber wenn
wir wissen, dass da noch mehr auf uns zukommen wird, können
wir vielleicht lernen, damit umzugehen: hier rein, da raus und
vergessen.
Liebe Grüsse, brigitte, 33. SSW
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
Und plötzlich beginnt man, sich für alle seine Entscheidungen zu rechtfertigen. Es ist wirklich so, dass ich mich auch für die Entscheidung, Felix lange zu stillen und in eine grosse Klinik zur Entbindung zu gehen ständig rechtfertige. Dabei finde ich es für mich absolut richtig!!!
Drum nehm ich mir zumindest fürs zweite Kind vor, mich nicht ständig zu rechtfertigen. Es gibt viele Wege, seine Kinder gross zu bringen und für jedes Kind und für jede Mutter ist ein anderer Weg richtig.
Nehmen wir das zum Anlass, ein bisschen mehr Selbstbewusstsein zu entwickelt und zu unseren Entscheidungen locker zu stehen. Auch jede Frau, die unsere Entscheidungen in Frage stellt, ist selber verunsichert und hat sich schon hundert Mal rechtfertigen müssen.
lg Pingu (34. SSW)
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
Tina 32+1
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
Finde ich ja witzig, ich bin auch in der Firma meines Vaters und ab nächster Woche im Mutterschutz. Jetzt bin ich gerade dabei mir mein "Homeoffice" einzurichten, damit ich auch von zu Hause arbeiten kann. Allerdings ist es bei mir so, daß eigentlich alle vertehen, daß ich sowohl im Muschu als auch danach gewisse Dinge weiterhin für unsere Firma erledige. Ich habe eher die Erfahrung gemacht, daß die Leute toleranter sind, wenn man das für die Familie macht und nicht für "irgendeinen" Arbeitgeber.
Vlg Sonja + Anna (ET 26.11.)
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
Claudia (39 J., 27.SSW)
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
in Sachen Netzwerk haben die Männer vielen Frauen immer noch eine ganze Menge voraus, gelle?!?
Netter Beitrag!
Liebe Grüße,
Gaby
Re: Mach dein Ding!
wo ich dir Recht gebe: man wird mit Annahmen und Ratschlägen überhäuft, ich kann dir auch versprechen, dass sich das in den nächsten Jahren nicht ändert!
Aber was soll's, es sind ja auch gute Anregungen dabei, zumindest ab und zu.
Ich selbst mache es so, wie ich es für richtig halte und dabei ist mir jedes Stirnrunzeln und Augenverdrehen anderer egal. Ich muss mit meiner Situation klarkommen, sollen doch andere Leute ihre eigene Suppe auslöffeln. Und das solltest du auch tun und dich keinesfalls rechtfertigen, denn damit bietest du Angriffsfläche für noch mehr Vorwürfe etc.
Ich bin beim ersten Kind direkt wieder angefangen zu arbeiten und werde das auch diesmal tun, diesmal geht es aus finanziellen Gründen auch gar nicht anders, daher braucht keiner mit mir über diese Entscheidung zu diskutieren. Und mein Mann steht in jeder Beziehung hinter mir - wie ich hinter ihm.
Als Dankeschön, dass ich schon mein erstes Kind zur Selbstständigkeit erziehe, auch wenn ich arbeiten gehe, haben wir ein ausgeglichenes Kind, dass sich überall wohlfühlt, überall (durch-)schlafen kann und eine unglaubliche Lebensfreude hat *stolzsei*. Also kann der Weg ja nicht so ganz falsch sein, oder?
Wie gesagt, gehe deinen Weg, du musst entscheiden, wie er aussieht, und nur du und dein Partner können wissen, was für euer Würmchen das beste ist und wie ihr dessen und euer Leben gestalten wollt.
Liebe Grüße
Gaby, 26. SSW mit Alexandra *19.2.2002
Re: Von Karrierefrauen und anderen Frauen
ich musste mich kurioserweise schon einige Mal rechtfertigen, weil ich drei Jahre Auszeit nehmen möchte und nicht wieder arbeiten gehe. Meine Freundin meinte, ich könnte mir ja eine Kinderfrau nehmen und sofort wieder lósziehen. Darüber habe ich mich ziemlich aufgeregt. Das ist genauso, wie Deine Entscheidung wieder arbeiten zu gehen, meine Sache und geht keinen etwas an! Du siehst, es gibt beide Seiten!
LG
Sunny
Frauen würden die Welt auch nicht besser regieren.
Ob es die Schwangerschaft, die Geburt oder sonst was angeht, sie haben es ja alles schon durch. Oder sie entscheiden, dass sie NICHT da durch wollen und sind der Meinung andere bekehren zu müssen.
Meine Freundin ist in der 14. SSW, verweigert Vomex, obwohl ihr schlecht ist, weil jedes Medikament nicht gut fürs Kind ist, trinkt aber Wein zum Essen. Ich finde das unsinnig, aber denke mir meinen Teil. Sie ist erwachsen, von FA informiert, muss sie nicht selbst wissen, was sie tut??? Meinen Senf braucht sie da nicht, finde ich. Und genau so sehe ich es mit Stillen-oder Flasche, vaginal oder KS-Geburt, usw. Muss doch jeder selbst wissen. Wenn ich gefragt werde, sag ich meine Meinung, aber bekehren ist nicht mein Fall.
Von daher stimme ich Deinem Posting mal aus ganzem Herzen zu.
LG Conny&Krauselinchen 26+1
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