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Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Ich habe gestern eine wunderschöne GEschichte bezüglich Behinderung gelesen, die mir schwer zu denken gegeben hat:
Stellt Euch vor Ihr wollt verreisen und Euer Reiseziel ist Italien. Ihr habt Euch schon damit beschäftig was es in Italien alles gibt, freut Euch auf Pasta, Eis und Kaffee und die Sehenswürdigkeiten.. ja ihr habt sogar schon einen Sprachkurs hinter Euch gebracht um supergut für die Italienreise vorbereitet zu sein.
Ihr fangt Eure Reise gut vorbereitet an, jedoch kurz vor dem Ziel bekommt Ihr mitgeteilt, daß die Reise leider umgeleitet werden mußte und ihr jetzt in Holland angekommen seid und es keine Reisemöglichkeit zurück gibt.
Nach dem ersten Schock versucht Ihr das Beste daraus zu machen. Ihr holt Erkundigungen über Holland ein und findet herraus, daß auch Holland tolle Sachen wie Käse, Maler und Sehenswürdigkeiten hat. Ihr lernt ein bischen Niederländisch und merkt daß Holland gar nicht so schlecht ist. Ihr genießt den anderen Lebensstil in Holland undobwohl jeder der von der Italien Reise zurückkommt euch vorschwärmt, wie schön Italien war, möchtet Ihr die Zeit in Holland nicht missen.
Ich fand die Geschichte sehr aussagekräftig und sie hat mich sehr zum Nachdenken angeregt...
LG
heike + bärle 8+6
Bisherige Antworten

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Hallo Heike! Ich finde das sehr schön. Und vor allem nimmt einem ein solches Bewusstsein etwas die Angst vor einem behinderten Kind, finde ich.
Ich wünsche Dir eine schöne Schwangerschaft!
Herzliche Grüße von Mariann mit Würmchen (12+4)

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Ja Irgendewie haste da recht... allerdings hätte ich nicht so Angst vor mir, aber vor den Mitmenschen wenn ich mal nicht mehr da wäre...
LG
heike + bärle 8+6

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

hallo ihr!
ich finde es sowieso irgendwie "lustig", dass hier alle so eine panische angst vor einem down-kind haben, sowohl das echt noch das unkomplizierteste ist. ich studiere ja geistigbehindertenpädagogik und "downies" sind wahnsinnig förderfähig, wenn ich das mal so ausdrücken darf...
niemand von uns wird, trotz aller tests, die gewissheit für ein gesundes kind haben, da 90% der behinderungen postnatal sind....
nur mal so zur anmerkung....
ich muss halt immer etwas schmunzeln, wenn nach einer untersuchung die wahrscheinlichkeit für ein downie gering ist... dann denke ich immer an all die anderen syndrome, die es so gibt und die großzahl ausmachen....
ich will keinem angst machen, nicht falsch verstehen...
lg, sada 17+4

Echt?

Liebe Sada!
Das mit den 90% ist mir neu und hätte ich ehrlich nicht gedacht - ist ja wirklich interessant...
Aber was ich auch finde, ist daß die ganzen postnatalen Behinderungen irgendwie totgeschwiegen werden und man gar keine Angaben darüber hat. Und wenn das wirklich so ist wie Du sagst, dann ist die Panikmache wegen Down-Kindern oder offener Rücken echt albern.
Danke für die Info und LG
Tina
16+5

Re: Echt?

hallo tina!
die 90% beziehen sich allerdings auf alle behinderungen, also auch körperbehinderungen etc. und dann gibt es noch das risiko bei der geburt, das ist auch nicht zu unterschätzen (also in prozentsätzen von ursachen der behinderung)
es ist ja ganz klar, dass man angst hat, aber alle haben sich auf trisomie21 eingeschossen (wahrscheinlich, weil es das bekannteste und markanteste ist), aber das ist nun das geringste übel...
lg, sada 17+4

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Hallo Sada! Ich gebe Dir recht, aber ich finde es ist nicht lustig, dass wir angst haben. Meiner Meinung nach liegt das daran, dass Behinderte immer ferngehalten wurden und zum Teil noch werden von den "normalen" und wir deshalb kaum damit konfrontiert wurden und werden. Etwas, was einem nicht vertraut ist, macht einem angst und daher kommt diese große Unsicherheit. Ich bin mir sicher, hätte ich ein Downie-Geschwister oder wäre in der Nachbarschaft oder im KiGa ein Downie gewesen, stünde ich dem Ganzen viel lockerer gegenüber. Aber dadurch, dass ich mich mit dem Gedanken durch meine SS schon intensiver befasst habe, hat es an "Schrecken" schon gewaltig nachgelassen. Und es gibt eben kaum eine Behinderung, die so bekannt und markant ist wie das Down-Syndrom, aus diesem Grund ist man auch so fixiert darauf. Als "Laie" kommt einem das einfach am ehesten in den Sinn.
Vielleicht kannst Du uns jetzt ein bißchen verstehen, wie gesagt, ich gebe Dir recht, aber es ist eben nicht so einfach, wenn man mit "besonderen" Menschen keinerlei Erfahrung hat.
Schöne Grüße von Mariann mit Würmchen (12+5)

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Hallo Sada!
Vor einem Kind mit Down-Syndrom habe ich persönlich die wenigste Angst. Meine ANgst ist es vielmehr, dass ich ein Extrem-Frühchen bekomme mit allen Problemen, die dahinter stecken können. Bei mir ist Angst auch nicht unbegründet (s. Profil) da mein ungeborenes Kind ab 25. SSW Transfusionen bekommen muss. Wobei es ja auch sein kann (wenig wahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen), dass mein Kind vorher schon Blutungen bekommt.
daher habe ich auch FU abgelehnt, sowie irgendwelche Bluttests. Ich persönlich und auch mein Mann finden es unter den Umständen sinnlos zu erfahren Kind alles bestens und dann geht was schief bei den Transfusionen. Nur weil ich 36 bin muss ich ja kein Down-Syndrom Kind bekommen.
LG MARTINA

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Hallo Heike,
ist ja eine nette Geschichte, aber ich finde das kann man so nicht vergleichen.
Vielleicht vergleichbar wenn man in ein Land ohne Wasser und Strom usw geleitet wird, wo man den ganzen Tag um seinen Unterhalt kämpfen muß. Denn so ist es mit einem behinderten Kind, es ist nicht leicht, man muß immer dafür da sein, sein ganzes Leben, es wird vielleicht nie selbständig leben können und braucht dich evtl. 24 Stunden am Tag. Sicher arrangiert man sich damit und liebt sein Kind trotzdem, aber wünschen tu ich mir das nicht und kann es mir auch nicht vorstellen.
GGLG
Nici 13+4

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Liebe Nici.. natürlich wünscht man das keinem.. ich habe etwa 2 Jahre mit behinderten Kinder gearbeitet und den Mut und die Kraft der Eltern bewundert...
Es war nur eine Geschichte zum Nachdenken... zusätzlich käme es wohl auch auf den "Grad" der Behinderung an...
LG
heike + bärle

Re: Hab mich mal hier eingeschlichen.. zum nachdenken

Hallo nochmal Heike,
ja klar kommt es auch auf den Grad an. Die Geschichte bringt einen auch zum Nachdenken.
Ich habe auch vorher schon sehr sehr viel über dieses Thema nachgedacht, da ich mit einem Trisomie 18-Kind (zwillinge, das andere war gesund)schwanger war (siehe Profil), wo erst Trisomie 21 diagnostiziert wurde. Da macht man sich natürlich Gedanken.
Ich wollte damit nur sagen, daß viele Schwangere dann erstmal denken, wenn sie erfahren das ihr Kind behindert sein wird: "Hauptsache es lebt, egal wie!" Aber nicht wissen können wie es wirklich sein wird, nämlich sehr sehr schwer unter Umständen und das für die gesamte Lebenszeit des Kindes. Hätte unsere Lilly überlebt nach der Frühgeburt, dann wäre sie schwerst behindert (wegen Hirnblutungen, postnatal!),und ich denke da ist es besser, dass sie gehen durfte, für sie und für uns, auch wenn es meeeegaschwer war und immernoch ist.
Ich hab Anfang Januar einen Bericht von Frühcheneltern gesehen, die auch sagten: "Tut alles für unser Kind, Hauptsache es lebt!" und heute sagen sie alle, es wäre besser, wenn unser Kind es nicht geschafft hätte (obwohl sie es natürlich unendlich lieben), wir haben kein Leben mehr, alles dreht sich 24H um unser Kind.
Das klingt sehr hart, tut mir Leid wenn ich jemanden damit vor den Kopf stoße.
Natürlich kann man damit leben ein behindertes Kind zu haben, haben man muß auch bedenken wie schwer es sein kann,
nicht so einfach wie sich in Holland zurechtzufinden :-)
GGGLG
Nici

Habe gerade Dein Profil gelesen...

Oh mann... Du hast ja auch schon einen schweren Packen zu tragen... Ich bewundere Dich für die Kraft die Du hast...
Hey Mädel.. viel Glück in dieser SS...
LG
Heike + bärle

Re: Danke Heike, lieb von dir. o.T.

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