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Etwas geschockt über eine Nachricht von Freunden..

Der beste Freund meines Mannes hat einen inzwischen 6-jährigen Sohn, der unserer Meinung nach total verzogen ist, kriegt alles, was er will, nur damit die Eltern Ruhe haben. Er tanzt allen auf der Nase herum, weil er keine Grenzen kennt. Wir waren mal vor 3 Jahren zusammen im Sommerurlaub und es war ne Katastrophe, weil unsere Erziehungsmethoden so total unterschiedlich sind und wir dauernd aneinandergeraten sind. Dort wurde abends auch viel diskutiert, weil wir ja gut befreundet sind und wir haben klipp und klar geäußert, was wir von diesem Erziehungsstil halten. Aber es wurde keine Einsicht gezeigt - im Gegenteil, sie meinten noch, IHR Sohn würde sich ja frei entfalten und eine Persönlichkeit entwickeln, hingegen unsere Celina würde ja von uns total streng erzogen und unterdrückt. Na ja - auf jeden Fall wurde der Kleine mit den Jahren immer schlimmer und jetzt sind sie zum Dok gerannt, weil sie ihn für hyperaktiv hielten. Der überwies dann an einen Kinderpsychologen, der nach ein paar Sitzungen klipp und klar geäußert hat, daß mit dem Kind gesundheitlich alles vollkommen i.O. wäre, er nur total verzogen sei. Und er hat den Eltern dringend angeraten, selber in eine Therapie zu gehen, wo man lernen kann, seinen Kindern Grenzen zu setzen und konsequent zu erziehen... Mann - da war ich total geschockt, denn es kommt praktisch einer Unfähigkeitsbescheinigung gleich meiner Meinung nach....
Bisherige Antworten

Teil 2

Wenn man sich eingestehen muß, daß man - zwar mit besten Absichten aber trotzdem - alles falsch gemacht hat bei der Erziehung.
Einerseits habe ich innerlich etwas aufgeatmet, daß wir mit unserer Einstellung recht hatten und nicht total daneben lagen - aber natürlich tut uns der Kleine auch total leid. Zumal die Eltern an diese Therapie mit einer Einstellung herangehen "Na ob das was bringt" und wir nicht glauben, daß sie in der Lage sind, ihren Erziehungsstil zu ändern. Ist ja auch total schwierig, sich um 180° drehen zu müssen....
Oh Mann, da sieht man mal, was man alles falsch machen kann. Sorry für das Sinnlos-Posting, aber es hat mich irgendwie beschäftigt. Denn diese Freunde sind absolut keine unsympathischen Menschen oder "Asis" sondern halt ganz normal - wie von nebenan *ggg* und dann sowas... Ich hoffe sehr für den Jungen, daß seine Eltern noch die Kurve kriegen.
LG
Tina

Re: Teil 2

Hallo,
das kenn ich!Mein Neffe ist auch so verzogen, war bis zum Schulanfang nur mit der Oma zusammen und nicht im Kindergarten, hat mit 5 Jahren nicht alleine gegessen, weil ihn alle am Tisch wie einen Hund von Hand zu Hand gefüttert haben etc etc... Er ist auch auffällig und geht zur Ergotherapie. und das schärfste ist eigentlich-meine Schwester ist Grundschullehrerin!!! Also ohne Worte!!!

Ist ja echt der Hammer...

...aber man hört ja oft, daß ausgerechnet die, die es wissen müßten oder zumindest theoretisch das Wissen drauf haben, es meist selber gerade nicht gemeistert kriegen. Echt schlimm sowas...
LG
Tina

Re: Teil 2

Na, dann hoffe ich mal, dass ich da auch noch die Kurve gekriegt hab. Hab da eine Bekannte als Vorbild.Wenn ihr Sohn etwas angestellt hat, braucht die ihn nur finster ansehen oder etwas lauter werden, schon steht der stramm und ist brav wie ein Engel. Keine Ahnung, was die mit dem gemacht haben -jedenfalls hat es geholfen.
Fernsehen schaut Julian kaum noch, jetzt bin ich dabei ihn zum Essen zu bringen, weil er viel zwischendurch ist und zu den Hauptmahlzeiten fast nichts.Das Hauptproblem ist aber immer noch, dass er nicht hört, aber das wird auch noch. Ich gehöre aber eben auch zu den Müttern deren Puls gleich auf 180 ist und außer anbrüllen erst mal nichts einfällt, dann gehts meist ab ins Bett. Eine andere Strafe fällt mir meist nicht ein.
Mandy

Re: Teil 2

Hallo Tina,
so'n Beispiel kenne ich auch - mit 6 total verzogen, dann mit 9 oder 10 (!) handgreiflich gegenüber der eigenen Mutter, und dann ging's ab zum Psychiater. Traurig, wenn man bedenkt, dass solche Eltern natürlich auch nur das Beste für ihr Kind wollen und dabei irgendwie alles falsch gemacht haben. Manchmal, wenn ich überlege, ob ich das alles schaffe, führe ich mir dieses Beispiel vor Augen und sage mir, dass man es NOCH schlechter ja eigentlich gar nicht machen kann *ggg*
LG Josephina

Kinder brauchen Grenzen... zur Sicherheit... die 1

Hallo Tina...
ich bin der Meinung, das Kinder Grenzen gesetzt werden müssen, denn nur da fühlen sie sich sicher.
Es macht doch gar keinen Spaß, wenn man eh alles darf, weil man keine Reaktion bekommt. Ich sehe es bei den Kindern meiner Freundin. Die haben klare Richtlinien und "Strafen" wie Ausszeit, keine GuteNachtgeschichte usw...
Die beiden sind 4,5 und 2,5 Jahre alt. Es wird natürlich vorher gesagt, wenn Du das und das machst, gibts ne Ausszeit und je nach "Straftat" ist die Strafe dann höher.
Auch ich selber habe es an meinem großen gemerkt, da habe ich sehr viel falsch gemacht. Immer nur "vielleicht" machen wir das und dann hab ichs trotzdem nicht gemacht.
Erst mein jetziger Mann hat mir damals gezeigt, das ich dem Kind ein "ja oder nein" geben muß und das auch durchziehen muß, ansonsten hat er kein Vertrauen zu mir.... Und er hatte Recht. Als ich angefangen habe "Ankündigungen" auch "durchzuziehen", war er viel "sicherer" und hat sich bevor er was gemacht hat überlegt, was die "Strafe" sein könnte.
Ich fand es auch wichtig, mit Ihm zu reden, wenn er dann mal ne Strafe bekommen hat, warum er diese bekommen hat und ich habe versucht ihm eine Chance zu geben, sich zu "rechtfertigen"...
Dieser Prozeß hat sehr lange gedauert, aber wir waren am Schluß so weit, das ich das Kind nicht mehr "angeschrien" habe, sonden ihn gebeten habe auf sein Zimmer zu gehen und zu spielen, weil ich gerade tierisch sauer bin und mich "abreagieren" muß...
Nach einer Cool

Boah ey.. ist das lang...

down Zeit, bin ich dann zu ihm und wir haben uns auf die Erde gelegt und ich habe manches Mal eingesehen, das ich Scheiße gebaut hatte und mich entschuldigt... oder umgekehrt...
Da war er 4 Jahre alt... seitdem isser ja nicht mehr hier...
Allerdings sehe ich ihn ja des öfteren und er weiß heute noch, das ich Sachen durchziehe...
ein gutes Beispiel war:
ich war in den USA und mein kleiner hat "geklaut"... er hat sich aus diesen "Wieg Dir selber Bonbons" 5 M&Ms genommen und ist an mir vorbeigegangen, als wäre nix gewesen. Da hab ich ihn gefragt, was er denn im Mund hat..und er wußte es war nicht Recht, hat mir jedoch auch nicht verraten, was er im Mund hat. Als ich ihn auf die M&Ms angesprochen habe hat er es zugegeben.
Ich habe ihm gesagt, das wir zur Kasse gehen und erzählen, das wir was gegessen haben ohne zu zahlen. Das wollte er nicht.. mein Kleiner (inzwischen 8 Jahre alter) wollte einfach nur heim...
Tja mein ex-mann sagte mir dann noch, das macht er immer so und ich habe ihm schon so oft gesagt, das macht man nicht...
deshalb bin ich dann "strikter" geworden und habe meinen Sohn gesagt, das ich den Geschäftsführer holen werde....
Dann isser halt mit zur Kasse und dann mußte er der Kassiererin auch noch von seiner Schandtat erzählen. Diese wollte ihm dann 10 cent abknöpfen und ich habe gesagt 1 Dollar(weil 10 cent tun ihm nicht "weh")
Die war echt klasse und hat ihm dann gesagt, das er das nie wieder darf.

Re: Boah ey.. und noch länger

Tja und was soll ich sagen, er hat es nie wieder gemacht... und erinnert sich daran immer noch.
Vielleicht scheinen einigen von Euch diese Maßnahmen zu hart, aber ich hoffe, das ich ihm vom "Stehlen" geheilt habe.
LG
Bärlesmama

Re: Boah ey.. und noch länger

Wow, eine Fachfrau. Was würdest Du machen, wenn Dein Kind nicht hört. Ich mecker fast jeden Tag mit meinem Sohn ( fast 5), der fast täglich in unserer Küche eine Überschwemmung hinterlässt.Macht sich bei Laminat nicht so gut.Hab ihm schon hundert mal erklärt, dass da der Boden kaputt geht und wir die ganze Küche abbauen müssen und neu renovieren- viel Arbeit, viel Geld... aber das interessiert ihn nicht. Im Kindergarten das gleiche Spiel.Julian verschwindet aus der Gruppe und geht Wasser matschen.Mit reden komme ich nicht weiter und ins Bett bringen scheint wohl auch keine Strafe zu sein.Wenn es mal nicht nach seinem Kopf geht wird er auch recht aggressiv. Wie reagiere ich denn da am besten.
Mandy

Re: Boah ey.. und noch länger

Liebe Mandy, ich bin leider keine Fachfrau...
und es ist auch nicht gesagt, das diese "Maßnahmen" bei jedem Kind wirken.
Unserer kleinen Nichte (7Jahre) könnteste 1 WOche Fernsehverbot geben und es wäre ihr egal...
Wie der Lütt mal wird, weiß ich auch nicht...
Bei Deinem Lütt würde ich vielleicht mal die Sticker Methode probieren. (Habe 1,5 Jahre in so einer Art Walldorf Schule gearbeitet, mit Lernbehinderten und "Drogenabhängigen" Kindern und da haben wir viel mit "Positiver Bestätigung" probiert)
D. H. Du mußt klein anfangen und z.B.
Wenn Du heute nicht die Küche unter Wasser setzt, bekommst Du einen Sticker... bei 10 Stickern gehen wir ins McDonalds oder was er sonst noch gerne macht....
Vielleicht auch eine Alternative geben.. z.B. Wenn Du die Sticker voll hast, gehen wir zusammen in den Garten und machen ne Matscheparty.
Nicky war als 3 jähriger auch "aggressiv", aber das hatte er von mir abgeschaut :0(
Leider war ich oft so unzufrieden, und das hat sich beim Kind reflektiert... deswegen bin ich letztendlich aus der Ehe abgehauen und von da an gings besser.
Habt ihr denn einen "Auszeitstuhl"?
Ziehst Du Strafen auch durch?... natürlich brauchst Du da auch den Rückhalt Deines partners...
Und noch eine wichtige Lektion, die ich lernen mußte... Strafe Dich mit seinen Strafen nicht selber...
z.B. morgen gehts nicht in den Park (obwohl Du da selber gerne hingehen würdest)
Also diese Stickermethode hat schon vielen geholfen... und auch da sollteste Dich abends mit dem Kind hinsetzen und sagen, ?Weißt Du, warum Du diese Sticker bekommen hast?... Weil Du heute gleich beim ersten mal auf Mami gehört hast und nicht im Wascher gepanscht hast?
Ich wünsch Dir viel Glück und hoffe für mich, das ich nicht mal an Luca verzweifele, spätestens, wenn er 2 wird?
Das wird schon, wir sind ja schließlich alle groß geworden. Ich wünsch Dir Drahtseilnerven?
LG
BÄrlesmama

Also ich find Dein Verhalten gut!

...denn es zeigt Selbstkritik und Lernfähigkeit. Sicher soll man grundsätzlich überzeugt von dem sein, was man tut, aber sich selber Fehler einzugestehen in Bezug auf die eigenen Kinder ist sehr schwierig und find ich klasse, wenn man es schafft.
GLG
Tina
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