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Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

...denn als ich heut Morgen meine Mama anrief, um ihr zu gratulieren, sagte sie mir, daß ihre Schwester letzte vorletzte Nacht gestorben sei und sie schon gestern vergeblich versucht hat, uns zu erreichen (sie spricht grundsätzlich nie auf AB). Der Tod ist jetzt nicht so tragisch, denn meine Tante war schon "alt genug" (wenn es sowas gibt) und ist einfach an Altersschwäche gestorben. Was mir so leid tut, obwohl ich nicht den Superdraht zu meiner Mama habe, ist sie so traurig zu sehen. Es war ihre letzte Verwandte ersten Grades und natürlich rechnet sie im Geiste, daß sie nun "die Nächste" sein - womit sie ja nicht Unrecht hat. Es fällt mir so schwer, mich mit dem Tod auseinanderzusetzen - ich finde ihn einfach nur furchtbar, egal wie alt jemand ist. Und ich darf gar nicht daran denken, daß meine Eltern nun die nächste Generation sind, die es wohl treffen wird... Ich habe richtige Angst davor. Und normalerweise verdränge ich dieses Thema (soll man nicht, ich weiß), aber bei solchen Gelegenheiten wird man natürlich wieder erinnert. Und irgendwie finde ich es auch so schockierend, daß ich "schon" 40 werde und es so empfinde, als ob die Zeit immer schneller rasen würde, je älter man wird - so wie die alten Leute halt immer sagen, aber es stimmt scheinbar wirklich. Warum eigentlich?
Sorry für diese miesen Gedanken, aber es beschäftigte mich gerade.
GLG
Tina
Bisherige Antworten

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Hallo Tina!
Ohja, der Tod war für mich auch immer was, was nur alte, kranke Leute betrifft. Immer schön verdrängen.
Nach dem feststand, das unser kleiner einen Tumor hat, hab ich mir plötzlich Gedanken darum gemacht. Ich hatte Angst, daß meinem kleinen Schatz nicht geholfen werden kann. Ist ja nicht der Fall. Aber ich hab mir die schlimmsten Bilder gemalt und mich selbst verrückt gemacht.
Inzwischen ist es aber besser, ich weiß er ist sehr krank und es ist kein Kinderspiel ihn zu heilen. ABER er schafft es, er hat sehr gute Chancen wieder ganz gesund zu werden.
Wissen können wir es zum Glück nicht, wer als nächstes sterben wird. Wer wen überlebt und so. Und das ist sicherlich auch gut so.
Liebe Grüße von einem müden sonnenblümle

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Liebes Sonnenblümle!
Ja - Eure Geschichte ist natürlich nicht vergleichbar, denn meine Tante "durfte" sterben - sie hatte ein über 80-jähriges erfülltes und weitgehendst gesundes Leben. Ich darf gar nicht daran denken, was ich in einer ähnlichen Situation wie Eurer getan/gedacht hätte. Der Tod ist schrecklich und unausweichlich - aber es tröstet mich noch nicht einmal, daß niemand drumherumkommt...
Ich bin mir aber sicher, Ihr werdet duch Eure durchlebte Situation superstark werden und einen noch viel größeren Zusammenhalt haben als vorher! Und das wird sicher ein phantastisches Gefühl werden! Ich wünsche Dir und allen Beteiligten viel Kraft und eine Menge Durchhaltevermögen. Euer Kleiner wird ganz gesund werden und sich später glücklicherweise nicht mehr daran erinnern!
Sei lieb gegrüßt
Tina

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Danke Tina!
Ich denke auch, mit 80 ist es etwas anderes, wenn jemand stirbt. Aber trotzdem ist es schlimm. Schlimm für die Angehörigen, Freunde und so. Im Grund spielt das Alter ja keine Rolle. Weil eigentlich immer jemand da ist, der den Verstorbenen vermißt.
Klar frage ich mich, warum schon Kinder so schreckliche Krankheiten haben müssen. Warum schon Kinder oder junge Menschen sterben? Leider werde ich darauf nie eine Antwort finden. Verstehen kann ich es trotzdem nicht.
Ja, wir sind zuversichtlich, was unseren Schatz betrifft.
Wir schaffen das - wenn es auch jede Menge Kraft kostet. Aber wir sind stark und haben ne tolle Familie, die uns hilft. Und wir können uns über manche Kleinigkeiten nicht mehr aufregen - weil es Kinderkram ist.
Liebe Grüße vom sonnenblümle, die jetzt aber endlich ins Bett wandert

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Hallo Tina,
ich kann Deine Gedanken nachvollziehen. Vor kurzen ist ein Cousin von mir an Darmkrebs gestorben, er war zwar schon lange krank und ich habe ihn auch schon lange nicht mehr gesehen, aber trotzdem kommt man dann zum Nachdenken. Mich erfüllt dieses Thema aber auch eher mit Angst.
Und die rennende Zeit finde ich auch sehr erschreckend. Gerade bei mir verliefen die letzten sagen wir mal fünf Jahre wie im Flug. Und ich denke momentan oft, ob ich nichts besseres mit der Zeit hätte anfangen können, da sie ja nicht wieder kommt. Ich meine jetzt nicht die Kinder, sondern alles drumherum. Da habe ich viel schleifen lassen und ich denke auch, viel falsch gemacht zu haben.
Und irgendwie rennt einem wirklich die Zeit davon und man hat nur dieses eine Leben. Sehr beängstigend!
Liebe Grüße
Sabine

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Hi Sabine!
Ja - denke ich auch oft so. Da hat man (ich zumindest) noch kaum was von der Welt gesehen, abgesehen von ein paar Touri-Urlauben - und stattdessen wurmt es mich, wenn hier mal Krümel rumliegen oder ein Zimmer nicht aufgeräumt ist. Was nützt einem sowas *gg*? Ich bewundere immer die Leute, die das "hier und jetzt" so bewußt leben und auf alles andere scheißen auf Deutsch gesagt. Find ich klasse, bin aber in viel zu vielen Zwängen gefangen...
Aber dennoch lebe ich supergerne und darf mir gar nicht vorstellen, einmal nicht mehr da zu sein.
LG
Tina

Re: Bei uns hatte der Muttertag auch ne traurige Seite

Hi Tina,
ich kann Deine GEdanken sehr gut nachvollziehen. Auch ich verdränge das Thema sehr gerne. Ich muß sagen, daß bei mir noch eine Generation "mehr da ist". Aber das macht die Sache nicht viel einfacher, denn meine Oma ist inzwischen auch 77 und schwer krank. Da mir diese Frau sooo viel bedeutet ist es für mich auch sehr schwer im Moment. Das Thema Tod läßt sich kaum noch verdrängen da ich mir selbst eingestehen muß, daß es bei ihr wohl nicht mehr so lange gehen wird... Es tut weh, nicht wahr? Ich versuche mir immer vor Augen zu halten, wie viele glückliche Jahre hinter uns liegen. Ein guter Freund von mir musste im Februar seine Mutter (die gerade mal 60 war) zu Grabe tragen... Das ist schrecklich. Denke daran - Du bist 40 und hast Deine Eltern immer noch. Das sind schon 10 Jahre mehr als mein Freund die seinen hatte. Ich weiß, daß das auch nicht tröstet... Nun, ich bin da auch nicht der richtige Ansprechpartner, das ist ein Thema, mit dem ich auch nicht umgehen kann...
Ganz liebe Grüße
Daniela
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