Hallo!
Unseres wird nicht getauft, nein. Mein Mann und ich sind auch nicht mehr in der Kirche.
Wenn die Kleine später doch ne Taufe möchte, ok, dann ist das ihre Entscheidung, soll ihr überlassen sein.
LG,
Nat

Mein Mann und ich sind seit wir 18 sind aus der Kirche raus und mein großer Sohn ist auch nicht getauft(sehr zum Leidwesen meiner Oma). Er hatte auch hier im tiefsten Bayern bis jetzt damit keine Probleme! Außerdem finde ich das Prozedere der Taufe schlicht und einfach FURCHTBAR!!!!! "Ich wasche Dich rein von der Erbsünde", boah, da krieg ich nen Anfall!!! Sorry, das hat nichts mit Glauben zu tun sondern nur mit der Kirche!!!!LG Dani

Hallo Petti,
nein, für mich kommt eine Taufe definitiv nicht in Frage - wenngelich mein Partner katholisch ist und seine Mutter nun ständig betont, dass wir ein 'Heidenkind' bekommen (ist aber von ihr nicht bös gemeint...sie wundert sich glaub ich nur arg darüber) - und ich denke, nichteinmal das stimmt so richtig.
Ich selbst bin zwar heidnischen Glaubens (nicht gleichzusetzen mit Atheismus - d.h. ich glaube schon, aber eben nicht an den christlichen Gott oder Allah oder Budda...whatever...zu kompliziert, ums hier näher zu erläutern...aber darum geht es ja auch nicht) aber das ist eben MEIN Glaube - und ich werde meinem Kind natürlich freistellen, welchen Glaubensweg es mal gehen möchte, denn es geht mir nicht um meine eigene Sympathie zu der Glaubensrichtung, sondern um die Selbstbestimmung meines Kindes.
Bei einer Taufe hätte ich das Gefühl, meinem Kind ein Stückchen seines freien Willens zu rauben (jaaa, ich sehe das ganze sehr eng, ich weiß *starrköpfig bin*).
Daher: keine Taufe, weder christlich noch heidnisch noch sonstwie.
LG ~Nahele~ (ET-11)

Hi Nahele!
Eigentlich verfolge ich auch diese Einstellung. Nun kommt aber das dicke ABER! Um Deinem Kind seine eigene Entscheidung zu ermöglichen, müßte man es doch erstmal möglichst neutral an die Sache heranführen. Und das fällt MIR - ehrlich gesagt - unheimlich schwer, weil ich glaub ich eher meine anti-kirchliche Haltung durchhängen lassen, anstatt mich mal zu bemühen, mehr von Kirche oder christlichem Glauben zu vermitteln. Sonst übernehmen die Kinder ja meist eh die Einstellung der Eltern.
Wie willst Du / wollt Ihr das regeln? Ich habe nämlich keine Idee...
LG
Tina

Hallo Tina,
jau, das ist sicher schwierig. Ich muss dazu aber sagen, dass ich grundsätzlich keine negative Haltung zu irgendeiner Religion habe - ich finde es toll, wenn die Menschen etwas gefunden haben, woran sie glauben, und was ihnen im Idealfall Halt und Kraft gibt (ein schönes Beispiel ist das hiesige Forum 'Bittgebete' - das ist irgendwie wirklich eine Hilfe für ganz viele Frauen!).
Wirklich Probleme bereiten mir eigentlich nur solche unverbesserlichen Missionare, die mir erzählen wollen, warum ich nun die Bibel zu lesen habe und dass mein Seelenheil davon abhinge. Das mach ich auch nicht - ich muss für meinen Glauben keine Werbung machen, weil mir nicht wichtig ist, wie viele Menschen ihn mit mir teilen.
Insofern...ich denke, irgendwann wird der Punkt kommen, an dem mein Kind mich fragt, warum ich bestimmte Jahreskreisfeste feiere, oder noch viel wahrscheinlicher: wo wir hinkommen, wenn wir mal sterben - und da hoffe ich dann, meinem Kind zwar meinen Glauben erklären zu können, aber eben auch klarzustellen, dass es auch Menschen gibt, die etwas anderes Glauben (z.B. Wiedergeburt als Alternative zum Himmel/Paradies). Was den katholischen Glauben z.B. angeht, kann dann ja vielleicht auch die Oma ein bisschen was erzählen (ich traue ihr zu, dass ohne eine Bewertung meines eigenen Glaubens zu tun).
War das jetzt sehr wirr? *lächel* Ist ein spannendes aber auch schwieriges Thema.
gglG ~Nahele~

Hallo Tina, kleines Beispiel aus meiner Kindheit: meine Mutter ist kath., mein Vater ev. und wir Kinder sind alle kath. getauft - waren aber eigentlich nie mit unseren Eltern in der Kirche. Daß alle Kommunion haben werden, bzw. mein großer Bruder sogar Firmung (mit 14 Jahren) war aber klar. Ich habe dann Anschluß über meine Kinderfreundin gefunden, bin mit der in den Kirchenchor, dann natürlich Kommunionsunterricht, anschließend, weil mir alles gefallen hat, Meßdienerin gewesen, danach Jugendgruppe. Mit 13/14 war bei mir der Spuk aber wieder vorbei, trotzdem finde ich im nachhinein, daß die Erfahrungen dort schön waren und der Kontakt zu anderen (Fahrten, Treffen aller Art) Spaß gemacht hat. Aber da mußten sich meine Eltern nicht groß drum kümmern, natürlich haben sie mich dann auch unterstützt und begleitet, aber letztlich ergab es sich von allein. Sollte unser Nachwuchs Interesse zeigen, werde ich es ähnlich halten, begleiten, erklären, aber nicht vorher taufen lassen (schon gar nicht katholisch...) LG Nic

Hi Nic! Danke für Deinen Erfahrungsbericht - aber genau aus MEINER eigenen Erfahrung heraus wollte ich es gerade nicht so machen. Bei mir war es nämlich so, daß meine Eltern zwar beide evangelisch sind, aber mir die Kirche nie nähergebracht haben. In der Schule hörte ich zum ersten mal von Dingen wie Jesus und Gott und war das erste mal in der Kirche. Mit dem Resultat, daß ich mir dort total beklemmt vorkam und gar nicht wußte, wie ich mich verhalten sollte. Alles so kalt und leise dort und man traute sich gar nicht zu atmen. Ich hatte richtige Angst vor der Kirche und fand es furchtbar dort. Außerdem kam ich mir immer total dumm vor, daß ich noch nichtmal wußte, was z.B. Weihnachten und Ostern eigentlich für eine Bedeutung haben und wie die ganzen "Figuren" aus der Bibel heißen - alles bömische Dörfer für mich, weil meine Eltern mir absolut nichts darüer erzählt haben. Vielleicht war es damals noch eher ungewöhnlich - aber ich kam mir jedenfalls in dieser Beziehung ziemlich außenseitermäßig vor und habe mir geschworen, diese Erfahrung nicht an meine Kinder weiterzugeben. Deswegen würde ich gerne versuchen, meinen Kindern eine neutrale Haltung zu vermitteln. Ist aber gar nicht so einfach, wenn man sich selber nicht dafür interessiert...
LG
Tina
35+4

Hi nochmal, vermutlich hängt das eh immer von der Situation ab, in der ein Kind Kontakt zur Religion bekommt. Ich war fast immer die einzige katholische in der Klasse und somit natürlich schon daran gewöhnt, eine 'Sonder'rolle zu haben (Kommunion schon mit 10 etc.) Wir hatten damals aber einen echt schönen Reliunterricht in der Grundschule, und es war gar kein Problem, daß ich vorher nichts wußte. Ich fand es dann später in der riesigen Kirche immer aufregend und irgendwie feierlich. Naja, hat sich wie beschrieben nicht lange gehalten... Vielleicht wären Geschichten und Bücher ganz gut, um zumindest mal eine erste Annäherung zu schaffen, das hätte den Vorteil, daß ich selber das gestalten könnte. Hm, ich weiß gar nicht, wie das heute so ist, ob nicht total viele Kinder nicht getauft sind? Bei manchen Sachen ist es ja echt gut, daß noch viel Zeit ins Land geht, bis es aktuell wird. Schönen Abend noch + LG Nic

Hi Nic!
Ja - den Ansatz über z.B. Bücher finde ich auch gut, denn ich bin dafür, Celina zumindest schonmal eine Kinderbibel zu schenken, um daraus vorlesen zu können. Ansonsten hat sie mich schonmal über Gott gefragt und ich habe dann erklärt, daß viele Menschen an ihn glauben, daß er die Welt erschaffen hat usw. Als sie mich dann fragte, ob ich daran glauben würde, habe ich ehrlich verneint und erklärt, warum ich nicht dran glauben. Da meinte sie nur, daß SIE dran glauben würde, was ich schonmal recht gut fand. Aber die Motivation ihrerseits war wohl eher, daß sie momentan auf eher "mystische" oder geheimnisvolle Sachen steht und sowas eher Unerklärliches sehr interessant findet.
LG
Tina

Hi Petti,
ich würde mein Würmchen gern taufen lassen, mache mich aber jetzt schon für einen Kampf mit dem Pfarrer bereit. Wir hätten als Paten gern den Bruder meines Mannes, der ist aber aus der Kirche ausgetreten, was aber nicht heißt, dass er deshalb ein schlechterer Mensch ist. Problem ist nur, dass die ev. Kirche eine Patenbescheinigung verlangt und er die nicht kriegt, wenn er nicht drin ist. Ich finde das echt ne Frechheit. Wie kann sich die Kirche anmaßen strenger als Jesus selbst zu sein. Dem war es meines Wissens egal, welche Konfession die Menschen hatten.
Jedenfalls werde ich versuchen das durchzuboxen. Denen geht´s doch echt nur ums Geld. Falls sie meinen Schwager dennoch ablehnen scheiß ich auf den ganzen Verein und trete selber aus!!!
LG Andrea 35+1

Mir ist so, kann mich aber irren, dass es reicht, wenn der Pate getauft ist? Ich denke nämlich, dass so "gesichert" ist, dass das Kind einen Paten mit einem "Mindestmaß" an christlichem Wissen/Werten, etc. hat, um das Kind im christlichen Glauben erziehen zu können. Oder so ähnlich.
LG Conny&Leon Maximilian 29+4

Wir sind beide nicht getauft und ich möchte meinem Kind die Form von Glauben nicht in Form von einer Kirchenauslegung aufzwingen.
Ich glaube an viele Dinge, die Omi im Himmel, die mir das Krauselinchen nach der FG wieder zurückgesendet hat, dass es eine Fügung gibt, die Menschen zusammenführt, dass alles im Leben einen Sinn hat, man nie aufgeben sollte, dass jeder Mensch mal bekommt, was er verdient.
Aber Kirche... neee, das ist nicht mein Fall. Es gibt in vielen Religionen gute Ansätze, und ich denke, wenn ich mein Kind zu einem rechtschaffenen Menschen erziehe, dann wird Gott es auch behüten.
LG Conny&Leon Maximilian 29+4

Wir waren beide katholisch und sind nach einer katastrophalen kirchlichen Trauung ausgetreten. Einen Verein, der in jeder Hinsicht meiner Einstellung widerspricht, möchte ich weder finanziell noch persönlich unterstützen.
Für einen Eintritt in die ev Kirche reicht mein Glaube allerdings auch nicht mehr.
Drum ist Felix nicht getauft, was für unsere Familien ganz furchtbar ist. Trotzdem bleibe ich in dieser Hinsicht ehrlich - ich kann versuchen, ihm einen Glauben nahezubringen, ich tue mein Bestes, ihm die moralischen Werte, an die ich glaube, zu vermitteln und ich werde ihn in den (wahrscheinlich evangelischen) Religionsunterricht gehen lassen. Alles weitere wird seine eigene Entscheidung sein.
Übrigens dürfen ungetaufte Kinder meines Wissens nach wählen, an welchem Religionsunterricht oder Ethik sie teilnehmen wollen. Für getaufte Kinder ist keine Wahl möglich.
lg Pingu (38. SSW)