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Diese neverending Impfdebatten...

... finde ich mittlerweile fast zum K... also echt.
Es ist ja gut und schön, dass der Grossteil sich - aus welchen Gründen auch immer (ich setze einfach voraus, diese waren wohlüberlegt) sein Kind 6-fach oder 5-fach geimpft hat und jetzt mit MMR anfängt. Jedoch komme ich mir (das ist mein persönlicher Eindruck jetzt) vor, als sollten die, die derzeit noch nicht impfen (ich glaube, hier will der Grossteil eh impfen, jedoch nicht alles, und nicht nach Vorgabe) missioniert werden.
Da wird immer wieder subtil (wieder mein PERSÖNLICHES Empfinden) an das kollektive Verantwortungsbewusstsein appelliert und jeder, der die leistesten Zweifel am Impfplan hat, wird irgendwo als Impfgegner abgestempelt.
Finde ich echt nicht OK.
Die "Impfgegner" hier halten sich recht bedeckt und fast jedes Argument, das von Ihnen aufgeführt wird, wird zerpflückt und infrage gestellt. Dabei sind die Argumente, die wir (ich zähle mich ja auch zu denen, die Impfungen kritisch gegenüber stehen) haben nicht in unseren Tagträumen entstanden (schon mal auf impfkritik gestöbert oder einfach nur gegoogelt).
Ich bin mir einfach nicht sicher, ob es tatsächlich nicht eine Menge (nichtgemeldeter, nicht in bezuggebrachter) Impfschäden gibt. Und da ist mir für MEIN Kind das Risiko einfach zu gross, querbeet zu impfen. Und sorry, da ist mir auch das Hemd näher als die Hose, will heissen: MEIN Kind ist mir derzeit wichtiger (bzw. die Frage, ob es vielleicht DOCH einen Impfschaden davon tragen könnte), als der Rest der Menscheit, den mein Kind eventuell anstecken könnte (wenn es sich bei einem Kind ansteckt, was nicht geimpft ist).
Wir Impfkritischen könnten ja genauso mit dem erhobenen Zeigefinger sagen: Mein Gott, seid ihr von Sinnen Eure Kindern - wenn auch nur gerigem - Impfrisiko auszusetzen??
Wie könnte ihr nur, wie verantwortungslos. Neee, habe ich hier noch nicht in DER Art gelesen.
Jeder hier im Forum hat sich sicher x-mal Gedanken über das Pro und Contra gemacht und hat seine Entscheidung gefällt, die auch zu respektieren ist, oder? Ich glaube keine(r) der impfkritisch ist, hat sich nicht schon die Frage gestellt, ob er wirklich das Richtige tut. Wie sieht das denn bei denen aus, die 100% PRO impfen sind. Habe hier auch noch nicht gelesen, dass die Impfbefürworter nur die leistesten Zweifel hatten/haben.
Naja, bei diesem Thema könnte man noch viel mehr schreiben, als ich jetzt. Aber diese Debatten "vergiften" ab und zu die Stimmung hier (wieder MEINE Meinung) und spalten die "Nation".
Also, ich werde jetzt zum Thema Impfen auch nix mehr schreiben, wird ja eh immer infrage gestellt (soll gezz nicht à la "beleidigte Leberwurst" rüberkommen).
Das Thema ist ausgereizt und ansonsten finde/fand ich das Forum hier eigentlich supi.
LG,
orni - mal wieder kein Ende fand
Bisherige Antworten

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo Orni,
ich hab mal - als die Kinder hier ein paar Wochen alt waren - geschrieben, dass es noch sooo viele Themen für "heisse Diskussionen" gibt. Ich finde das ganz normal und eigentlich auch wichtig. In meinem anderen Forum wurde wesentlich heftiger diskutiert und trotzdem sind wir ein verschworener Haufen der sich wirklich gut versteht.
Wir hatten das zum Stillen doch auch schon, zur Beikost und und und.
Ich für meinen Teil stelle beim Thema Impfen einfach auch die Erfahrungen, die ich gemacht habe mit "Kinderkrankheiten" den möglichen Impfschäden gegenüber. Vielleicht liegt meine "Pro-Impfen" - Haltung auch darin begründet, denn ich kenne keinen Menschen mit Impfschäden, dagegen wäre mein Bruder an einer durch Windpocken hervorgerufenen Meningitis fast gestorben. Er hat Jahre gebraucht, bis er sich davon erholt hatte, bzw. die Hirnströme wieder auf normalem Niveau waren.
Glaub mir, ich habe mich eingehend informiert. (Im übrigen auch, was die Gabe von Zymaflor angeht, Globulis einfach auf Verdacht, ohne sich mit den Potenzen auszukennen usw.) Ich bin aber trotzdem nicht erst mal gegen das Impfen gewesen, weil auch diese Haltung mittlerweile weit verbreitet ist.
Meine Kinder haben bisher allerdings auch keinerlei negative Reaktionen auf ihre Impfungen gezeigt.
Weisst du, ich habe eine Freundin, die 26 Jahre alt ist, an einer schweren Autoimmunkrankheit leidet, Chemo bekommen hat und die niemals wieder gesund werden wird.
Auf sie - und auch auf andere Menschen mit spezieller Gefährdung - nehme ich Rücksicht.
Natürlich ist das nur MEINE Meinung, MEINE Haltung, sind das MEINE Erfahrungen. Aber einen Denkanstoss zur eigenen Meinung habe ich mir schon oft in Noah´s Forum holen können, auch wenn es dann vielleicht gegen meine ursprüngliche Haltung sprach. Ich google, lese und denke drüber nach - und entscheide dann, was ich letztendlich davon halte.
Das muuste jetzt noch raus, sorry wenn es so lang geworden ist. Und ich finde dieses Forum auch echt toll!
Liebe Grüße
Tanja

Eben, das meinte ich ja:

jedem sollte doch SEINE Meinung zugestanden werden. Ich versuche ja auch nicht, DIEJENIGEN umzustimmen, die impfen wollen. Das ist doch nicht meine Kanne Bier, ich gehe immer davon aus, dass jeder weiss, was er tut (weil er sich die Mühe gemacht hat, sich zu informieren).
Stillen ist - klaro - auch so eine Sache, genauso wie Beikost aber auch SS-Abbruch, Fruchtwasseruntersuchung ja/nein etc.
Letztere habe ich z.B. auch aus Überzeugung gemacht, habe aber nie versucht, anderen diese Untersuchung auszureden.
Ich schreibe (wie Du) lediglich MEINE Meinung, versuche nicht, Andersdenkende umzustimmen (es sei denn, es geht um Leben und Tod o.ä.) und erwarte das halt auch.
Ich schrieb ja bereits, dass ich selbst als Kind Maserkomplikationen hatte und weiss, dass diese Krankheit heimtükisch ist und auch impfen lassen werde. Jedoch finde ich es befremdend irgendwie, dass man dann trotzdem irgendwie Impfgegner ist, nur weil man nicht die ganze Palette impft.
Aber egal, bin ja auch nicht beleidigt oder so, habe nur keinen grossen Bock mehr, mich ewig rechtfertigen zu müssen, warum und wieso und überhaupt...
Denkanstösse und konstruktive Kritik sind übrigens nach wie vor jederzeit willkommen und gewünscht.
LG,
orni

Ääääh: FU .... nicht!!! gemacht - tippe zu schnell

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo Orni!
Es wäre schade, wenn diese Debatten die Stimmung hier vergiften würde, denn Diskussionen über z.B. das Impfen geben mir neue Denkanstösse und bringen mich insofern weiter dass ich auch manchmal meine eigene Meinung überdenke. Was ist so schlimm daran, wenn "die Nation gespalten wird", so lange man trotz unterschiedlicher Meinung noch miteinander kommuniziert?
grüsse
evi

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Na, unter gespaltener Nation meinte ich eher, dass es hinterher zu so Clübchenbildung kommt (kenne ich von nem anderen Forum). Fände ich doof.
Und ich meine eben (vielleicht irre ich) Postings gelesen zu haben, die nicht mehr sonderlich freundlich waren. Man kann zwar Denkanstösse geben aber das muss doch nicht in einem giftigen Ton sein.
Naja, vielleicht bin ich auch ne Mimose (kann auch sein).
LG,
orni

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo Orni!
äh unter Clübchenbildung verstehst du, dass manche Leute nur noch auf Beiträge von "gleichgesinnten" Leuten antworten, oder? Falls das eintritt liegt das aber nicht an den Themen die diskutiert werden sondern an den Leuten selbst. Ich finde das macht ein gutes Forum aus: man kann über strittige Themen sprechen/diskutieren ohne danach "ausgeschlossen" zu werden, auch wenn man anderer Meinung als die Mehrheit ist. Manchmal kommen bestimmte Beiträge vielleicht etwas krass rüber (wobei ich das in diesem bestimmten Fall nicht denke), gerade wenn man gegensätzlicher Meinung ist, doch manchmal ist es auch nicht möglich sich jedes Wort vorher zu überlegen, insbesondere dann, wenn man emotional sehr berührt ist. In diesem Sinne freue ich mich auf weitere "heisse" Diskussionen hier in diesem Forum auf dass sie mich bzw. uns alle ein bisserl weiterbringen und Dinge auch mal aus einer anderen Perspektive sehen lassen!
grüsse
evi
P.S. das war das Wort zum Sonntag (etwas verfrüht...)

Re: Diese neverending Impfdebatten...

hi,
das ist ein sehr hitziges thema. ich stehe da einfach drüber, wenn jemand den kopf schüttelt, dass wir nicht mit 8 wochen angefangen haben zu impfen. das ist unsere entscheidung und fertig. ich würde zum beispiel auch nie auf die idee kommen mit meinem kranken kind einfach ins wartezimmer zu hocken, wenn es was ansteckendes sein könnte. ich glaube da ist auch viel so eine grundsätzliches einstellungssache.
ich kann da manchmal ganz andere sachen nicht verstehen die leute mit ihren kindern machen, ich denke es sollte einfach akzeptanz heerschen und fertig.
lg
ilona

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Na, da gebe ich Ilona mal Recht und denke, manchmal sollte man sich einfach nicht auf dem Schlips getreten fühlen. Mal so prinzipiell bin ich aber auch der Meinung, dass man Rücksicht nehmen sollte auf andere - ich würde ein Kind auch immer nur gesund impfen lassen und mit großem Abstand zu irgendwelchen Erkrankungen, aber ansonsten ist es auch einfach wichtig, dass die KInder nachher vor schweren Erkrankungen geschützt sind. Jonathan habe ich erst später impfen lassen - Deborah sehr zeitig, da ich sie immer in den Kiga mitnehme und mir nicht sicher bin, wie die anderen Eltern es halten mit den Impfungen. Bei keinem Kind hatte ich irgenwelche Nebenwirkungen - außer bei der allersersten Impfung - einen halben Tag Fieber. Ehrlich gesagt habe ich auch noch nicht von schlimmeren Nebenwirkungen von irgendjemand gehört - dagegen aber schon von drei Fällen, die mit Windpocken im Krankenhaus gelandet sind. Ich lasse mich allerdings gerne eines besseren belehern. GLG Karin, die auch mal wieder geimpft werden muss - aber leider erkältet ist.

...finde ich ganz spannend! Es hat nunmal-

-jede eine andere Meinung und das ist doch auch gut so. Hier kann man doch immer wieder etwas erfahren/lernen/hören und sich dann weiter damit beschäftigen. Eine Meinung bilden muss sich eh jede dann selber.
Mir hat das schon oft etwas gebracht.
Liebe Grüße von einer immer noch sehr impfkritischen Wiebke

Klar...

... deshalb schrieb ich ja auch, dass ich sonst das Forum supi finde.
Ich gehe auch nicht mit jeder Mama hier konform - und vice versa und es gibt immer wieder "heisse" Themen, wie z.B. Ferbern, wo ich wirklich von vornherein eine Meinung zu habe und mich auch durch Androhung von Schläge (joke) nicht von ihr abbringen würde.
Was das Impfen angeht bin ich nicht nur kritisch sondern auch unsicher, was das beste für mein Kind ist und habe eben derzeit - DERZEIT!!! - entschieden, dass das beste ist, nicht zu impfen.
Kritisch zu sein oder einfach nur besorgt bedeutet ja nicht, sämtliche Argumente wegzufegen, oder?
Gähnende Grüsse!
orni

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo orni,
ganz wie Du meinst! Ehrlich, ich halte auch nichts vom missionieren...aber diskutieren finde ich ganz prima und auch das 'Zerpflücken' von Argumenten halte ich für sehr wichtig. Zufällig war in Colins 'geboren-im'-Forum eine Immunologin, die sehr, sehr informativ ihr Wissen weitergegeben hat und unter Anderem auch bei Seiten wie Impfkritik.de sich eingehend mit den Autoren befasst hat. Wenn man sich deren Ausbildung ansieht, kann man seine eigenen Schlüsse ziehen. (Ehrlich, also jetzt nicht "man, seid ihr doof"-gemeint!)
Na ja, letztlich ist es doch sowieso egal, oder? Genau wie ich hinter meiner Entscheidung stehe, impfen zu lassen, kannst Du doch hinter Deiner stehen. Ich scheue da keine Auseinandersetzung, denn ich bin mir meiner Sache unter Berücksichtigung meiner derzeitigen Informationen sicher. Du doch auch, also wo ist das Problem?
LG Steffi

MMR

Hi Orni,
auch wenn ich Dich jetzt furchtbar nerve, aber ich stelle trotzdem nochmal ein paar Texte ein. Weniger für Dich, eher für die Allgemeinheit zum Thema :-)
LG Kim
Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln- MMR
Schutz vor einem gefährlichen Trio
Auch der Volksmund kann irren, so zum Beispiel mit der Einschätzung, Kinderkrankheiten seien harmlos. Wer als Kind zum Beispiel Masern oder Mumps ohne Komplikationen überstanden hat, hat einfach Glück gehabt. Ein Beweis für die Ungefährlichkeit dieser Krankheiten ist damit aber nicht erbracht.
Wie gefährlich diese Infektionen wirklich sind, sagt uns die Statistik:
So tritt bei masernkranken Kleinkindern die Hirnentzündung in der Größenordnung von 1 auf 10.000 Masern-Erkrankungen auf. Bei älteren Kindern und vor allem bei Jugendlichen sind Komplikationen wesentlich häufiger: Jeder 500. Masernkranke entwickelt eine Enzephalitis. Etwa ein Viertel der davon Betroffenen behält Dauerschäden zurück, zwischen 10 und 30 Prozent sterben.
Mumpsist heutzutage die häufigste Ursache für Schwerhörigkeit bei Kindern. Röteln können bei Jugendlichen das Nervensystem angreifen (in einer Häufigkeit von 1:5.000 bis 1:6.000).
Selbst sinkende Erkrankungszahlen bei Kindern geben keinen Anlass zur Entwarnung, ganz im Gegenteil: Erkranken wegen unseres hohen Lebensstandards und dem starken Trend zur Ein-Kind-Familie immer weniger Kinder an Masern, Mumps oder Röteln, hat dies zur Folge, dass sich die Krankheiten immer mehr ins Erwachsenenalter verschieben. Damit steigt aber auch das Risiko für schwere Komplikationen wie Lungen-, Mittelohr- und Hirnentzündungen bei Masern. Bei Mumpserkrankungen erhöht sich das Risiko für Hirnhaut- bzw. Gehirnentzündungen und Hörverlust. Eine Schwellung und Entzündung der Hoden bei jugendlichen oder erwachsenen Männern wird ebenfalls befürchtet.
Während die Röteln im Normalfall meist leicht verlaufen, geht von ihnen eine besondere Gefahr aus, wenn ein schwangere Frau daran erkrankt: Die Infektion kann auf das Kind im Mutterleib übergehen und es besonders in den ersten drei Monaten schwer schädigen. Die Konsequenzen reichen von Fehlbildungen an Auge, Ohr und Herz bis hin zu Missbildungen des Gehirns und Fehlgeburten. Das Tückische an Rötelninfektionen ist ihr häufig unauffälliger Verlauf, in mehr als 50 Prozent der Fälle tritt der Hautausschlag nicht auf, manchmal fehlen auch die anderen Symptome wie Fieber oder Lymphknotenschwellungen völlig, so dass Schwangere oft gar nicht wissen, dass sie sich angesteckt haben.
Da keine der drei Virus-Krankheiten mit Medikamenten behandelt werden kann, bietet nur die vorbeugende Masern-Mumps-Röteln-Impfung (MMR-Impfung) Schutz vor den gefährlichen Komplikationen. Dennoch stehen noch immer viele Eltern der Schutzimpfung trotz ihrer guten Verträglichkeit skeptisch gegenüber. Zu Unrecht, wie die Gegenüberstellung von Komplikationen nach Masern-, Mumps- und Rötelnerkrankung und nach MMR-Impfung zeigt. (Quelle: mod.nach DGK)

Hier finden alle etwas-Impfgegener und Befürworter

Und noch einen habe ich, viel Spaß beim schmöckern :-)
Ich finde, dass hier auch durchaus kritisch geschrieben wird, aber deutlich entmystifiziert.
LG Kim
Impfschaden: Wenn die Therapie krank macht
Viele Infektionskrankheiten sind in Deutschland äußerst selten oder so gut wie ausgerottet. Deshalb fragen sich viele Eltern, ob sie ihre Kinder überhaupt noch dagegen impfen lassen sollen. Ihre Horrorvorstellung: Die Impfung richtet Schaden an, obwohl es beinahe ausgeschlossen ist, dass die Krankheit selbst auftritt. Und tatsächlich gibt es immer wieder Impfschäden. Meist sind es vorübergehende Begleiterscheinungen einer Abwehrreaktion. Andere belasten das Kind jedoch schwer und manche führen sogar zu schweren und dauerhaften Schäden.
Harmlose Impfreaktionen
Der Impfstoff soll die körpereigene Abwehr anregen. Das kann zu Rötung und Schwellung oder vereinzelt zu Knötchenbildung an der Einstichstelle führen. Auch allgemeine Krankheitszeichen, wie Fieber oder Gelenkschmerzen können auftreten. Bei anfälligen Kindern kann das Fieber auch Fieberkrämpfe auslösen. Diese so genannten Impfreaktionen beobachtet man bei jeder dreißigsten Impfung. Sie bilden sich wieder zurück ? es bleibt kein dauerhafter Schaden.
Trainings-Gegner überwindet die Abwehr
Wenn der Impfstoff noch intakte Erreger enthält (Lebendimpfstoff) und das Immunsystem des Geimpften geschwächt ist, kann auch eine so genannte Impfkrankheit entstehen. Das bedeutet, dass genau die Krankheit, gegen die man den Körper schützen wollte, ausbricht. Meist verläuft diese Impfkrankheit vergleichsweise schwach. So löste die TBC-Impfung etwa 20 TBC-Fälle im Jahr aus, als sie noch im großen Stil angewandt wurde. Seit es die TBC bei uns praktisch nicht mehr gibt, stehen diese Schäden in keinem Verhältnis mehr zum Nutzen. Deshalb wurde die Impfung 1998 durch die Ständige Impfkommission aus den allgemeinen Impf-Empfehlungen herausgenommen. Auch die Impf-Polio gehört der Vergangenheit an, seit ein neuer Impfstoff eingeführt wurde, der keine lebenden Erreger mehr enthält.
Impfschaden ? der GAU
In seltenen Fällen lösen Impfungen schwerste Nebenwirkungen aus, von denen dauerhafte Schäden bleiben. Die Angst vor diesem Impf-GAU hält inzwischen viele Eltern davon ab, ihre Kinder überhaupt impfen zu lassen. Immerhin stehen auf der Horror-Liste Dinge wie Krampfanfälle, Lähmungen, Blutbildungsstörungen, schwere allergische Reaktionen und Wesensänderungen. Allerdings tritt dies äußerst selten auf: vermutlich weniger als ein Fall auf eine Million Impfungen. Im Jahr 2001 wurden in Deutschland bei über 20 Millionen Impfungen 321 Verdachtsfälle schwer wiegender Komplikationen gemeldet, wovon etwa drei Viertel mit einiger Wahrscheinlichkeit mit der Impfung zusammen hängen. Von den vierzehn Verdachtsfällen mit schwersten bleibenden Schäden oder Todesfällen bestätigte sich aber kein einziger. (Quelle: Paul Ehrlich Institut).
Dunkelziffern ...
Zu Risiken und Nebenwirkungen:
"Keine Schutzimpfung ist vollständig frei von Nebenwirkungen, allerdings sind gesundheitlich bedeutsame Impfkomplikationen sehr selten. Unser gegenwärtiges Wissen um Impfkomplikationen ist teilweise unvollständig."
Prof Seighart Dittmann, stellvertretender Vorsitzender der Ständigen Impfkommission beim Robert Koch Institut im Bundesgesundheitsblatt 4/2002
... und eine Menge Panikmache
Gehirnentzündung durch Masernimpfung?
Immer wieder wird behauptet, die Masernimpfung könne zu schweren Gehirnentzündungen führen. Und tatsächlich tritt diese Krankheit bei etwa 1-6 Kindern pro 100.000 Impfungen auf. Allerdings ist bei nicht geimpften Kindern die Rate von Gehirnentzündungen mit unklarer Ursache ähnlich hoch. Deshalb könnte der Zusammenhang mit der Impfung auch auf reinem Zufall beruhen. Die bisherigen Kenntnisse sind bislang jedoch zu lückenhaft, um den Zusammenhang von Masern und Gehirnentzündung zu beweisen oder zu widerlegen (Quelle: Ständige Impfkommission).
Während die Befürworter nicht so gerne über Impfschäden reden, verfallen Impfgegner oft ins Gegenteil: Sie zählen mögliche Impfschäden auf, bleiben aber den wissenschaftlichen Nachweis schuldig. So gibt es für viele der Behauptungen auf Internetseiten oder Büchern keinerlei Daten, manche sind sogar ziemlich sicher falsch. Das Problem: Immer wieder treten bei Kindern plötzliche schwere Krankheiten auf ? wenn dies kurz nach einer Impfung passiert, vermutet man natürlich einen Zusammenhang. Der Beweis, dass die Schäden tatsächlich von der Impfung stammen und nicht zufällig zur gleichen Zeit aufgetaucht sind, bedarf jedoch aufwändiger und langwieriger Studien.
Beispiel: akute Allergien durch Zusatzstoffe ...
Es ist bekannt, dass Kinder gegen Quecksilber (Thiomersal), Hühnereiweiß und andere Zusätze in Impfstoffen allergisch reagieren können. Anaphylaktische Schocks passieren etwa bei einer von 450.000 Impfungen bei Erwachsenen, bei Kindern ist die Rate kleiner.
... aber keine stärkeren Allergien durch Impfung
Oft wird behauptet, geimpfte Kinder würden mehr Allergien entwickeln. Es gibt auch eine Studie mit afrikanischen Kindern, die darauf hindeutet, dass das Durchmachen von Masern die Wahrscheinlichkeit für Allergien senkt. Andere Studien zeigen jedoch keinen Zusammenhang zwischen frühkindlicher Impfung und späteren Allergien. Gegen einen Zusammenhang spricht der Vergleich mit der Ex-DDR: Dort gab es eine rigoros eingehaltene Impf-Pflicht - trotzdem hatten Kinder in der DDR wesentlich weniger Allergien als ihre Altersgenossen im Westen. Das Paul Ehrlich Institut geht davon aus, dass es keinen Zusammenhang zwischen Impfungen und späteren Allergien gibt.
Offiziell anerkannte Impfschäden
Alle Impfstoffe: Allergische Reaktionen auf Zusätze in den Impfstoffen (z.B. Hühnereiweiß oder Quecksilber); Fieberkrämpfe ausgelöst durch die Abwehrreaktion des Körpers
Diphterie-Tetanus: Guillain-Barré-Syndrom (GBS: Entzündung und Schädigung der peripheren Nerven)
Tetanus: GBS
Masern-Mumps-Röteln: Verringerung der roten Blutkörperchen
Masern: schwere Gehirnentzündung, bisher aber lediglich bei drei Kindern mit geschwächtem Immunsystem nachgewiesen
Röteln: akute Arthritis bei weiblichen Erwachsenen, zum Teil länger anhaltend oder wiederkehrend
Mumps: Hirnhautentzündung (1:10.000)
Pertussis: akute Hirnentzündung, manchmal mit bleibender Schädigung des Gehirns
Gelbfieber: Gehirnentzündung (21 Fälle in den letzten 40 Jahren, vor allem bei Säuglingen), Gelbfieber-ähnliche Erkrankungen (7 Fälle)
Polio ? Schluckimpfung (inzwischen wird ein neuer Impfstoff verwendet): Schluckimpfung konnte Polio auslösen, vor allem bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem (2 von 3 Millionen Geimpften). Für den neuen Impfstoff wurde bisher keine Nebenwirkung beschrieben.
Tuberkulose (BCG): Impfung kann TBC auslösen, vor allem bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr (1 von 1 Million), Knochenentzündung (15 von 100.000), Hirnentzündung (3 Fälle weltweit)? der Impfstoff wird deshalb nur für Risikopersonen empfohlen.
Influenza: GBS
FSME: GBS
Bundesgesundheitsblatt 4/2002
Zusammenhänge, die weder bewiesen noch widerlegt sind
Tetanus: Krampfleiden, Gelenkentzündung, Entzündungen der Haut
Haemophilus influenza (Erreger von grippeähnlichen Krankheiten, aber auch von Entzündungen des Kehldeckels und des Gehirns): GBS, Entzündung des Rückenmarks, Verringerung der Thrombozyten (dadurch verlangsamte Blutgerinnung)
Masern: Gehirnentzündung, Querschnittsmyelitis, GBS, Nervenentzündungen
MMR: Gangstörung durch vorübergehende Hirnentzündung
Mumps: Taubheit, Sterilität, Thrombozytopen
Keuchhusten (Vollbakterien-Impfstoff): GBS, Schädigung peripherer Nerven
Röteln: Nervenschädigungen, chronische Arthritis, Krampfleiden
Bundesgesundheitsblatt 4/2002
Höchstwahrscheinlich zu Unrecht behauptete Impfschäden
Verschiedene Impfstoffe: plötzlicher Kindstod
Tetanus: Gehirnentzündung
Haemophilus influenza: Diabetes mellitus
Hepatitis B: multiple Sklerose
Masern: Autismus, Morbus Crohn, subakute sklerotisierende Gehirnentzündung
Mumps: Diabetes mellitus, Krampfleiden, Neuropathien
Bundesgesundheitsblatt 4/2002

Windpocken

Etwa zehn Prozent aller Schlaganfälle bei Kindern lassen sich nach einer Studie der Universität Münster auf eine frühere Windpockenerkrankung zurückführen. Das teilte der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte am Freitag in Hamburg mit.
Die Studie stützt sich auf die Untersuchung von 700 Hirninfarkten im Kleinkindesalter, die seit 1996 untersucht worden seien. So könnten die Windpocken «noch Wochen und Monate» nach der akuten Erkrankung zu einer Entzündung der Gefäßwände, speziell der Hirnarterien, führen, die sich verengen und zum Infarkt führen, wie Ronald Sträter, Oberarzt an der Universitäts-Kinderklinik Münster, laut Verband erklärte. Diese Komplikation wird nach seinen Worten unterschätzt. Der Berufsverband rät zur rechtzeitigen Impfung gegen Windpocken."
"Vierjährige besonders bedroht
Windpocken wüten im Kleinhirn
MAINZ - Wenn es nach einer Windpockenerkrankung zu Komplikationen kommt, handelt es sich meist um neurologische Erkrankungen. An zweiter Stelle stehen Infektionen, die jedoch häufiger einen chronischen Verlauf nehmen.
119 Fälle schwerer Komplikationen nach einer Windpockeninfektion sammelten Christine Ziebold und Kollegen vom Zentrum für Präventive Pädiatrie der Universität Mainz für das Jahr 1997. Dazu stützten sie sich auf Angaben sämtlicher pädiatrischer Kliniken in Deutschland. Am häufigsten traf es vierjährige Kleinkinder, der saisonale Gipfel lag im März.
Mit 73 Fällen (61,3 %) wurden am häufigsten neurologische Komplikationen gemeldet, schreiben die Kinderärzte in der Zeitschrift "Pediatrics". Dabei führte mit 48 Fällen die Cerebellitis vor der Encephalitis (22 Fälle) und der Meningitis (2 Fälle). Einmal kam es zu einer zentralen Fazialisparese.
Infektionen standen mit 46 Fällen (38,6 %) an zweiter Stelle der Komplikations-Hitliste. Meistens handelte es sich um eine Superinfektion der Haut (31 Fälle), fünfmal wurde eine pyogene Arthritis diagnostiziert, viermal eine Osteomyelitis. Weiterhin konnten die Kollegen drei Fälle nekrotisierender Fasziitis dokumentieren, zwei Fälle einer orbitalen Cellulitis und eine Pneumonie. Unter den verursachenden Keimen nahm Streptococcus pyogenes die Spitzenposition ein. Bei fünf Patienten wurde eine Thrombozytopenie oder schwere Anämie festgestellt"
http://www.medical-tribune.de/patienten/news/6441/
LG Kim

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo, Orni!
Manchmal frage ich mich auch, warum ich bei gewissen Themen eigentlich immer noch antworte. ;) Wenn dich eine Debatte zu sehr nervt, ist es vielleicht besser, das nächste mal den entsprechenden thread einfach gar nicht erst zu öffnen - hab ich auch schon so gemacht.
Ich finde allerdings, dass man als Impfbefürworter von Impfgegnern (und damit meine ich NICHT dich, ich kenne dich doch gar nicht) sehr schnell als unkritischer Zeitgenosse hingestellt wird, der blind den Empfehlungen der Schulmedizin (böse!) bzw. der STIKO (sehr böse!) hinterherläuft. Ob es unbedingt besser ist, seine "eigene" Meinung von Internetseiten der Impfgegner zu beziehen?
Jeder sollte sich bemühen, sich möglichst ausgewogen zu informieren, was zugegebenermaßen nicht immer einfach ist.
Ich selbst habe mich für die 5fach-Impfung und MMR, aber gegen 6fach- und Windpocken-Impfung entschieden und bin mir sicher, damit das Beste zu tun - wohlgemerkt nicht nur oder in erster Linie für andere Leute, sondern für MEINE Kinder! Ich bin also durchaus nicht unkritisch, aber trotzdem 100% für bestimmte Impfungen, und ich hätte auch keinerlei Verständnis für die Eltern eines ungeimpften Kindes, das mein noch ungeimpftes Baby z.B. mit Masern ansteckt.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich persönlich niemanden kenne, der irgendwelche ernsthaften Impfschäden hat, wohl aber mehrere Leute, die ihr Leben lang mit den Spätfolgen von Kinderlähmung (gelähmter Arm bzw. Bein) und von Mumps (Unfruchtbarkeit) zu kämpfen haben, und an Diphterie ist bei uns in der Familie schon mal jemand gestorben. Impfreaktionen wie vorübergehende Rötung und Juckreiz an der Einstichstelle oder ein halber Tag mäßiges Fieber fallen doch im Vergleich mit den möglichen Folgen einer Erkrankung (schlimmstenfalls Hirnschaden oder Tod) wirklich kaum ins Gewicht. Wobei meine eigenen Kinder und auch ich selbst nicht mal solche milden Reaktionen hatten.
Och Mensch, ist das wieder lang geworden...
Jedenfalls finde ich solche Diskussionen nicht schlimm, sie sind sicher für manche Unentschlossenen ganz hilfreich - und wenn man sie nicht mehr hören kann, steht es ja jedem frei, sie zu ignorieren.
LG, Arwen

Re: Diese neverending Impfdebatten...

Hallo Arwen!
Sehe das genauso wie Du. Wenn ich denke, dass mich ein Beitrag nerven könnte, dann lese ich es einfach nicht. Damit ist die Sache erledigt. Wir sind hier in einem Forum, welches uns die Möglichkeit gibt über verschiedene Themen zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen. Die Entscheidung trifft letztendlich jeder selbst für sich und für sein Kind.
Schlimm finde ich es nur, wenn das auf Kosten anderer Kinder geht, d. h. wenn ein mit Absicht ungeimpftes Kind ein anderes, welches noch keine Möglichkeit hatte, geimpft zu werden, ansteckt. Noch schlimmer und unverantwortlicher finde ich die sogenannten "Masernpartys". Aber wie gesagt, muss jeder selbst wissen.
LG Milla
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