Hallo Mädels,
am Samstag wurde unsere Tochter Kemi getauft.
Als große Überraschung für unserer Familie habe ich mich auch taufen lassen. Die Gesichter hättet ihr sehen müssen, als der Pastor meinen Namen auch vorgelesen hat. Wir haben unserer Familie nichts davon erzählt, weil das ja Kemis Tag war.
Für mich war es ein absolut überwältigendes Ereignis.
Der Entschluß für meine Taufe kam vor 2 1/2 Jahren. Wir haben am 25.05.2002 kirchlich geheiratet (der Pastor war damit einverstanden, obwohl nur mein Mann in der Kirche ist). Direkt nach unseren wundervollen Flitterwochen in Mexico bin ich mit Lähmungserscheinungen linksseitig zum Arzt gegangen. Erst hat man (da ich aus Mexico kam) auf eine Infektion getippt, aber Gott sei Dank, hat man mich nicht nur in eine Schublade gesteckt, sondern der gute Arzt hat mich vorsichtshalber ins Krankenhaus geschickt zur Kernspin. Dort stellte man fest das ich Gehirnbluten hatte. Nach sofortiger Einlieferung wurde zwei Wochen untersucht woher es nun kam. Das Ganze war ein ziemliches auf und ab. Es gab so viele Diagnosen, von Thrombose bis Gehirntumor. Nach zwei Wochen haben sich dann die Neurochirurgen (bisher lag ich in der Neurologie!!!!) die Bilder angesehen und festgestellt das es sich um ein Kavernom handelt, welches geplatzt ist. (für alle die nicht wissen was das ist, Gorbatschow hat es auf dem Kopf). Ich hatte solche Angst und habe so viel geweint. Ich habe doch gerade geheiratet und wünschte mir Kinder und hatte noch so viel vor. Es wurde sofort operiert. Die Ärzte sagten mir danach ich hätte absolutes Glück gehabt. Da fasste ich den Entschluß, das ich mich, wenn wir ein Baby bekommen und es getauft wird, auch taufen lasse. Denn mein Glaube an Gott ist wohl doch stärker als ich jemals vermutet hätte. Ich habe die OP gut überstanden und durfte nach 2 Wochen wieder nach Hause. Heute sieht man nichts mehr, selbst die linksseitige Lähmung ist mit der Zeit verschwunden. Als ich dann am Samstag zusammen mit meiner Tochter getauft wurde habe ich an diese schwierige Zeit gedacht und sie somit hinter mir gelassen. Ich bin froh und überglücklich, das ich erleben darf, was es bedeutet einen kleinen Menschen ein Leben lang zu begleiten. Auch wenn Kemi sehr anstrengend ist, die ersten drei Monate viel geweint hat, genieße ich die Zeit mit ihr und freue mich über jeden neuen Tag mit ihr, ob nun gut oder weniger gut, anstrengend oder katastrophal, ich bin einfach nur froh das ich das alles gesund erleben darf.
Kemi`s Taufspruch: Gott hat seinen Engeln befohlen, daß sie dich behüten auf all deinen Wegen.
Mein Taufspruch: Wenn ich dich anrufe, so erhörst du mich und gibst meiner Seele große Kraft.
In diesem Sinne
LG Madeleine