Schönes Ambiente und Hightech-Medizin
Kassel. Das Klinikum Kassel hat seine Kreißsäle, in denen jährlich rund 1300 Kinder das Licht der Welt erblicken, komplett saniert. In heller und freundlicher Atmosphäre können die Frauen nun zwischen etlichen Geburtsformen wählen, darunter auch die Wassergeburt. Gleichzeitig wird auf Station ein neues Betreuungskonzept für die Frauen, die auf die Entbindung warten, umgesetzt. Die Frauenklinik des Klinikums bildet mit der Kinderklinik das einzige Perinatalzentrum Nordhessens und sorgt für eine hochwertige medizinische Betreuung von Mutter und Kind.
Viel Licht, helles Holz, beruhigende Farben: Eine angenehme Umgebung bietet nun der gesamte Kreißsaal-Trakt in der Frauenklinik des Klinikums. Jeder der fünf Kreißsäle ist in einer anderen Farbe gestaltet, alle Bäder wurden saniert. Rund 400 000 Euro aus Eigenmitteln habe das größte kommunale Krankenhaus Hessens investiert, um die Ausstattung der Kreißsäle zu verbessern, so Geschäftsführer Wolfgang Schwarz. Über die ?gelungene Verbindung von schönem Ambiente und Hightech-Medizin? freut sich der Direktor der Frauenklinik, Privat-Dozent Dr. Thomas Dimpfl. Ein besonderer Schwerpunkt in der Geburtshilfe sei die ganz individuelle Betreuung der werdenden Mütter.
Die Frauenklinik bildet gemeinsam mit der Kinderklinik des Klinikums das einzige Perinatalzentrum Nordhessens, welches eine umfassende Betreuung von Mutter und Kind vor, während und nach der Geburt bietet. Rund um die Uhr sind zwei Hebammen, ein geburtshilflicher Oberarzt, zwei Stationsärzte, ein Kinderarzt und ein Anästhesieteam im Haus. Neben normal verlaufenden Schwangerschaften werden auch zahlreiche Risikoschwangere behandelt.
Zusätzlich zum freundlichen Gesamteindruck tragen viele Einzelheiten dazu bei, dass sich die Frauen in den neuen Kreißsälen wohlfühlen können: Statt der früher an der Decke installierten OP-Leuchten befindet sich jetzt ein zartblauer Himmel über den Kreißbetten, damit sich die Gebärenden entspannen können. In jedem Kreißsaal stehen CD-Spieler zur Verfügung, so dass die Frauen ihre eigenen CDs mitbringen oder Radio hören können.
Zur Wehenverarbeitung können die gebärenden Frauen nun auch Sprossenwände oder Geburtsseile benutzen, erläutert die Leitende Hebamme Christa Harsch. Neu ist außerdem die Möglichkeit zur Wassergeburt, die von den Frauen häufig als weniger schmerzhaft empfunden wird, weil das warme Wasser entkrampfend wirkt. Weitere angebotene Geburtsformen neben der Wassergeburt und der Geburt im Liegen sind die Hockergeburt, die Geburt im Vierfüßlerstand und aufrecht am Seil.
Mit Eröffnung der neuen Kreißsäle ändert sich auch die Betreuung der Frauen, die auf Station auf die Entbindung warten. Sie werden zunehmend von Hebammen betreut werden. Damit können die CTGs zur Überwachung der Herztöne des Kindes und der Wehentätigkeit jetzt auf Station geschrieben werden. Im Kreißsaal entsteht dadurch mehr Ruhe und Zeit für die Gebärenden.
Nach der Entbindung werden Mutter und Kind auf der Entbindungsstation der Frauenklinik ganzheitlich betreut, ein Konzept, das vor mehreren Jahren eingeführt und von den Wöchnerinnen sehr positiv aufgenommen wurde. Bei der ganzheitlichen Wochenbetreuung werden Mutter und Kind als eine Einheit betrachtet und gemeinsam von einem Team aus Kinderkrankenschwestern, Krankenschwestern und Hebammen versorgt. Die Wöchnerinnen erhalten feste Bezugspersonen, die ihre Fragen beantworten und auf ihre Bedürfnisse eingehen.
Bei einem Krankenhaus-Check der Zeitschrift Öko-Test hat die Geburtshilfe im Klinikum Kassel übrigens sehr gut abgeschnitten. Bei Kriterien wie Betreuungsqualität, Besucher-Angebot, Größe/Erfahrung, Transparenz, Sicherungssysteme und Verweildauer gab es höchstmögliche Punktzahl. Die Zeitschrift hatte für vier Patientinnen-Typen die geeignete Geburtsklinik definiert. Für drei Typen rangiert die Geburtshilfe unter den ersten 100 von insgesamt 700 Kliniken, die sich an dem Test beteiligt hatten.
Die Frauenklinik des Klinikums arbeitet auch mit freiberuflichen Hebammen zusammen. Dadurch können Frauen, die während der Schwangerschaft von einer freiberuflichen Hebamme betreut werden, auch von ihrer Hebamme entbunden werden.
Infoabend für werdende Eltern ist jeweils mittwochs um 19 Uhr, Haus 5, Eingang E. Es wird über die Geburtshilfe informiert sowie die Entbindungsstation und, falls möglich, der Kreißsaal besichtigt. Auskunft Telefon 0561/980-3121 (Kreißsaal) oder 980-3120 (Entbindungsstation).