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Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Ich muss voranstellen dass wir einen ganz tollen erfahrenen KiA mit hervorragendem Ruf haben. Und er absolut pro Stillen eingestellt ist. Seine Tips waren bisher immer gut.
Heute hat er gesagt stillen ist wunderbar aber ich sollte allmählich anfangen mit Beikost. Also Gemüsebrei usw.
Nicht weil er nicht mehr richtig versorgt wird (da reicht die MuMilch noch lange) sondern wegen der geistigen/psychischen Entwicklung.
Mit Ende des 6. Monats ist normalerweise der "Abnabelungsprozess" abgeschlossen, dann beginnt das Kind zu fremdeln. Und andererseits bei der Mama zu klammern.
Bei Stillkindern ist das extrem stark ausgeprägt. Die meisten fangen dann an extrem oft nach der Brust zu verlangen, vor allem nachts.
Dann ist stündliches Stillen nicht ungewöhnlich. Auch später bekommt man die Nächte nur noch sehr schwer in den Griff, auch wenn man auf Flasche umstellt schlafen die Kinder meistens nicht durch.
Entweder man steht mit einem Jahr immer noch nachts auf oder man versucht die brutale Variante und lässt das Kind nächtelang durchschreien.
Wenn man rechtzeitig, also noch deutlich vor Ende des 6. Monats anfängt auch andere Nahrung als die Brust zu geben schafft man den Abnabelungsprozess noch. Dann entwöhnt sich das Kind teilweise von der Brust, auch vom Kopf her. DAs wirkt auch nachts. Er sagt Moritz wird auch gesund sein wenn ich 6 oder 7 Monate voll stille. Aber das Drama das dann kommt will er mir ersparen.
Er sagt das Allergierisiko durch Gemüse ist nach neuen Studien widerlegt und auch Neurodermitis usw. wird dadurch nicht begünstigt. Schwere Fälle von Allergien und Neurodermitis gibt es praktisch nicht mehr seit erst ab dem 4. Monat zugefüttert wird. Das mit den 6 Monaten zum Schutz vor Allergien ist 20 Jahre alt und inzwischen veraltet.
Was man keinesfalls geben soll ist Kuhmilch. Ansonsten sind alle Gemüsegläschen (auch die gemischten) ok. Sogar die mit Fleisch weil die Fleischmenge sehr gering ist. Flüssigkeitszufuhr ist bei Stillkindern kein Problem, die gleichen das selbst durch vermehrtes Trinken aus.
Ich soll zusätzlich einfach so weiterstillen wie bisher.
Ich bin jetzt nicht so sicher was ich machen soll. Moritz ist ja fast 5 Monate alt. Ich wollte eigentlich 6 Monate voll stillen. Einen Monat hätten wir also noch.
Dass die Entwöhnung bei Stillkindern schwer ist weiß ich aus meinem Bekanntenkreis. Dort hat es nur nach vielen Monaten und mit Schreien-lassen geklappt.
Habt ihr das schon mal gehört? Wie handhabt ihr das?
lg Eva + Moritz 4 1/2 Monate
Bisherige Antworten

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hi,
ich finde das gut, was Dein Arzt da sagt aber stille doch noch ruhig weiter, du kannst es ja entscheiden. ich stille auch weiter aber fange bald mit gemüse mittags an und dann schritt für schritt immer weniger stillen. ich finde es auch super wichtig, daß das baby mit 6 monaten zu essen bekommt aber weiterstillen kann auch noch ganz schön sein....mach beides gruß maja

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Eva,
ich sehe das wie Dein Kinderarzt, ich stille zwar nicht, aber Luis ist ein Spuckkind und mein Kinderarzt riet mir beizufütttern, ich war sprachlos, weil da noch keine 4 Monate alt war, aber es klappte wunderbar, Luis spuckt nicht mehr soo oft und verträgt es super. Ich werde jetzt noch die letzten HA 2 Nahrung geben und werde dann mit knapp 5 Monate die ganz normale 2 Nahrung geben, aber es sind 6 Monate vorgeschrieben, nur ich finde es einfach etwas blödsinnig, ich bekam meine Allergien viel später. Egal, das ist ein Thema für sich.
Aber ich würde es einfach mal machen.
LG RINNA

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Evi,
ob das nun stimmt, was der KiA sagt oder nicht.... hmmm... wer weiss das schon?!? Im Endeffekt ist wohl jede Theorie 20 Jahre später in irgendeiner Weise wiederlegt ;-)
Ich habe den Beikoststart davon abhängig gemacht, ob Paula schon soweit ist... nicht nur interessiert gucken, was wir das machen, nein, sie hat angefangen den Mund aufzusperren zu sabbern und zu schlucken, wenn sie mich essen gesehen hat... und siehe da, das mit dem Gemüse klappt ohne Probleme!!
Also was ich sagen will, zwinge weder dich noch Moritz zu etwas, wozu ihr beide nicht bereit seit... wenn ihr stillen wollt gut, wenn er Gemüse mag auch gut!!
LG Susanne mit Paula 5m 10t

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

hi eva,
ich habe 6,5 mon. voll gestillt und würde das auch immer wieder so tun... die who, immerhin weltweit anerkannt und die größte gesundheitsorganisation die es gibt hat jetzt neue empfehlungen herausgegeben und zwar nicht mehr wie bisher 4-6 monate voll stillen, sondern 6 monate nur stillen bzw. flaschennahrung bei den nicht stillenden müttern.
mit dem thema beschäftigt sich ja auch die la leche liga wissenschaftlich sehr genau. in meinem profil ist ein link zur lll stillberaterin biggi welter, wenn du ihr das selbe noch mal in ein posting kopierst wird sie dir sicherlich die aktuellsten studien diesbezüglich nennen, ich bin nämlich ganz sicher, dass es nicht veraltet ist, dass mindestens 6 mon. voll stillen vor allergien schützt...
liebe grüsse
yvonne, die zufällig über deinen beitrag gestolpert ist mit luna 9,5M. alt und immer noch stillend (weil wir es beide so wollen *g*)und trotzdem unproblematisch ;-)

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

1) Fremdeln kann mit 6 Monaten schon anfangen, wird aber auch als '9-Monats-Angst' bezeichnet, fängt also im Durchschnitt eher mit 9 Monaten an.
2) nächtliches Stillen im Stundentakt hat meistens eher mit Zahnungsproblemen zu tun
3) die WHO empfiehlt, 6 Monate lang voll zu stillen, das ist am bestern für das Kind, und dann erst mit Beikost anzufangen.
4) Schwere Fälle von Allergie und Neurodermitis gibt es sogar bei lange voll gestillten Kindern, aber das Risiko erhöht sich doch deutlich, wenn früher mit Beikost angefangen wird.
5) Ob Kinder 'klammern' hängt nicht vom Stillen ab, sondern einerseits von der charakterlichen Veranlagung, und andererseits davon, wieviel Urvertrauen sie entwickeln konnten - das geht nur, indem man Bedürfnisse befriedigt.
Meine Kinder habe ich 9 bzw. 7 Monate voll gestillt, bis sie bereit waren für Beikost, und hatte keine Probleme damit - stillen ist doch einfach wesentlich praktischer als alles andere. Und sie fühlen sich im Allgemeinen bei anderen Kinder schenll wohl und vergessen mich völlig, und das auch schon, als sie noch relativ klein waren.
Viele Grüße,
Christine

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Eva,
ich habe meinen Grossen fast acht Monate voll gestillt. Mit vollendeten sechs
Monaten habe ich zwar versucht, mit Beikost anzufangen, doch ihm hat das
dann noch nicht zugesagt, so habe ich einfach weiter nur gestillt. Mit ihm
(wie jetzt leider auch mit Aila) waren zwar die Nächte anfangs der Horror,
doch seit er elf Monate alt ist, schläft er elf Stunden durch. Wirklich durch,
Ausnahmen gibt es höchstens einmal im Monat. Flasche hat er übrigens nie
gekriegt. Und durchschreien lassen haben wir ihn auch nicht. Ich kann also
die Theorie Deines Kinderarztes nicht bestätigen. Und ehrlich gesagt, warum
sollte gerade er wissen, was richtig ist, wenn WHO, etc anders denken?
Aila werde ich, falls sie nicht früher grosses Interesse an Beikost zeigt, acht
Monate voll stillen, da es so für uns aus verschiedenen Gründen am
einfachsten und gesündesten ist. (Das ganze Breigetue möchte ich
eigentlich umgehen und gleich 'richtiges' Essen geben.) LG Anna

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

hallo eva.
ich verstehe, das sich diese aussage verunsichert, weil sie doch von einem arzt deines vertrauens kommt.
ich würd das aber nicht für bare münze nehmen,
sicher ist beikost ein schritt in die selbstständigkeit, aber ich glaube nicht, daß stillkinder mehr fremdeln, ich kenne da keine unterschiede.
ich habe severin schon sehr früh zugefüttert, weil es für uns beide so gepaßt hat, ich möchte aber noch länger weiterstillen.
ich glaube nicht, daß es soviel einfluß auf das fremdeln hat, wie dein doc sagt.
viel wichtiger ist, wie moritz und du sonst miteinander zurechtkommt.
meld dich, wie du dich entscheidest, aber wenn du nocht voll stillen willst, dann mach das und laß dich nicht verunsichern!!
lg barbara

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Ich kenn mich da zwar nicht aus, aber wieso sollte die Ernährung eine Rolle dabei spielen, ob ein Kind fremdelt oder klammert?
Ich denke mal eher, dass da die Mutter-Kind-Bindung und das Urvertrauen eine Rolle spielen.
Und dass sich ein Säugling mit 6 monaten von der Brust entwöhnt glaube ich ehrlich gesagt nicht bzw. das wird doch bei jedem Kind anders sein - Saugbedürfnis haben die Kleinen doch noch viiiel länger.
Und es gibt doch genügend Kinder, die sich irgendwann (bei den einen mit 8 Monaten, bei den anderen vielleicht mit 2 Jahren) selbst abstillen, ich würde sagen DANN entwöhnt sich das Kind von der Brust und wird nicht von außen dazu gezwungen (wobei ich persönlich nicht 2 Jahre stillen möchte ;-)
Was meinst du denn mit dem "Entwöhnen", das in deinem Bekanntenkreis schwierig war? Von der Brust? Wann haben die Mütter denn damit angefangen? Wenn sie es dann machen, wenn das Kind soweit ist, wird es keine Probleme damit geben, denke ich...
Ach ja, und wieso sollte der eine Monat hin oder her so eine große Rolle spielen? Leuchtet mir nicht ein...
LG
Doro+Julius 17w

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Habe das auch gehört, zusätzlich soll die Beikost auch die Eisenvorräte wieder auffüllen, die bei unseren Kleinen so langsam zu neige gehen.
Aber erklär das mal meinem Kind...
LG Mel mit Lynn, die nix will ausser MuMi

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hi,
Muttermilch mag ja weniger Eisen enthalten als ein Rinderrumpsteak (oder aehnlich rotes (!) Fleisch), wird dafuer aber vom Kind wesentlich besser "aufgenommen". Letzteres spielt beim Eisen eine nicht zu unterschaetzende Rolle.
Ich finde diese Fixierung auf das Eisen (wenn das Kind "klinisch" einen fitten Eindruck macht) etwas uebertrieben.
Lynn hat halt Geschmack ;))
LG, Karen

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Eva,
ich häng dir mal paar Beikosttexte ran. :-)
"Ich wollte eigentlich 6 Monate voll stillen."
Eigentlich geht es nicht darum, was du oder der Kia wollen. Wenn Moritz jetzt noch nix isst, isst er nix und das ist völlig normal. :-)
Und wenn er jetzt anfängt mit Essen, kannst du auch nix machen und das wäre auch normal. :-)
LG Uta
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Wie lange voll stillen?
Ich kann nicht sagen ?jedes Kind kann xx Monate ausschließlich gestillt werden", denn eine solche allgemeingültige Angabe gibt es nicht. Die magische Grenze ?sechs Monate" ist keineswegs absolut zu sehen, sondern bietet nur einen Anhaltspunkt. Wenn es um die Frage geht, wie lange ein Baby voll gestillt werden kann, dann sollte niemals nur der Kalender betrachtet werden, sondern in erster Linie das Kind selbst. Es ist durchaus möglich, ein Baby deutlich länger als sechs Monate ausschließlich mit Muttermilch zu ernähren, ohne dass es dabei zu Mangelerscheinungen kommt, doch die Initiative sollte immer vom Kind ausgehen und keinesfalls sollte von vorneherein geplant werden, ein Kind acht, neun Monate oder gar ein Jahr ausschließlich zu stillen und ihm die Beikost zu verwehren, wenn es im zweiten Lebenshalbjahr deutlich danach verlangt.
Ein Baby gibt normalerweise deutlich zu erkennen, wann es so weit ist, dass es zusätzlich und ergänzend zur Muttermilch andere Nahrung haben möchte. Die Bereitschaft zur Beikost erkennen Sie bei einem voll ausgetragenen gesunden Kind an den folgenden Anzeichen:
? es ist in der Lage alleine aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist bei einem gesunden, voll ausgetragenen Baby etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Eine zu frühe Einführung der Beikost ist nicht sinnvoll, da dadurch der Organismus des Kindes überfordert werden kann, vor allen der Darm und die Nieren des Kindes können überlastet werden und außerdem erhöht eine zu frühe Einführung der Beikost das Allergierisiko.
Gerade in der Zeit ab etwa vier bis sechs Monate wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass die Entwicklung des Kindes voranschreitet.
Abgesehen von den umstrittenen Schlaftrainingsprogrammen, die von Stillexperten nahezu einhellig abgelehnt werden, bleibt Ihnen in dieser Zeit nicht viel, als geduldig zu bleiben und sich die Tage und Nächte so einfach wie möglich zu gestalten. Die Kunst besteht nun darin, einen Weg zu finden, dass sich Mutter und Kind wohl fühlen können.
Wo schläft Ihr Baby denn? Die Nächte können sehr viel einfacher werden, wenn das Baby in unmittelbarer Nähe der Mutter schlafen kann. Für die Mutter ist es sehr viel praktischer, wenn das Baby mit im eigenen Bett liegt (was weltweit bei Mehrzahl aller Kinder und in unserer Kultur sehr viel mehr als von den Eltern zugegeben wird der Fall ist) oder auf einer Matratze oder in einem Kinderbett direkt neben ihrem Bett. Die Mutter muss nachts nicht aufstehen, muss nicht erst richtig wach werden, sondern kann im Liegen stillen und unmittelbar danach weiterschlafen. Auch das Kind muss gar nicht erst richtig wach werden und zu schreien beginnen und kann somit auch schneller wieder einschlafen. Auf diese Weise kann viel Kraft gespart werden und die Nächte verlaufen für alle Beteiligten ruhiger.
Auch tagsüber können Sie versuchen, sich selbst Nischen zu schaffen, die Sie ganz gezielt für Ihre Erholung nutzen.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens ?Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch bei uns) erhältlich ist. Dr. Sears ist nicht nur Kinderarzt, sondern auch achtfacher Vater und aus seinen Büchern spricht nicht die graue Theorie, sondern auch eine ganze Menge Lebenserfahrung im Zusammenleben mit Kindern. Das Buch ist entgegen den derzeit im Umlauf gebrachten Gerüchten NICHT vergriffen!
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
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Mein Kind will nicht essen
Vortrag von Dr. Carlos Gonzales auf der
LLL-Europa-Konferenz 2000 in Nottingham
zusammengefasst von Denise Both, IBCLC
Dr. Carlos Gonzales ist Kinderarzt in Barcelona. In den letzten
zwölf Jahren hat er Vorträge bei zahlreichen La Leche Liga-Konferenzen
gehalten. Er gründete ACPAM (eine katalanische Stillorganisation),
organisiert Stillkurse für medizinisches Fachpersonal in ganz Spanien,
übersetzte Veröffentlichungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ins
spanische und ist Mitglied des Medizinischen Beirates von
LLLInternational. Dr. Gonzales ist Vater von drei gestillten Kindern. 1999
hat Dr. Gonzales sein Buch "Mi nino no me come" (Mein Kind will nicht
essen) veröffentlicht und mit diesem Thema beschäftigte sich auch sein
Vortrag in Nottingham. "Mein Kind isst nicht(s)" - das ist einer der
Sätze, mit denen Kinderärzte fast täglich in ihrer Praxis konfrontiert
werden. Besorgte Mütter berichten entsetzt, wie wenig ihre Kinder essen
und schildern mit welchen Tricks sie versuchen, Nahrung in ihr Baby oder
Kleinkind hineinzuzwingen. Der Kampf ums Essen spielt sich täglich ab und
letztlich gibt es nur Verlierer.
Dr. Gonzales erklärte in seinem Vortrag, dass er nun nicht ein
Patentrezept liefern mag, mit dem erreicht wird, dass das Kind isst,
sondern er will erklären, warum das Kind nicht isst. Zunächst einmal gibt
es drei Gründe, warum ein Kind nicht isst: es gibt nichts zu essen, das
Kind hat keinen Hunger oder das Kind ist krank. Der erste Grund ist in
unserer Gesellschaft meist auszuschliessen. Ein gesundes Kind isst in der
Regel wenn es hungrig ist, allerdings nicht immer das, was die Mutter
möchte und schon gar nicht so viel wie es nach den Vorstellungen der
Mutter essen müsste. Verwunderlich ist dabei, dass die Kinder noch nicht
verhungert sind, obwohl sie laut Aussage der Mütter "nichts" essen.
Gestillte Babys lehnen oft feste Nahrung über einen langen Zeitraum ab,
nicht selten bis zum Alter von acht Monaten oder gar einem Jahr. Die
Mutter verzweifelt und das Kind leidet, weil ständig versucht wird, es zum
Essen zu überreden oder gar zu zwingen.
Wie kommt es nun dazu, dass (anscheinend) immer mehr Kinder die
Nahrungsaufnahme verweigern? Und ist es notwendig ein Kind zum Essen zu
zwingen? Dr. Gonzales vergleicht, wie sich die Empfehlungen, wann das Baby
feste Nahrung erhalten beziehungsweise wie lange es ausschliesslich
gestillt werden sollte, im Verlaufe der letzten 100 Jahre verändert haben.
Dann hat er das "Phänomen" der nicht essenden Kinder sowie die Sorge der
Mütter, dass Ihre Kinder nicht essen, anhand der diesbezüglich in
Kinderpflegebüchern auftretenden Ratschläge beleuchtet und einen
erstaunlichen (oder vielleicht doch nicht erstaunlichen) Zusammenhang
gefunden: Anfang des 20. Jahrhunderts wurde in spanischen Büchern zur
Säuglingspflege eine Zeit von zwölf Monaten mit ausschliesslicher
Muttermilchernährung empfohlen. Gleichzeitig findet sich nirgends ein
Hinweis in diesen Büchern, wie mit einem Kind zu verfahren sei, das nicht
essen will. Je weiter das Jahrhundert fortschreitet, um so jünger sollen
die Kinder laut den Empfehlungen der diesbezüglichen Bücher sein und: um
so mehr Ratschlage gibt es, was mit einem Kind zu tun sei, das nicht essen
will. Wird zu Beginn der dreissiger Jahre noch nur ganz kurz auf dieses
Thema eingegangen, so sind 30 Jahre später schon seitenweise Abhandlungen
zu finden, was mit einem die Beikost (im Alter von drei bis sechs Monaten)
verweigernden Kind zu tun sei und die Seitenzahlen zu diesem Thema werden
von Jahr zu Jahr mehr.
Wie viel Nahrung braucht ein Kind? Der
Nahrungsbedarf eines Kindes hängt ab von seiner Körpergrösse, seiner
Aktivität und vom Wachstum des Kindes. Allerdings ist es nicht so, dass
das Kind wächst, wenn es isst, sondern umgekehrt, das Kind isst, wenn es
wächst. Der Nahrungsbedarf des Kindes lässt sich daher nicht pauschal
bestimmen. Am ehesten gelingt dies, wenn das Kind sich in einer
Wachstumsphase befindet, dann lässt sich eine Relation zwischen Gewicht
des Kindes und erforderlicher Nahrungsmenge herstellen.
Ein Kind im Alter zwischen einem und vier Jahren benötigt etwa 1000 bis
1100 kcal pro Tag (das entspricht etwa 102 kcal pro Tag und kg
Körpergewicht). Nun gibt Dr. Gonzales an, was ein "nicht essendes Kind"
täglich nebenbei zu sich nimmt: 1/2 l Milch (335 kcal), einen Becher
Joghurt mit Früchten (141 kcal), einen Schokoriegel (275 kcal) und 150 ml
Apfelsaft (85 kcal). Zusammen ergibt das bereits eine Kalorienaufnahme von
836 kcal. Wie soll das Kind dann noch zwei komplette weitere Mahlzeiten
essen können, wenn es seinen Kalorienbedarf bereits zu gut 80 Prozent
quasi "nebenbei" gedeckt hat? Wie lange kann ein Baby ausschliesslich mit
Muttermilch ernährt werden? Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet,
dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur
Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte
Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren.
Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht,
wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf
Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen
zu decken:
Energie: 830 kcal = 1185 ml MM
Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM
Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM
Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM
Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM
Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen
Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist,
das Kind zum Essen zu zwingen. Ohnehin sind die Empfehlungen dazu, wie
viel ein Baby benötigt meist zu hoch. Die Empfehlungen beruhen
beispielsweise darauf, dass untersucht wird, welche Mengen gesunde, reif
geborene Babys im Durchschnitt essen. Daraus werden Richtwerte berechnet,
die sich immer an den Höchstmengen orientieren und zusätzlich noch
Sicherheitszuschläge enthalten. Babys benötigen auch weniger Eisen, als
meist angegeben wird. Dabei lässt sich beobachten, dass die meisten Kinder
instinktiv das essen, was bei einem Mehrbedarf an Eisen sinnvoll ist.
Babys sind Skeptiker, wenn sie neue Lebensmittel essen sollen. Dieses
Misstrauen ist ein Schutzmechanismus, der das Kind davor bewahren soll,
etwas zu essen, was ihm nicht bekommt. Bevorzugt isst ein Baby das, was
auch seine Mutter isst, denn dieser Geschmack ist ihm durch die
Muttermilch vertraut. Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass ein Baby
gekochte Karotten ablehnt, wenn die Mutter nie gekochte Karotten isst. Die
meisten Babys mögen kein Gemüse, aber sie essen gerne Bananen, Nudeln und
Süssigkeiten.
Ein Vergleich der Kaloriendichte ergibt, dass Babys Nahrungsmittel mit
einer grösseren Kaloriendichte bevorzugen und Muttermilch liefert mehr
Kalorien als Gemüse und die meisten Nahrungsmittel, aus denen Mahlzeiten
für Babys hergestellt werden. Um die gleiche Menge an Kalorien, wie sie in
100 ml Muttermilch enthalten sind, durch den Verzehr von Karotten
aufzunehmen, müsste das Kind fast 400 g gekochte Karotten essen! Daraus
lässt sich ein Zusammenhang zwischen Unterernährung und Nicht-Stillen
erklären: da der Magen des Babys klein ist, benötigt es hochkalorische
Kost. Gemüse kann nicht in so grossen Mengen gegessen werden, wie es
notwendig wäre, um das Kind mit genügend Kalorien zu versorgen. Laut Dr.
Gonzales weiss das Kind ganz genau, was und wann es essen muss.
Deshalb lautete sein Schlusssatz, den er den
Zuhörern mit nach Hause gab: Zwingen Sie ein Kind niemals zum Essen.
NIEMALS!
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Wann und wie mit Beikost beginnen?
In den ersten sechs Monaten ist der Organismus eines Babys auf eine ausschließliche Ernährung mit Milch (entweder Muttermilch oder als Ersatz künstliche Säuglingsnahrung) ausgerichtet.
Beikost sollte frühestens ab dem fünften Monate eingeführt werden und auch dann nur, wenn
das Kind deutlich signalisiert, dass es bereit für Beikost ist.
Anzeichen für die Bereitschaft des Babys für Beikost sind:
? es ist in der Lage aufrecht zu sitzen,
? der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem und herausschiebt, hat sich abgeschwächt,
? es zeigt Bereitschaft zum Kauen,
? es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert
sich dafür,
? es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt.
Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so
wenigen später.
Die zu frühe Einführung der Beikost hat keine Vorteile, aber viele Nachteile.
es ist wirklich nicht so einfach, wenn die Beikost ansteht, denn das Angebot an Babynahrung in jeder Form ist unüberschaubar und von allen Seiten hagelt es Ratschläge.
Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein- oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.).
Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden.
Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden.
Im ersten Lebensjahr braucht ein Baby noch keine reichhaltige Speisekarte mit viel Abwechslung, weniger ist hier mehr.
Gerade Stillkinder verfügen über einen sehr guten Würgereflex, so dass die Gefahr, dass sie sich verschlucken relativ gering ist. Dennoch sollte ein Kind nie beim Essen alleine gelassen werden. Sie können Ihrem Baby durchaus ein Stück Brotrinde zum Kauen geben, aber bitte bleiben Sie dabei. Stückige Kost können Sie so anbieten, wie es sich bei Ihrem Kind anbietet, da hat jedes Kind seinen eigenen Zeitplan.
So lange Sie weiterhin zusätzlich zur Beikost nach Bedarf stillen, genügt auch die Muttermilch, ansonsten können Sie Ihrem Kind Wasser aus dem Becher anbieten. Wasser ist das optimale Getränk für Babys und ältere Kinder wie für Erwachsene. Eine Flasche mit Sauger ist nicht notwendig, es ist möglich ein Baby von der Brust an den Becher (mit oder ohne Trinklernaufsatz) zu gewöhnen.
Ob Selberkochen oder Gläschen ist eine Frage, die jede Mutter für sich selbst beantworten muss. Viele Mütter lösen es auch so, dass sie zum Teil selbst kochen und bei bestimmten Gelegenheiten auf Fertignahrung zurückgreifen. Was die Fleischkonzentrate angeht, so lesen Sie doch einmal die Zutatenliste auf dem Gläschen, dann dürfte schon klar sein, dass diese Gläschen nicht nur absolut überteuert sind.
Die Verbraucherzentrale Hamburg e.V. hat einen guten Ratgeber für die Ernährung im Babyalter herausgegeben. Er heißt ?Gesunde Ernährung von Anfang an" und kann bei der Verbraucherzentrale Hamburg, Kirchenallee 222, 20099 Hamburg bestellt werden. Dort finden Sie sehr viele gute Informationen für die Ernährung eines Babys und Kleinkind, die unabhängig von der Säuglingsnahrungsindustrie ist. Vor allem auch das Kapitel über das kritische Etikettenlesen der Fertignahrung ist sehr interessant und Sie finden auch Rezepte zum Selberkochen.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
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Zusammensetzung und Abwehrstoffe der Muttermilch
1) Zusammensetzung
Muttermilch (MM) besteht aus Tausenden von Stoffen. Für jeden Stoff ist die Konzentration fein abgestimmt. Jede Säugetiermilch hat eine andere Zusammensetzung. Wolfsmilch hätte Romulus und Remus umgebracht. Rohe Kuhmilch in größeren Mengen macht Kinder bis zu zwei Jahren krank. Der Mensch ist zwei Jahre lang ein ?Säugling?!
MM ist leicht saurer (pH 6,8-7,1) als Blut (7,4). Die Brustdrüsen sind ein Filter, das Fett und kleine Moleküle (
Die Konzentrationen der einzelnen Stoffe sind nicht konstant, sondern werden ständig angepasst, vom Kolostrum zur reifen Milch, von wässriger im Sommer zu energiereicher im Winter, nach der Entwicklungsphase des Kindes, von Tag zu Tag, von Mahlzeit zu Mahlzeit, zur Sättigung während einer Mahlzeit, bei Krankheit. Jedes Kind bekommt seine eigene, nur für es selbst bestimmte Milch.
(Die Mengenangaben in diesem Text können wegen der Schwankungen immer nur sehr ungefähr sein. Die Höhe der Werte ist in jeder Untersuchung anders. Als Vergleich wurde Kuhmilch herangezogen, weil es eine Menge verschiedener Flaschenmilchen gibt.)
Hauptbestandteile
(g/100g)
Eiweiß
(=Protein)
Kohlehydrate
(z.B. Zucker)
Fett
Muttermilch
1,2
7,0
4,0
Kuhmilch
3,3
4,6
3,6
Wenn Kuhmilch (KM) in Flaschennahrung umgewandelt wird, ist der Proteingehalt viel zu hoch. Deshalb wird verdünnt, aber nicht auf den MM-Wert, weil die Eiweißsorten auch falsch sind. Bei diesem Verdünnen wird der eigentlich richtige Fettwert zu niedrig; andere Sorten von Fett müssen zugefügt werden. Die Kohlehydrate reichen sowieso nicht und müssen aus anderen Quellen zugefügt werden.
Eiweiß
Eiweißzusammensetzung
MM (% des Eiweißes)
KM (%)
Kasein
40
82
Molkenprotein
60
18
Molkeneiweiß - Haupteiweiß der MM - ist leicht verdaulich, in 2-3 Stunden. Es macht den Stuhl weich bis flüssig. Kasein - Hauptbestandteil der KM - fällt wie ein Kloß im Magen aus. Der Stuhl wird hart. Allergien gegen das falsch Eiweiß der Kuhmilch sind siebenmal häufiger als andere Allergien. Deshalb sollte im ersten Lebensjahr keine Kuhmilch gegeben werden (auch keine Flaschenmilch). Eine einzige Flasche reicht für die Auslösung einer Allergie. Auch ?hypoallergene? Nahrung kann Allergien auslösen.
Eiweiße (Proteine) bestehen aus einer Kette von Aminosäuren, die wie Perlen aneinandergereiht sind. Die meisten Aminosäuren (Perlensorten) kann der Mensch selbst herstellen, einige ?essentielle? nicht. Diese müssen gegessen werden. Die Werte in MM sind bei Spiller nachzulesen. In KM sind alle essentiellen Aminosäuren in so hoher Konzentration vorhanden, dass es auch nach dem Verdünnen noch immer zu große Mengen von jeder Sorte sind. Dagegen ist die Konzentration einer anderen Aminosäure, Taurin, zu niedrig. Taurin fördert das Gehirnwachstum.
Kohlenhydrate
Das Hauptkohlehydrat ist Laktose (Milchzucker), in MM (7g/100g) und in KM (4,7g/100g). Laktose wird der Flaschennahrung zugefügt. Milchzucker fördert die Aufnahme von Aminosäuren und Mineralien. Laktose ist ein Doppelzucker. Ein Teil des Doppelzuckers wird im oberen Teil des Darmes gespalten. Die dabei entstehende Galaktose sorgt für ein schnelles Gehirnwachstum. Der Rest der Laktose ernährt die nützlichen Bakterien im unteren Teil des Darmes. Der Darm bekommt durch diese Bakterien einen sauren pH-Wert von Fette
Wichtige Fette (mg/100g)
MM
KM
Linolsäure
22
25
Cholesterin
25
12
% insgesamt
4
3,6
Fettarten
mehr langkettige, ungesättigte
mehr kurzkettige
Nach der für die Proteinmenge notwendigen Verdünnung der KM ist das Defizit der wichtigen Fette in KM noch verstärkt. Durch Zugabe von Ölen wird es zum Teil ausgeglichen.
Der Cholesteringehalt ist besonders wichtig für die rapide Gehirnentwicklung in den ersten drei Monaten. Jede Gehirnzelle wird durch Zellen eingewickelt, die voller Cholesterin sind. Nur durch diese Isolierung können die Gehirnströme so hüpfen, wie es das Denken erfordert. Sind die richtigen Fette nicht vorhanden, werden falsche eingebaut.
In MM wird das Enzym zum Verdauen des Fettes, Lipase gleich mitgeliefert.
Die Fettartenaufnahme der Mutter spiegelt sich in der MM wider.
Vitamine
Das Sortenmuster der Vitamine ist sehr verschieden in MM und KM. MM enthält B1, B2, Nicotinamid, Pantothensäure, Folsäure, B6, B12, C, H, sowie A, D, E, K und mehr.
Von den wasserlöslichen Vitaminen sind B1, B2, Pantothensäure, B6, B12 und H in viel zu hoher Konzentration in KM, Nicotinamid und Vitamin C viel zu niedrig.
KM hat einen Mangel an Vitamin A, D und E für den Säugling, während K viel zu hoch in KM ist. Der Vitamin D - Bedarf wird auch durch Selbstsynthese des Säuglings gedeckt, wenn er etwas Sonnenlicht bekommt. Es wurde jetzt zusätzlich eine wasserlösliche Form in MM gefunden.
Mineralstoffe und Spurenelemente
Auch Mineralstoffe und Spurenelemente sind in MM vorhanden: K, Cl, Ca, Na, P, Mg, Zn, Fe, Cu, F, J, Mn und Co, der Reihenfolge nach in absteigender Konzentration. Grade die höher konzentrierten sind in KM in viel zu hoher Konzentration, während bei den niedrigkonzentrierten ein Mangel in der KM vorhanden ist; deshalb werden Zink, Eisen und Kupfer der Flaschennahrung zugesetzt.
Entscheidend ist aber auch, wie ein Stoff gebunden ist. So wird Eisen aus MM zu 50-75% aufgenommen, aus KM nur zu 7-10%, aus Flaschennahrung nur zu 5-7%.
2) Abwehrstoffe
Pulvermilch ist tot. Würde man aber MM unter dem Mikroskop betrachten, so stellte man fest, daß sich da etwas bewegt und schwimmt. Das sind lebendige Zellen, die weißen Blutkörperchen (Leukozyten).
Es wimmelt nur so! MM ist lebendig!!! Da stülpen Zellen Arme aus, umfließen Gifte und Reste, machen Jagd auf fremde Stoffe, die nicht in die MM gehören.
MM darf nicht erhitzt werden, sonst sterben all diese fleißigen Aufräumer. Füllt man MM in Glas, dann setzen sich die Zellen so auf dem Glas fest, dass sie nicht wieder ausgegossen werden und verloren gehen. Deshalb gehört MM in Plastikgefäße.
Unspezifische Abwehr durch ganze Zellen
Makrophagen (?große Fresser?) in MM sind weiße Blutkörperchen, die wirklich jeden unspezifischen Dreck fressen. 75% aller MM-Zellen sind Makrophagen. Sie eliminieren Bakterien, Pilze und Viren.
Spezifische Abwehr durch ganze Zellen
Andere Zellen gehen gezielter vor. Die Lymphozyten (Lymphezellen) sind in den Lymphgefäßen, wo die roten Blutkörperchen fehlen, zur Schule gegangen und haben gelernt, zwischen Freunden und Feinden zu unterscheiden.
Einige von ihnen sind zu Killerzellen (Mördern) ausgebildet worden. Sie legen sich neben kranke oder infizierte Zellen und bringen sie um. So wirken sie z.B. gegen Krebs und Viren.
Andere wurden Helferzellen. Sie regulieren den überaus komplizierten Einsatz der verschiedenen Immunzellen.
5% MM töteten in einem Versuch die Hälfte aller Parasiten in dreißig Minuten. So etwas kann KM nicht! Deshalb hilft MM auch bei vielen Infektionen, wenn man sie äußerlich als Medikament aufträgt.
Spezifische Abwehr durch Moleküle (?humoral?)
Wieder eine andere Gruppe von weißen Blutkörperchen ist ausgebildet worden, Eiweißketten (Antikörper) zu bilden. Aus je zwei kurzen und zwei langen Ketten werden gabelförmige Moleküle gebildet, wie eine Vorlegegabel mit zwei Zinken nur. Aber diese zwei Zinken sind etwas ganz Besonderes. Jeder der beiden gleichen Zinken kann nämlich nur einen ganz bestimmten Feind aufspießen. Am Anfang einer Infektion passt der Feind noch recht schlecht auf die Gabel, aber die Zellen lernen und machen immer besser passende Zinken. Sie lernen und passen sich an. Haben sie einmal einen Erreger bewältigt, so werden immer ein paar Zellen mit passenden Antikörpern aufgehoben, falls der Feind wiederkommt. Hieraus resultiert z.T. lebenslange Immunität.
Bekommt eine stillende Mutter einen Schnupfen, so steckt sich der Säugling häufig nicht an, weil ihm die MM die passenden Antikörper schon mitliefert. - Bekommt der Säugling zuerst den Schupfen, so muss sich erst die Mutter bei ihm anstecken. Nach etwa zwei Tagen ist die Infektion angewachsen und die Mutter bildet genug Antikörper, um dem Kind schnell zu helfen. Die Erkältung des Säuglings ist dadurch sehr kurz.
Eine Untergruppe der Antikörper (sIgA) besteht aus je zwei an den Griffen zusammengebundenen Gabeln. Diese Moleküle werden bevorzugt in Körpersäfte ausgeschieden. In MM erreichen sie unglaublich hohe Konzentrationen. Am ersten Tag sind 20-50mg in einem ml Kolostrum (in einem Liter wäre das ein Esslöffel voll). Die Menge nimmt danach ab, steigt aber auch wieder an, wenn weniger Milch gebildet wird.
SIgA bildet im Darm und in anderen Körperöffnungen eine Schutzschicht gegen Bakterien und Gifte. Außerdem fördert MMsIgA die sIgA-Bildung des Säuglings selbst.
Einige Zellen haben auf ihrer Oberfläche Moleküle, mit denen die Griffe der Antikörpergabeln festgehalten werden können. So halten Mastzellen IgE-Antikörper fest. Kommt dann ein Feind der zu dem IgE passt, so setzt die Mastzelle eine große Menge Histamin frei. Der Feind wird festgehalten und bekämpft.
Wenn das Abwehrsystem des Körpers nicht richtig trainiert ist, werden auch falsche Dinge von Antikörpern als Feind erkannt. Das führt zu Atopien (Allergien, Asthma und Neurodermatitis) und Autoimmunerkrankungen.
Unspezifische Abwehr durch Moleküle
Es gibt eine Menge solcher Faktoren, drei seinen hier vorgestellt.
Laktoferrin : Etwa 20% des MM-Eiweißes bindet Eisen. Da Bakterien Eisen zum Wachsen brauchen, können sie sich in roher MM nicht entwickeln. Ein Liter MM enthält zu Anfang 6 g Laktoferrin, im 5. Monat immer noch 1,8g.
Lysozym: Dieses Eiweiß, das auch in Schweiß, Speichel und Tränen vorkommt, zerstört Bakterienwände. MM enthält 3000 mal soviel Lysozym wie KM. Frühgeborenenmilch hat noch ein Drittel mehr. Nach einem Jahr Stillen ist die Konzentration wieder so hoch wie im Kolostrum, aber die höchst Menge wird erst nach 25 Monaten erreicht!
Bifidusfaktor: Dieser Kohlenwasserstoff begünstigt das Wachstum von Lactobacillus bifidus. Diese Bakterien bilden zu über 95% die ?Bifidoflora?, den gesunden Bewuchs des Säuglingsdarmes. (Leider wird dieser durch Antibiotika dauerhaft gestört.)
Kolostrum ist sehr reich an bioaktiven und immunologischen Faktoren, deshalb ist ein paar Tage Stillen besser als gar nicht. Schon die gelbliche Färbung im Unterschied zur bläulichen reifen MM verrät die Unterschiede. Manchmal beginnt die Laktation erst 2-4 Tage nach der Geburt. Das ist normal!
Aus diesem Text sollte eigentlich zu erkennen sein, dass es keine wirkliche Alternative zur Muttermilch gibt und geben wird. Nichts ist schöner als gesunde und intelligente Kinder, und das schafft die Natur gratis ganz von alleine.

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Eva,
vielleicht war meine Tochter da eher die Ausnahme. Ich habe Dinah 13 Monate gestillt (da natürlich nicht mehr voll) und sie hat, seit sie 6 Monate alt war, durchgeschlafen.
Wie lange ich stille, mach ich nicht von irgendwelchen Studien und Kinderarztratschläagen abhängig, sondern davon, wie lange mein Kind es möchte. Emil ist jetzt 6,5 Monate. Bis vor 1 Woche wurde er voll gestillt. Ich musste mir auch schon vor Wochen von meiner KÄ anhören, ich solle doch zufüttern, aber weder mein Sohn noch ich hatten Lust dazu.
Bei uns war das Problem, dass Emil jetzt in die Krippe geht und ich dann mittags nicht mehr verfügbar bin. Mittlerweile geht es mit Brei ganz gut, die halbe Mahlzeit gibts mittags Brei, dann wird gestillt. Ansonsten stille ich noch voll und werde so lange stillen, wie mein Kind das möchte.
Übrigens habe ich neulich gerade einen Beitrag gelesen, dass Stillkinder längst nicht so oft irgendwelche Schmusetiere, -decken etc. brauchen.
Ich glaube, es gibt zu jeder Theorie eine Studie, also mach am besten das, was dein Sohn und du möchten.
LG Jula

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo,
ich kann mir das gut vorstellen. Für mich gibt es keinen Grund, an dieser Aussage deines Kinderarztes zu zweifeln!
Wenn du dein Kind ausschließlich stillst, wird es keinerlei andere Nahrungsaufnahme kenne und gererell nach dir verlangen, weil niemand anders MuMi hat. Und wenn Moritz nichts anders kennt und anfängt zu fremdeln, dann ist es logisch, dass er NUR nach dir verlangt!
Deshalb würde ich deinem KiA vertrauen und wenn es für dich und natürlich auch für Moritz in Frage kommt, anzufangen, Beikost zu füttern.
Du sollst und kannst ja weiterstillen und einfach ein oder zwei Mahlzeiten durch Brei ersetzen.
Natürlich musst du das selbst entscheiden, aber ich finde es nett, dass sich dein Kinderarzt um deinen nächtlichen Schlaf Sorgen macht ;-)
Und das radikale Stillerinnen dir natürlich raten, undedingt 6 bis 12 Monate vollzutsillen, ist auch logisch... die finden alles andere Quatsch!
LG sandra

Meinung einer "Radikal-Stillerin" *lol*

Hi Sandra!
Nettes Wort, muss mir mal einen Button machen lassen und an die Jacke heften *fg*. Ich denke, du zählst mich zu dieser Gruppe, da ich Nico 22 Monate gestillt habe.
Ich persönlich denke, dass die wenigsten Kinderärzte Ahnung vom Stillen haben. Außerdem finde ich es gut, dass Eva den Ratschlag ihres Kinderarztes durchaus kritisch betrachtet. Nicht alles, was Ärzte raten, ist sinnvoll, richtig und gut durchdacht. Vor allem, wenn es Randgebiete ihres Wissen betrifft wie Stillen, Schlafen oder Kindererziehung. Ich würde nie meinen Arzt fragen, was ich machen soll, damit Nico oder Jule durchschlafen, wenn es nicht ein medizinisches Problem ist. Genauso wie ich denke, dass Kinderärzte nicht das ultimative Rezept für den Umgang mit Wutanfällen haben.
Verstehst du, was ich meine? Kinderärzte sind weder Ernährungsspezialisten noch Fachmänner in Kinderpsychologie (die wenigsten jedenfalls), von daher würde ich immer mehrere Meinungen einholen, mit meinem persönlichen Gefühl vergleichen und dann entscheiden.
Außerdem lies mal bei den "Radikalstillerinnen" nach, die auf diese Frage geantwortet haben. Keine von denen rät, das Kind UNBEDINGT so und so lange zu stillen. Lies mal Utas Text, der ist prima!!!
LG Janet

nochwas

Meine Frauenärztin hatte mir damals, als Nico 10 Monate alt war, geraten, unbedingt zum 1. Geb. hin abzustillen mit der Begründung, dass die Kinder sonst ständig und überall stillen wollen würden und von allein den Pulli hochschieben - das wäre ja ganz ganz schrecklich.
Nico hat das nie gemacht :-). Es war einfach gar kein Problem ihn zu vertrösten.
Also nicht einfach blind alles machen, was Ärzte raten!
LG Janet

Re: Meinung einer "Radikal-Stillerin" *lol*

Hallo Janet,
wollte dir eigentlich schon mal schreiben, als ich in deinem Profil gelesen habe, dass du 22 Monate gestillt hast. Heißt das, du hast voll gestillt oder schon mit Essen? Ersteres kann ich mir kaum vorstellen, wenn dem so ist, wie funktioniert das? Zweiteres sehr wohl. Unsere Nachbarstochter ist jetzt zwei Jahre und bekommt auch noch die Brust. Ich war ja eigentlich schon nach 1,5 Monaten und mehreren Brustentzündungen (mit Antibiotikagabe) knapp dran abzustillen, habe es, im Nachhinein gesehen Gott-sei-Dank nicht getan und bin mittlerweile eine begeisterte 'Stillerin', die sich vorstellen kann, das durchaus länger zu machen, natürlich mit Beikostgabe - aber erst mit sieben Monaten. Wie machst du es, wenn du mal für ein paar Tage fortbist, oder ist das nie vorgekommen? (Soll/möchte Ende Jänner 2005 zu einem Kurs nach Prag) Abpumpen möchte ich nicht unbedingt - hat bei mir die Brustentzündungen begünstigt.
Huch, ist ja jetzt lang geworden.
LG Tina

@ Tina

Hi Tina!
Das kann ich im Profil nochmal klarstellen, danke. Mir war nicht klar, dass man das missverstehen könnte :-).
Ich habe Nico 6 Monate vollgestillt und dann mit Brei angefangen. Er hat aber sehr schnell schon bei uns am Tisch mitgegessen. Essen war nie ein Problem bei ihm. Ich habe ihn also zusätzlich gestillt, die letzte Mahlzeit war dann fast nur noch nachts.
Ich war nie ein paar Tage fort, das wäre mit Nico nicht gegangen und geht auch heute noch nicht (er ist fast 3). Er geht gern mal tagsüber zur Oma oder ist mit dem Papa unterwegs, aber zum Kuscheln und Trösten geht es absolut nicht ohne mich. Und nachts braucht er mich auch noch so gut wie jede Nacht - auch ohne stillen. Beim Papa gibt's nur ordentlich Geschrei, das geht gar nicht.
Aber da ist jedes Kind anders.
LG Janet

Re: @ Tina

Hi Janet,
na eigentlich ist es nicht so falsch zu verstehen, ich bin nur stutzig geworden, weil du ja schreibst, dass ihr manches anders macht, aber 22 voll stillen wäre mir dann doch zu anders vorgekommen ;-)
Tja, ich weiß ja auch noch nicht, wie das so geht. Am liebsten würde ich sie mitnehmen, aber ich befürchte das geht nicht.
LG Tina

Re: @ Tina

"Am liebsten würde ich sie mitnehmen, aber ich befürchte das geht nicht."
Vielleicht mit einer Betreuungsperson, die dann aufpasst, während du eingespannt bist? Aber dann bist du wenigstens dazwischen da und morgens und nachts...
LG Janet

Re: @ Tina

Tja, ist wohl nicht so leicht, habe ich aber auch schon überlegt. Ist ein internat. Kampfrichterkurs, der alle 4 Jahre stattfindet und der vom Verband gezahlt wird und das ist dann mit Begleitperson alles kompliziert. Leider sind bei uns die Funktionäre noch nicht so flexibel, was Mutter mit Kind anbelangt :-(
LG Tina

Danke, hab mir verkniffen was dazu zu sagen ;-) LG

@ JaneS

Hallo Janet,
ich habe auch nicht gesagt, dass alles was Kinderärzte sagen, Gesetz oder richtig ist.
Man leider alles hinterfragen, sich selbst schlau machen. Jedoch kann ich die Argumenation von dem KiA verstehen. Für mich gibt das Sinn! Und da der kleine Moritz mit seinen 5 Monaten schon Beikost bekommen könnte, kann sie es ja ausprobieren.
Kinder sind scheibar immer Streithema Nr. 1. Jeder sieht es anders, egal ob es ums Stillen, Erziehung, Impfen oder Schulmedizin/ Homöopathie geht.
Nun, und zu Uta kann ich leider gar nix mehr sagen *lach*- möchte ich auch nicht, mache mir sonst wahrscheinlich Feinde!
LG sandra

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo,
ach, seit wann wird denn ploetzlich Aerzten vertraut ? *sarkastisch grins*
Im Ernst: siehe auch meinen Beitrag (dann muss ich es nicht nochmal tippern ;): http://kind.qualimedic.de/Q-5950489.html
- ich habe meinen Sohn problemlos an Beikost gewoehnt, obwohl vollgestillt.
- mein Sohn hat nie besser geschlafen als zu den Zeiten des Vollstillens
- man muss keine radikale Stilerein sein, um 6 Monate Vollstillen zu raten. Dazu reicht wissenschaftlich- medizinische Evidence ;) Ausserdem das Studium der *aktuellen* Empfehlungen, im uebrigen auch der Fachorgane fuer Paediatrie (sollte man als Kinderazt kennen ?!)
Oben erwaehnten positiven Erfahrungen meinerseits mit Einfuehrung der Beikost haben natuerlich keine Allgemeingueltigkeit.
Aber ebenso wenig wie die dargestellten moeglichen negativen Auswirkungen wie vom Kinderarzt dargestellt.
bezueglich ernaehrung empfehle ich uebrigens waermstens folgendes Forum: http://kind.qualimedic.de/Forum-4005.html
Die Moderatorin dort bezieht sich auf aktuelle Empfehlungen des Instituts fuer Kinderernaehrung, Dortmund.
(auch im Internet zu finden)
LG; Karen

haha, nettes Wort!

Hallo Sandra,
ein sehr nettes Kompliment!
Die Frage ist aber auch, ob eine Frau, die sich für ein Kind entscheidet (es wohlmöglich sogar wünschte?), nicht auch eine enge Bindung in einer "Fremdelphase" aushalten kann?
Daneben wüsste ich gerne, ob der KiA weiß, dass nicht alle Kinder (ausgeprägt) fremdeln?
Und gerade Stillkinder ein gutes Urvertrauen haben (was sicher nicht am Stillen allein, sondern in der gesamten Umgangsform, die Radikalstillerinnen, Tragemamis, Auchnachtsaufsteherinnen -oder wie du sie auch nennen magst, wohl so an sich haben, liegt).
Wenn ein Kind mit 5 Monaten Beikost MÖCHTE, bin ich ganz bestimmt nicht so eine, die darauf besteht, dass es aber nicht darf!
Aber einem Kind, das noch nicht beikostverlangende Anzeichen zeigt, sollte sicher nicht dazu gebracht werden, weil Mama um ihre Nächte fürchtet oder gar ein KiA (hat er selber Kinder???) es mal wo gelesen hat ... !
Aber ist schon nett, zu erfahren, was du so von uns denkst.
Liebe Grüße
Katrin

so so

Hallo,
was denke ich denn von euch?
Ich habe einige Damen jetzt "kennengelernt", die Frauen, die abstillen wollte, weswegen auch immer, partout dazu bringen wollten, es nicht zu tun! Und zwar mit Worten, die teilweise vorwurfsvoll klangen und mit einer handvoll Stilltexte. Wird gesagt, man wolle abstillen, dann heißt es immer wieder "Warum denn nur?" "Bitte nicht, stillen ist das einzig Wahre".
Frauen, die andren Frauen alles ausreden wollen, was mit abstillen oder nicht-stillen zu tun hat, sind für mich radikale Stillerinnen. Die, wenn sie lesen, ein Kind bekommt schon im 5. Monat Beikost, die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und "Ach nicht doch!" sagen. Die Frauen, wenn sie nicht stillen wollen, schon fast als Rabenmutter hinstellen.
Ich habe schon mal geschrieben, dass dem Kinderarzt nicht jedes Wort geglaubt werden kann/sollte und alles für bare Münze genommen werden kann. Aber das mit dem Fremdeln und Stillen kann ich mir gut vortsellen.
Das war doch alles, was ich geschrieben habe. Außerdem ist es doch wohl nicht unwahr, dass "radikale Stillerinnen" anders eingestellt sind zum Thema Beikost/ Flaschennahrung/ Abstillen, oder nicht?
Das war weder eine Beleidigung noch ein Angriff! Also was soll diese Diskussion?
LG sandra

Re: so so

Hallo Sandra,
ich denke das Thema Abstillen ist schon ein Problem in unserer Gesellschaft!
Also wenn jemand nicht (mehr) stillen möchte (warum auch immer), ist das schade, aber ihre Sache!
Ich würde zwar raten, das ganze gut zu bedenken, aber nicht weiter reinreden wollen.
Aber die allermeisten (hier und woanders) schreiben (sagen) nicht, ich will abstillen, weil ich ...
sondern, weil Schwiemu sagt, der doc meint, die Freundinnen kichern, die Nachbarn gucken ... ach was weiß ich, kann man ellenlang machen die Liste.
Verstehst du, was ich meine?
Die Entscheidung zum Abstillen sollte, wenn schon nicht vom Kind dann doch wenigstens von der Mutter ausgehen, nicht von einem Dritten, ... .
Ich bin sicher, dass keine Stillerin die Händ eüber den Kopf zusammen schlägt, wenn ein Kind mit 5 Mo Beikost bekommt! Aber es ist Quatsch einem Kind, das noch nicht beikostreif ist, dieses einzutrichtern (und zu fragen , wie der Brei denn nun doch noch ins Kind geht!), egal, ob es nun 4, 5, 6, oder x Mo ist!
Keine Mutter, die nicht stillt, ist eine Rabenmutter (weißt du eigentlich, wie echte Rabenmütter mit ihren Kindern umgehen?)!
Da gibt es ganz andere "Vergehen"!
Aber wenn eine Mutter stillen möchte, sollte doch auch keiner (auch kein doc) unnötige und dazu nicht erwiesene Ratschläge geben, oder?
Ich weiß nicht, ob es wissenschaftliche Untersuchungen über Stillen/Fremdeln gibt. Aber ICH kenne diverse Kinder gestillt und nie oder kurz gestillt und sie verhielten sich völlig unterschiedlilch im Fremdeln!
Da spielt viel mehr mit rein, was für ein Typ ist das Kind, wie sich die Eltern geben, welches (Ur)Vertrauen hat das Kind, welche Erfahrungen (mit Fremden) hat es gemacht? usw.
Aber bloß am (Nicht)Stillen liegt es nicht!
Ob radikale Stillerinnen anders eingestellt sind.
Hmm, ja, ich denke, sie sind natürlicher eingestellt.
Andere Frauen lassen sich evt. mehr durch ihre Umgebung (also auch unsere Kultur!) beeinflussen, als es radikale Stillerinnen tun.
Wäre doch einfach schön, wenn jeder mehr auf sein Bauchgefühl hören würde, und dann entscheidet, statt zu horchen, was die anderen (doc, Oma, Freundin ...) sagen.
Ich bin sicher, dass auch das Bauchgefühl bei den Müttern völlig unterschiedlich ist - je nach ihrer privaten Situation eben. Aber es ist dann eine Entscheidung, die durch sie selbst entstand ...
Leider ist Stillen zwar im "Aufwärtstrend" aber es gibt immer noch soooooooooooooooo viele "er wird nicht satt, klar dass sie noch nicht durchschläft, jetzt muss aber was richtiges zu essen geben ..."
Das ist schon schade und Ausschlag für manches Ende einer (glücklichen) Stillbeziehung ...
Liebe Grüße
Katrin

Re: Ratlos: Kinderarzt r?t zu Beikost..

liebe eva,
also in meinen sohn haette ich in dem alter nichts
reinbekommen.ich biete ihm etwas zu essen an,seit er
6mon alt ist.und er verlangt erst jetzt etwas groessere
mengen (13mon).anbieten ist mein job,essen (oder
nicht) ist seiner.wir stillen immer noch-auch nachts.und
ich wage zu behaupten,dass er bis auf zeiten in denen
er krank ist,zahnt oder einen entwicklungsschub hat
nicht mehr aufwacht als andere kinder auch.bei uns
gibt es halt statt flasche,nuckel,schmusetier oder was
weiss ich die brust-und weiter schlaeft er.
achso..und er fremdelt fast gar nicht.er fuehlt sich bei
saemtlichen nachbarn wie zu hause:-)))
lg,sylvi

Vielen Dank für eure Antworten!!!....

....ich lasse mir das jetzt mal durch den Kopf gehen.
Bis Ende des 5. Monats stille ich jetzt auf jeden Fall weiter.
Und ich denke dass es evtl. auch ausreicht wenn mein Mann mal MuMilch mit dem Fläschchen füttert.
Dann ist das Kind auch zeitweise weg von der Brust.
lg Eva + Moritz

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo,
es gab einen Beitrag bezueglich Kinderernaehrung in einem der Fachzeitschriften fuer Paediatris, ich glaube, der war von 2002. Und auch in aktuellen Lehrbuechern geht der Trend zum spaeten Beikostbeginn, fruehstens nach dem 5. noch besser nach dem 6. Monat.
Dass es sicher besset ist, erst nach dem 4. Monat anstatt schon im 2. Monat (auch das gibt es!) Beikost zu fuettern, duerfte klar sein ;) Noch besser (siehe auch Empfehlungen der WHO) ist es erst nach dem 6. Monat etwas anderes als Michnahrung zu fuettern.
Das mit den 6 Monaten zum Schutz vor Allergie ist sicher nicht 20 jahre alt, sondern im Gegenteil recht neu und vor allem immer noch aktuell.
- nicht alle Gemueseglaeschen sind ok. Vor allem nicht die gemischten mit den BEKANNTEN potentiell allergen wirkenden Gemuesesorten. kein Kind braucht mit 6 Monaten Tomaten. Die kann es sein ganzes Leben lang noch essen. Und Geschmacksverstaerker, Aromastoffe, Sahne etc. sind auch nicht vonnoeten.
- die Fleischmenge ist quantitativ meist zu wenig
- Kuhmilch ist im uebrigen in ziemlich vielen gemischten Glaesche, di eje nach Firma sogar schon nach dem 6. Monat angeboten werden
- auch mit dem glutenfrei bis zum 6. Monat halten sich nicht alle Firmen dran. Man muss ernaehrungsphysiologisch schon ziemlich fit sein, um die Unterschiede auseinanderzuklaemuesern (dat war glab ich recht koelsch ;)
Summasumarum: Wenn Du 6 Monate voll stillen willst, tu das. Wenn Dein Sohn das ebenso will, dann erst recht. Auch gerne ueber den 6. Monat hinaus.
Er wird schon irgendwann Pommes haben sollen ;)
Dass es unbedingt schwierig sein MUSS, Vollstillkinder zu "entwoehnen" entbehrt auch jeder Allgemeingueltigkeit. Mein Sohn war - als er soweit war - jeglichem neuen Brei nach einigen holprigen Anfangsversuchen - sehr aufgeschlossen.
Vielleicht lag es - und liegt es auch heute noch - am Selbstkochen *arrogantes Grinsen der Hobbykoechin* ;)
LG, Karen (mit Moritz, 2,2 Jahre)

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo,
also ehrlich gesagt, sowas schockt mich ja nun doch.
Ein KiA der Prostillen ist, und dann das sagt?
Sorry.
Wenn du dein Kind so lange stillst, wie es möchte, dürfte die Entwöhnung ohne Schreienlassen klappen ;o)
Überleg es dir gut!
6 Mo vollstillen und (mind.) zwei Jahre weiterstillen wird von der WHO empfohlen.
Ob nun Allergien/ND oder was sonst, was sprichtgegen eine enge Mutter-Kind-Bindung?
Meinen Sohn habe ich 22 Monate gestillt, fast 10 davon voll.
Er hängt nun wirklich nicht an meinem Rockzipfel! Im Gegenteil, wo was los ist, geht er hin ...
Auch als er noch Stillkind war!
Und mit noch nicht mal drei Jahren zieht er es vor, ALLEIN zu hause zu bleiben, weil er fertig puzzeln will!
Das klingt nicht gerad enach verhätschelt ;o)
Liebe Grüße
Katrin

Re: Ratlos: Kinderarzt rät zu Beikost..

Hallo Eva!
Ich habe Rebecca 7,5 mon vollgestillt.Mit 6 mon Beikost angeboten,klappte ein paart tage,dannverweigerte sie alles.Nun mit 9 mon klaut sie alles was sie an essbarem herumliegen sieht,sie versucht sogar den vorratsschrank zu öffnen:-)Und das obwohl sie 5-6 Stillmahlzeiten hat:-)Klammern tut sie auch bei meinem Mann,und der hat keine "Milchbrüste" sondern Butterbrote o.ä.:-)
Ich hab nicht vor Rebecca irgendwann schreiend zu "entwöhnen",sondern wenn sie sich nicht selbst abstillt irgendwann,dann hat sie früher oder später genug sprachliches Verständnis sollte ich mal nicht mehr stillen wollen!Mein Kinderarzt empfiehlt übrigens 2 Jahre stillen,nicht voll,also schon Beikost mit 6 mon!
LG petra
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