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Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Gestern nachmittag auf dem Spielplatz entstand folgende Siuation:
Es war bereits fast 17.30, Marta und ihr bester Freund A. hatten einen langen Kita-Tag und einen schönen Nachmittag mit Eisessen, Schaukeln usw. hinter sich, die ersten Müdigkeitsanzeichen machten sich bemerkbar. Sie saßen gemeinsam im Sand und spielten mit dem Buddelzeug eines anderen Kindes. A. ist ein eher behäbiger, sehr freundlicher und großzügiger kleiner Junge, der sich, ausser beim Fußball, nicht gern bewegt. Marta ist sehr beweglich, übermütig und immer auf Achse, manchmal haut und schubst sie auch, im Gegengewicht ist sie aber auch sehr liebenswürdig und freigiebig anderen Kindern gegenüber.
Anton bot mir *Kaffee* aus einer Sandform an, die ich nah, daraus *trank* und beiseite stellte. Marta ging hin und schnappte sie sich. A. fing an zu brüllen, Marta rannte ein paar Schritte davon. A~s Mutter sagte: "Los, nun hol dir die Form doch zurück!" A. tappe also auf marta zu, die schrie" Nein! Meine!" und ihn schubste. A. fiel hin und schrie/weinte - vor lauter Frust. Unisoni riefen wir: "Nein, Marta, du sollst nicht schubsen!"
Marta bekam ganz große Augen, warf mir einen (unsicheren?) Block zu und ging zu A. hin, um ihm das Förmchen wiederzu geben. Sie lächelt mir (schüchtern?) zu - A~s Mutter lobt Marta.
Ende der Situation.
Ist das gerecht? Ich war unzufrieden mit mir und auch mit A~s Mutter. Warum stiftet sie ihren Sohn, der allerdings meistens den Kürzeren zieht, dazu an, Marta etwas wegzunehmen? Und ich will Marta nicht zum Bravsein erziehen, ich finde zwar auch, dass sie nicht schubsen sollte, aber es wäre *natürlicher* gewesen, wnen sie das Förmchen nicht zurückgegegben hätte (damit wir nicht schimpfen!), sondern z. B. damit weggelaufen wäre.
Mich hat die Situation nachdenklich gestimmt und ich denke, ich sollte mich mal mit A~s Mutter darüber unterhalten. Warum darf ein Junge etwas, ja wird sogar zu etwas ermutigt, das einem Mädchen verboten wird?
Wie seht ihr das? Was wäre eine *pädagogisch sinnvolle* Handlungsweise gewesen?
Sowas ist ja nicht zum ersten Mal passiert...daher nehme ich das auch recht ernst -
Freue mich über eure Antworten-
lG Carolin
Bisherige Antworten

und ein Päckchen Rechtschreibung dazu...

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Dem Kind klarzumachen dass schubsen nicht ok ist, finde ich schon wichtig - und Marta hat das Förmchen ja dann von sich aus zurückgegeben, und nicht, weil ihr das von ihr verlangt habt. Dass sie so auf das Schubs-Verbot reagiert kann ja keiner ahnen ;-)
Ich hätte sie wahrscheinlich gebeten, das Förmchen zurückzugeben wenn der Junge es unbedingt behalten wollte, aber natürlich hätte ich nicht den Jungen aufgefordert, es ihr wieder wegzunehmen, das ist ja unlogisch.
Julius nimmt momentan ja jedem alles weg, wenn Kinder zu Besuch bei uns sind, und ich versuche ihm schon klar zu machen, dass er den anderen Kindern auch mal was lassen soll, aber er darf z.B. auch festhalten wenn ihm jemand was wegnehmen will.
Ich bestärke ihn aber sicher nicht darin, sich was zurückzuholen, wenn dnn bitte ich das andere Kind, es ihm wiederzugeben und wenn es nicht will, suchen wir einen Kompromiss mit einem anderen Spielzeug.
LG
Doro

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Hallo Carolin,
ich sehe die Situation ein wenig anders: wenn deine Tochter ihrem Freund die Sandform wegnimmt, und er das nicht möchte, dann ist das Wegnehmen nicht O.K. Wenn du hier nicht eingreifst, dann tolerierst du ihr Verhalten und Marta lernt: "Wegnehmen ist in Ordnung".
Dass sich A. die Form wiederholen will, ist doch selbstverständlich. Ich kann nachvollziehen, dass die Mutter dieses Vorhaben unterstützt. Und in meinen Augen ist es das 'Recht' des Kindes, sich etwas Weggenommenes wiederzuholen. Das hat jetzt nichts damit zu tun, dass A. Marta die Form immer wegnehmen darf - er holt sie sich nur wieder. Und das ist etwas anderes, als 'Ersttäterin' zu sein.
Warum willst du Marta nicht zum 'brav-sein' erziehen? Ich verstehe jetzt 'Brav sein' als korrektets sozielaes Verhalten. Was spricht dagegen? Nur weil eineige andere Kinder sich nicht an soziale Verhaltensregeln halten, muss ich mein Kind nicht doch auch noch auf dieser Schiene erziehen.
Lieben Gruß
judie
Lieben Gruß
Judie

Nochmal lesen:

A. bot mir *Kaffee* aus einer Sandform an, die ich nah, daraus *trank* und beiseite stellte. Marta ging hin und schnappte sie sich. A. fing an zu brüllen, Marta rannte ein paar Schritte davon. A~s Mutter sagte: "Los, nun hol dir die Form doch zurück!"
Die Form war also *frei* bzw. stand naben mir -wieso sollte Marta sie sich dann nicht nehmen dürfen?
Find ich unlogisch.
LG Carolin

Re: Nochmal lesen:

Hallo Carolin,
das ist jetzt reine Definitionssache:
wenn A. mit der Form zu Ende gespielt hat, ist sein Verhalten nicht O.K.
Bei uns kommt dieses Essenzubereiten auch häufig vor. Unsere Kinder geben uns in den Formen zubereitetes Essen. Wenn sie uns die Formen geben, heisst dieses aber nicht, dass sie damit schon zu Ende gespielt ahben, sondern nach dem Aufessen geht es wieder von vorne los. Vielleicht war es bei A. ebenso, und sein Spiel war trotz Abgabe der Form an dich, noch nicht beendet.
Lieben Gruß
Judie

da schließe ich mich mal Judie an

das ist immer so eine Sache, das kenne wir sicher alle als Mutter.
Ich denke, der Junge war noch nicht fertig damit zu spielen und da kann ich es gut nachvollziehen, daß er sich das Spielzeug wiederholen wollte.
Ich finde es viel viel schlimmer, wenn es immer heißt, los gib dem anderen Kind auch mal das Spielzeug ab oder gib dem anderen Kind das jetzt ! Das finde ich viel schlimmer, denn warum sollte ein Kind, auf Befehl ! etwas abgeben von seinen Sachen, vielleicht noch das Lieblingsteil, da sehe ich immer rot.
In der von Dir beschriebenen Situation denke ich, wäre ein "Tausch" angebracht gewesen, versuchen kann man es ja mal. Marta hat sich ihrs zurückholen wollen, der andere wollte damit weiter spielen...wenn man sich aber jetzt bei jedem Pups daneben setzt als Mutter, dann hat man wohl ziemlich viel Langeweile ;-) Wollte damit sagen, daß es doch immer so wieder vorkommen wird und man den Kinder sicher das Fehlverhalten aufzeigen sollte aber nicht von den Kindern mit 2 Jahren erwarten, daß sie sich wie große Kinder benehmen !
Gruß Maja

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Hallo Carolin,
also ich halte mich bei solchen "Streitereien" generell raus, es sei denn, Torben schubst oder haut oder tut weh, durch Werfen von Sand o.ä.
Ich hätte mich genauso wie du verhalten und finde es auch okay.
Die Kinder müssen das unter sich klären.
Das die andere Mutter sich eingemischt hat, finde ich nicht richtig, würde ich aber einfach ignorieren.
Vielleicht wäre es sinnvoll, generell zu besprechen, wie Ihr in Zukunft verfahren wollt, denn da Anton ja der beste Freund von Marta ist, werdet Ihr noch häufiger solche Situationen erleben.
Meine Kinder sind beide im Kinderclub, und sicherlich ist es so, dass mal meine und mal die anderen Kinder den Kürzeren ziehen.
Das ist normal, und ich denke, dass sie im Club auch erst dazwischen gehen, wenn es wirkich unfair wird - schubsen, hauen, beissen, so etwas eben.
Mach dir nicht zuviele Gedanken, im Grunde kannst du doch stolz auf Marta sein, sie hat die Situation doch gut geregelt.
Das Wiedergeben des Sandförmchens könnte man ja als Entschuldigung fürs Schubsen werten (Torben muss immer Ei machen und Entschuldigung sagen).
VlG, Nic

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

hm, schwer zu sagen. manchmal sag ich jonas dann halt, daß er das wieder demjenigen zurückgeben muß, der davor damit gespielt hat oder wenn ihm sowas passiert, sag ich manchmal er soll sich's halt nicht abnehmen lassen. kommt ganz auf die situation an + meine laune! lg coko

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

hallo caro,
möchte denn a's mutter, dass er durchsetzungsfähiger wird oder animiert ihn
deswegen, sich für sich selbst einzusetzen?
dass a sein förmchen zurück will, kann ich verstehen, denn vielleicht hatte er
noch nicht zu ende gespielt. aber dann wäre es an ihr - oder dir - gewesen,
einen lösungsvorschlag, wie zb tauschen, aufzuzeigen. dass marta sich
wehrt, ist ok, dass sie schubst natürlich nicht. doch das, finde ich, ist nur an
dir zu sagen, nicht an der anderen mutter. und - marta hat das förmchen von
sich aus zurückgegeben, nicht weil sie musste. also wurde sie auch nicht für
ihr 'brav-sein', sondern vielmehr für ihre kooperationsbereitschaft gelobt.
hat es nicht eher mit der verschiedenheit der charaktere als mit dem
geschlecht zu tun? a muss man in einer auseinandersetzung etwas antreiben,
marta etwas bremsen?
ich hätte erstmal nicht gehandelt und erst eingegriffen, wenn ich gesehen
hätte, dass die kinder wirklich keine lösung finden. als ansatz funktioniert
tauschen auch in dem alter schon sehr gut.
lg anna, dauernder schiedsrichter zwischen amon und aila *augenroll*

@Anna

Ja, was Du schreibst, klingt plausibel - Marta muss öfter mal gebremst werden. Wenn A etwas wegnimmt, ist das aber ok, marta nimmt das hin- da greift keiner ein. ich will sie einfach nicht zu sehr fodern oder in eine Richtung drängen nach dem Motto: sei lieb, dann hab ich dich auch lieb und alle mögen dich.
So in etwa.
Lg carolin

Re: @Anna

ich kann deine bedenken/ängste verstehen. aber du forderst von ihr ja nicht
ein gehorsam und sagst oder zeigst ihr dann, wie lieb du sie hast. zwischen
'das hast du gut gemacht' und 'ich habe dich lieb' liegt für mich ein grosser
unterschied. auch - und das merke ich jetzt bei meinen zwei sehr
unterschiedlichen kindern - muss man in der erziehung ja auch auf die
eigenheit des kindes eingehen. was bei marta vielleicht heisst, dass du sie
etwas bremsen musst. sowohl amon wie aila sind sehr sehr selbständige,
durchsetzungsfähige kinder - da muss ich bisweilen auch zusehen, dass
andere kinder nicht zu kurz kommen.
ich würde aber dennoch mal mit antons mutter über die situation sprechen.
es hilft sehr, gleicher meinung zu sein. so greifen wir meist erst ein 'wenn es
blutet' - überspitzt gesagt :-).

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Hi Carolin!
So wie du es beschreibst, möchte die andere Mutter wohl, dass A. lernt, sich zu wehren und sich nicht alles wegnehmen zu lassen (was sonst ja häufig vorkommt). Meiner Meinung nach hilft es aber nicht dem Kind dann zu sagen: "Los, hol es dir wieder!" - daraus entsteht nur mehr Streit, klar, letztendlich muss das Förmchen mit Gewalt entrissen werden.
Entweder nehme ich als Mama dann mein Kind an die Hand und zeige, wie man solche Situationen friedlich klärt ("Du Marta, A. hatte noch nicht fertig gespielt, gib es ihm bitte wieder.") oder wir versuchen zu tauschen oder ein gemeinsames Spiel daraus zu machen.
Wir haben hier momentan auch ganz oft solche Streitigkeiten, da es speziell zwischen Jule und einem anderen 2jährigen Mädchen immer Probleme gibt. Ich finde das super super schwierig, da immer beiden gerecht zu werden.
Ich halte nichts davon, die Kids das in dem Alter (!) immer unter sich ausmachen zu lassen, denn dann regiert das Recht des Stärkeren. Friedliches Konfiktlösen muss man anleiten und vorleben, von allein lernen die Kinder es nicht!
Marta hat sich verständlicherweise erschreckt, als ihr beide unisono gerufen habt. Dass sie sich dadurch jetzt "zu" angepasst verhalten wird, da brauchst du sicher keine Sorge zu haben :-).
LG Janet

Re: Gestern auf dem Spielplatz (wirklich lang!)

Hallo Carolin,
also ich ermutige meine Tochter inzwischen auch sich die Sachen die ihre Schweter ihr weggenommen hat zürück zu holen. Nur so kann sie lernen sich durchzusetzen. Ihre Zwillingsschwester nimmt ihr ständig was weg und die ganze Zeit hat sie nur gebrüllt dann aber nachgegeben. Und du schreibst ja selbst, dass A meistens den Kürzeren zieht. Da kann ich seine Mutter verstehen, dass sie ihn ermutigt seine Sachen zu verteidigen.
Wenn er allerdings, wie du sagst, schon fertig war mit Spielen (und das kannst du sicher besser beurteilen, da du die Situation ja miterlebt hast), dann hast du natürlich recht mit dem was du schreibst und Marta hätte die Form behalten dürfen.
Viele Grüße
Tatjana mit Hellen&Sydney
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