Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
da hier viele anscheinend jetzt schon Schnuller für ihre Babys gekauft haben und ich von diesen Dingern gar nichts halte (aber das ist natürlich jedem selber überlassen!), habe ich einmal ein paar Informationen zusammengetragen, die gegen den Schnuller sprechen, insbesondere im Zusammenhang mit dem Stillen. Ich will hier bestimmt niemanden bevormunden oder gar alle verteufeln, die sich für einen Schnuller entschieden haben, aber vielleicht denkt die eine oder andere ja noch einmal darüber danach, wofür der Schnuller eigentlich gut sein soll.
LG Marion mit Lea (brauchte nie einen Schnuller und benutzt auch keinen Daumen) und Malyn (ET-4)
Zum Thema Schnuller
Immer wieder führen Veröffentlichungen zu Verunsicherungen. Ein Schnuller sollte wie ein Medikament genutzt werden mit Nutzen-Risiko-Abwägung. Ohne Zweifel kann ein Schnuller, der als Therapie eingesetzt wird, positive Auswirkungen zeigen, wie z. B. bei Frühgeborene zur analgetischen Wirkung und zur Verkürzung des Krankenhausaufenthaltes, zur Unterstützung der Selbstregulation und beschleunigtes Ausreifen des Saugens bei Frühgeborenen. Genauso wie bei einem Medikament hat der Schnuller positive Wirkungen, wenn er gezielt und indiziert eingesetzt wird. Dies nun aber generell als positive Aspekte des Schnullers für alle Kinder zu bezeichnen, wäre falsch. Deshalb haben wir hier ein Informationsblatt für Eltern eingefügt:
Aktuelles zum Schnuller ? Ein Informationsblatt für Eltern. Entscheiden Sie informiert!
Wussten Sie, dass
- die negativen Auswirkungen des Schnullers nicht unbedingt in den ersten vier Wochen auftreten?
- bei Stillschwierigkeiten diese durch den Schnuller noch verstärkt werden können?
- die Stilldauer ? empfohlen wird auch in Deutschland mittlerweile sechs Monate voll stillen ? verkürzt wird?
- die Kinder ohne Schnuller weniger an Mittelohrentzündungen erkranken?
- es mit Schnuller häufiger zu Kieferfehlstellungen kommt?
- es durch den Schnuller zu einer ungünstigen Mundatmung kommen kann?
- die offene Mundatmung wiederum zu mehr Infekten führt?
- die offene Mundhaltung eine schlechte Körperhaltung und somit Rückenprobleme begünstigt?
- die Kinder deshalb häufiger an Polypen (vergrößerten Rachenmandeln) operiert werden müssen?
- logopädische Behandlungen (Sprachheilbehandlungen) bei Kindern mit Schnuller häufiger nötig sind?
- der Einsatz eines Schnullers über das erste Lebensjahr hinaus die Gefahr einer späteren Sucht erhöht?
- Kinder ohne Schnuller intelligenter werden?
- Kinder, die keinen Schnuller hatten, später besser küssen können?
- Vielleicht möchten Sie nun doch in den ersten 4-6 Lebenswochen ihres Kindes auf einen Schnuller verzichten!
Die Informationen stammen vom BDL (Berufsverband der Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC in Deutschland)
Dies habe ich aus einem anderen Forum, in der Frage ging es darum, ob es durch einen Schnuller evtl. zu Saugverwirrungen beim Stillen kommen kann. Die Antwort ist von einer Stillberaterin der LaLecheLiga:
Das Saugbedürfnis ist nicht bei allen Kindern gleich stark ausgeprägt, doch gerade kleine Babys haben in der Regel ein deutlich über die Ernährungsbedürfnisse hinausgehendes Saugbedürfnis. Wenn die Brustwarzen jedoch weh tun, dann ist in jedem Fall ein Grund zum Eingreifen da. Eingreifen bedeutet aber nicht zwingend, einen Schnuller anzubieten, sondern es heißt, dass unbedingt überprüft werden muss, wie das Kind angelegt ist und wie es saugt, denn beim korrekten Saugen kommt es normalerweise weder zu Schmerzen noch gar zu wunden Brustwarzen.
Es wird dennoch immer wieder Menschen geben, die sagen ?dafür wurden ja schließlich Schnuller erfunden". Doch nicht nur als Stillberaterin ist der Schnuller kritisch zu sehen.
Kein Kind braucht wirklich einen Schnuller. Es sind die Eltern, nicht die Kinder die den Schnuller brauchen und die meisten Babys schieben den Schnuller - vor allem in den ersten Wochen - automatisch immer wieder sofort aus dem Mund heraus. Nicht umsonst stehen in alten Babyratgebern Tipps, wie der Schnuller im Mund des Babys fixiert werden kann oder dass die Mutter den Schnuller solange im Mund des Kindes festhalten soll, bis es aufhört ihn wieder hinauszuschieben.
Beim Schnuller handelt es sich um nichts anderes als um eine Brustattrappe, eine Kopie. Und nun ist es eben so, dass eine Kopie nie wirklich das Original vollständig erreicht und das gilt auch und besonders für den Schnuller. Diese Attrappe kann manchmal sinnvoll und hilfreich sein, wenn sie überlegt und wohl dosiert eingesetzt wird.
Aber Eltern sollten sich auch der Nebenwirkungen des Schnullers bewusst sein:
? Schnuller sind künstliche Sauger und können beim Baby zum falschen Saugen an der Brust führen. Diese sogenannte Saugverwirrung kann ernsthafte Stillprobleme nach sich ziehen.
? Durch Schnuller wird die Zeit, die das Baby an der Brust der Mutter verbringt eingeschränkt, was die Milchbildung der Mutter negativ beeinflussen kann
? Kinder ohne Schnuller erkranken seltener an Mittelohrentzündungen
? Schnullergebrauch kann Kieferfehlstellungen begünstigen
? Schnullergebrauch kann zu einer ungünstigen Mundatmung führen. Eine offene Mundatmung führt zu einer erhöhten Infektanfälligkeit und kann Haltungsprobleme begünstigen.
? Kinder, die einen Schnuller hatten, brauchen häufiger eine logopädische Behandlung
Ein Aspekt, der auch nicht zu vernachlässigen ist, ist, dass Eltern dem Kind den Schnuller zunächst angewöhnen und dann (nach einer mehr oder weniger langen Zeit) wieder abgewöhnen. Das Abgewöhnen des Schnullers kann sehr nervenaufreibend für alle Beteiligten sein. Ein ?schnullerabhängiges" Kind kann in der Nacht sehr oft die Eltern aus dem Bett springen lassen, weil es zum Wiedereinschlafen oder Weiterschlafen den Schnuller braucht und ihn alleine nicht findet.
Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen. Du bzw. dein Partner können das Kind tragen. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt. Ein Tragetuch ist hier von großem Vorteil.
Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Kind das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
Du kannst ein ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Schau auch mal auf die Seite bdl-stillen, dann in der Rubrik Aktuelles auf ?Zum Thema Schnuller" klicken.
Wenn Eltern sich für den Gebrauch eines Schnullers entscheiden, ist es besser, einen Sauger zu verwenden, der möglichst weich und anpassungsfähig ist und im Zahn- und Lippenbereich einen möglichst kleinen Durchmesser hat, um den Mundschluss und die Zahnentwicklung möglichst wenig zu behindern. Eine runde oder flache symmetrische Form ist zu bevorzugen, nicht die abgeschrägte Form. Der Schnuller sollte bewusst eingesetzt werden und bewusst wieder weggenommen werden, wenn das Kind ihn nicht mehr braucht. Er sollte nicht herumliegen oder an der Schnullerkette sichtbar herumbaumeln
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
Suche gerade nach einer Krankheit oder Behinderung, die die Damen von der BDL ausgelassen haben.
Berenielle
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
Schnuller hatte und auch keinen Daumen o.ä. benutzt hat :-)
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
ich finde es gut, daß Du diese Zeilen ins Forum geschickt hast.
Luca hatte auch nie einen Schnuller oder Daumen, ich habe aber auch gestillt, vielleicht lag es daran ?
Bei uns wird es auch keinen Schnuller geben, wozu auch ?
GLG Maja
Dankeschön!
vielen Dank für die interessanten Infos, die wir hier schon mit Erfolg angewandt haben - Florence wollte keinen Schnuller, lieber Stillen (als dass dann leider vorbei war, Flaschesaugen) & Getragenwerden :o) und so werde ich es bei Nr2 dann auch handhaben.
LG + noch 4 schöne Tage!!!
Mélanie ET - 20 & Florence 27,5 Mt
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
Mein Sohn wollte nie einen, obwohl er ihn angeboten bekam. Er ist jetzt 2,5 Jahre und hat niemals Schnuller oder Daumen genommen. Glück gehabt. Vielleicht ist meine Tochter aber anders und zufriedener wenn sie etwas zum Nuckeln hat (ausser zu den Mahlzeiten), dann wird sie einen Schnuller bekommen. Solange die Kiddys nicht dauernuckeln, sehe ich da auch keine "Gefahr" drin. Ich bin nur ein Gegner davon das Kind immer und sofort mit Nucki ruhigzustellen sobald es mal den Mund aufmacht.
LG Mel (morgen 36.SSW)
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
Ich finde es schwierig, Dinge grundsätzlich zu verteufeln und einseitig zu betrachten - für mich ist der Umgang damit entscheidend.
Gruß Esther (35. SSW)
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
Möchte auch was dazu schreiben
Ich würde gerne auch was zu dem Beitrag schreiben. Ich habe 3 Kinder ( 2-4-7). ALLE waren/sind "Schnullerkinder", d.h. in den ersten Monaten war der Schnuller sehr oft im Einsatz. Die Kinder waren ohne oft nicht zu beruhigen. Sicher gibt es zu allen Themen ein Pro und Contra ;-) Aber, trotz Schnuller
- wurde jedes Kind 6 Monate voll gestillt
- zwischen 11 und 12 Monaten abgestillt
- hat keines Zahn/Kieferfehlstellungen erlitten
- bei allen sind die Zähne prima in Ordnung
Alle haben den Schnuller tagsüber etwa bis 1 1/2 Jahre benutzt, nachts habe ich mit knapp 3 Jahren abgewöhnt. Die Jüngste ( 2 3/4 ) benutzt ihn tagsüber noch zum einschlafen.
Also: es muss nicht zu Schwierigkeiten kommen, wenn das Kind einen Schnuller benutzt ;-)
LG,
Nicole
Ja, das sehe ich auch so
LG Maja
Re: Ja, das sehe ich auch so
Sonst gibts den nicht - ach doch, wenn sie zahnt, verlangt sie wehement nach dem Schnuller und dann verweigere ich ihn auch nicht. Ich werde um den 2. Geburtstag mit dem Abgewöhnen beginnen.
Schlimm finde ich es überhaupt nicht! So lange es kein Dauernuckeln ist.
LG, Julie
Re: Einige Anregungen gegen den Schnuller!!!
also ich bin ja der Meinung, dass man nicht zuviel auf diese "wissenschaftlichen" Abhandlungen geben sollte, sondern in erster Linie die Bedürfnisse des Kindes sehen sollte! Meine erste Tochter hat auch die ersten 6 Wochen ihres Lebens keinen Schnuller gewollt, super oder?!?! Wir haben uns dann alle Mühe gegeben, ihr den Schnuller anzugewöhnen, da sie als Schreikind jeden abend 5-10 Stunden gebrüllt hat, weil sie einfach nicht in den Schlaf gefunden hat... und ich denke, dann z.B. sollte man abwägen, ich halle nämlich keine Lust, die ganze Nacht meine Tochter an der Brust hängen zu haben, nur damit sie was zum Nuckeln hat!!! Genauso schlimm fände ich es, wenn sie zur Beruhigung immer ne Flasche bräuchte, dann doch lieber den Schnulli, den sie seit dem immernoch nur zum einschlafen nimmt... und seit sie 3 Monate alt ist, ist das Einschlafen und auch das Durchschlafen überhaupt kein Problem!!
Ich konnte bis jetzt übrigens keine einzige der aufgeführten Nebenwirkungen bei Lara beobachten und würde es auch bei Nr.2 wieder so machen, weil es sich für uns alle bewährt hat!!!
Was ich aber eigentlich sagen will, man sollte eben vor lauter Wissenschaft nicht vergessen, dass jedes Baby ein kleines Individuum ist, dass sich vielleicht gerade nicht in eine allgemeingültige Studie pressen lässt!!! Und nur weil man mal etwas anders macht als von "Fachleuten" empfohlen, wird man bestimmt nicht zur schlechten Mutter...
LG Susanne mit Lara 20 Monate und Paula ET -11
Kann dir nicht wirklich beipflichten
ich war vor der Geburt meines 1. Kindes total gegen den Schnuller, habe daher auch keinen gekauft und meine Tochter hatte die ersten 2 Wochen auch keinen im Mund. Als dann aber die Schreiphase begann - täglich von 5 in der Früh bis um 10 am Abend, unterbrochen von kurzen Erschöpfungspausen (und sie hat immer geschrien, sogar nach dem Stillen!) habe ich mich doch für den "Einsatz " eines Schnullers entschieden. Ich hatte mein Kind stundenlang im Tragetuch (und weiss was es heisst mit Kind im Tragetuch zu kochen, staubzusaugen, abzuwaschen etc.), und sogar im Tragetuch hat sie gebrüllt, wenn ich mal 2 Minuten stehengeblieben bin. Für mich war der Schnuller quasi die letzte Lösung. Inzwischen ist meine Kleine 2 Jahre alt, hat weder schlecht getrunken beim Stillen noch hat sie eine Zahnfehlstellung oder Sprachprobleme.
Ich selbst war auch ein ausgeprägter Schnullerjunky, hatte ihn bis zum 5. Lebensjahr(!) - und musste weder eine Zahnspange tragen, noch kann ich schlecht küssen - und zudem habe ich einen Uniabschluss gemacht...
Bei meinem 2. Kind werde ich - sollte es auch ein Schreibaby werden wohl wieder zum Schnuller greifen. Meine Tochter braucht ihren Schnuller nur mehr zum Einschlafen, und irgendwann wird sie ihn auch nicht mehr bekommen... Den Daumen kann ich ihr ja nur schwer wegnehmen...
Liebe Grüsse
meri (36.SSW)
Hm, gut gemeint aber recht einseitig
Liebe Grüße
Elke, die für den Fall der Fälle schon mal einen Schnuller für Nummer zwei parat hat ;-)
Was soll man dann machen...
Mir scheint irgendwie, es gibt für alle Saugmöglichkeiten Gründe, die dafür und dagegen sprechen!
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