Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
kennt bzw. liest jemand das Buch "Auf der Suche nach dem verlorenen Glück" (Doro ja, das weiss ich). Wie gefällt euch das? Ich bin streckenweise erschüttert und habe ein schlechtes Gewissen Marta gegenüber, die zwar viel getragen wird, aber eben nicht immer und überhaupt...geschrien hat sie ja auch schon...
Was ich ganz besonders bemerkenswert finde, ist die felsenfeste Überzeugung von Leuten im Alter unserer (Groß)-Mütter, die nicht vom Dogma des Verwöhnens abzubringen sind...und mich selbst ertappe ich bei Überlegungen, wie ich Marta das nächtliche Dauerstillen abgewöhnen könnte. Da sieht man mal, was Prägung ausmacht.
Nachdenkliche Grüße
Caro
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
also ich kenn das Buch nicht und ich muss sagen, Louis wird so gut wie gar nicht getragen und ist trotzdem total fröhlich und ausgeglichen. Mit 2 Kindern ist das auch alles nicht ganz so einfach, aber ein schlechtes Gewissen hab ich nicht, ich glaube nicht das Louis diese Rumtragerei fehlt.
Liebe Grüsse
Manu
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Ich habe das Buch während er ersten SS gelesen und fand es damals nicht passend auf unserer kulturelle Gesellschaft. Ich habe es jetzt wieder liegen und noch mal etwas reingelesen. Ich hab mich in den letzten Tagen auch intesinver mit dem Gedanken des "Continuum Concepts" beschäftigt, mich im CC-Forum angemeldet, dort reingelesen etc.
Ich denke, dass man nicht alles übertragen kann. Wir leben nicht wie die Yequana-Indianer und ich denke auch nicht, dass es nur eine einzige Art und Weise gibt, wie es richtig ist mit seinen Kindern umzugehen.
LG Janet
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Würde mich auch interessieren!
LG
Doro
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Auf der gleichnamigen Seite (continuum-concept) gibt es auch zwei Foren (ein offenes und ein geschlossenes). Im geschlossenen Forum geht es tw. aber sehr philosophisch zu. Hinter dem CC steht eben eine richtige Weltanschauung - das ist mir manchmal zu viel :-).
Manche Dinge mache ich anders als von Jean Liedloff vorgeschlagen: Man soll Dinge jeweils nur 1x sagen und nicht groß erklären. Beispiel beim Einkaufen: Kind jammert, dass es nach Hause geht und fragt warum. Die Mutter soll sagen, dass sie nach Hause fahren, "weil es Zeit wäre, nach Hause zu fahren." Punkt. Als wäre das einen unabänderliche Gesetzmäßigkeit, die das Kind zu akzeptieren hat. Das ist nicht meine Art mit meinen Kindern umzugehen.
Die Grundeinstellung im CC zum Kind und viele Aspekte im Umgang mit dem Kind treffen bei mir aber zu. Ich versuche aber nicht, "nach dem CC zu leben"! Das ist für mich keine Philosophie, kein Ratgeber etc. Es ist einfach eine Richtung, in der ich mich wiederfinde und aus der ich Anregungen holen kann. Ich lebe nicht "das CC", sondern ich lebe unsere Familie.
LG Janet
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Na dann werd ich mal bei den CClern reinschaun, bin ja gespannt...
LG
Doro
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Und auch ich war leider schon öfter im Gewissenskonflikt, weil eben viele Leute raten es anders zu machen - das Buch hat mich aber sehr darin bestätigt, dass ich mir NIE wieder von jemandem reinreden lasse, sondern nach meinem Gefühl gehe und nach sonst nix!
Ich finde auch, dass man nicht alles so umsetzen kann wie es die Yequana machen, aber zumindest versuchen kann man es ja - ich wäre übrigens froh gewesen, hätte ich das Buch schon früher gelesen, dann hätte ich Julius noch mehr getragen etc., aber wie gesagt, ich habe zumindest von Anfang an sehr viel auf mein Gefühl gehört.
Für mich ist das Konzept sehr logisch und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Zusammenhänge so sind wie Liedloff sie beschreibt und ich bin ehrlich gesagt traurig, dass es in unserer Gesellschaft so ganz anders gemacht wird (die Beschreibung wie ein Baby sich fühlt das nach westlichen Maßstäben behandelt wird ist wirklich erschütternd, finde ich! Und leider nachvollziehbar...).
Letztens lief übrigens ein Beitrag im Bayrischen fernsehen, der zu weitgehend denselben Schlüssen kam was die Bedürfnisse unserer Babys angeht (hieß glaub ich "Mütter, Väter, Steinzeitbabys").
Wir leben halt nun mal in dieser Gesellschaft und gehören dazu - ich finde aber, man kann ruhig seinen eigenen Weg gehen uns es anders machen!!
Für mich sind die im Buch genannten Zusammenhänge jedenfalls sehr gut nachvollziehbar!
LG
Doro+Julius 19w
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Ich finde das Dogma des Verwöhnens (also besser schreien lassen...) genauso extrem wie das Dogma des immer-herumschleppens-und-sofort-aufnehmens (also nie schreien lassen).
Unsere Kleine weint manchmal, weil sie nicht in den Schlaf findet. Nehme ich sie dann immer wieder auf, dann ist sie erst recht wieder wach. Streichle ich sie ein wenig, rede beruhigend auf sie ein, so schlummert sie bald friedlich ein.
Und immer herumtragen finde ich hier und heute in meinem Tagesablauf einfach zu anstrengend und manchmal auch unpraktisch.
Wie gesagt, ich habe das Buch nciht von a-z gelesen und das sind nur meine spontanen Gedanken dazu.
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
ich lese es, seit Florence unterwegs war, imemr+immer wieder. Es ist zum Heulen, das Buch. Eins chlechtes Gewissen hätte ich aber nicht an Deiner Stelle, denn schon der Versuch, seinem baby mehr zu geben, als in unserer "Zivilisation" üblich, ist doch schon Gold wert :o)
Vieles sehe ich auch als einfach recht schwer durchsetzbar an, eben weil wir andere Strukturen anerzogen und vorgelebt bekamen. Es gibt nur einen einzigen richtigen Weg, der ist nicht nur, einem Buch zu foilgen, sondern auch DICH selbst glücklich zu machen...
LG; Mélanie
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
LG Caro, die das Buch noch gar nicht zu Ende gelesen hat aber von der Beschreibung des verzweifelten "westlichen" Babys ziemlich mitgenommen wurde und das einfach mal loswerden musste
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
zB das ein Kind wie selbstverständlich mitgeht und man sich nicht ständig umdrehen muss um es aufzufordern - sondern es kommt "automatisch" mit. Vorausgesetzt, der Weg passt (keine Strasse/Autos, keine Manschenmasse).
Angepasst an unsere Lebensart gab mir das Buch auf jeden Fall den Mut, es "anders" zu versuchen als mir empfohlen wurde...traurig aber wahr, wie oft ich in den bald 3 Jahren hörte, das wir Florence ja nix Gutes tun mit der Verwöhnerei, wir müssten Loslassen *würg*
Und nun, wo es einige Krisen gibt in der Familie mit anderen Kids (Essstörungen, Autoaggressionen etc pp also nicht nur " Trotzphase") heisst es plötzlich wie gut doch das Kümmern (!!!) den Kindern bekäme bei uns :o( mir kommen oft die Tränen und kann nix ändern.
Zum schlechten gewissen fiel mir gerade noch zwischen drin ein, dass ich es DOCH habe:
Alexis liegt nun im Bett, jetzt zwar mit seiner Schwester, aber ich bin nicht dabei in der ersten Std seines Schlafes, brauche doch auch mal wenige Augenblicke für mich ;o)
LG + schönes Weiterlesen
Mélanie
PS Die Menschen, die einem kleinen Kind Bösartigkeit unterstellen, sind nicht anders geliebt worden als in dem Buch so traurig beschrieben...sie müssten einem doch leid tun?!
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
Marta schöäft auch erstmal allein im Zimmer, bevor wir dann später dazukommen, denn kind-freie Zeit tut auch uns gut. Jaja, die tollen Sprüche immer, aber ihr seht ja, was da Gutes bei der "Verwöhnerei" rauskommt.
LG Caro
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
ich habe mir das Buch jetzt erst bestellt, nachdem ich immer mehr davon lese. Ich habe auch manchmal ein schlechtes Gewissen, weil ich meine mich nicht umfassend genug informiert zu haben, vor allem vor der Geburt meines ersten Kindes. Trotzdem habe ich sie viel getragen und sie nicht schreien lassen. Aber jetzt mit meinem Sohn ist trotzdem alles ganz anders. Ich habe das Buch zwar noch nicht, aber wenn man sich ganz vom Kind leiten lässt, scheint (vermutlich) so was ähnliches wie in dem Buch herauszukommen. Wir haben uns von Anfang an danach gerichtet, was Raphael gut tut, auch weil seine Geburt etwas anders war und wir uns viel Sorgen um ihn machen mussten. Das Ergebnis ist, dass er anfangs keine Klamotten anhatte, auf meinem Bauch schlief und jetzt neben mir, ich trage ihn viel rum wenn auch nicht mehr fast ständig wie am Anfang, naja, und das Ergebnis ist, dass ich immer noch auf die ominöse Schreiphase warte. Er schreit so gut wie nie, ist vergnügt und fröhlich.
Das mit dem Verwöhnen, da denke ich einerseits, dass die Leute es nicht schaffen, diese Woge von Liebe in sich hochkommen zu lassen und auszuleben, die einen nach der Geburt eines Babys überrollt, und andererseits es sich irgendwie stressig vorstellen. Ich finde es aber im Gegenteil weniger stressig. Es macht mehr Spaß, weil es einen so wunderbar mit Glück erfüllt je intensiver es ist.
So, sorry für das lange Gelaber. Und ich bin jetzt noch gespannter auf das Buch.
LG Silke
Re: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück
das hast du schön beschreiben mit der Woge von Liebe. Ich bin auch immer wieder überrascht von meinen Gefühlen. vieleicht hast Du Recht damit, sich einfahc vom kind leiten zulassen, wobei man ja damit seinem Instinkt folgt, sofern der noch nicht völlig verbildet ist.
LG Caro
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