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und noch was zum *Impfen* aus Öko-Test

Der Mannheimer Kinderarzt und ÖKO-TEST-Berater Dr. Falko Panzer weiß aus seiner Praxis, wie unangenehm ein Schuss aus der Impfpistole für Kleinkinder ist. Die Arzneimittelhersteller haben sich darauf eingestellt und im Laufe der Jahre Kombinationswirkstoffe entwickelt. "Ein Schuss mit unserem Pentavac schützt gegen fünf Krankheiten und ist angenehmer als fünf einzelne Pikser", wirbt Michael Kölsch vom Hersteller Aventis Pasteur.
Doch nicht nur deswegen werden Mehrfachimpfungen von den meisten Kinderärzten favorisiert. Durch die Kombinationsimpfungen werde die Zahl der Beistoffe, die ja für Unverträglichkeiten verantwortlich seien, dramatisch reduziert, erklärt Panzer. "Dafür haben wir Kinderärzte lange gekämpft."
Umstritten ist allerdings der neue Sechsfachimpfstoff, der im Herbst 2000 offiziell zugelassen und seitdem bei rund drei Millionen Kindern eingesetzt wurde. Kürzlich wurde bekannt, dass in den letzten zwei Jahren fünf Kinder unmittelbar nach dieser Impfung aus ungeklärten Gründen gestorben waren. Experten der deutschen und der europäischen Impfkommission kamen allerdings zu dem Schluss, dass ein Zusammenhang zwischen den Sechsfachimpfungen und dem Tod der Kinder nicht zu belegen sei.
Einige Impfgegner sehen die Kombinationsimpfstoffe noch aus einem anderen Grund kritisch. Wenn Komplikationen auftreten, so argumentieren sie, könne man nur schwer feststellen, mit welchem Wirkstoff das Kind Probleme hat.
Für dieses ÖKO-TEST-Kompakt haben wir jetzt die 30
Bisherige Antworten

und noch was zum *Impfen* aus Öko-Test-Teil 2

wichtigsten Impfstoffe gegen Kinderkrankheiten genauer unter die Lupe genommen und sie bewertet.
Das Testergebnis
27 Impfstoffe, das sind neunzig Prozent der getesteten Produkte, schnitten mit "sehr gut" ab. Drei Impfstoffe erhielten dagegen nur ein "befriedigend".
Zwar enthalten 20 der mit "sehr gut" bewerteten Impfstoffe Spuren von Formaldehyd und/oder Antibiotika. Im Gegensatz zu unseren Kosmetiktests akzeptieren wir jedoch bei den Impfungen beide Substanzen, denn sie sind für die Produktion wichtig.
Für diesen Test haben wir 30 Produkte untersucht.
Formaldehyd kann Allergien auslösen und steht im Verdacht, Krebs zu erregen. Es wird während der Produktion eingesetzt, um die Viren und Virengifte im Impfstoff unschädlich zu machen - damit sie zwar den Körper zur Abwehr herausfordern, sich aber nicht weiter verbreiten. Vor dem Abfüllen filtert man das Formaldehyd bis auf einige Mikrogramm pro Impfdosis wieder heraus. Für Allergiker ist diese Restmenge unbedenklich.
"Nach einer Spritze direkt in den Muskel haben selbst Formaldehyd-Allergiker nicht reagiert", erklärt der Arzt Dr. Alfons Holzner, der mehrere Jahre lang eine Impfstoffproduktion leitete. Außerdem gebe es nur unzulängliche Ersatzstoffe für den erwähnten Produktionsschritt.
Antibiotika sind nur zu Beginn der Produktion wichtig. Sie schützen bestimmte Zellkulturen vor Verkeimung. Auch Antibiotika werden bis auf Spuren aus den Impfstoffen herausgefiltert. Die verbleibenden Mengen seien nicht

und noch was zum *Impfen* aus Öko-Test-Teil 3

bedenklich, beruhigt Dr. Axel Schnuch, Vorsitzender des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken.
Die drei Impfstoffe, die mit organischen Quecksilberverbindungen haltbar gemacht werden, müssen wir abwerten. "Eigentlich stellen wir Impfstoffe so steril her, dass wir sie nicht konservieren müssen", erklärt Dr. Erika Harzer, Medizinische Direktorin beim Hersteller Aventis Pasteur. "Um aber in der Zeit zwischen dem Öffnen der Packung und der Impfung jede Verschmutzung mit Bakterien zu verhindern, fügen wir Thiomersal hinzu." Gerade Thiomersal steht allerdings in der Kritik. Die Sensibilisierungsraten auf diese Substanz seien relativ hoch, sagt der Dermatologe Dr. Axel Schnuch. Die Weltgesundheitsorganisation berichtet außerdem von "einem theoretischen, niedrigen Risiko, dass Thiomersal die Entwicklung des Nervensystems schädigt". Unser Test zeigt, dass die meisten Produkte inzwischen ohne die umstrittenen organischen Quecksilberverbindungen auskommen.
Das haben wir untersucht
Unter bedenkliche Konservierungsmittel fallen: Organische Quecksilberverbindungen. Die Konservierungsmittel können Allergien auslösen.
Unter umstrittene Hilfsstoffe fallen: Formaldehyd und Antibiotika. Da beide nur in Spuren aus dem Herstellungsprozess vorhanden sind, werden sie nicht abgewertet.
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