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Wochenbettdepressionen

Hallo allerseits,
ich muss hier mal etwas loswerden. Unsere Kleine ist jetzt knapp über 4 Wochen alt und mittlerweile haben ich und mein Mann uns an das Leben mit Baby gewöhnt. Doch obwohl sie ein Wunschkind ist, habe ich in den ersten Wochen nach der Geburt unter Wochenbettdepressionen gelitten. Ich fühlte mich völlig überfordert, war ständig müde, hatte Angst vor der Verantwortung, war oft in Tränen aufgelöst, und hatte generell das Gefühl dass ich mit der Situation nicht so ganz klar komme. Ich weiss, dass die sogenannten Baby-Blues fast jeden erwischen, aber ich hatte nicht damit gerechnet dass ich wochenlang darunter leiden würde. In diese Zeit hatte ich auch starke Schuldgefühle, weil ich eben nicht im Mutterglück schwamm. Was mir letztendlich sehr geholfen hat, war die Erkenntniss dass ich damit nich alleine bin, sondern dass viele Frauen unter ambivalenten Gefühlen gegenüber ihren Babies leiden. Das hat mich zuerst mal überrascht, weil man ja immer dieses Bild von der glücklichen Mutter vor Augen hat. Leider entspricht dieses Bild in vielen Fällen nicht so ganz die Realität. Ich will hier nicht den Teufel an die Wand malen, aber ich denke es ist auch mal wichtig zu sagen dass es diese Depressionen gibt und dass man nicht alleine ist wenn man darunter leidet. LG, Betty
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Re: Wochenbettdepressionen

Hallo Betty!
Da sagst du was. Um den Baby-Blues bin ich glücklicherweise herum gekommen. Aber dafür ging es mir in der Schwangerschaft so mies wie noch nie zuvor. SS-Depressionen finden leider auch sehr selten Erwähnung, und es ist schwer, Hilfe oder Verständnis dafür zu bekommen. Denn auch hier sitzt in den Köpfen der Leute das Klischee der glücklichen Schwangeren.
Ich denke, dass an solchen Depressionen (ob vor oder nach der Geburt) nicht nur ausschließlich die Hormone beteiligt sind, sondern zu einem Großteil auch die gesellschaftl. Erwartungen von außen und auch die eigenen, die an das Rollenbild der (werdenden) Mutter geknüpft werden. Wenn Realität und Klischee dann aufeinander prallen, können daraus Schuldgefühle, Ängste und letztlich diese scheußlichen Depressionen resultieren.
Ich habe mich damit in der SS sehr alleine - um nicht zu sagen einsam - gefühlt, und möchte allen Schwangeren, die sich viellicht auch nicht ganz so glücklich fühlen an dieser Stelle auch nur mal zeigen, dass es Leidensgenossinnen gibt und das auch das vorbei geht (was einem in der Situation nicht wirklich hilft, ich weiß; aber trotzdem) :-)
LG, Anja

Re: Wochenbettdepressionen

Hallo Anja,
ich wäre am liebsten allen, die mir was von "genieß Deine Schwangerschaft, es ist die schönste Zeit Deines Lebens" erzählt haben, an die Gurgel gegangen.
Meine Schwägerin hat im November Termin (bisher völlig ohne Beschwerden) und als sie sich neulich darüber ausgelassen hat, daß sich Schwangere nicht so anstellen sollen, es wäre ja schließlich keine Krankheit, hätte ich sie fast umgebracht. Wenn da weiter solche Sprüche kommen, weiß ich schon, was ich ihr alles für ihr letztes Drittel an den Hals wünschen werde. Vielleicht läßt sie dann diese unqualifizierten Kommentare und bekommt wenigstens etwas Verständnis für die weniger glücklichen.
Für mich war es mit wenigen guten Phasen bisher eine ziemlich ätzende Zeit und ich bin heilfroh, wenn ich diese ganzen SS-Beschwerden wieder los bin. Schlafentzug und Stress ist zwar ätzend, aber das kenne ich aus meinem Berufsleben schon zu Genüge und finde es deutlich angenehmer als Sodbrennen, Toilettenmarathons, Verstopfungen usw.
Irgendwie werde ich das Kind schon schaukeln, bisher hats noch jede Mutter hinbekommen.
Die definitiv 2 Wochen werde ich auch noch ertragen, aber es wird wirklich Zeit, daß es vorbei ist. Ich will ja schließlich nicht schwanger sein, sondern ein Kind haben.
LG
Claudia
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