Ich danke euch allen sehr dafür das ihr unserer Lara Marie die Daumen gedrückt und für sie gebetet habt. Leider hat es nicht geholfen. Sie ist am Freitag morgen in meinen Armen gestorben.
Wir sind unendlich traurig darüber. Es ist so schmerzhaft das sie nicht mehr da ist, wir vermissen sie jede Minute mehr.
Sie hatte keine Metastasen und ist am Donnerstag operiert worden. Doe Ärzte sagten uns das der Tumor so groß war wie ihr Kopf! Die OP hatte sie sehr gut überstanden. Sie ist auf die Intensivstation gekommen und man wollte sie bis zum nächsten morgen schlafen lassen damit sie gut erholt aufwachen konnte. Ich bin über Nacht im Kinderkrankenhaus geblieben. Als ich schlafen ging hatte sie noch kein Pipi gemacht. Das war ungewöhnlich und die Ärzte wollten nach der Ursache suchen. Um 0:00 wurde ich angerufen. Die Ärztin sagte mir das die gesunde und übrig gebliebene Niere von der OP geschwächt sei. Sie würden Lara Marie ans Dialyse-Gerät anschließen.
Um 2:00 Uhr wurde ich wieder angerufen. Ich sollte sofort auf Intensiv kommen! Der Chirurg erklärte mir, das sie eine innere Blutung habe. Sie würden sie noch einmal aufmachen müssen um das Blut abzusaugen und die Blutung zu stoppen. Das wäre auch der Grund warum sie noch kein Pipi gemacht habe ? die Nerven wären durch das Blut blockiert. Sie haben sie mitgenommen und versprochen sofort anzurufen wenn sie wieder da ist. Die nachfolgenden Stunden waren endlos. Ich hatte solche Angst um mein kleines Mädchen. Um 5:30 Uhr kam der Anruf: ?Der Arzt will mit Ihnen sprechen, bitte kommen sie zur Intensivstation und warten sie davor.? Ich hatte riesige Angst! Ich wartete und dachte das schlimmste. Aber dann wurde sie aus dem Aufzug gefahren ? sie lebte und ich hatte wieder Hoffnung das alles gut wird. Der Chirurg kam zu mir. Er sagte er müsse mir leider mitteilen das Lara Marie einen Darminfarkt hatte. Ich konnte damit gar nichts anfangen, schließlich bin ich kein Mediziener. Ich habe ihn gefragt was das zu bedeuten hat ?Sie wird es nicht schaffen? Ich dachte er macht Witze, konnte diese Worte nicht begreifen. Ich habe ihm gesagt, dass er mir jetzt nicht sagen will, das meine Tochter sterben muß. ?Doch, sie wird es nicht schaffen? hat er gesagt. ?Die ganzen Blugefäße in ihrem Darm sind abgestorben. Wir haben sie alle durchspült und versucht einen Teil des Darms zu retten, aber es war zu spät. Der Darm ist abgestorben ? ohne Darm kann man nicht leben.? ?Gibt es nichts künstliches?? habe ich ihn gefragt. Nein, das gibt es nicht.
Ich war leer. Wußte nicht was ich denken sollte. Meine kleine Tochter sterben? Das konnte nicht sein! Sie ist doch noch so klein! Man hat mich zu ihr gebracht. Ich habe meinen Mann und meine Familie angerufen. Sie sind alle gekommen. Ein Priester war da und wir haben die Geräte abgestellt. Sie hat noch 20 Minuten gelebt. Sie war die ganze Zeit in meinen Armen, ganz nah an meiner Brust, da wo sie sich immer am wohlsten gefühlt hat. Und sie hat sich gewehrt! Sie wollte nicht sterben, sie hat gespürt das wir alle bei ihr waren. Immer wenn wir sie gestreichelt oder geküsst haben ist ihr Puls wieder von 10 auf 50 gestiegen. Aber sie hatte keine Chance.
Ich bin sehr froh, das sie umgeben von so viel Liebe in meinen Armen sterben durfte. Ich habe sie nie allein gelassen und sie hat nicht gelitten. Unser kleiner Engel - und das ist sie jetzt wirklich ? hat nur die guten Seiten vom Leben kennengelernt. Sie war immer fröhlich und hat nur gelacht und allen immer Freude bereitet. Gott wird für sie eine ganz wichtige Aufgabe haben. Anders kann ich mir nicht erklären warum er sie jetzt schon haben wollte. Wir sind so traurig das wir sie hergeben mussten. Der Schmerz ist unmenschlich groß aber wir haben die Hoffnung sie irgendwann wiederzusehen. Wir glauben das sie uns ab jetzt beschützen wird. Sein Kind zu verlieren ist das Schlimmste! Ich habe nicht geglaubt das ich jemals so traurig sein kann.
Wir sind dankbar das wir sie haben durften.
Morgen um 14:00 Uhr wird sie beerdigt und es werden sie ganz viele Menschen auf ihrem letzten Weg begleiten.
Ich verabschiede mich jetzt aus diesem Forum. Es ist zu schwer für mich zu lesen wie eure Kinder wachsen und leben. Ich wünsche euch alles Gute und bitte, passt gut auf euch alle auf! Niemand soll so traurig sein, wie wir es jetzt sind.
Alles Liebe
Eure Melanie