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Warum gibt es das in D nicht? Teil 1

Hallo,
nachdem meine SS aufgrund zahlreicher gesundheitlicher Probleme sowie der Umstände (Mobbing, Examen, Umzug usw.) nicht gerade der Renner war und in einem Horror-Geburtserlebnis gipfelte, welches hauptsächlich durch unglaublich unsensible Hebammen geprägt wurde, kaue ich nun die ganze Zeit auf diesen Themen herum. Bei einem meiner Internet-Streifzüge entdeckte ich, dass es in anderen Ländern (CH, NL) Doulas gibt. Die Aufgabe der Doulas ist es, die Frauen in der SS und Geburt zu begleiten. Sie haben keine med. Funktion, sondern sind nur auf das Wohlbefinden und die Stärkung der Frau konzentriert. Ich hätte mir so jmd. gewünscht, schon allein als Gegenpart zur Hebamme, die natürlich hauptsächl. auf den Geburtsvorgang u. das Wohl des Kindes schaut. Bei meinen Spezis im KH kam ich mir vor wie ein Stück Dreck, das es aus Böswilligkeit nicht fertig bringt, das Kind herauszubekommen und mit Absicht dem Kleinen schaden will. (Letzteres wurde mir tatsächlich unterstellt, dabei kam schlussendlich heraus, dass mein Becken zu klein war, es dem Kind trotz allem gut ging und der Not-KS gemacht werden musste, bevor mir noch Schlimmeres passierte.) In dieser Situation jmd. Kompetentes nur für mich zu haben, das wäre wirklich hilfreich gewesen.
Warum gibt es eigentlich hier zu Lande keine Doulas? Ich meine, wo man doch z.Z. so auf dem Back-to-the-roots-Trip ist? Bei Naturvölkern und früher auch hier bei uns war es doch auch so, dass neben der Hebamme noch eine vertraute Frau -->
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Re: Warum gibt es das in D nicht? Teil 2

--> dabei war, die der werdenden Mutter zur Seite stand.
Ich habe aber den Eindruck, dass es derzeit eher so ist, dass man als Schwangere/Gebärende mit normalen und auch außergewöhnlichen SS-Beschwerden o. Ängsten usw. gar nicht ernst genommen und keine wirkliche Unterstützung erfährt. Das Wohl der Frau findet allg. wenig Erwähnung. Kommt man darauf zu sprechen, folgen meist so Standard-Phrasen, die eher abblocken, relativieren oer auch "deckeln" wie z.B. "Das gehört halt dazu", "Wenn du das Kind erst im Arm hälst, ist alles vergessen", "Hauptsache, dem Kind geht es gut", "Das ist halt SS", "rausgekommen sind sie alle noch" usw., usf. Solche Phrasen halten nerviges SS-Gejammer ab, aber helfen sie einem? Ich fühlte mich durch solches Gerede nur unendlich allein gelassen, zumal ich wirklich Schwierigkeien hatte. Auffallend finde ich auch, dass man nur mit Schwangeren so redet. Niemandem käme in den Sinn, jmd. mit einer Krankheit oder Unwohlsein so etwas wie "Tja, das ist eben Schädelbruch, das gehört dazu" oder "Wenn die Migräne erstmal vorbei ist, ist alles vergessen" zu sagen.
Man könnte meinen, dass es keiner hören will, wie es einem als werdende oder Jung-Mutter auch mit den Schattenseiten so geht. Aber gerade in dieser zentralen Erfahrung der SS u. Geburt bräuchte man doch mehr Zuspruch als bei einer normalen Krankheit o.ä., finde ich.
Ich finde es ehrlich schade aber auch aussagekräftig, dass Doulas in D gänzlich unbekannt sind. Musste ich mal loswerden.
LG, Anja

Re: Warum gibt es das in D nicht? Teil 2

Hallo Anja,
lass dich mal umarmen, das klingt ja ganz schrecklich und tut mir so leid für dich. Ich hatte eine SS, die ok war und auch die Geburt war "schön". Und einer frechen Hebamme hätte ich wahrscheinlich in den Hintern getreten ... Meine Gedanken sind in keiner Weise mehr bei SS, Geburt oder ähnlichem - das habe ich alles schon abgehakt. Wäre es anders gelaufen, hätte ich bestimmt auch länger dran geknabbert.
Zu den Doulas habe ich mal einen Bericht in der Glotze gesehen (war aber in Afrika); die haben den jungen Frauen da aber auch ziemliche Vorschriften gemacht (Mach dies, mach das). Aber ich denke, dass ist wie mit Hebi's auch: mit manchen kann man, mit anderen nicht. Bie mir war mein bester Berater, Gefährte, Tröster, Mit-Jammerer und Sorgen-Teiler mein Freund - den ich hier wirklich mal loben muss, er hat das toll gemacht. Hmmm *grübel*, sollte ich ihm vielleicht auch mal sagen.
LG Petra

Doch gibts es

Hallo,
es gibt sie auch in Dtland aber wahrscheinlich nur spärlich.
Jedenfalls hab ich eine Anzeige in der "Kids go" hier in Berlin gesehen.Aber ich denke das auch eine Hebamme die man vor der Geburt kennt und die mitkommt(Beleghebamme) anders ist. Muss jedoch sagen ich habe keine schlechte erfahrung mit meinen Hebammen gemacht . (2 Kinder)
Pamela

Re: Doch gibts es

Ich kann mich eigentlich auch nicht beschweren. Ich hatte eine Beleghebamme, die mich mit allen Untersuchungen (außer US) in der Schwangerschaft und die gesamte Geburt sowie Nachsorge betreut hat. Sie hat sich neben dem Wohl des Kindes sehr viel um mich und mein Befinden gekümmert. Während der Geburt war sie sehr lieb zu mir. Ich hatte da auch keinerlei Bedenken, schließlich kannte ich sie ja auch schon einige Monate. Bei meiner zweiten Entbindung konnte sie leider nicht dabei sein. Ich war in einem antroposofischen Krankenhaus in Berlin. Da ging es auch sehr viel um mich. Ich wurde die ganze Zeit betreut und umsorgt, mit Essen, Trinken, Massagen, Duftbädern und viel gutem Zureden usw. versorgt.
Leider weiß man vorher nie ganz genau, ob das ausgesuchte Krankenhaus oder die Hebamme wirklich gut ist, aber schon Monate vorher eine Beleghebamme auszusuchen, ist wenigstens ein kleiner Garant. LG Kirsten

Re: Doch gibts es

Hi Kirsten!
Ups, eigentlich hatte ich shezadi und dir mit einem Poting antworten wollen. Aber - Altersdemenz sei dank - habe ich das anscheinend im selben Moment auch schon wieder vergessen. ;o)
Also, du bist herzlich eingeladen, dir meine Antwort Pamela (shezadi) durchzulesen.
LG, Anja :)

Re: Doch gibts es

Hi Pamela, hm, das wundert mich aber. Ich habe gerade heute noch gelesen, dass Doula hierzulande immer noch kein anerkannter Beruf ist, sprich es gibt dann auch keine standardisierte Ausbildung für Doulas, falls es doch welche in D gibt. Schön, dass du mit deiner Hebi so zufrieden warst. Leider ist so eine gute Betreuung aber nicht selbstverständlich, denn ich kenne noch genügend andere Frauen, die ähmliches wie ich erlebt haben. Davon abgesehen denke ich aber schon, dass es ein Unterschied ist, ob ich eine Hebamme habe oder zusätzlich noch eine Doula. Eine Hebamme besucht man in der SS ja auch nur zu den Vorsorge-US und evtl. noch zu irgendwelchen Kursen. Um eine wirkliche psycho-soziale Betreuung zu bieten, ist das dann doch zu wenig; da bleibt nur hier und da ein netter Ratschlag, ein aufmunterndes Wort, wenn man eine gute Hebi hat. Der eigentliche Aufgabenbereich einer Hebamme ist ein anderer, daher kann ich mir vorstellen, dass die Betreuung einer Schwangeren, die vielleicht etwas mehr Ermunterung benötigt, durch eine Doula qualitativ schon eine andere sein müsste.
Eine Beleghebamme kam für mich nicht in Frage, da es erstens bis zur 37. SSW wegen QL noch KS hieß und zweitens ich während der SS nicht wusste, in welcher Stadt ich am Ende der SS sitzen würde. Tja, dumm gelaufen.
Beim nächsten Mal gibt's gleich KS, denn eine Hebamme lasse ich auf keinen Fall wieder an mich ran.
LG, Anja

Re: Doch gibts es

Hallo,
weil Du wegen der Ausbildung gesagt hast.Die hier was ich gelesen habe ist Heilpraktikerin,in einer Naturheilpraxis.Hab natürlich keine weitere Ahnung.Und dann sind die Ansprüche und Bedürfnisse jeder Frau bei einer Geburt ja auch anders. Meine 2. ging schön schnell.Da war ich ganz allein mit einer Hebamme+Hebammenschülerin(1Uhr nachts im Khs,4.58 geboren und morgens um 9 wieder nach Hause.Meine Mutter und Vater hatte ich gleich nach Hause geschickt und mein Mann war dieses Mal im Ausland. Da konnte ich rumschrein wie ich wollte war mir gar nicht peinlich, schliesslich seh ich diese Hebamme ja wahrscheinlich nie wieder.Und ich hab gemacht was ich wollte.Die ganze Zeit auf sonem Petziball rumgeschaukelt. Kein Flureablaufen, Treppensteigen, Baden... (Das war mein Programm beim 1. Kind und dauerte fast 2 Tage)
Beim 2 ist man also wirklich schlauer.( oder hat einfach Glück)
Pamela

Re: Warum gibt es das in D nicht? Teil 2

Hallo Anja,
das tut mir sehr leid für dich, dass deine Geburt so schrecklich war. Ich hatte ebenfall seine Beleghebamme, die mich vor und nach der Geburt betreut hat, die ebenso um mein Wohl besorgt war, wie um das des Kindes. Auch die Geburt war sehr entspannt, weil auf mich und meine Bedürfnisse eingegangen wurde und ich meine Geburtsposition völlig frei wählen konnt usw. Ich würde immer wieder mit Beleghebamme entbinden.
Gruß
Stefi

ich werde mir das nächste Kind im Kohlfeld suchen.

oder vom Storch bringen lassen...
oder am Baum rütteln, in Blumen nachschauen...
Weder Schwangerschaftsbetreuung noch Geburt noch die Nachsorge liefen für mich befriedigend ab.
Ich hatte auch eine Beleghebamme und die war arg konstaniert, dass ich neben meinem Mann auch meine Schwiegermutter mitbrachte (die im Leben steht und keine extra betuttelung braucht).
Im Kreissaal habe ich mich in manchen Momenten doch recht einsam gefühlt und sogar unverstanden, obwohl ich klar gesagt habe was ich will.
Die Nachsorge lief bei uns in 15min und wenn ich von andern höre, ihre blieben bis zu einer Stunden oder melden sich nochmal, bleibt mir nur zu sagen..."beim nächsten Kind wird alles anders".
Das wäre auch mein Posting für nach meinen Urlaub:
Was würdet ihr anders machen? Mir fällt da gerade so viel ein, aber da ich schon schlechte Laune habe, würde das ein sehr sehr langes Posting werden. Wie heisst es so schön: im Nachhinein ist man immer schlauer.
Tschüss, ines
PS: ich habe dafür ein echt liebes Kind, dass mir bis jetzt keine Sorgen bereitet hat.

Re: LACH :o))

*lach*
Hallo Ines,
vielleicht werde ich mein Glück beim nächsten Mal auch erst in der Botanik versuchen. Und wer weiß? - Vielleicht stimmt ja die Legende vom großen Seerosenteich, auf dem die Babies warten und er muss nur endlich mal gefunden werden?
Wenn es soweit ist, sage ich dir Bescheid, versprochen! ;)
Jedenfalls kann ich absolut nachvollziehen, was du meinst und wie du dich wohl gefühlt hast. Ich dachte auch 9 Monate lang, ich sei im falschen Film. Da lebt man 30 Jahre lang sein Leben, ist erwachsen und dann kommen mit einem Mal diese ganzen geburtshilflichen Leutchen aus ihren Löchern und behandeln dich in einer Art, die du deinen Eltern schon längst nicht mehr durchgehen lassen würdest. Und das Schlimme ist, dass man FAs und Hebammen so furchtbar ausgeliefert ist und sich dankbar mit dem begnügen muss, was sie freundlicherweise noch für einen übrig haben (oder eben auch nicht).
In deinem Fall doppelt ärgerlich: Du hast die Gute auch noch dafür bezahlt! Na klasse.
Du fährst in Urlaub? Wann denn und wohin? Da kann man ja neidisch werden! :)
LG + gute Erholung, Anja

Re: LACH :o))

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen !!!
Jetzt, Wochen nach der Geburt fallen einem sooo viele Sachen ein die man hätte anders machen müssen.
Ich hätte auch viel öfter mal NEIN sagen müssen, aber die Kraft hat man zu dem Zeitpunkt irgendwie nicht.
Im KH wird man teilweise behandelt wie ein entmündigter Schwerverbrecher.
Dazu kam dann auch noch meine Beleghebamme von der ich jetzt im nachhinein glaube das sie mich schon vor dem ET ins KH abschieben wollte, weil sie nämlich zu diesem späteren Zeitpunkt in Urlaub gefahren ist.
Die Geburt wurde eingeleitet weil die Herztöne beim CTG in den Keller gegangen sind. Leider lag ich beim CTG aber auf dem Rücken, was ja nun gar nicht geht. Das habe ich aber erst nach der Geburt erfahren......
LG
Claudia

eher Arbeitsurlaub...zu meiner Mama nach Bayern

Hi Anja,
da trage ich mich doch schonmal auf die Warteliste ein...
Ohja, diese nicht-mehr-für-zurechnungsfähig-gehalten-werden hat mich arg gestört und ich bin dann auch soweit gegangen, das weidlich für mich auszunützen..*hihihi*
Urlaub ab fri,22.08. bis sa, 05.09. zu meiner Mama nach Bayern/Cham-Oberpfalz, Kind präsentieren, im Haus helfen, Garten umgraben, Löcher in Wände bohren, Papierkram erledigen....etcpp.
lg , ines

Re: eher Arbeitsurlaub...zu meiner Mama nach Bayern

Ui, Löcher in Wände bohren? Das klingt gut. Komm' doch auf dem Rückweg hier vorbei, wir brauchen auch noch ein paar Löcher in den Wänden. Leider haben wir das bislang immer noch nicht geregelt bekommen, weil weder mein Mann noch ich handwerklich begabt sind.
Daher habe ich immer noch keine Gardinen und alles was mich vor den neugierigen Blicken der Nachbarschaft schützt, ist der Schmutz an unserer riesigen Glasfront. ;o))
Ach ja: Vielleicht bringst du auch gleich Sidolin mit?...
Ok., ok. - war ja nur ein Vorschlag. ;)
Viel Spaß trotz all der Arbeit + LG,
Anja
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