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Sprachförderung, für alle, die es wissen wollten

Hi, einige von Euch wollten ja wissen, wie man die Sprachentwicklung fördern kann, und ich poste mal in einem neuen Thread. Also, meine Weisheit habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sondern aus dem Buch "Babyssprache - Babytalk" (hab ich hier schon mal erwähnt). Für jedes Alter von Geburt an gibt es ein "Sprechlern-, Spaß- und Spielprogramm", das man täglich eine halbe Stunde am besten immer zu gleichen Zeit mit dem Kind macht. Das hört sich jetzt nach Drill an, ist aber das genaue Gegenteil. Eine halbe Stunde lang macht man selbst gar nichts, außer dem Kind in seiner Aufmerksamkeit zu folgen und die Dinge zu benennen, auf die es seine Aufmerksamkeit gerichtet hat. Dabei verwendet man grammatikalisch richtige, aber einfache und kurze Sätze. Bsp: "Dies ist ein Ball" oder "Alle fallen um". Das Programm wird natürlich dem Alter entsprechend immer besser angepaßt. Den Rest des Tages spricht man normal, d.h. auch mal längere Sätze, damit dem Kind die SPrachmelodie vertraut wird. Wenn man aber direkt mit dem Kind spricht, etwa wenn es auf etwas zeigt und "Da" sagt, dann spricht man wieder anders. Es will ja oft einfach issen, wie das Ding heißt. Viele denken, es will es haben, das trifft aber nicht immer zu. Deshalb sage ich dann "das ist ein Topf" und gebe es ihr nur, wenn sie das will. Hier muss man auch wieder möglichst einfach sprechen.
Hilfreich ist auch, die Dinge immer gleich zu bennen, zum Beispiel, immer zu sagen "Wir gehen spazieren", statt das mal so und mal anders zu benennen.
Das Programm ist nicht schwer und man kann es sich leicht angewöhnen. Bei Anna hat es viel gebracht (finde ich).
Viel Spaß und Erfolg wünscht
Ute
P.S. Für Rückfragen stehe ich selbstverständlich jederzeit gerne zur Verfügung! *g*
Bisherige Antworten

Keine Rückfrage ;-)

Hallo Utsie,
habe das eben gelesen und festgestellt, dass ich das automatisch schon bei meinen beiden Jungs so gehandhabt habe ;-), ohne dass ich es wusste. Aber es gibt trotz gleicher "Behandlung" dennoch Unterschiede zwischen den Kindern. Ich habe gestern mal wieder einen Film von Chris in Paulchens Alter angeschaut und festgestellt, dass unser Großer mit 15 Monaten unglaublich viel geredet hat (er sprach dann mit 2 Jahren auch zum Teil schon in 11-Wort-Sätzen, hab das mal gezählt). Er war (und ist es noch) sprachlich wirklich sehr talentiert. Paulchen hingegen, der genau das gleiche "Programm" abbekommt, spricht sehr viel weniger. Außer Mama, Papa, Oma, "Tater" (für Kater), Tedde für Teddy sowie einigen Tier- und Autogeräuschen kommt da noch nicht so viel. Dafür ist er motorisch im Vergleich zu Chris damals sehr weit. Jedes Kind hat also sein absolut eigenes Tempo beim Sprechenlernen und beim Erlernen der anderen Fähigkeiten.
GlG Simone

Re: Sprachförderung, für alle, die es wissen wollten

Hallo,
find ich ja klasse ,dass Du das jeden Tag so hinbekommst,mit Deiner Kleiner so zu sprechen.Ich rede mit meinen 2en den ganzen Tag in kurzen Sätzen und deshalb spricht Jiska trotzdem nicht mehr.Mir wurde mal gesagt,dass es wichtiger ist,dass Kids lieber verstehen sollten ,wenn man sie etwas auffordert.Jiska ist im übrigen motorisch so weit,dass es Steckspiele macht,Treppen läuft und sonst ein sehr helles Köpfchen ist.
Reden werden meine beiden Kurzen schon irgendwann und mir irgendwelche Bücher reinziehen,ne Danke.
Ist Deine Kleine nicht diejenige ,die schon 70 Wörter sprechen kann???Oder war das jemand anderst???Wenn ja würde mich echt mal interessieren,was die so sagen können???Meine Grosse hat nämlich bei verschiedene Buchstaben SChwierigkeiten sie auszusprechen.
LG BIne

Re: Sprachförderung, für alle, die es wissen wollten

Nee, 70 Wörter nicht. Anna spricht 34 Wörter, ach nee 35 (heute ist "Schuh" dazugekommen). Sie kann die Dinge benennen, die um sie herum sind (Auto, Puppe, Bett, Wickeln, alle möglichen Tiere, Dinge zum Essen wie Apfel ("Appel") oder Banane "Nane"), aber auch abstrakte Dinge wie "alle" (wenn etwas leer ist) oder "heiß", das sagt sie aber auch zu Kaffee *lol*, weil wir da immer drauf zeigen und "heiß" sagen. Sie sagt "oben", wenn sie nach oben in ihr Zimmer will etc. Wir haben eine Liste gemacht und erweitern die immer, wenn ein neues Wort dazu kommt. Es ist auffällig, dass sie immer ganz plötzlich viele Wörter auf einmal neu lernt und dann wieder eine Zeitlang keine. Anna kann auch nicht alle Buchstaben sprechen, sie sagt zum Beispiel "Allo" statt "hallo". Gruss utsie

Re: Sprachförderung, für alle, die es wissen wollten

Hallo Bine,
die 70 Wörter, das war Drusilla - aber in anderem Zusammenhang...
Anton spricht auch eine beeindruckende Anzahl von Wörtern (auch mehr als 70), er spricht sogar schon Sätze wie "Da s der Bagga" oder "Tür zu", "Bombee essen". Er spricht die Wörter nicht alle richtig aus, läßt Buchstaben weg oder fügt welche hinzu, was aber eine ganz normale Sache ist (Bombee für Brombeere, Popa für Opa o.ä.)
Ich gehe auch nach dem Programm vor (allerdings nicht genau nach dieser halben Stunde, sondern wie es sich ergibt) und finde es sehr gut. Klar lernen die Kinder die Sprache auch so und man muß nicht für alles Bücher lesen; aber es gibt da gewisse qualitative Unterschiede. Was ich so zentral finde, ist dieses "dem Kind in seiner Aufmerksamkeit folgen". Das ist weit mehr als ein "Sprachlernprogramm" - das ist eben auch
- das Kind ernst nehmen,
- sich auch von ihm leiten lassen (welches Wort will es jetzt gerade hören)
- und es respektieren,
und das ist mir persönlich wichtiger als der eigentliche Sprachlernerfolg, der ja, und da hat Simone sicher recht, von Kind zu Kind sehr variieren kann.
Übrigens: Meine Schwester hatte auch als Kind Probleme mit bestimmten Buchstaben, da steckten dann organische Ursachen dahinter. Laß Deine Kleine mal auf Polypen oder Mandeln untersuchen - nach der Mandel-OP konnte meine Schwester nämlich plötzlich richtig artikulieren...
Viele Grüße,
Sigrid

Da hast du was sehr Schönes gesagt!

Hallo Sigrid,
genau das finde ich auch so wichtig bei der "Erziehung" (ich setz das Wort in Gänsefüßchen, weil ichs nicht mag ;-): Das Kind mit seinen Gefühlen und Wünschen ernst nehmen und respektieren. Ich denke, dass Kinder sehr häufig einfach "übergangen" werden - und das finde ich sehr schade!
Schön, dass du das jetzt hier geschrieben hast.
GlG Simone
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