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Seit heute wissen wir es :-(

Mein Opa (84) ist doch letzten Freitag ins KH gekommen wegen eines Polypen (schreibt man das so?) am Dickdarm. Am Montag wurde er operiert, ein ganz schönes Stück vom Darm wurde entfernt. Nun hat er *leider* nen künstlichen Darmausgang auf unbestimmte Zeit. Die OP hat er ganz gut überstanden, voraussichtlich kommt er Ende nächster Woche auch schon wieder raus,aber:er muss zur Chemotherapie :-( d.h. er hat Krebs und es sind wohl Metastasen (?) vorhanden.
Leider ist aber auch unser Verhältnis nicht sehr gut, d.h. wir sprechen kaum miteinander (muss dazu sagen, es liegt nicht an mir, sondern an ihm, er ist einfach stur und wenn was nicht nach seinem Willen läuft, dann bockt er)
Nun weiß ich einfach nicht, wie ich mit der ganzen Situation umgehen soll? Ich war auch noch nicht im KH, da er auch keinen Wert drauf legt mich zu sehen (hab ihm aber einen Brief am Vortag der OP geschrieben und im KH abgegeben). Ich hab ihn nämlich schon lieb, und allein der Gedanke ihn viel. bald nicht mehr zu haben (auch wenn er ein noch so sturrer Bock *sorry* ist und die ganze Familie terrorisiertö) tut weh und treibt mir die Tränen in die Augen. Meine Oma ist ja auch so schwer krank - Herzkrank -, da hatten wir doch letztes Jahr im August so Kummer und nun eben mein Opa.
Was meint Ihr? Was soll ich machen? Vor allem wenn es Zeit ist zur Chemo zu fahren. Ich hab es meiner Oma angeboten, dass ich ihn fahre, da dies ja wahrscheinlich wohl vormittags sein wird und da keiner da sein wird, der ihn
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fahren kann. Nun bin ich gespannt, was er macht/sagt. Ob er es annimmt? Oder aber ob er weiter bockt und sich ein Taxi nimmt? Auf jeden Fall glaub ich, dass die beiden dann ganz schön Kraft brauchen werden, der Opa für die Chemo und Oma, um Opa dann zu pflegen/ertragen, denn leicht ist die Chemo sicher nicht :-(
Oh Mann, das alles im Alter so kommen muss???
Sorry, für`s Zutexten/Jammern, aber mein Mann versteht mich da nicht so ganz (da er ja auch unter der Art meines Opas zu leiden hat)
traurige Grüsse
Tina
P.S. zudem liegt mein anderer Opa auch schon seit Wochen im KH, auch wegen dem Herzen und auch er ist total unzufrieden und fahrt uns Enkelkinder nur an :-(
Ob das generell am Älterwerden liegt???
Irgendwie hab ich das Gefühl, das nimmt alles kein Ende mehr :-(

Re: Fortsetzung

Hallo Tina,
das hört sich ja gar nicht gut an.
Mir würde es total nahe gehen.
Ich denke schon das Leute in diesem Alter schon sehr eigen sind.
Ich glaube das es richtig war sich zum fahren anzubieten, auch wenn dein Opa es vielleicht nicht annehmen wird.
Vielleicht solltest du dich immer an die schönen Zeiten mit deinem Opa erinnern.
Auch wenn er ein "Tyran" ist meint er es sicherlich nicht so.
Ich denke schon das das Alt werden jeden Menschen komisch macht.
Es ist sicher kein schönes Gefühl zu merken, wie der Körper immer mehr abbaut und man immer mehr auf Hilfe angewießen ist.
So, jetzt wirst du nochmal ordentlich von mir geknuddelt und ich hoffe das dein Opa noch geholfen werden kann.
Du schaffst das, sage dir immer das du das für Fabian durchstehen wirst.
Bei uns ist inn den letzten Jahren auch immer sehr viel passiert und es scheint auch kein Ende zu nehmen, aber irgendwann müssen ja auch die sogenannten guten Jahre kommen!
LG Steffi

Re: Fortsetzung

Hallo Steffi,
danke Dir für die Antwort! Mir geht es auch total nahe, das kannst Du mir glauben. Vor allem war ich heute im KH und mir sind die Tränen in den Augen gestanden, als ich ihn so am Bett sitzen hab sehen (er hatte grad Abendbrot) mit einer Kanüle im Hals (???) und noch diese Drainage (schreibt man das so?) für`s Wundwasser. Total abgemagert und vor allem hat er so gezittert. Man hat einfach gemerkt, ihm geht es nicht gut und vor allem fühlt er sich einsam, da ihn ja kaum jemand besucht. Meine Oma kann grad nicht hin, eben weil sie so stark erkältet ist, und das wäre ja für ihn nicht so gut. Mein Onkel (also sein Sohn) kann auch nicht hin, da er ebenso erkältet ist. Und so, so gibt es nicht mehr viel. Mit meinem Vater (klar, auch sein Sohn, gibt es keinen Kontakt mehr) und auch mit vielen anderen ist er zerstritten, eben viel durch seine Art, die wirklich sehr verletzend sein kann, nicht umsonst haben sich früher doch nahestehende Menschen (Freunde, Verwandte) von ihm abgewandt. Ich habe heute all meinen Mut zusammengenommen und bin hingefahren. Mein Opa hatte bei meiner Oma angerufen, er braucht unbedingt die Fernsehzeitung - noch heute! Mein Onkel konnte nicht, also blieb ich. Hab aber meiner Oma gesagt, sie soll ihm sagen, dass ich komme. Zuerst wollte ich ja meinen Mann hochschicken, aber der wollte nicht :-(, so musste also ich gehen. Bei ihm angekommen, ein doch sehr förmliches *Grüss Gott*. Hab ihm dann seine gewünschte Zeitung gereicht, noch nen Stern und

Re: Fortsetzung

nen Focus geben. Dass er DANKE sagt, wäre zuviel gewesen. Seine Frage war lediglich: was bekommst Du? Na ja, was solls. Dann hab ich ihn gefragt wie es ihm geht. Ob er schon mehr weiss, wegen Entlassung und der weiteren Behandlung. Das Schlimme ist auch, ein vernünftiges Gespräch mit ihm zu führen ist fast unmöglich, denn er ist total schwerhörig und trotz Hörapparat versteht er nichts und das macht ihn dann noch grantiger. Wir haben uns noch unterhalten über seine Ankunft im KH, wann er operiert wurde, und mitten im Gespräch (wenn man es so nennen kann) sagt er: Du kannst jetzt wieder gehen!!! Im ersten Moment war ich total perplex. Na ja, hab mich dann verabschiedet. Davor hab ich ihm nochmal angeboten, wenn er jemanden braucht für die Fahrt zur Chemo, ich bin für ihn da. Hab ihm dann noch geholfen ins Bad, musste da ja alles mitschleppen (Infusionsständer, Beutel) und bin dann gegangen.
Über den Brief, den ich ihm vor der OP zukommen hab lassen, hat er kein Wort gesagt. Aber das war mir, denke ich, schon klar.
Auf jeden Fall hab ich heute gemerkt, dass ich ihn wirklich sehr lieb habe, trotz seiner Art. Leider lässt er es aber nicht zu, genauso wenig bei meiner Oma. Ein Lächeln kommt sehr selten über seine Lippen, ausser mal bei Fabian vor ein paar Wochen, da, als meine Oma im KH lag. Aber lang lang ist`s her.
So, nun hab ich Dir meine momentane Leidensgeschichte mit meinem Opa erzählt. Danke für`s Zulesen. Hat gut getan es niederzuschreiben.
Ich danke Dir für Deinen

Re: Fortsetzung

ordentlichen Knuddler ;-)
Ich hoffe auch sehr, dass ihm noch geholfen werden kann. Das die Chemo nicht allzu schlimm für ihn werden wird (denn Leidtragende wird dann meine Oma sein) und er sie gut wecksteckt. Und das er viel. doch noch etwas sanfter werden wird ;-) - wird aber wohl ein Hoffen bleiben. Ich werde auf jeden Fall für ihn da sein.
Ja Steffi, so wie Du schreibst: Irgendwann werden die sogenannten guten Jahre kommen!!! - ich geb die Hoffnung nicht auf.
So, nun aber ENDE, nochmals dank, fürs Zulesen.
Schönen Sonntag wünsch ich Dir und Deiner Familie.
GGLG Tina

Re: Fortsetzung

Hallo Tina,
das war bestimmt ein schwerer Gang heute, aber du hast ihn echt super gemeistert!!!
Weiß du, dein Opa ist auch noch eine ganz andere Generation.
Früher sind die Menschen doch noch anders groß geworden, weniger Liebe und Aufmerksamkeit, hinzu kommt ja das er in der Kriegszeit aufgewachsen ist.
Und diese Zeit war hart,so hart das Gefühle bestimmt kaum gezeigt und kaum zugelassen wurden.
Ich denke das dein Opa nur sehr schwer Gefühle zeigen kann und wenn man dann noch so hilflos und krank ist dann ist man doch noch verbitterter als vorher.Als ich nach meiner bandscheiben Op auch auf Hilfe angewiesen war, da man sich in der ersten zeit kaum bewegen kann, war ich auch total frustriert das mein Körper nicht mehr so funktionierte.
Wenn dein Opa es im schlimmsten Fall nicht schaffen wird, dann hast du wenigstens noch alles erdenkliche getan um ihn zu helfen.
Und das ist gut für dich und dein Opa, auch wenn er seine Gefühle dir gegenüber nicht so richtig zeigen kann.
Weißt du, auf die guten Zeiten warten wir auch noch, aber irgendwann müssen sie ja kommen.
Viele liebe Grüße Steffi

Re: Fortsetzung

Hallo Tina, ich finde du hast dich bis jetzt schon ganz toll verhalten, denn du hast ja den ersten Schritt wieder auf ihn zu gemacht, mit deinen Brief und dem Angebot ihn zu fahren. Nun liegt es an ihm, dieses Angebot anzunehmen, ich würde erstmal abwarten, aber wenn er immer noch auf stur stell nicht gleich aufgeben, vielleicht braucht er noch ein paar Anstubse und es lohnt sich, denn falls du ihn wirklich verlieren solltest bleibt dir als Erinnerung nicht nur die schlechte Zeit im Gedächtnis, wenn ihr euch noch einmal vertragt. Danas und Lauras Uroma war in den letzten Wochen ihres Lebens ein Pflegefall, davor ging es ihr schon zwei Jahre lang nicht mehr so gut. Sie war dann auch oft schlecht drauf, mal quengelig, mal nervig, manchmal auch ungerecht. Wir haben so oft wie möglich unsere Ohren auf Durchzug gestellt, diese Unzufriedenheit kommt gleube ich auch von der eigenen Hilflosigkeit mit der ein erwachsener Mensch, der sich immer selbst versorgen konnte halt schlecht umgehen kann. In den letzen Wochen hatte sie nur noch unsere Besuche als Abwechslung, weil sie nur noch im Bett liegen konnte, und hat immer schon den ganzen Tag darauf gewartet, dass wir am Abend kommen. Sie war auch unheimlcih dankbar für unsere täglichen Besuche und die Abwechslung. Sie hat ihre Urenkel unheimlich geliebt. Für uns hat es sich gelohnt, da immer am Ball zu bleiben, Laura hat dadurch einiges gelernt, hne das wir es ihr sagen mussten war sie immer besonders lieb zur Uroma, meine Rabauke war

Re: Fortsetzung

total geduldig und hat keinen Abend gesagt ich will da nicht hin. Sie hat gespürt, dass ihre Oma Anna sie jetzt noch braucht. Sogar Dana war abends immer total lieb und hat nicht gemeckert oder geweint wenn wir da waren, als wenn sie das spüren würde. Für mich sind diese letzten Wochen eine wundervolle Erinnerung, ich kann es gar nicht genau erklären. Es war ja nicht schön, diesen Verfall mit anzusehen, aber diese Liebe und Verbindung zwischen ihr und den Kindern zu spüren, als sie nix mehr sagen konnte haben sie manchmal einfach nur kurz ihre Hand gehalten. Ich hoffe ihr bekommt auch wieder eine gute Verbindung zueinander. LG CLaudy

Re: Fortsetzung

Huhu Tina,
das ist ja schrecklich! Ich nehme dich mal ganz doll in den Arm un drück dich! Ich weiß auch nicht, was ich dir bei deinem Opa raten soll. Das ist cshwer aus der ferne. Ich finde es aber gut, dass du angeboten hast ihn zu fahren. Den nächsten Schritt wird abe wohl er gehn müssen...
Bei uns nehmen die Krankheiten der Gr0ßeltern auchkein Ende mehr. Der eine Oist ja letztes Jahr getorben, seine Frau ist dann vor kurzem bei mir zuhause umgekippt und musste deswegen ins KH. Der andere Opa ist schon seit Jahren krank (mehrere Schlaganfälle und schlimme Diabetes). ihm musste ein Bein abgenommen werden. Er ist ein richtiger Pflegefall und meine Oma pflegt ihn. Nun musste sie diese Woche auch ins KH, da sie Probleme mit dem Herzen hat. Irgendwie muss man sich ständig um irgendjemanden Sorgen machen...
Wie war denn der Besuch von deiner "Stuttgartschwester"?
Grüßle und Knuddler Nadine

Re: Fortsetzung

Liebe Tina,
*Dichaucherstmalganzfestedrück* - ich finde es klasse, was du gemacht hast - aber wahrscheinlich musst du es deinem Opa noch mal anbieten, ihn zu fahren. Dräng es ihm ruhig auf. Es wird gut für euch beide sein!
GlG Simone

Re: Fortsetzung

Hallo Tina,
du machst das schon ganz richtig, viele Ältere werden leider etwas stur und in dem alter denke ich, sollte man da sich seinen Teil denken und drüber weg sehen. Biet es ihm ruhig selbst noch mal an. Man weiß ja wirklich nie, wie lange man sich noch hat und später bereut man ewig, dass man nicht mal irgendwas gemacht hat. Im tiefsten Herzen freut er sich sicher ganz arg, wenn du ihm hilfst.
Drück dich ganz fest und drück euch die Daumen, dass alles nur "halb so schlimm" ist.
LG Toto

Re: Seit heute wissen wir es :-(

Hallo Tina,
fühl Dich mal ganz doll geknuddelt.
Ich könnte mir vorstellen, dass es auch am Alter liegt, aber vielleicht auch daran, dass er auch angst hat und er nicht möchte das es jemand mitbekommt. Als mein Opa "damals" Chemo bekommen hat, da hatte er sich ganz abgeschottet, wollte keinen mehr so richtig an sich ran lassen. Ich denke er hatte große angst und wollte es nicht zeigen. Vielleicht ist es bei Deinem Opa ja auch so.
Ich würde versuchen, ihn dann immer zur Chemo zu fahren und ihm auch zeigen, dass er sich auf seine Familie immer verlassen kann. Er braucht nun, denke ich, auch das Gefühl, nicht alleine zu sein. Deine Oma braucht Dich nun auch, für sie ist es sicher auch nicht einfach.
Ich drück Dich ganz doll und wünsche Deinem Opa alles Gute
*knuddel*
Nina
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