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Schlechtes Gewissen, wieso?

Hallo Ihr da Draußen, ich muß Euch mal was fragen: Immer wieder höre ich, dass Ihr wegen allem möglichen ein schlechtes Gewissen habt. Dass ihr euch zu viel oder zu wenig um eure Kinder kümmert, dass sie sich verletzen (natürlich seid ihr schuld), dass sie krank werden, dass sie schlecht schlafen oder essen... Ich kenne das natürlich auch von mir, aber ich habe es mir in letzter Zeit radikal abgewöhnt. Ich glaube nämlich, dass das schlechte Gewissen ein Zeichen dafür ist, dass wir unsere Mutterrolle falsch verstehen. Wir sind nicht nur Mütter, wir haben auch andere Eigenschaften. Wir haben nur zwei Augen. Kinder werden nunmal krank, Kinder fallen von Schaukeln, klemmen sich die Finger, sind schlecht in der Schule etc. Das ist nunmal so. Die Mütter können doch nicht für alles verantwortlich oder an allem Schuld sein. Ich hab neulich noch daran gedacht, wie meine Eltern oder deren Bekannte früher drauf waren: Meine Vermieter sind als ihre Tochter 4 Wochen alt war, 6 Wochen in Urlaub gefahren, um sich zu erholen (das Kind war bei den Großeltern). Keiner fand was dabei. Meine Mutter ist mit meinem Bruder einkaufen gegangen und hat mich mit 3 Monaten alleine zu Hause im KiWa gelassen (war ihr zu anstrengend mit 2 Kindern). Keiner fand was dabei. Meine Eltern sind abends zu den Nachbarn gegangen und haben uns drei alleine zu Hause gelassen (mein kleiner Bruder war damals 3). Fanden alle normal. fortsetzung....
Bisherige Antworten

Teil 2

Meine Eltern haben uns mit 1, 4 und 5 Jahren alleine in den Flieger gesetzt und zu meinen Großeltern verfrachtet, weil sie alleine in Urlaub fahren wollen. Überhaupt haben sie uns regelmäßig für Wochen dort abgegeben. Meine Mutter ist immer arbeiten gegangen (sie war mit Leib und Seele Lehrerin). Ich habe meine Nanny geliebt und mir nichts dabei gedacht, ein "Schlüsselkind" zu sein. Es war bei uns eben so. Langer Rede - kurzer Sinn: Ich versuche mich dahingehend jetzt locker zu machen. Ich bin nicht die perfekte Mutter und genau das ist vielleicht gut für meine Kleine. Sie soll ja auch kein perfektes Kind sein, sondern ein ganz normales Kind, das ganz normale Erfahrungen macht, gute wie schlechte. Dies ging mir heute so durch den Kopf. Und: Väter sind auch noch da und prägen die Kinder viel mehr als man glaubt! Liebe Grüße utsie

Und wo ist die Frage??..*suchsuchsuch*

"ich muß Euch mal was fragen"
jaaa, was denn???
oder meinst Du "schlechtes Gewissen, wieso?"
mhm, dann habe ich keines.
das fällt für mich unter: ich habe gesagt, ich rufe an, habe es dann aber nicht gemacht...oder sind das Schuldgefühle?
Was ist Liebe?
sinn des Lebens?
lg von einer mit schlafdefizit,
ines

hmpf

Ja, die Frage war, wieso Mütter eigentlich immer ein schlechtes Gewissen haben (oder sich einreden lassen). Hatte nämlich gerade eine enervierende Auseinandersetzung mit einer Freundin. Schuldgefühle und schlechtes Gewissen ist doch fast dasselbe, oder? Gruss utsie

Re: Teil 2

Hallo Utsie!
Total interessantes Thema - muss nur leider gleich
weg (muss ich jetzt ein schlechtes Gewissen haben,
weil ich meine 3 Kinder bei meinem Mann lasse, um
eine Aerobic-Stunde zu geben?!? *g* ) Versuche später
in Ruhe noch einmal zu posten. LG Susanna

Re: Teil 2

Hallo Utsie!
Ich habe ganz sicher nicht den Anspruch eine perfekte Mutter zu sein - aber auch ich habe ein schlechtes Gewissen. Nicht we´gen irgendwelcher Dindge die passieren, aber dann wenn ich meinem Kind gegenüber zu ungehalten werde oder zu wenig auf Ihn eingehe. Er ist noch zu klein um zu verstehen warum ich genervt, wütend oder traurig bin. Er ist noch der kleine Egoist um den sich alles drehen muss.
Und klar sind Väter da, gerade bei uns übernimmt er den Großteil der Erziehung, aber er hat auch mal ein recht auf Auszeit, zumal ich Ihn mit meinem Kinderwunsch ein wenig zu diesem Kind gedrängt habe. Ursprünglich war mal geplant, dass er sein Studium beendet und ich zu hause bleibe......
Ich finde eine gesunde Eigenreflexion (= gleich Gewiisensprüfung?) immer wieder sinnvoll ;-)
LG Elke

Re: Teil 2

Hallo Utsie!
Hier bin ich wieder - komplett erledigt von der Hüpferei.
Ich denke, ich weiß, was Du meinst. Und ich finde es
toll, dass Du dieses "schlechte Gewissen" abgelegt
hast. Ich empfinde es manchmal, wenn ich gewisse
Dinge anders angehe als die Mütter um mich herum -
man vergleicht sich automatisch und was nicht in die
bekannte Norm passt, verunsichert - zumindest mich
manchmal, aber auch die Leute um mich herum.
Deshalb hängt dieses "schlechte Gewissen" auch sehr
mit einem gesunden Selbstbewußtsein als Mutter und
Frau zusammen. Jetzt beim 3. Kind stehe ich in den
meisten Fällen zu meiner ganz persönlichen Mutterrolle
und kann Kritik und Anregungen auch annehmen und
vielleicht konstruktiv umwandeln oder ganz einfach
ignorieren. Früher fiel mir das oft gar nicht leicht und ich
ließ mich leicht verunsichern (Schlafenszeiten,
Essenszeiten, zu viel Körperkontakt - Mamakind,
Grenzen setzen etc.). Denn, ob wir's richtig gemacht
haben oder nicht, erfahren wir frühestens, wenn unsere
Kleinen die Pubertät hinter sich haben und "fertige"
Erwachsene sind. Wie auch immer - jeder "Fehler", den
wir in der Kindererziehung machen - hinterlässt bei
unseren Kindern Ecken und Kanten und gerade die
sind es oft, die einen Menschen ganz besonders
individuell, interessant und liebenswert machen - im
besten Fall *g*. Bin ich jetzt am Thema vorbei? Auch
wurscht. Schönen Abend noch, lg Susanna

Re: Teil 2

Hallo utsie,
dein Beitrag gefällt mir und eigentlich hat mir so etwas in diesem Forum bislang auch ein bisschen gefehlt. Von daher freue ich mich über das interessante Posting. Es trifft genau das, was auch ich mich zunehmend frage. Warum haben Mütter immerzu ein schlechtes Gewissen (oder Schuldgefühle, wer mag)? Ganz ehrlich? ? Ich weiß es nicht.
Ich denke, dass in Zeiten sinkender Geburtenraten und immer höherem Durchschnittsalter der Erstgebärenden der Anspruch vieler Frauen an sich selber, nun bei diesem lang ersehnten Wunschkind ja alles richtig zu machen und den perfekt glücklichen, körperlich und mental gesunden Menschen zu erziehen, ins Unermessliche wächst. Meiner Meinung nach ist das astronomisch und gar nicht erreichbar. Alle werden wir so gesehen versagen.
Versagen - Das macht man öfter mal im Leben, und dennoch kann man über Fehler selbstkritisch reflektieren, ohne sich unter der Last eines ?schlechten Gewissens? zu beugen. Von daher: Warum tun sich Frauen das gerade im Bereich der Kindererziehung an, sich selbst und einander mit chronischen Schuld- und Unzulänglichkeitsgefühlen zu malträtieren? Es nervt mich bisweilen ganz gewaltig. Warum das so ist? Ich weiß es nicht, vielleicht steckt dahinter eine große Selbstunsicherheit angesichts der neuen total fremden Mutterrolle und/ oder angesichts eines Babys; viele haben zuvor vielleicht nie mit Babies zu tun gehabt? Ich kann nur vermuten. Aber bisweilen beschleicht mich fast das Gefühl, dass es unter Müttern zum ?guten Ton? gehört, auch ja stets ein ausreichend schlechtes Gewissen zu bekunden.
Eins will ich klarstellen: Weder halte ich etwas von der schwarzen Pädagogik vergangener Zeiten noch strebe ich die Pädagogik für ?Indigo-Kinder? an.
Ich bin Charlottes Mutter, sie meine Tochter, und ich werde viele Fehler machen, aber auch vieles richtig. Dabei vertraue ich auf folgende Dinge: Erstens auf mich, denn ich halte mich eigentlich für ganz okay *gg*, zweitens auf Charlottes Fähigkeiten und drittens darauf, dass alles gut wird, denn das sollte man sich ins Gedächtnis rufen: Kinder großzuziehen ist seit Menschengedenken das Normalste der Welt. Es ist nichts Mythisches, nichts Unschaffbares. Wer hier Perfektion anstrebt ? und das machen viele Mütter -, kann nur scheitern. Das klappt nicht, weil kein Mensch perfekt ist, selbst wenn man sich 1000 Mal hinterfragt, analsyiert, schlaue Bücher wälzt usw.
Ich finde Selbstreflexion in Bezug auf das eigene Verhalten wichtig. Aber ich denke, jeder halbwegs intelligente, sein Kind liebende Mensch macht das schon im ausreichenden Maße von alleine. Will sagen: Man kann alles übertreiben; Extreme können gefährlich sein. Interessiert, wach und das eigene Handeln selbstkritisch zu hinterfragen ist m.E. super wichtig. Aber man kann auch gründeln und gründeln und gründeln bis zur Handlungsunfähigkeit.
Außerdem glaube ich kaum, dass ich meiner Tochter damit sehr helfe, wenn ich mit Dauer-Schuldgefühlen durch die Gegend schlurfe. ;o))
Und du hast Recht: Warum haben eigentlich Männer nie ein schlechtes Gewissen/ Schuldgefühle? Na, habt ihr das auch nur einmal in einer Gesprächsrunde oder sonstwo gehört, dass ein Vater wegen diesem oder jenem ein schlechtes Gewissen hat? Wohl kaum, und wenn, würde man aufhorchen, weil es auffallen würde.
Und sind die Väter nicht genauso in der Verantwortung wie wir? Ich finde schon. Und dennoch belastet sich kein Vater mit diesem ?Schuldgefühlsbekennungsritual? wie die Mütter es tun. ? Das halte ich für eine gesunde Einstellung. :o)
So, mein Wort zum Mittwoch!
LG, Rosine

Re: Teil 2

Hallo,
ich für mich kann sagen, daß ich eigentlich nur ein schlechtes Gewissen habe wenn ich Mia mal anherrsche oder von ihrem Gequengel (das selten vorkommt) total genervt bin. Dann denke ich mir sie ist auch nur ein Mensch mit Launen und darf auch mal quengeln - und ich darf dann auch mal genervt sein. Auch wenn es mir leid tut, weil sie ja eigentlich Zucker ist. Aber andererseits gehört es auch zur gesunden Entwicklung eines Menschen zu lernen, daß es nicht immer nach der eigenen Nase geht und das andere auch mal gestreßt sein können.
Ansonsten wird einem das schlechte Gewissen von der Gesellschaft eingeimpft.
Wie nach 8 Wochen schon arbeiten gehen? Nicht die ersten drei Jahre mit Kind genießen? Man verpaßt ja die ersten Krabbelversuche, die ersten Schritte und ich weiß nicht was noch alles. Muß ich denn bei den ersten dabei sein? Nö!
Zu meinem großen Glück prallt so etwas an mir ab bzw. die meisten trauen sich nicht solch einen 'Vorwurf' mir gegenüber auszusprechen weil ich meine Meinung deutlich kundtue und auch betone daß es mir und meinem Kind dabei gut geht. Aber allein die Tatsache es betonen zu müssen sagt ja schon was über die allgemeine Einstellung aus.
Ich denke es gibt viele Wege die nach Rom bzw. zu einem ausgeglichenen Erwachsenen führen und als die allerwichtigste Tatsache für eine schöne Kindheit und Jugend sind ausgeglichene Eltern auf die man sich verlassen kann!
Liebe Grüße, Aleks mit Mia und Sohnemann im Bauch

Re: Teil 2

Hallo Alkes,
die Sprechblasen der erstaunten Gesichter kann man auch mit folgendem Text füllen: Wie, du bleibst 3 Jahre zu Hause ? Und dein Job, dein Studium, wie, du willst noch ein Kind ???
Es ist also beliebig, immer kann jemand anderer Meinung sein, und gut machen wir es doch alle sowieso nicht, oder ? (Aus der Sicht der anderen natürlich)
Also, immer Ohren auf Durchzug und Hirn zwischendrin versuchen abzuschalten, dickes Fell züchten und Augen zu und durch...
Wir machen alle Fehler (und ich bekämpfe dann mein schlechtes Gewissen, was ich auch habe, wenn ich ungeduldig oder so bin oder mal keinen Bock habe, mit Malin zu spielen), aber auch daran lernen Kinder.
LG Sibylle

Re: Teil 2

Hallo Sibylle,
mir ist es ja eh fast egal was andere von mir denken. Ich ziehe meine Sachen in der Regel so durch, daß es mir in den Kram paßt. Meine Tochter war mit 4 Monaten bei der Tagesmama und ich glaube es war richtig. Mein Sohnemann wird auch sehr früh in fremde Obhut kommen, weil ich gleich wieder anfangen werde zu arbeiten und auch das wird hoffentlich der richtige Weg sein. Wenn nicht muß ich halt umdisponieren. Aber das mache ich mit Sicherheit nicht, weil irgendjemand meint anders wäre es besser.
Also Hauptsache wir ernähren unsere Kinder, halten sie sauber und zeigen ihnen, daß wir sie lieben und vermitteln vielleicht noch ein paar Werte. Dann werden aus den kleinen Menschen gute große Menschen.
Liebe Grüße aus dem verregneten Hamburg, Aleks

Re: Teil 2

HI Aleks, Du sprichst mir aus der Seele! Ich bin ja auch früh wieder arbeiten gegangen und mußte mir (und das im 21. Jahrhundert!) so manche blöde Frage anhören. Wenn jemand fragte: "Wieso?" hab ich entweder zurückgefragt: "Wieso nicht?" und die üblichen oberflächlichen Bekermungen gut zu widerlegen gewußt oder ich habe gesagt: "Weil ich meine Arbeit liebe". Aber die blöden Fragen haben mich total genervt. Viele Grüße utsie P.S. ich wußte gar nicht, daß Du wieder schwanger bist?! Glückwünsche! Welche SSW?

Re: Teil 2

Hi Utsie,
ja es ist schon blöde mit den anderen Leuten. Vor allem sind es meistens Mütter, die ganz besonders komisch reagieren wenn man sagt, daß man früh wieder arbeitet und das Kind aus den Händen gibt. Noch blöder gucken die meisten wenn ich sage, daß ich wahrscheinlich kirre werden würde wenn ich den ganzen Tag mit Mia zu Hause wäre. Meine Hochachtung vor den Vollzeitmamis!
Ich bin heilfroh, daß ich im Büro abschalten kann und andere Dinge höre und nachmittags treffe ich mich mit meinen Mamis im Stadtpark und wir gehen schön spazieren und unterhalten uns auch über Kinder. Für mich ist das die richtige Mischung und die Entwicklung meiner Tochter zeigt mir, daß es vielleicht nicht der einzig richtige, aber zumindest kein falscher Weg ist.
Ja, ich bekomme im November einen Sohnemann. Bin jetzt in der 21. SSW - also gerade Bergfest gehabt.
Sonnige Grüße aus dem schönen Hamburg, Aleks

Re: Teil 2

Hi Rosine, Du hast genau das asugedrückt, was mir durch den Kopf ging. Sicher liegt es daran, dass viele Frauen wirklich nur noch Mütter sind. Früher war man Mutter und nebenbei noch viele andere Dinge. Kinder wurden gezeugt und aufgezogen, ganz normal. Daneben mussten die Frauen aber noch viele andere Dinge tun. Das ist heute kaum noch so. Daher kommt wahrscheinlich die Konzetration aufs Kind, was meiner Meinung sowohl den Kindern als auch den Müttern nicht gut tut. So werden die Kinder zu kleinen Prinzen erzogen, um die sich alles dreht. Das halte ich für falsch. Gruss utsie und danke für Dein Posting!

Re: Teil 2

Hallo Utsie,
also die Geschichten die Du geschrieben hast, finde ich schon krass. Ich bin da anders veranlagt und mußte auch mit dem Kopf schütteln, als meine Tante letztens erzählt hat, daß sie ihren Sohn damals abends schlafend im Bett gelassen hat und tanzen ging. Ist mittlerweile zwar schon über 20 Jahre her, aber ich finde das krass. Ich würde das nie machen, nicht aus schlechtem Gewissen, sondern einfach nur aus Angst. Es kann da soviel passieren. Ich hab selbst als Kind einiges mitgemacht und sowas möchte ich nie erleben. Meine Eltern waren weg und meine Großeltern haben auf uns aufgepasst, schlafen gelegt und ich wachte später auf (meine Großeltern schliefen schon) hab meine Mama gesucht aber die war ja nicht da. Da die Haustür zugeschlossen war, bin ich aus dem Badezimmerfenster geklettert und hab mich auf den Weg gemacht. In Richtung Autobahn!!! Ich wußte wo meine Eltern waren und bin daher in die richtige Richtung gelaufen. Kurz vor der Autobahn kamen meine Eltern im Auto vorbei gefahren und meine Mutti meinte nur zum Papa: Ist das nicht Yvonne gewesen? Klar war ich das! Wären sie nur ein paar Minuten später gekommen, wäre ich vielleicht nicht mehr hier. Das ist dann später fast nochmal passiert, aber da hat mich meine Omi gerade noch am Badfenster abgefangen. Da war ich 2 oder 3 Jahre alt. Noch eine Geschichte: (da waren wir nicht mehr so klein) zu Silvester sind alle immer feiern gegangen und meine Schwester und ich waren zu Hause. Es kam zwar jede Stunde einer nach Hause, aber ich hatte eine Höllenangst und hab nur am Fenster gestanden und geschrieen. Das war aber wirklich immer das einzige wo wir alleine waren, ansonsten war meine Mutti immer da. Und aus solchen Gründen werde ich Lea nie alleine lassen. Ich hab nun mal ein Kind und wenn ich keinen Babysitter habe, dann bleibe ich zu Hause bei meinem Kind. Ich könnte es mir nie verzeihen wenn etwas passieren würde. Dann reicht kein schlechtes Gewissen mehr, dann habe ich vielleicht das Leben meines Kindes aufs Spiel gesetzt. Was wäre wenn die Wohnung brennt, Einbrecher kommen oder sich das Kind im Schlaf wehtut??? Ich mag gar nicht dran denken. Das sich eine Mutter Vorwürfe macht, wenn das Kind sich einen Finger klemmt, ein paar Stufen runterfällt, aus dem Hochstuhl plumpst, von der Schaukel fällt, oder wie bei Lea, sich ein Stück vom Zahn ausschlägt, ist doch völlig normal. Man will als Mutter alles richtig machen und das Kind beschützen und dann passiert so was. Die Vorwürfe oder das schlechte Gewissen dauern doch auch meist nicht lange. Aber in so einem Moment sucht man immer die Schuld bei sich. Ging mir genauso, wie sich Lea ein Stück von Zahn abgebrochen hat, als sie auf die Tischkante geknallt ist und ich daneben saß. Hab mir die schlimmsten Vorwürfe gemacht, aber heute sage ich mir, es ist passiert und ich konnte es nicht verhindern, obwohl man es immer gerne will. Also ich denke, das die momentanen Vorwürfe völlig ok sind. Es ist eh jede Mama anders, die einen sehen vieles nicht so eng und die anderen möchten ihr Kind am liebsten in Watte packen. Jeder hat da seine Meinung und das ist auch gut so. LG Yvonne mit Lea

Re: Schlechtes Gewissen, wieso?

Hi Utsie,
nein, ich habe auch kein schlechtes Gewissen, wenn ich mal wieder so "egoistisch" bin zu arbeiten, aber bei manchen Dingen habe ich schon eines (und werde es auch weiterhin haben): Nämlich dann, wenn ich irgendetwas mache, was eigentlich komplett gegen meine Überzeugung ist (z. B. rumschreie, weil mein Großer Mist gebaut hat) - es aber trotzdem tue (und glaube mir, keine Mutter ist vor so etwas gefeit!). Und ich muss dazu sagen, dass das Verhalten der Eltern früher für mich keinen Vorbildcharakter hat - früher wurden die Kinder auch in den Keller gesperrt, wenn sie nicht spurten und und und ...
Was mich jedoch stört, ist, dass viele Eltern anderen Eltern ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Wie ich hier schon öfter geschrieben habe, wurde mir schon häufiger unterstellt, ich "erzöge" unseren Großen nicht "richtig", obwohl sie nicht wissen, was mit ihm los ist (er hat Wahrnehmungsstörungen und ist halt anders als andere Kinder). Und sowas finde ich schlichtweg zum K..., da kann ich dir nur Recht geben!
GlG Simone

Re: Schlechtes Gewissen, wieso?

Hallo! Ich kann schon verstehen, was du meinst. Wegen solcher Dinge wie Hinfallen oder wenn das Kind krank wird, schlecht isst oder schlecht schläft würde ich mir ehrlich gesagt auch kein schlechtes Gewissen machen. Vieles passiert eben ohne dass wir eingreifen können. Dennoch probiert man natürlich, Gefahrensituationen zu vermeiden - oder? Wenn jetzt das Kind die Treppe runterfällt weil ich die Tür aufgelassen habe - das wäre schon ein Grund, ein schlechtes Gewissen zu haben, finde ich. Ehrlich gesagt finde ich deine Ausführungen auch relativ krass - kenne solche Sachen aber auch von meiner Mutter - die hat mich zum Mittagsschlaf hingelegt und ist zum Friseur gegangen (ok, ich muss sagen, sie hatte auch wirklich hier überhaupt niemanden, der ihr mal hätte helfen können). Nee, auf so Ideen käme ich jetzt wirklich nicht, den Gedanken finde ich furchtbar (ich bin natürlich eher aufgewacht als sonst und hab gebrüllt wie am Spieß). Langer Rede, kurzer Sinn: Dinge, die man im positiven Sinne beeinflussen kann, damit es dem Kind gut geht, sollte man natürlich beeinflussen!! Aber immer geht das halt nicht, es gibt Dinge, die man einfach nicht ändern kann und deswegen sollte man sich auch kein schlechtes Gewissen machen! LG, sorry, war irgendwie wahrscheinlich a bisserl wirr, aber ich musste auch noch meinen Senf dazu geben *g* Stefanie

Re: Schlechtes Gewissen, wieso?

Hi, nur zur Klarstellung: ich würde Anna nie allein zu Hause lassen, das ist ja wohl klar! Ich wollte damit nur ausdrücken, dass Werte sich ändern und es nie das absolut "Richtige" gibt. Richtig ist oft eben das, was man selbst als richtig empfindet, gerade in Erziehungsfragen und manchmal tut es Not, die eigene Sichtweise mal in Frage zu stellen. Wenn Annas sich verletzt, weil ich grob unachtsam war, würde ich mir Vorwürfe machen. Aber niemand "versagt" als Mutter, weil das Kind schlecht schläft oder spät laufen lernt. Meine Beispiele treffen aber nicht auf mich persönlich zu - ich mache das auch anders! Viele Grüße utsie

Re: Schlechtes Gewissen, wieso?

Hallo! Sorry, wollte dich nicht angreifen und hab das auch nicht so verstanden, dass du das machen würdest! Ich denke im Prinzip sind wir der gleichen Ansicht ;-) LG Stefanie
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