musste.
Um 6.00 Uhr rief ich dann meine Eltern an, dass sie sich auf den Weg machen sollten (sie hatten immerhin eine Stunde Fahrzeit vor sich), um auf die beiden Großen aufzupassen. Und kurz nach diesem Anruf rief ich auch die Hebamme an, dass sie jetzt vorbeikommen solle.
Eine halbe Stunde später war sie da und stellte fest, dass der Muttermund nun schon 3-4 cm offen sei. Nach dem CTG setzten wir uns auf das jetzt schon für die Geburt vorbereitete Sofa und unterhielten uns. Irgendwann so zwischen 7.00 und 7.30 Uhr platzte dann meine Fruchtblase und fast sofort wurden die Wehen merklich stärker. Jetzt kam auch mein Mann dazu und kümmerte sich abwechselnd um mich, unseren Ältesten und diverse Vorbereitungen (wie Nabelbesteck auskochen, Kaffee kochen, Babywäsche und Handtücher in den Backofen legen etc.).
Inzwischen ?sang? ich während der Wehen richtig laut und war froh, wenn ich mich zwischendurch an meinen Mann hängen konnte. Noch kniete ich auf dem Sofa, bis mich meine Hebamme dazu bewegen konnte, die Position zu verändern. Die Wehenpausen waren relativ kurz und nur in den Pausen konnte ich mich überhaupt bewegen.
Gegen 8.30 Uhr kamen dann auch meine Eltern und frühstückten mit den beiden Großen (?bei geschlossenen Türen?...)
Dann untersuchte mich die Hebamme nochmal und stellte 8-9cm Muttermundöffnung fest. Da dachte ich dann zum ersten Mal: ?Oh Gott, immer noch nicht ganz auf??? Bald kann ich nicht mehr...?
In der nächsten Wehenpause nach der Untersuchung bin ich ga

ganz schnell aufgestanden, denn im Liegen fand ich es einfach unerträglich. Für den Rest der Geburt stand ich vor dem Sofa und hing mich während der Wehen an den Hals/um den Hals meines Mannes. Der hatte auch ganz schön zu kämpfen, denn immerhin wog ich fast 25 kg mehr als er....
Gegen 9.00 Uhr gingen dann die Presswehen los, gerade zu dem Zeitpunkt, als ich zu meinem Mann und der Hebamme sagte, ich könne nicht mehr (den Punkt hatte ich bei den beiden Geburten zuvor nie erlebt, warum, weiß ich auch nicht).
Bei einer Presswehe war dann der halbe Kopf geboren bis unterhalb der Nase, als die Wehe zuende war.... Die Hebamme erzählte später, dass das Fruchtwasser nur so aus einem Nasenloch sprudelte!
Bei der nächsten Wehe kam dann der Rest des Kopfes und mit der nächsten war Ruben Jonathan dann ganz geboren, um genau 9.09 Uhr. Fünf Minuten Austreibungsphase, ziemlich schnell, nicht wahr?
Ich musste mich dann hinknieen, weil die Nabelschnur spannte und während die Hebamme unseren Sohn abrubbelte, wurde die Nachgeburt geboren. Ruben brauchte etwas Zeit, bis er sich regte und anfing zu atmen, aber das Rubbeln hat ihm dabei geholfen.
Nachdem ich mich auf?s Sofa gesetzt hatte, kam Ruben auf meinen Bauch, in ein warmes Handtuch gewickelt. Und dann holte mein Mann die großen Geschwister, denen wir versprochen hatten, sie dürften als erste gucken, ob sie ein Brüderchen oder ein Schwesterchen bekommen hätten. Die erste Annäherung war ganz zaghaft, aber die Neugier siegte schließlich d

doch und bis heute sind keine Anzeichen von Eifersucht zu spüren.
Wenn sie aufwachen, nach Hause kommen oder ins Bett gehen, ist ihr erster Gedanke: ?Wo ist Ruben??
Trotz der so tollen Hausgeburt, die ich immer wieder einer Krankenhausgeburt vorziehen würde, musste ich nach einer Verschnaufpause von ca. 3 Stunden doch noch ins Krankenhaus, weil ich ziemlich stark gerissen war. Ein Dammriss 2,5. Grades und ein Scheiden- und Klitorisriss wurden dort festgestellt!!!! Und das Nähen war so fies, dass ich beinahe zusammengeklappt wäre und sie mich erst nach einer 1l-Infusion wieder gehen ließen.
Doch seit wir wieder zuhause sind, läuft alles bestens: am nächsten Tag hatte ich zwar starken Muskelkater in den Armen (vom Festhalten und Hängen an meinen Mann) und konnte ca. 6 Tage nicht richtig sitzen, aber das ist alles gut zu ertragen, wenn man so ein kleines Wesen auf dem Arm hat, das einen diese ?Unannehmlichkeiten? vergessen läßt.
Hier noch die Maße von Ruben Jonathan: 3900g, 51cm und 36cm Kopfumfang