Hallo Beatrix,
ich bin gegen Tierversuche, weiß auch so, dass ein Dobermann mit Lippenstift blöd aussieht...
nein, Spass beiseite.
Um ehrlich zu sein, bin ich jetzt ein bißchen schockiert, dass du selbst schreibat, nie darüber nachgedacht zu haben, wie die Tiere behandelt werden! Das Thema ist ja nicht neu.
Fang an, bei den Tiertransporten und Kosmetikartikeln.
Ich kann locker auf Make-Up, Lippenstift etc. verzichten, für sowas muss meinetwegen nichts und niemand gequält werden.
Die einfachste und praktikabelste Möglichkeit für uns Einzelpersonen ist, Produkte, die im Tierversuch getestet sind, generell zu meiden. Viele Tierversuche sind überflüssig, manche aber auch sinnig und wichtig.
Auch hier muss jeder für sich eine Nutzen-Risiko-Abwägung vornehmen.
Wenn es um Medikamente geht, die z.B. mein Kind retten könnten, bin ich froh und dankbar, wenn es solche (auch im Tierversuch getestete) gibt.
lG My

Huhu Mychen,
Du sprichst mir aus der Seele. Ich find sowas auch ganz ganz furchtbar. Vor allem, wenn es sich um sinnlose Produkte, wie Kosmetika handelt. Aber bei lebensrettenden Medikamenten...
HAb den Brichtg nicht gesehen. Aber auch wenn wie gesagt, für einige Medikamente Tierversuche "akzeptabel" erscheinen, man muss die Tiere nicht quälen und anschreien. Die Versuche an sich sind ja schon eine große Zumutung an die Tiere. Sie dann noch zu schlagen und zusätzlich zu quälen, das ist dann wirklich zuviel.
LG gerit, nun ganz geschockt

Hallo My, ich hatte vor Jahren mal gesehen, wie es dort zugeht. Aber ich habe in der letzten Zeit das Thema erfolgreich verdrängt. Mit den Konsumprodukten passe ich schon immer auf.
Kaufe Fleisch und Eier direkt beim Erzeuger (Bioland-Hof etc.), Milch ebenso, Kosmetika benutze ich fast keine außer Tagescreme und mal einen Lidschatten (ohne Tierversuche produziert).
In sofern boykottiere ich gewisse Artikel schon.
Trotzdem bin ich so schockiert, dass Tiere so gequält werden. Bei Medikamenten bin ich nur bedingt für Tierversuche. Ich weiss, sie sind teilweise notwendig. Doch die Tests an Primaten sind ja schon seit gut 10 Jahren umstritten. Ich bin nur so schockiert, dass ich das Bild, wie es den Tieren in den Versuchslaboren geht, total verdrängt habe. Ich habe gar nicht darüber nachgedacht, dass sie dort eventuell von Tierquälern betreut werden bzw. von keinen Fachpersonal. Und dass sie noch zusätzlich gezwungen werden, zur Belustigung des Personals zu Radiomusik zu tanzen!!!
Solche Bilder wie ich sie gestern sah, hätte ich mir in meiner Phantasie nicht vorstellen könne.
Darum bin ich so fertig!
Ich war so blauäugig. Und ich finde, dass es für mich persönlich nun nicht mehr reicht "die richtigen Produkte" zu kaufen, sondern ich würde gerne mehr tun. Und wenns nur Spenden sind, die Organisationen helfen, auf solche Firmen wie Covance aufmerksam zu machen und die Firmen zwingen, korrekt mit den Tieren umzugehen!Ganz liebe Grüße von Beatrixi und Danke für Deine Worte

Hallo Beatrixi,
schau doch mal auf der Homepage vom DZI nach, das ist ein unabhängiges Institut, das das deutsche Spendensiegel vergibt. Die Organisationen, die es erhalten, gehen mit ihren Spenden "vernünftig " um, das meiste Geld landet dort, wo es hin soll. Gerade unter den Tierschutzorganisationen gibt es so viele "schwarze Schafe".
LG Simone, die gerade als Zeugin in einem Prozess wegen Tierquälerei aussagen musste und sich über die milde Strafe geärgert hat :-(

Hallo, was war das denn für ein Prozess und was für eine Strafe? So was interessiert mich immer sehr. Gruss utsie

Huhu Utsie,
da muss ich etwas ausholen: Bei uns im Dorf lebt ein ziemlich durchgeknallter Landwirt, der vor rund zwei Jahren die Versorgung seiner Rinder nicht mehr auf die Reihe kriegte. Er hatte etwa 100 Stück, verkaufte anscheinend auch keins, ließ sie sich aber ungehemmt vermehren. Das Problem war nur: Es gab nicht genug Futter für die armen Viecher. Trotz vorheriger Infos an das Veterinäramt musste es dann erst so weit kommen, dass einige der Kühe starben (oder sollte ich sagen: elend krepierten?), bis von amtlicher Seite her eingeschritten wurde. Dem Landwirt wurden die Tiere weggenommen und für 2,5 Jahre der "berufsmäßige Umgang" mit Huf- und Klauentieren verboten. Aber ein paar Monate später waren schon wieder die nächsten Tiere da, trotz Verbots. Die liefen dann auf den Namen seiner Nichte. Die beiden hatten einen Vertrag miteinander, dass er die Tiere versorgen sollte. Klasse, was? Da es schon wieder so aussah, als würde er sie nicht richtig versorgen, haben dann eine befreundete Tierärztin, ein paar andere Leute und ich das Veterinäramt informiert, das diese Infos an die Staatsanwaltschaft weiterleitete. Und ein Jahr später (!) kam es dann endlich zum Prozess wegen Verstoßes gegen das Tierhalteverbot. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass sich ausschließlich der Landwirt um die Tiere kümmerte, verurteilte ihn aber nicht zu einer Gefängnisstrafe (er war auf Bewährung) oder wenigstens zu gemeinnützigen Arbeitsstunden, sondern zu 900 ? Bußgeld. (Gleich weiter ...)

Außerdem darf er sich keinesfalls mehr um die Tiere kümmern. Weggenommen werden sie ihm bzw. seiner Nichte (die wirklich nur den Namen hergibt) aber nicht. Tja, und natürlich versorgt er sie jetzt immer noch. Denn verkaufen will er sie nicht und wenn er sie nicht versorgen würde, würden sie verhungern bzw. verdursten. Klasse Urteil. Es bleibt alles beim Alten!
Fand ich ganz schön deprimierend, zumal ja der Tierschutz seit Kurzem im Grundgesetz verankert ist.
Liebe Grüße nach DO schickt dir Simone

Puh, das klingt schrecklich! Und 900 Euro sind ja lächerlich! Die armen Viecher! Ich kann noch nicht mal an nem Schweinetransport vorbeifahren, ohne die Krise zu kriegen. Und Viecher verhungern zu lassen, ist echt das Letzte. Danke für die Info und LG utsie

ich habe den Bericht nicht gesehen...
ich fürchte, viel mehr als die Produkte zu boykottieren ist nicht zu machen. Ob Spenden an die richtige Stelle gelangen und auch zum bestimmten Zweck verwendet werden, halte ich immer für zweifelhaft.
Die meisten Labors werden ohnehin einen Rechtfertigungsgrund für die Versuchsreihe finden.
Meinetwegen muss z.B. auch kein Äffchen zum Mond geschickt werden oder eine Ratte durchs Labyrinth laufen! Die Tiere sind ohnehin intelligenter als wir Menschen, sonst hätten sie nicht so viel länger als wir die Erde bevölkert. Wenn es Leben auf anderen Planeten gibt oder gäbe, heißt das für mich lange nicht, dass ich es wissen und kenn muss.
Die Firmen zwingen, mit den Tieren korrekt umzugehen? Wie soll das aussehen? Dann müssen die Tiere im natürlichen Lebensraum bleiben, ebenso müssen wir dann aber klein zuhause anfangen und dürfen keine Haustiere mehr halten...
Was man halt auch nicht vergessen darf, solche Berichte zeigen wirklich alles in erster Linie negativ... vielleicht ist es für manches Tier eine willkommene Abwechslung mal zur Radiomusik zu tanzen...
TIerquälerei ist ein riesiges Thema und ein verdammt heißes Eisen und fängt schon viel Kleiner als im Labor an. (Wenn der Fünfjährige z.B. der FLiege die Flügel ausreisst, ein unseriöser Züchter seine Katzen im Keller "großzieht" etc.).
Es ist sicher schwierig dort anzusetzen, wo es richtig ist, weil nunmal jeder einen anderen Aspekt in den Vordergrund stellt.
lG My

Hi, naja bei Haustieren sieht es doch schon ein bisschen differenzierter aus. Ich habe auch einen Kater, der hat ein tolles Leben, kann raus und rein und darf Mäuse fangen und draußen rumstreunern. Das ist in meinen Augen keine Tierquälerei.Vögel oder Hamster im Käfig dagegen schon. Gruss utsie

Hallo utsie,
*lach* genau die Reaktion wollte ich haben! Das ist nämlich das Problem, wo genau muss man ansetzen? Wo ist es artgerecht und wo Quälerei???
Wir haben alle unterschiedliche Toleranzgrenzen und das kommt noch dazu!
Ich habe selbst Katzen und einen Hund sowie zwei Islandpferde. Unsere Katzen sind reine WOhnungskatzen! Die schauen dich schon doof an, wenn du die Tür offenstehen lässt! Kein Gedanke, mal eine Pfote rauszusetzen!
lG My