Muß mir doch jetzt hier mal Luft machen.....
muß jetzt mal bei euch "Dampf" ablassen. Reg mich gerade total auf.
Ich bin ja Kinderkrankenschwester und arbeite zur Zeit in der häuslichen Kinderkrankenpflege. Dort betreue ich eine Familie, die bereits 1997 nach einer künstlichen Befruchtung Drillinge in der 24.SSW bekam. Alle drei sind nach ein paar Tagen gestorben.
Die nächste künstliche Befruchtung war eine frühe Fehlgeburt.
Aus der darauffolgenden künstlichen Befruchtung "resultieren" die Zwillinge, die ich dort betreue.Die Zwillinge wurden ebenfalls in der 24.SSW geboren, sind jetzt 10 Monate alt und wiegen ca.5000gr.Sie hatten beide Hirnblutungen und haben bereits unzählige OP's hinter sich.Einer der beiden ist taub und braucht immer noch Sauerstoff über die Nase. Beide Kinder haben noch Magensonden, da sie pro Mahlzeit (die 130ml sein soll, 5x am Tag) so etwa 30 - 60 ml selbstständig trinken.Wenn man das überhaupt trinken nennen kann, denn sie werden 40min. gefüttert und anschließend den Rest sondiert.Es ist unklar inwieweit sie behindert sind, das kann man noch nicht feststellen. Mit ihren 10 Monaten sind sie auf dem Stand von 4 Wochen alten Babys.
Die Eltern bekommen zur Zeit (fraglich wie lange noch) von der Krankenkasse 5Stunden Pflege am Tag gezahlt und 2x die Woche 3 Stunden eine Haushaltshilfe. Die Mutter ist 31 Jahre alt und der Vater 26, sie sind normal intelligent, doch in ihrer Art sehr schwierig.
Der Gipfel ist aber, das sie am 1. Geburtstag der Zwillinge (mit denen sie in keinster Weise alleine zurecht kommen) eine weitere künstliche Befruchtung planen, bei der wieder mindestens 3 befruchtete Eizellen eingepflanzt werden.
Da hat man doch keine Worte mehr, oder?
LG eine total aufgeregte Kerstin, die das überhaupt nicht verstehen kann.
Re: vollkommen bekloppt!!!!!!!!!!!!!!!
als hätte die nichts anders zu tun,2 behinderte Kids und das sowas!!!!da fehlem einem die Worte.
LG Bine
Wo ist das Problem?
LG Christina
Re: evtl. bei den vielen Unwägbarkeiten...
generell finde ich, dass jeder selbst entscheiden muss, ob er/ sie mit einem behinderten Kind zurecht kommt oder nicht, ob man dann noch weitere Kinder will usw.
Mit der Thematik künstl. Befruchtung usw. kenne ich mich auch nicht aus. Insofern kann ich dazu gar nichts sagen.
ABER ein mögliches Problem sehe ich bei der geschilderten Familie schon:
Wenn man in ihrer Situation steckt und dennoch weiteren Kinderwunsch hat, dann ist das für sich gesehen okay. Allerdings sollte man, bevor man sich für ein Kind entscheidet, immer noch einmal die eigenen Lebensumstände, Verpflichtungen, persönliche Ressourcen usw. genau überprüfen, um auch möglichst verantwortungsbewusst abschätzen zu können, ob den Anforderungen durch ein weiteres Kind auch gewachsen ist.
Wie ich Komys verstanden habe, ist derzeit noch nicht geklärt, inwieweit in Zukunft noch die pflegerische sowie die Haushaltshilfe bekommen werden.
Von daher weiß ich nicht, ob das Paar wirklich objektiv vom jetzigen Stand der Dinge her abschätzen kann, wie sich ihr Leben gestaltet, wenn
a) diese Hilfen wegfallen,
b) sich die Bedürfnisse der älter und größer werdenden Kinder entsprechend verändern und
c) die Art und das Ausmaß der wahrscheinlichen Behinderungen sowie der notwendige Pflegeaufwand offenbar werden.
Ich würde daher eher abwarten, bevor ich mich vorschnell für ein weiteres Kind entscheide, denn ich kann mir vorstellen, dass die Eltern die Lage vom jetzigen Zeitpunkt her noch nicht wirklich abschätzen und überblicken können. Vor allen Dingen, weil noch nicht klar ist, inwieweit und wie schwer die Kinder behindert sind.
Die häusliche Pflege von Schwerstbehinderten ist nicht zu untersschätzen. Was, wenn dieser schlimme Fall tatsächlich eintritt?
Und so schön ein weiterer Kinderwunsch auch ist: Die Frage, ob ich allen Kindern auch tatsächlich gerecht werden kann, muss dabei eine wichtige Rolle spielen.
Denn es sollte schon gewährleistet sein, dass sowohl die wohl behinderten und pflegeintensiven Zwillingskinder als auch das geplante Kind die jeweils notwendige Zuwendung, Aufmerksamkeit, Geduld und Fürsorge erhalten.
Wegen dieser vielen Unklarheiten habe ich daher auch meine Bedenken. Aber das muss halt jeder selbst entscheiden, reinreden kann man da nicht.
LG, Rosine
so seh ich das auch..
LG
Isabel
ich hätte es nicht besser ausdrücken können...
GENAU so sehe ich das auch. Dabei denke ich, dass die Überprüfung der "eigenen Lebensumstände, Verpflichtungen, persönliche Ressourcen usw." immer vor der Entscheidung stehen sollte, ein Kind zu zeugen, egal, in welcher Situation man gerade steckt. Dies gilt eben auch für Eltern von gesunden Kindern.
In dieser geschilderten Situation mit jener Vorgeschichte ist die Wahrscheinlichkeit sicher erhöht, dass es wieder nicht gut ausgeht. Ich weiß nicht, ob ich in dieser Lage daran glauben könnte, dass es beim nächsten Mal keine Komplikationen gibt. Das würde mir die Entscheidung auf ein weiteres Kind sicher sehr erschweren.
Aber wirklich beurteilen könnte man das alles nur, wenn man selbst so etwas erlebt hat. Wer weiß schon, was in diesen Eltern vorgeht...
LG Nuray
Re: evtl. bei den vielen Unwägbarkeiten...
Man denkt nicht darüber nach. Die Ärzte haben mir gesagt, dass die Chance dann größer ist, das es klappt.
Ich finde es (heute) unverantwortlich, drei Eizellen einzusetzen - das Risiko einer Mehrlings-SS und damit auch von Frühgeburten und KOmplikationen bereits in der SS ist so viel höher.
Aber je weniger Versuche die Kassen zahlen, desto mehr Embryonen werden eingesetzt, befürchte ich.
LG,
Karin
Re: Persönlich möchte ich dazu eigentlich
aber... nach einer künstlichen Befruchtung ist die Früh- bzw. Fehlgeburtenrate und auch das Risiko von Behinderungen durchaus erhöht!
gglG My
Re: Persönlich möchte ich dazu eigentlich
mal das Paar von "oben" ausser acht gelassen: Das Risiko nach einer künstlichen Befruchtung eine Fehl- oder Frühgeburt zu erleiden bzw. ein behindertes Kind zu bekommen ist nur dadurch erhöht, dass das Alter der Eltern bei dieser Methode im Durchschnitt höher ist, als das von "normal" gezeugten Kindern. Würde man in den Statistiken das Alter berücksichtigen, würden sich die Raten angleichen.
LG Christina.
das Alter des Vaters ist egal
frühere Modelle sprachen dafür, dass Eltern zusammen nicht älter als 70 Jahre sein sollen, um eine Behinderung des Kindes auszuschliessen.
Jetztige Studien (insb. Downsyndrom) kommen zu dem Schluß, dass das Alter des Vaters unerheblich ist, ausschlaggebend ist die Qualität des Sperma- und das schwankt, abh. von den Lebensumständen.
lg, ines
Re: Persönlich möchte ich dazu eigentlich
selbst im Beipackzettel von Clomi wird auf das erhöhte Fehlgeburtsrisiko hingewiesen!
Bei der künstl. Befruchtung ist es nunmal so, dass z.B. die frühe Schwangerschaft medikamentös unterstützt wird (Gelbkörperhormon etc.), so dass sich auch Föten einnisten können, die ohne Hilfsmittel wegen evtl. Missbildungen auf natürliche Weise vom Körper ausgesondert würden. In anderen europäischen Ländern werden z.B. auch die befruchteten Eizellen erst dann der Mutter zurückgepflanzt, wenn sie schon weiter entwickelt sind als z.B. hier in Deutschland und damit wiederum das Risiko auf Fehl- und Frühgeburten sowie evtl. Missbildungen gesenkt!
Aber... im Grunde ja auch egal...
gglG My
Re: Wo ist das Problem?
statistisch gesehen hast du vieleicht recht, meißt geht tatsächlich ein Embryo ab. Aber sie hatten bereits Drillinge und nun Zwillinge und beides mal Extreme Frühgeburten.
Ich könnte es vieleicht auch annähernd verstehen, wenn sie es eventuell einmal schaffen würden die Kinder 24 Stunden am Tag alleine zu versorgen.
Die Kinder sind noch nie von ihnen oder vielmehr von ihr gewaschen geschweige denn gebadet worden.
Fahren sie zum Arzt, muß immer eine von uns Schwestern mitfahren.
In der Familie ist ein ganzes Team an Schwestern beschäftigt,und nun wird ein bis drei neue Kinder geplant.
Alleine was das alles die Krankenkasse kostet.
Außerdem könnten sie dann doch eher warten, bis die Kinder größer (älter) sind. Oder hattest du gedacht, als dein Kind 4Wochen alt war ( auf diesem Stand sind die Zwillinge), das unbedingt noch ein Baby dazukommen müßte?
LG Kerstin
Re: Muß mir doch jetzt hier mal Luft machen.....
Nun, ich kann die Eltern schon irgendwo verstehen. Sie wünschen sich wahrscheinlich auch ein gesundes Kind!
Ich finde es nur auch von den Ärzten unverantwortlich, gleich 3 befruchtete Eizellen einzusetzen! Eine würde doch auch reichen, oder max. 2! Die Kinder hätten dann eine viel bessere Chance.
Ich wünsche der Familie jedenfalls alles Gute!
Und du reg dich bitte nicht so auf. Natürlich wäre es schlimm, wenn die Kleinen wieder zu früh zur Welt kämen und deshalb nicht gesund sind. Aber ist es das alleine wert, den Eltern die Chance auf gesunde Kinder zu verwehren? Sind die Kinder nicht auch liebenswert wenn sie krank sind? Vielleicht sehe ich das auf Grund unserer Geschichte auch anders, aber ich würde es auch versuchen.
Liebe Grüße
Melanie mit Lara Marie im Herzen + Nicolas inside (36+1)
Re: Muß mir doch jetzt hier mal Luft machen.....
ich glaube nicht, daß Komys irgendjemandem den Wunsch nach einem gesunden Kind absprechen will oder behauptet die Kinder wären nicht liebenswert. Ihre Bedenken sind so wie ich es verstehe wohl eher, daß die Eltern schon zu diesem Zeitpunkt nicht in der Lage sind ihr Familienleben eigenständig zu organisieren und sich um ihre 2 Kinder zu kümmern. Warum dann ein 3. Kind oder womöglich weiteres Zwillingspärchen? Zumal die Wahrscheinlichkeit eine unbeschwerte Schwangerschaft mit dem Ergebnis gesundes Kind zu bekommen aufgrund der Vorgeschichte eher gering ist.
Ich verstehe in dem Zusammenhang auch nicht was Deine Geschichte damit zu tun hat. Was siehst Du da anders?
Viele Grüße, Aleks mit Mia *23.06.2003 und MIB 31+2
nach wievielen Transfers ist Schluß?
der erste Gedanke, der mir kam, zahlen die das selber?
Dachte, dass die KK nur noch 3 Transfers übernimmt.
Naja, wenn sie seit mehr als 7 Jahren (plus die Zeit davor "ohne Behandlung" ) am Kinderkriegen basteln, wollen sie es bestimmt auch richtig hinkriegen.
Mir fällt gerade auf, dann war der Vater 19 bei der 1. Behandlung?
lg, ines
Re: nach wievielen Transfers ist Schluß?
die KK zahlt seit diesem Jahr nur noch 3 Versuche - und die nur zur Hälfte. Vorher wurden 4 Versuche komplett übernommen. Allerdings immer 4 Versuche pro Schwangerschaft. D.h. wenn zwischenzeitlich ein Kind geboren zählen die 4 Versuche von Neuem.
Die 3 Embryonen geben mir aber zu denken. In Deutschland dürfen bei Frauen unter 35 nur 2 zurückgesetzt werden. Es sei denn, sie werden in einem Kryozyklus wieder eingesetzt.
LG Christina
aha, wieder was gelernt.
kann noch steuerliches Halbwissen (Stand: 2003) zur künstlichen Befruchtung beitragen:
- wenn es an der Frau liegt: kann sie den Beitrag komplett als außergewöhnliche Belastung steuerlich geltend machen und somit absetzen.
- wenn es am Mann liegt: nüscht.
Begründung: der Kinderwunsch liegt in der Natur der Frau begründet.
Danke Dir für die Erläuterung.
lg, ines
Re: nach wievielen Transfers ist Schluß?
das kann nicht ganz stimmen.
Ich war 32 und bekam drei eingesetzt!
LG,
Karin
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