Hallo,
wir waren gestern im städtischen Montessori-Kindergarten in unserer Nachbarschaft. Ein wenig umgesehen hatten wir uns auf dem Sommerfest schon. Es gibt 3 Gruppen von 3-6 Jahren. Von 9-11 Uhr haben die Kinder Freigang, d.h. sie können sich aussuchen, was sie wo machen möchten. Vorher gibt es einen großen Morgenkreis, danach sind sie in den Gruppen. Der Freitag ist für Gruppenaktivitäten (Ausflüge...) reserviert.
Es gibt einen Bastelbereich, eine kleine Sporthalle, einen schönen Außenbereich und einen Werkraum mit richtigem Werkzeug. Damit sie in die Werkstatt dürfen, müssen sie ein Seminar besuchen. 2 mal pro Woche kommt eine Geschichtenvorleserin, die dann in einem separaten Raum vorliest. Außerdem ist in jedem Gruppenraum eine Küche, in der die Kinder Nudeln und andere Kleinigkeiten kochen können. Es sind 2 Kaninchen zu versorgen und außerdem gibt es einen Wetterdienst.
Natürlich ist das klassische Montessori-Spielzeug vorhanden und man ist daran interessiert, den Kindern Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und ihnen nicht alles abzunehmen oder zu verbieten. Natürlich gibt es bei diesem sehr freien Konzept auch mal Blessuren, aber das gehört einfach dazu.
Die Maus ist nach knapp 5 Minuten in den Garten entschwunden und ward nicht mehr gesehen.
Die Leiterin wollte mir dann im Büro noch etwas über die Eingewöhnungszeit erzählen, aber so wie ich das gestern erlebt habe, dürfte das kein Problem sein. Wahrscheinlich bräuchten wir eher eine Ausgewöhnungszeit, weil sie eigentlich nicht mehr nach Hause möchte. ;-) Irgendwie sind wir darauf gekommen, daß sie ja eigentlich jetzt schon reif für den Kindergarten wäre, ich habe dann vom Verdacht auf Hochbegabung erzählt und sie sagte dann nur, daß es bestimmt interessant wird, sie im Kindergarten zu haben und sie sich schon darauf freut. Ich hätte fast geheult, weil es ja auch genügend Menschen gibt, die mit so einem extrem fitten, anstrengenden Kind nicht klarkommen. Wir haben solche Beispiel im Bekanntenkreis und davor habe ich Angst. Ich möchte, daß sie im Kindergarten glücklich ist, auch wenn sie ein bißchen anders als die meisten anderen Kinder ist.
Meine Tochter habe ich dann bei den 3 anderen Erzieherinnen im Garten gefunden. Sie ließ sich mit Schokopudding füttern und hatte ein Teeglas vor sich stehen.
Für uns wäre es DER passende Kindergarten und wir hoffen, daß wir nächstes Jahr nach der Sommerpause dort einen Platz bekommen. Im Stadtgebiet gibt es genügend Plätze, aber ich habe keine Lust, die Maus jeden Morgen zum Kindergarten fahren zu müssen.
LG
Claudia