Fruchtwasseruntersuchung ?
LG Marie
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Alles Gute und viele Grüße
Petra
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Es ist wirklich schwierig, sich zu entscheiden. Aber ich könnte nicht über das nicht Weiterleben eines liebgewonnen Krümel bloss weil es ein "Defekt ausserhalb der Norm" hat entscheiden. Wir sind auch nicht in einer Notlage oder in finanziellen schwierigen Verhältnissen. Ich hoffe dir etwas geholfen zu haben.
A liaba Gruass
Martina
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Ich bin ein paar Monate jünger als Du, mein Mann und ich haben jedoch genau die gleiche Einstellung wie Ihr!
Ich finde, vor der FU sollte man wissen, was man nachher am ehesten machen würde,wenn z.B. Trisonomie 21 (Down-S.) rauskommen würde.
LG Clac
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Deine Meinung, daß man vorher wissen sollte, was man ggfls. macht, in allen Ehren - aber dann wären sehr viel mehr Kinder abgetrieben worden, als dann tatsächlich nach der Bekanntgabe des Ergebnisses geschehen ist.
Ich finde Eure Einstellung, daß, nur weil ein Defekt außerhalb der Norm vorliegt, keine Abtreibung vorgenommen werden sollte, sehr christlich.
Aber ich denke, die Realität sieht anders aus. Ich habe ein soziales Jahr in einer Schwerstbehindertenschule absolviert - also alle Menschenkinder, die ein Defekt außerhalb der Norm hatten. Wenn man dann ein Jahr lang mitbekommt, daß diese Kinder, z.T. über 20 Jahre lang, nur vor sich hinvegetieren, intravenös gefüttert wurden, Windel gewechselt bekommen und im Liegerollstuhl durch die Gegend gefahren werden, die Eltern ihr eigenes Leben aufgehört haben zu leben, nur um ein Kind, daß es nicht einmal bemerkt, zu dienen, denke ich, steht man der ganzen Angelegenheit anders gegenüber.
Wozu, frage ich mich da, auch sein eigenes Leben zerstören, nur damit man sagen kann, es hat ja nur ein Defekt außerhalb der Norm?
Grüßle
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
mag sein, daß es eine harte Einstellung ist, aber ich denke, mit 25 Jahren sieht man die Welt noch aus der rosaroten Brille. Auch du kannst mit deinen 25 Jahren ein behindertes Kind zur Welt bringen - es ist nicht das Privileg von uns Alten. Ich kenne ein junges Mädchen, daß mit 27 Jahren ihr erstes Kind bekommen hat - mit Down Syndrom. Auch sie war davon überzeugt, daß es sie mit ihren jungen Jahren nicht treffen kann.
Aber, was soll es. Über die Vor- und Nachteil über die Gewissheit nach einer FU gibt es verschiedene Meinungen - mein Mann hat auch eine andere. Daher lassen ja nicht alle eine FU vornehmen. Nur, wenn man mal die Realität kennengelernt hat, steht man der Sache ganz anders gegenüber. Und mit bequemes Leben hat das rein überhaupt nichts zu tun. Du reduzierst damit die, die eine solche Entscheidung treffen, auf Egoismus. Welche Seelenqualen und Schuldgefühle jahrelange noch dahinter stecken, übersiehst Du.
Grüßle
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
tut mir leid, aber Dein einziges Argument dagegen ist ja auch nur, daß du den Tod eines Menschen nicht verantworten kannst. Auch nicht viel mehr!
Es gibt halt Menschen, die sind stark genug, so eine Belastung zu verkraften und zu meistern. Offensichtlicht gehörst Du dazu - herzlichen Glückwunsch. Es gibt aber auch Menschen, die eine solche Belastung zerstören kann - und dazu gehöre ich. Ich weiß aus meiner Vergangenheit und den Erfahrungen, die ich in dieser Schule gesammelt habe, daß mich diese Belastung zerstören kann. Aber dazu werde ich jetzt nicht näher eingehen.
Im übrigen übersiehst Du, daß ich nicht von körperlichen Gebrechen wie Wasserkopf oder offener Bauch geschrieben habe. Aber laß es gut sein. Du hast Deine Einstellung hierzu, ich habe die meine - und die ist nicht schlechter als Deine.
Wünsche Dir eine problemlos schöne Schwangerschaft und hoffe, daß dieses Problem nie auf Dich zukommen wird.
Grüßle
Danke - genau meine Einstellung!
Wie überaus dumm der Satz "damit Euer Leben schön bequem bleibt" ist, wird die liebe Vorschreiberin wohl noch sehen, wenn sie sich erstmal um ihr Kind kümmern wird.. hätten wir ein schönes, bequemes Leben behalten wollen, wären wir jetzt wohl nicht schwanger, denn nie wieder wird eine Umstellung so tiefgreifend sein wie die der nächsten Monate!!
Ich habe einen schwerst geistig und körperlich behinderten Bruder und weiß wieviel Leid eine solche Erkrankung über eine Familie bringen kann. Ich möchte mir nicht eines Tages vorwerfen, daß ich ein Dahinvegetieren, wie von Chrisileini beschrieben, hätte verhindern können. Nichts für ungut, aber das mußte ich noch loswerden. LG, Mmchen.
Re: Danke - genau meine Einstellung!
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Wünschen tu ich es mir natürlich auch nicht und ich wünsche es auch niemandem. Aber die Frage nach:warum gerade ich? werde ich mir dann wahrscheinlich auch stellen, so wie man sich immer wieder solche Fragen stellt.
Ich wünsche dir weiterhin eine gute SS-a liaba Gruass Martina
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
leider (oder gluecklicherweise?) durfte ich mir schon im reifen Alter von 14 Jahren Gedanken ueber das Leben behinderter Kinder und ihrer Familien machen. Ungefaehr um diese Zeit wurde bei mir eine gottseidank leichte und inzwischen symptomlose Epilepsie festgestellt, und ich durfte ein paar Monate im Krankenhaus verbringen - wo aufgrund von Umbauarbeiten neben leichten, behandelbaren Faellen auch schwerstbehinderte Kinder untergebracht waren.
Fazit aus meinen Eindruecken: ab einem bestimmten Behinderungsgrad wuerde ich mein Kind definitiv abtreiben lassen. Wenn man gehoert hat, wie sie tagsueber vor sich hindaemmern und nachts stundenlang schreien, und die Schwester kann nichts tun oder ist einfach ueberfordert - so ein Leben wuerde ich nicht wollen, und auch meinem Kind nicht zumuten wollen. Und da es nun mal nicht selbst entscheiden kann ...
Einer meiner Mitpatienten wohnte in meiner Nachbarschaft - schwerste Epilepsie. Zwischen den Anfaellen war er meist recht munter, und konnte generell zu Hause betreut werden. Man sah es seinen Eltern allerdings an, dass diese Aufgabe nicht leicht war - und sie sich kaum um seine zwei Geschwister kuemmern konnten, welche zunehmend verwahrlosten . Insgesamt also 5 Opfer einer einzelnen Krankheit. Nachdem er mit 12 Jahren starb, haben sie sich dann doch noch recht gut entwickelt - das etwas juengere Maedchen ist sogar von einer notorischen Sitzenbleiberin ins obere Klassendrittel aufgestiegen.
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Re: Fruchtwasseruntersuchung ? Teil 2
Ist vielleicht eine genauso schwere Entscheidung wie Sterbehilfe - nur dass man hier auch noch die Entscheidung ueber das ueberhaupt-leben-wollen fuer sein Kind treffen muss. Trotzdem verurteile ich eine Mutter, die wegen einer leichten Behinderung abtreibt, genausowenig wie eine, die wegen einer unklaren finanziellen oder familiaeren Situation diesen Schritt unternimmt.
Claudia (heute 16+0)
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Entgegen Deiner Annahme bin ich eigentlich nicht sehr christlich eingestellt. Ich habe auch mal ein Jahr mit Behinderten gearbeitet (Freiwilligenarbeit in der Freizeit). Es ist ein sehr schwieriges Thema. Ich bin auch nicht gegen eine FU, würde nur selber keine machen lassen ausser es deutet etwas im US auf eine Behinderung hin.
Meine FÄ sagte mir, dass Frauen über 35 fast keine Kinder mit Down-Syndrom zur Welt brächten, weil die sie eben abtrieben nach dem FU-Befund. Natürlich möchte ich auch kein Kind, dass nur dahinvegetieren muss und gar kein Entwicklungspotenzial hat. Ich bin auch nicht gegen einen Abbruch bei schwerer Behinderung, wüsste auch nicht, wo ich persönlich die Grenze ziehen würde. Bei Down-Syndrom würde ich es hingegen zur Welt bringen, trotzdem wünsche ich mir und allen anderen natürlich ein kerngesundes Kind!
Ich bin mit Dir einer Meinung, dass es viele verschiedene Behinderungen gibt, ein paar davon sehr schwer, und dass man das Thema von mehreren Seiten betrachten muss und nichts pauschalisieren kann. Leider ist es jedoch auch so, dass es Behinderungen gibt, die man bei einer FU nicht erkennen kann und auch nicht unbedingt im Ultraschall bzw. man kann das genaue Ausmass im US nicht erkennen.
LG Clac
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
ich bin 36 Jahre alt und in der 14. SSW. Wir haben unseren FU-Termin am 28.11. Für uns war es eigentlich von Anfang an klar, daß wir diese Untersuchung machen lassen werden. Wie wir uns dann aber letztendlich entscheiden, sollte das Ergebnis eine Behinderung sein, wissen wir noch nicht. Die Meinungen hierzu sind bei uns gerade zweigeteilt.
Zum Risiko einer Fehlgeburt meinte meine Ärztin, daß die Wahrscheinlichkeit im meinem Alter ein behindertes Kind auf die Welt zu bringen, höher sei, als die Wahrscheinlichkeit einer Fehlbeburt aufgrund der FU.
Laß es uns wissen, wie es Dir ergangen ist!
Grüßle
Chrisileini + Wichtele
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
dass die Entscheidung FU ja oder nein jede selbst treffen kann und muss und
niemand für seine Entscheidung verurteilt werden darf. Ich werde demnächst
37 und bin in der 16. SSW und werde keine FU machen lassen weil ich der
Meinung bin, dass ich mich unmöglich gegen alle Eventualitäten absichern
kann.Natürlich hoffe ich, dass mein Kind gesund sein wird. Niemand will mit
Vorsatz ein behindertes Kind haben, da bin ich mir sehr sicher. Nur - was
ist denn wenn all die tollen Diagnoseverfahren prima Ergebnisse hatten und
aber leider bei der Geburt was schiefläuft und das Kind ist aufgrund dessen
schwerstbehindert? Oder leidet an einer Krankheit, die leider nicht bei
einer FU festgestellt werden kann? Wollt Ihr es dann erschießen? Weil Ihr
Euch der Aufgabe nicht gewachsen fühlt? Glaube ich kaum.
Kathie
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Auch während der Geburt kann was schieflaufen oder später wenn die Kinder größer sind und z.B. einen Unfall haben durch den sie behindert wieder aufwachen. Was machst du dann?
PetraKö
Re: Fruchtwasseruntersuchung ?
Noch etwas zum Alter der Schwangeren: es gibt mehr junge Mütter mit Down-Syndrom Kinder als ältere. Dies weil es Tatsache ist, dass mehr junge Frauen Kinder bekommen als ältere. Diese Thematik betrifft also keineswegs nur Frauen ab 30. Liv
Danke an Alle
Ich hab den FU Termin am Freitag. Ich kenne das Für und Wider, hab mit schwerstbehinderten Kindern und Menschen gearbeitet, kenn die Problematik. Ich weiß, daß ich über eine mögliche Behinderung frühzeitig informiert sein möchte, wie wir uns letztentlich entscheiden im Falle "X", das wissen wir noch nicht. Das bei der Geburt was passieren kann, kann ich mir gut vorstellen, mein Sohn hatte Lungenentzündung, Harnröhrenverengung, also Wochen auf Intensivstation. Er hob mit 4 Monaten den Kopf noch nicht, konnte ihn nicht halten, Verdacht auf Sauerstoffmangel und Behinderung, er hatte das KISS Syndrom, das gut zu behandeln war. Mein erster Abgang war aufgrung von Chromosomenanomalien, ich hab mich mit dem Thema also auseinandergesetzt. Daher möcht ich die FU. Es ist halt eine Anschauungs und auch Glaubensfrage, was jede Frau mit diesem Thema macht. Ich danke Euch für die vielfältigen Meinungsäußerungen, denn nur durch Vielfalt kann frau sich eine eigene Meinung bilden.
Bitte drückt mir die Daumen am Freitag um 8.15 h.
Danke nochmals an alle, LG Marie
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