hielt ich "Totenwache" am Sterbebett meiner Mami. Sie lag damals schon länger schwer... Wir haben sie zu Hause gepflegt, Tag für Tag, Nacht für Nacht. Am 11.02. waren sich die Herlferinnen vom Sterbehospiz sicher: Meine Mama liegt im Sterben. Somit entschlossen wir uns immer bei ihr zu bleiben. Ich hatte die "Schicht" von 21 bis 1 Uhr. Danach sollte meine Tante kommen. Mein Mann und ich waren beide in meinem Elternhaus, er schlief ein bißchen im Wohnzimmer, mein Dad im Schlafzimmer.
Um kurz vor 0 Uhr habe ich dann noch einmal ihre Medikamente erneuert, die sie über einen Perfusor bekam. Dann, um ziemlich genau 0 Uhr tat sie einen sehr langen tiefen Atemzug, und dann hatte sie es geschafft. Ich sprach sie an, doch sie sagte nichts. Da wußte ich daß es vorbei war. Ich habe noch 10 Minuten bei ihr gesessen, ganz alleine mit ihr. Habe ihr noch mal für alles gedankt, was sie für mich getan hat. Und habe ihr versprochen, daß ich Julia, die damals noch in meinem Bauch war, von ihrer Oma erzählen werde.
Meine Mami war noch sehr jung, keine 54 Jahre, und ich denke jeden Tag an sie. Heute ist es jedoch besonders schlimm, denn sie fehlt so sehr in unserem Leben.
Nun sitze ich hier und weine. Bin allein. Mein Mann noch in Schweden, meinen Vater wollte ich nicht hier haben, da er nicht mitbekommen soll, wie sehr ich immer noch leide.
Ihr Bild steht hier vor mir auf meinem Schreibtisch... Au Mann, und das Wetter paßt auch, es stürmt und regnet, als würde die Welt untergehen.
Ich hoffe ich rappel mich wieder auf und kann morgen ohne zu weinen auf den Friedhof gehen, wo ich ein schönes Rosenherz für meine Mom hinlegen werde.
Danke fürs Zulesen, und sorry ...
LG Anja