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An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hallo,
bei uns ist eine heftige Diskussion entfacht: Meine Schwiegies hätten gerne daß wir Julia taufen lassen, am besten noch katholisch. Ich selbst bin katholisch, glaube an Gott, kann mich aber nicht mit der kath. Kirche identifizieren, da es dort "Regeln" gibt, die ich absolut schwachsinnig finde. Da könnte ich mich mit der ev. Taufe schon eher anfreunden (Weiß gar nicht warum ich überhaupt mich so beeinflussen lassen von den Schwiegerelter....)
Mein Mann ist eher Atheist, dennoch würde er es zulassen sie taufen zu lassen.
MIr will aber nicht wirklich in den Kopf, warum überhaupt Taufe. Im christlichen GLauben wird sie eh aufwachsen, die moralischen Grundsätze werden wir ihr shcon vermitteln...
Nun wollte ich eigentlich mal in Erfahrung bringen, wie das später mit den Religionsunterricht ist, wenn man nicht getauft ist.
Damals waren da einige Schüler in meiner Klasse, die noch ncith getauft waren. Die haben auch jede Woche am Reli teilgenommen, durften wählen wohin. Und haben dann mit 14 selbst sich zur ev. Taufe entschieden.
Meine SchwieMu meint, wenn wir sie nicht taufen lassen, hätte sie ja keine Chance sich eine Meinung zu bilden, aber ich glaube, daß auch Grundschüler dann wählen können und sich beides anschauen können, oder?
Es geht hier um die Regelung in NRW. Vielleicht weiß eine Bescheid?
Danke und Grüße
Anja
Bisherige Antworten

Re: An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hallo Annia
ich bin selber nicht getauft, war aber als Kind im Religionsunterricht. Im evangelischen, weil meine beste Freundin evangelisch war. Ich denke im Alter von 6 Jahren sind es dann doch eher die Eltern, die die Konfession aussuchen. Das Interesse und die Auseinandersetzung mit der Religion kam in der Pubertät. Eine Mitschülerin ließ sich taufen, meine Schwester auch als sie älter war ich bin es bis heute nicht.
Dennoch habe ich immer am Religionsunterricht teilgenommen und die Grundlagen gelernt. Ich bin der Meinung, dass es nicht nötig ist, getauft zu werden, um sich eine Meinung zu dem Glauben zu bilden und vor allem um die Grundgedanken kennenzulernen
Gruß
Steffi

Re: An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hallo Steffi,
genau das ist es eigentlich auch, was mein Mann und ich denken. Wertvorstellungen, vielleicht sogar in Anlehnung an die 10 Gebote, werden wir der Kurzen auch so vermitteln, hoffe ich.
Weißt Du denn ob es möglich ist, das Kind ein Jahr in diesen, ein Jahr in den anderen Unterricht zu schicken? Werden die Kids dann trotzdem benotet?
Ich bin ja selbst auch getauft, aber ich denke nicht, daß es die Voraussetzung ist, ein guter Mensch zu sein und auch an Gott zu glauben. Auch in die Kirche gehen, wenn einem danach ist, kann man, ohne getauft zu sein.
Sorry, daß ich mir nun schon solche Gedanken mache, aber diese Diskussionen mit den Schwiegereltern nerven mich zunehmend und mein Mann nervt mich, ich solle endlich mal in Erfahrung bringen, wie das später dann in der Schule aussieht... *grummel*
Danke für Deine Antwort schon einmal.
LG Anja

Re: An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hallo Anja,
wir sind uns auch noch nicht so ganz schlüssig, wie und ob wir Nico taufen lassen. Ich bin kath., mein Mann ist ev. .
Somit haben wir beide Möglichkeiten. Meist ist es wohl so, daß die Konfession der Mutter auch für das Kind gewählt wird. Ich werde meine Entscheidung wohl auch mit davon abhängig machen, wie es hier bei uns mit Kindergartenplätzen aussieht. Es gibt je einen freien, katholischen und evangelischen KiGa. In den freien wollte ich Nico eigentlich nicht geben, da werden sämtliche christliche Fest und Gedenktage (auch z.B. St. Martin) vollkommen ignoriert und nicht gefeiert. Ich finde jedoch, das gehört irgendwie dazu. Also werde ich schauen, welchen der beiden anderen wir wählen. Das Problem ist halt, daß Du Dein Kind da nicht unterkriegst, wenn es nicht entsprechend getauft ist (ist zumindest bei uns so).
Mit dem späteren Reli-Unterricht: Ich war auf einer katholischen Grundschule, in meiner Klasse war aber auch ein nicht getauftes Mädchen. Die hat ganz normal am Reli-Unterricht teilgenommen. Auch später auf dem Gymnasium. Mit 14 durfte sie es sich dann aussuchen und hat sich für die Alternative "Freistunde" entschieden. Boah, war ich neidisch !!!!
Ansonsten weiß ich aber auch nix genaueres.
LG
Tanja

Habe mit dem Ministerium gesprochen

Hallo Tanja,
habe jetzt mal Hilfe beim Ministerium für Schule, Jugend und Kinder des Landes NRW geholt.
Dieser sagte mir, wenn man getauft sei, müsse man am entsprechenden Unterricht teilnehmen, ist man nicht getauft, bestünde die Möglichkeit an beiden Unterrichten teilzunehmen (natürlich nicht gleichzeitig). Der Lehrer müsse jedoch auch zustimmen, evtl. könnten die KLassenstärken zu groß sein o.ä.
Man solle nicht zu schnell und oft wechseln, und oftmals hängt die Wahl des Kindes sehr von den Freundinnen ab. Trotz allem sollte man dem Kind die Chance geben, mal ein Kirchenjahr so oder so zu verbringen.
Der Mensch war ganz nett und ich denke einfach, daß wir warten werden und Julia sich das ganze mal anschaut.
Das mit den Kindergärten ist hier nicht so. Ich habe Julia in einem kath. angemeldet, die haben nicht einmal gefragt ob sie getauft sei und was wir denn sind. Sie feiern dort die christlichen Tage, aber nicht so sehr im Detail. Dafür gibt es dort eine AG.
Heutzutage ist es glaube ich auch egal, was Vater oder Mutter sind. Meine war ev. und ich bin kath. wie mein Vater.
So, nun muß ich das den Schwiegies beibringen*lach*
LG Anja

Re: Habe mit dem Ministerium gesprochen

Viel Erfolg! Ich habe meinen Schwiegies (katholisch) gesagt, dass Anna auf keinen Fall katholisch getauft wird. Sie wird vielleicht evangelisch getauft (war ich, bin aber ausgetreten), aber nur wenn sie das möchte. sie haben es hingenommen, obwohl meine SchwieMu sehr katholisch ist. Ist ja schließlich Dein Kind! Gruss utsie

Re: Habe mit dem Ministerium gesprochen

Genau, es ist das Kind von meinem Mann und mir. Und katholisch wird es JETZT jedenfalls schon mal gar nicht getauft... Wenn wir mit dem ev. Pfarrer gesprochen haben und wir uns wirklich sicher sind (was noch immer nicht heißt, daß Julia dies auch sein wird) lassen sie wir vielleicht ev. taufen.
Aber eigentlich will ich gar nicht.
LG Anja

Re: Habe mit dem Ministerium gesprochen

Hallo Anja,
mit dem KiGa-Plätzen ist das bei uns so doof, weil beide christlichen KiGärten quasi voll sind. Bei Anmeldungen werden zuerst die getauften Kinder berücksichtigt. Wenn Du dann Glück hast und noch ein Platz darüberhinaus frei ist, werden auch nicht getaufte Kinder aufgenommen.
Daher muß ich mich mal schlau machen, ob Nico nun hier in unserer Stadt zu einem Geburtenstarken oder -schwachen Jahrgang gehört.
Na dann, viel Glück beim "aufklären" der Schwiegies. Meine mischen sich da zum Glück nicht ein.
LG
Tanja

Re: Habe mit dem Ministerium gesprochen

Hi, mein Vater mischt sich auch nicht ein, und meiner Mutter, wenn sie denn noch leben würde, wäre es auch egal, glaube ich.
LG Anja

Re: An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hi Anja,
ich war selbst nicht getauft un habe das im Alter von 22 Jahren nachgeholt.
Ich bin früher immer zu den Katholiken gegangen (aua, alle 2 Wochen blaue Flecken den Knien wg. diesen doofen Kniebänkchen i.d. Kirche *gg*), weil meine Mutter kath. war.
Später dann (ab der 7.??) habe ich den ev. Unterricht gewählt. Dann, ich glaube, es war so ca. die 10. Klasse, habe ich Reli abgewählt und hatte statt dessen Philosophie (oder hatte ich frei? - hab' wohl schon eine ganze Menge vergessen).
Jedenfalls habe ich mich wie gesagt mit 22 Jahren taufen lassen und stand vorne am Taufbecken zusammen mit ganz vielen Babies und Klenkindern. Ich kam mir schon ein bisschen komisch vor.
Wobei ich sagen muss, dass ich rein theologisch gesehen (und da war der damalige ev. Pfarrer eigentlich auch der Meinung), dass eine Erwachsenentaufe eigentlich nur Sinn macht, denn es handelt sich beider Taufe um ein Bekenntnis zum Glauben nach einem Entscheidung- und Glaubefindungsprozess, und nicht um ein magisches Ritual, mit dem kleine Kinder automatisch selig werden. Im ursprüngl. Sinne war es jedenfalls mal so.
Wie auch immer, da ich z.B. im sozialen Bereich arbeite, benötige ich schon eine Konfession; sonst hat man's noch schwerer.
Charlotte wird auf jeden Fall auch noch im Kindesalter getauft (evangelisch); leider haben wir es bisher nicht auf die Reihe bekommen. Damit erspare ich u.U. das mühsame Nachholen im Erwachsenenalter. Was man hat, hat man. Ich sehe das aber rein als Formalität.
In der Tat bin ich der Meinung, dass eine Taufe nicht vonnöten ist, um christl. Werte zu erlernen. Wie gesagt fasse ich Taufe ja aucheigentl. als das I-Tüpfelchen auf, das bekennende ?Ja? zu einem Glauben, mit dem ich mich im Vorfeld auseinander gesetzt habe. Das kann ein kleines Kind sowieso nicht.
Und schau dir doch die vielen Leute an, die getauft sind: Die meisten sind nur Namenschristen. Die haben auch nicht mehr Christliches gelernt als jmd. ohne Konfession.
Mein Mann, der sogar als Kind jede Woche i.d. kath. Gottesdienst musste, weiß eigentlich gar nichts darüber. Ich musste ihm sogar erklären, was Pfingsten ist. Von daher ist eine Taufe überhaupt gar kein Garant für eine christl. Erziehung. Da kommt es einzig und allein auf das Elternhaus und auch ein bisschen auf die Schule an.
LG, Anja

Re: An die NRWlerinnen: Religion / Schule/Taufen

Hi Anja,
genauso ist es bei meinem Mann auch: Er ist sogar auf ein Nonnengymnasium gegangen, wo Religion großgeschrieben wurde. Er weiß NIX mehr. Er ist auch lange schon ausgetreten, nicht nur um Steuer zu sparen, sondern weil er ganz einfach nicht an GOtt glaubt. Ich wäre auch schon ausgetreten, obwohl ich an Gott glaube. D ist das einzige Land in dem man "gezwungen" wird Steuern zu zahlen. Wäre ich ausgetreten, hätte ich meinen Job damals (Krankenhaus, Träger Caritas) vergessen können).
Nun denn, ich werde zunächst mal mit meinem Mann sprechen und einem ev. Pfarrer, und dann entscheiden wir zunächst, bis Julia sich dann mal selbst entscheiden kann.
LG Anja
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