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zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

Ich werde mich jetzt warscheinlich mit meiner Meinung unbeliebt machen, aber ich muß jetzt dazu mal was sagen.
Im Forum geht es oft darum Tests bezüglich Behinderung zu machen oder nicht.Und die meißten sind wohl dagegen. Es stimmt schon, das es da um eine Warscheinlichkeit geht, und man sich dann die ganze SS irre macht.Und meißtens ist alles in Ordnung. Und alles war umsonst. (zum Glück)
Ich hatte diese Einstellung auch mal. Bis ich dann in der Kinderklinik für behinderte Kinder gearbeitet habe. Und wirklich es war schlimm. Da waren Würmchen mit Herzfehler die nicht zu beheben sind, dazu schwere Gehirnschäden usw.
Die Kleinen wurden von Klinik zu Klinik gefahren. Nur OPs am laufenden Band. Und das nur, damit die Kleinen länger am Leben gehalten werden. Es waren Babys die nie durch die schlimme Behinderung nach Hause dürfen und dort künstlich am Leben gehalten werden. Das war echt schrecklich. Daher finde ich es wichtig diese Tests machen zu lassen.Denn ich möchte kein Kind zur Welt bringen das ich nie in den Armen halten darf. Es ist doch so schön, wenn unsere Kleinen frühs zu uns ins Bett gekabbelt kommen.Und dann erstmal ne Stunde schmusen.
Liebe Grüße Katja
Bisherige Antworten

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

Liebe Katja, wer von uns möchte schon ein schwerstbehindertes Kind? Das Problem ist, dass man sich nicht aussuchen kann, über welche Behinderungen man informiert wird und über welche nicht. Ein zweites Problem ist, dass die Diagnose selbst bei einer Fruchtwasseruntersuchung oft nicht eindeutig ist und man dann sein Kind auf den Verdacht hin, dass es eine Behinderung haben _könnte_, abtreiben müsste. Mir sind schon Frauen begegnet, die sich trotz dieses Risikos entschieden haben, das Kind auszutragen, und es war gesund oder hatte nur eine ganz geringfügige körperliche Missbildung. Und drittens sind nicht alle Behinderungen durch eine FU feststellbar. Manche schon, das stimmt. Aber gerade der häufigste Fall, Trisomie 21, wäre für mich kein Abtreibungsgrund. Wie auch immer, ich würde meine diesbezügliche Entscheidung niemals jemandem aufdrängen wollen. Ich respektiere es, wenn Frauen sich - wohlüberlegt - anders entscheiden, aber genauso möchte ich auch in meiner Entscheidung respektiert werden. Das einzige, was mich traurig macht, ist, dass viele Ärzte diese Tests zu machen scheinen, ohne die Frauen wirklich über die Bedeutung, die Risiken und die möglichen Folgen aufzuklären. Gerade jüngere Frauen scheinen oft die Wahrscheinlichkeit, ein behindertes Kind zu bekommen, weit zu überschätzen. Ich finde einfach, die Ärzte sollten besser informieren. Entscheiden muss dann jedes Paar selber. LG Johanna

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

Hallo Johanna! Also bitte versteh mein Posting nicht falsch. Ich wollte hier keinen meine Entscheidung aufdrängen oder so. Ich respektiere jede Meinung hier.Und kann das alles auch gut verstehen und nachvollziehen.
Ich selber bin hin und her gerissen.Aber das Erlebte war so ein Schlüsselerlebnis. Nicht alle können mit einer Behinderung umgehen. Es gibt viele Mamas die ihre Kinder nicht mal mehr besucht haben. Das ist schlimm.Natürlich bin ich heilfroh, daß hier diese Mamas nicht sind und viele ein behindertes Kind behalten. LG Katja

schwieriges thema

ich denke, das ist ein sehr heikles thema. für mich stellt sich immer die frage nach dem leiden. das heisst, wie gross ist das leiden, dass ein menschlein ertragen muss, um das leben geniessen zu können?
ich habe auch jahrelang in der kinderklinik gearbeitet. ehrlich gesagt, am schönsten fand ich es bei den krebskranken kindern. sie haben eine solche weisheit, ein besonderes feingefühl und eine sehr verletzte, zarte seele. das zieht einem die schuhe aus und trotzdem kann man nicht weggehen.
im ende kannst du diese frage nicht beantworten. ich bin oft an der grenze gewesen, unsere medizin zu verurteilen, welches zusatzleid sie den kindern zufügt. aber ganz ehrlich gesagt: ich weiss nicht, wie ich es empfinden würde, wenn ich selbst ein behindertes kind hätte und entscheiden müsste, welche hoffnung ich in welche lebensverlängernde massnahme setze. frag mal eltern, die kranke kinder haben, sie sind für jeden tag dankbar, an dem sie kind lächeln sehen können.
ich werd ganz traurig, wenn ich darüber nachdenke...
liebe grüsse.

Re: schwieriges thema

Ja das Thema ist nicht leicht. Ich habe ja auch nur eine Extreme ( schwerstbehindertes Kind) genommen.Sicherlich gibt es Krankheiten mit denen man natürlich gut umgehen kann.Und ich würde mir dann mein Kind auch nicht nehmen lassen oder so.Irgendwie weiß man nie so genau was nun die beste Lösung ist. LG Katja

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

hallo katja,
über dieses thema kann man echt streiten, das ist aber nicht das was ich gestern mit meiner frage wollte. ich wollte eigentlich nur die unterschiedlichen meinungen hier im forum hören.
du hast aus deiner sicht sicher recht, aber ist es nicht auch so das wir mit einer FU gar nicht alles sehen, eben die herzfehler sind so nicht feste zu stellen.
ich habe selber ein patiententestament und möchte auf keinen fall an maschinen liegen und glaub mir ich weiß wovon ich rede, ich werde mein kind auf die welt bringen und wenn ich es nur einen atemzug im arm halten kann.
ich würde nicht zu lassen das das leben meines babys künstlich verlängert wird wenn es keine chance hat ( ich habe meine mutter nach 7 wochen intensiv sterben lassen und weiß das ich das kann). aber ich glaube das mein baby in meinem bauch spürt wie sehr ich es liebe und ich möchte das es selber entscheidet wann es kommt und nicht das es einfach aus mir raugerissen wird. ich möchte lebewohl sagen könne.
keiner weiß was unter der geburt passiert, auch da kann man noch ein schwerstbehintertes kind bekommen.
ich hoffe von herzen das wir alle gesunde baby´s in den armen halten können, so gott will.
katja 11+0

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

Wollte nur schnell anfügen: Du sprichst mir aus dem
Herzen.

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

Also ich zieh echt den Hut vor Dir. Ich könnte kein Kind auf die Welt bringen um es dann sterben zu lassen, wenn es schwerstbehindert ist.Ich denke wenn es erstmal da ist, möchte man es nicht so einfach wieder gehen lassen.Es wird dann bestimmt von vielen Ärzten unterschiedliche Meinungen geben.Der eine sagt dann es überlebt nicht, und der andere macht Hoffnung nach vielen Operationen die das Kind durchstehen muß.Dann ist doch irgendwie der nächste Konflikt da. Nicht immer sind die Ärzte einer Meinung. Ich wüßte nicht wie ich damit umgehen würde.
Aber egal was auch ist, wünsche ich das natürlich keinen, und hoffe wie Du, daß wir alle gesunde Krümel im Arm halten dürfen. LG Katja

Re: zum Thema NF-Messung und behindertes Kind

hallo katja,
ich möchte garnicht sagen das jede mutter diesen weg gehen sollte, das kann nicht jeder und das weiß ich.
alls meine mutter damals starb konnte es mein bruder garnicht und mein vater erst nachdem ich ihn in den hinter getretten habe. würde ich meinen bruder deswegen verurteilen? nein niemals!
es IST die schwerste entscheidung meines lebens gewessen und ich hoffe ich muss das nie wieder tun. aber es war wichtig meine mama im arm zu halten und lebewohl zu sagen und das würde ich auch bei meinem baby so machen. ich weiß das der eine arzt das und der andere was anderes sagt aber ich habe das glück einige freunde zu haben die sehr gut beurteilen können wann schluß ist und mir das dann auch so sagen.
jede von uns muss tun was für sie am besten ist und jede kann nur in ihren eigenen schuhe dahin gehen und ich hoffe das wir alle sehr bequem gehen werden *gg*
glg katja
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